@Cafe77
Zu der Lebensdauer Hatte
@H-P ja schon aus der Praxis berichtet, das die einer Wärmepumpe nicht anders als die anderer Heizkessel ist.
Etwas Wirtschaftstheorie dazu. Heizwärmeerzeuger werden laut AfA mit 15 Jahren angesetzt dabei wird nicht weiter unterschieden. Wenn du das einzeln hinterfragst finden sich für alle Zentralen Wärmeerzeuger gleichermaßen immer Angaben 15-20 Jahre Lebenszeit. Ich rechne für mich so das es unter 15 Jahre aufgehen muss, also innerhalb der normalen Lebenszeit, aber mein Ziel ist immer möglichst weit drunter zu bleiben um eben einen Profit mit zu nehmen. Und das ging bei mir immer sehr gut auf.
Meine gute Buderus Gastherme (das mein ich nicht ironisch) hatte auch bereits den zweiten Brenner und einen neuen Lüfter und div. Kleinteile gebraucht. Die letzte Wartung hab ich nicht mehr gemacht, Abgaswerte hielt sie laut Schornsteinfeger gerade so ein, zieht aber wohl etwas Falschluft. Und das "Flammensieb" ist auch schon wieder durch...hab sie aber zuletzt volles Risiko gegen die Wand gefahren...Die Probleme gibt's bei einer Wärmepumpe nicht, hier ist es der Verdichter, Verdampfer oder der Große Lüfter bzw. dessen Lager das den Geist aufgeben kann. Pumpen, Ventile usw. hast du in beiden Systemen gleichermaßen.
Bei PV hat man ja durch die 20 Jahre EEG Laufzeit schon eine sichere Bank als Kalkulationsgrundlage. Die Nutzungszeit wird laut AfA auch mit 20 Jahren berücksichtigt, wobei der Wechselrichtertausch da nach ca. 10-15 Jahren bereits berücksichtigt wird. Wenn man selbst eine Anlage installiert sollte man diese Risikokosten auch berücksichtigen. Aber mehr als der Wechselrichter ist es dann wirklich nicht. Die Module selber halten (Produktionsfehler ausgenommen) locker 40 Jahre, das bestätigen auch die ersten paar Anlagen aus den 80ern die heute noch auf div. Forschungseinrichtungen hier Ihren Dienst tun, oder die "großen" Solarfelder in der Mojave Wüste aus den 70ern. Nicht umsonst schmeißen die Hersteller da mit Produktgarantie (i.d.R. 12-15 Jahre) und Leistungsgarantie (oft ~25 Jahren) nur so um sich.
(
Edit Was die "Nachhaltigkeit Asiatischer Halbleiter" betrifft, laut
Fraunhofer: Erzeugung mit Fracht, Installation Betrieb und Entsorgung ist die je nach Standort zwischen 0,44 Jahren (Indien) bis 1,42 Jahren (Kanada) in Deutschland nach ca. 1 Jahr energetisch im Plus. Also aus dieser Sicht gibt es keinen Grund zur Annahme das wäre keine ökologisch sinnvolle Investition...)
Wärmepumpen und PV sind beides keine neuen Technologien, gerade Kälte/Wärmemaschinen, Klimaanlagen usw. gibt es schon ewig. Dazu sich einfach mal die Frage stellen wie oft im Leben ist einem schon der Kühlschrank wirklich kaputt gegangen, in meiner Familie laufen einige die ein H-Kennzeichen verdient hätten...
PV im Kontext mit Wärmepumpen zu rechnen finde ich als ersten Ansatz nicht wirklich sinnvoll von der Herangehensweise. Klar beeinflusst sich das gegenseitig positiv wenn eines schon vorhanden ist. Aber ich würde gerade PV zunächst losgelöst betrachten und verstehe manche Aussagen nicht die in den Raum geworfen werden "Da müssen dann zur Sanierung und nochmal 30t€ für die PV locker gemacht werden, ergo kostet eine Wärmepumpe 130t€" - Polemik. Klar kann man Synergien bewerten, aber eigentlich erst wenn bspw. die PV Anlage schon vorhanden ist. Oder man wirklich gewillt und fähig ist einen Rundumschlag zu bewerkstelligen. Aber die PV Anlage sollte doch nicht als Stütze für die eine Wärmepumpe gebaut werden, sondern weil es alleinstehend eine sinnvolle Investition ist und das ist der Punkt hier wird investiert nicht ausgegeben - Geld das man übrig hat vermehrt, vorgesorgt...
Eine Heizung ist eben im Normalfall das Gegenteil nämlich eine notwendige Ausgabe. Besonders dann wenn man durch die Betriebskosten nichts spart oder nicht so viel spart das es die höheren Kosten rechtfertigt, das passiert (bis auf Nouncen) beim 1:1 Austausch eines alten Feuerkessels durch einen neuen Feuerkessel immer - und in eher suboptimalen Umgebung eben auch bei einem Tausch durch eine Wärmepumpe. Das Argument man braucht(!) dafür eine PV-Anlage passt schon von den Erträgen/Verbräuchen kaum, das sollten Skeptiker und Befürworter gleichermaßen nicht generell in einen Topf werfen.
Einen viel größeren Hebel sehe ich bei flexibelen Strompreisen, die dürfte man m.M.n. durchaus in einen Topf schmeißen weil es keine Investition sondern nur eine Veränderung der Ausgangsbasis darstellt. Ist grad genug Strom im Netz, und der günstig wird der Wärmepumpe ein Signal gegeben, dann heizt die das Haus eben günstig bis 23° hoch und wenn der Strom teuer wird dann heize eben nur auf "Sparflamme" bis zur behaglichen Grenztemperatur weiter, bis sich die Werte wieder ändern usw, wenn das endlich mal aus dem Nieschendasein raus kommt kann der Betreiber wirklich daran profitieren ohne zu Investieren.
Der Meinung bin ich auch - wer wäre ich denn jemand vorzuschreiben sie sollen Ihr Geld da und da investieren...
Aber ich verstehe die Existenzängste gerade in der (oberen-)Mittelschicht trotzdem nicht. Es wird ja fast so dargestellt als würde einem die 65% zweifelsfrei in den Ruin treiben. Wie gesagt bivalente Lösungen sind was den Wärmepumpenanteil betrifft relativ überschaubar und diese 65% lassen viel Interpretationsfreiheit zu. OK H2-Ready ist albern da brauchen wir nicht diskutieren, doch selbst das wird wohl erlaubt, also hast du schon ne Hintertür, am Ende kommt jemand mit Synthetischen Heizöl...Und damit bleibt alles wie es ist. Ein Liefervertrag für Biomethan (genau wie wenn man Grünen Strom bezieht) wird wohl auch reichen. Und wenn es etwas strikter wird dann kommt dann halt ne Wassertasche in den Kamin, oder ein paar Solarthermiemodule auf die Garage, oder eine deutlich überschaubare Wärmepumpe für die Übergangszeit dazu, die muss dabei nur 30% der Heizlast decken, vielleicht reichen auch ein paar Klimaanlagen (da ist die letzte Messe noch nicht gelesen), selbst ein Heizstab (und ja, das ist physikalisch Ganzheitlich gesehen wieder Quatsch) im Pufferspeicher wäre aktuell erlaubt. Wenn man das entsprechend rechnet kommt man auch nach Rom ohne Sanierung und Riesen Ausgaben...und auch das wird ein Markt und der wird bedient werden.