Bremse: Movit rubbelt extrem (Scheiben OK) – Serienbremse OK – Ratlosigkeit

bustaburner

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28 April 2009
Ort
Bochum
Wagen
BMW Z3 coupé 3.0i
Hallo zusammen,

das Thema wurde auch in diesem Thread schon mal behandelt aber ich kriege das einfach nicht in den Griff. Daher mach ich dafür noch mal nen expliziten Thread auf, auch weils so Kurios ist.

Das Problem:
Meine Movit Bremse (wie Porsche 993 Turbo, 322x32mm) erzeugt seit Monaten ein Starkes Rubbeln und Vibrieren im Lenkrad, deutlich spürbar ab ca 80-100 kmh und nicht fahrbar!

Das Kuriose:
Mit der Serienbremse verschwindet das Problem.

Was bisher gemacht wurde:

  • Andere Räder an der Vorderachse
    - Keine Verbesserung
  • Bremssättel komplett zerlegt, gereinigt, zwei Bremskolbendichtungen (ausgeleihert und minimal porös) ersetzt
    - Keine Verbesserung
  • Bremsscheiben abgedreht (ca. 30/100, eine war leicht wellig, jedoch NICHT verfärbt. Wahrscheinlich auch ein "folgeschaden" der eigentlichen Ursache fürs Rubbeln)
    - Keine Verbesserung
  • Neue Beläge (Brembo) gekauft (vorher waren EBC Redstuff verbaut) und verbaut
    - Keine Verbesserung
Eben haben wir dann noch mal mit der Messuhr die die Scheiben im montierten Zustand gemessen. Da kamen wir auf ca 15/100 "seitenschlag", was aber sicher auch ein Stück auf schwimmende Lagerung etc. zurückzuführen ist. Scheiben sind auch nie 100% gerade (also 0/100), mein Kumpel meinte, das 10-20/100 nicht unüblich sind.
Und selbst wenn man die merken würde, dann sicher nicht in dem Maße, das Auto ist derzeit ab 100 km/h unfahr- bzw unbremsbar, das fühlt sich wirklich brutal an.

Ich vermute nun, dass der Hund vielleicht doch irgendwo im Fahrwerk oder an den Naben begraben liegt.
Dagegen spricht aber, dass die Serienbremse ohne Probleme läuft.


Kann es vielleicht sein, das sich sowas erst durch die höhere, drehende Masse (die Movit-Scheiben sind bestimmt doppelt so schwer wie die Serienscheiben) bemerkbar macht?

Habt ihr sonst noch ideen? Wir sind gerade echt ratlos und ich am verzweifeln, ich weiß nicht, wo wir ansetzen sollen.


Vielen Dank schon mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hall deine Radlager sind noch ok ?
Das hatte ich auch schon , keine geräusche aber spiel !
die anlageflächen / töpfe sind sauber und plan ?
Die sättel sind leichtgängig und nicht verkantet oder eingeschränkt in der bewegung ?
 
Bei den Radlagern bin ich halt nicht sicher, sie fühlen sich OK an und machen keine Geräusche. Ich habe minimales Spiel in den Dämpfern, wenn man die Räder auf 12 Uhr vor und zurück drückt, ist da ein minimales Klack und Spiel. Aber das war ja bei den Serienbremsen vermutlich auch schon da.

Die Anlageflächen sind sauber und plan.
Die Sättel sind jetzt nach dem Überholen super leichtgänig, man kann die Kolben mit der Hand reindrücken, das ging vorm überholen nicht mehr, da waren die ziemlich widerspänstig.
Verkantet ist da auch nix.
Die scheiben sehen auch super aus, jetzt nach dem Abdrehen erst recht. Aber die waren auch vorher optisch total in Ordnung, keine Verfärbungen oder sonst was.
 
In welchem Zustand sind die Fahrwerksteile an der VA? Spurstangenkopf, Querlenker, alles mit Gummiverbindung zum Radträger? Vielleicht macht die Masse der größeren Scheibe an einer solchen Stelle den Unterschied.
 
Neue Beläge, neue Reibringe verbauen und WICHTIG korrekt einbremsen. Wenn es dann immer noch ist liegt dein Problem zu großer Wahrscheinlichkeit im Fahrwerk. Beläge einzeln, ohne die Reibringe zu wechseln, bringt nichts.
Vielleicht liegt dein Problem aber auch an den Töpfen. Es ist ja bekannt, dass die bei Movit mal gerne brechen
 
Moin,

Also die Fahrwerkslagerung macht augenscheinlich nen guten Eindruck, die Teile (Querlenker + Lager, Radlager, Naben, FW) sind auch maximal 5 jahre alt. Sicht- und "Rüttelprüfung", führten nichts zu tage, was solche Auswirkungen haben könnte.

Die Töpfe habe ich bei MBT Construction nach nem Movit Topf anfertigen lassen, damit ich weiter Porsche Reibringe(Movit hat wohl mittlerweile nen anderen Reibring-LK) benutzen kann. Die sind aus Guss und ziemlich massiv. Gebrochen ist da nix, höchstens krumm aber das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Es ist mittlerweile so weit, das mans auch bei langsamer fahrt (30?) und zartem bremsen merkt. Das ist dann wie niederfrequente Stotterbremse, man nickt mit dem kopf wie zu hiphop...

Ich überlege jetzt auch, neue scheiben zu holen, dann vielleicht auch die sauteuren Movit-Scheiben (dafür kriegt man dann wohl auch schon ne neue VMAXX-Bremse in 330x28 :cautious:).
Die kriegt man aber nur bei Movit auf Anfrage, richtig?

Oder hat jemand vielleicht noch ein paar Movit-Scheiben oder alte Movit-Töpfe (mit Porsche-Reibring-Lochkreis, ich glaube 10 x 170mm) zum ausleihen und testen?

Edit: die jetzigen Reibringe sind ca 1 jahr/5000km alt uns haben nach dem abdrehen noch gut 31,6 mm
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Basti, die Beschreibung deines Problems klingt genau nach dem, was ich die letzten Wochen erlebt habe.
Da meine Bremsscheiben/-beläge erst vor ca. 5.000km gewechselt wurden, hatte ich diese zunächst ausgeschlossen und habe als erster die Querlenker inkl. Lager getauscht.

Besser, aber immer noch nicht weg!

Ich habe dann die frischen Scheibe und Beläge auch noch getauscht und siehe da: alles weg!

Was in der Tat komisch ist, dass es bei dir mit der Serienbremse zu keinen Problemen kommt.
Dennoch würde ich dir empfehlen, die Querlenkerlager zu tauschen.

Wenn du das selbst wechseln kannst, bist du je nach Wahl zwischen 150-250 € für Material.
 
Hi Budgie,

danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich fürchte auch, dass es die Scheiben sind. Ich wollte halt vorher noch eingrenzen, weil das immer so ein immenser finanzieller Kraftakt ist. Hätte ich die Serienbremse drauf, hätte ich schon neue Scheiben probiert. Aber hier kosten die günstigsten (mehrteiligen) Scheiben in der Bucht 400 Euro, das sind auch die, die ich jetzt drauf habe.
Aber dennoch frage ich mich, warum die Scheiben dann so schlackern. Die sind halt frisch abgedreht und liefen in der Drehbank absolut gerade und rund.
Vielleicht liegt es doch an den angefertigten Töpfen. Ich weiss aber nicht, wie ich das messen soll, weil die so ne rauhe Guss-Oberfläche haben, die tickt die messuhr eh nur rum wie irre...
 
Sagt Movit nicht, dass man deren Töpfe nur 1x verwenden darf?
Ja, die orignalen Movit-Töpfe. Die sind aus Alu und ein Verschleissteil wie die Scheiben, dazu hatte ich schon mal diesen Thread eröffnet. Daher habe ich mir ja extra die Guss-Töpfe anfertigen lassen, damit ich nur die Porsche Scheiben kaufen muss.
Hast du ne Idee, was die Scheiben derzeit bei Movit kosten?

Gerade noch mal den alten Thread durchgelesen. Ach, was hatte ich schon spass mit der Bremse... :rolleyes:
 
Gusstöpfe sind evtl dann auch suboptimal, mit der rauhen Oberfläche ist ja dann eh nicht so Klasse oder sind die Auflageflächen plan?

Ich frag mich gerade was anderes, hast ne Movit Anlage aber willst die Scheiben nicht tauschen weil teuer. Dann lass doch die Serienanlage drauf, oder nutzt du das Potential der Movit immer voll aus?
 
So, ich habe gerade mit Alexander Rausch von Rausch Motorsport gesprochen, sehr netter Kerl. Die vertreiben und verbauen u. a. auch Movit-Anlagen und Ersatzteile.

Er sagte mir u. a., dass beim Wechsel auf Movit (oder auch Tarox, Ksport o. a. größere Anlagen) IMMER die Hitzeschutzbleche entfernt werden müssen. Sonst entsteht ein Hitzestau, der vornehmlich die Töpfe und die Bobbins belastet und die können das auf Dauer nicht ab. Das würden unheimliche viele Leute vergessen bzw. nicht beachten, deswegen gäbe es auch öfters Probleme mit kaputten Töpfen.
Die Bleche sind bei mir natürlich noch dran. Allerdings habe ich ja Guss-Töpfe, die sind da wohl etwas robuster. Jedoch könnten die Bobbins da die schwachstelle sein. Er meinte, dass die in der Regel nur ne Festigkeit von 8.9 hätten, die bräcuhten dann aber mindestens 12 bzw müssten Wärmebehandelt sein...

Scheiben kosten kosten knapp 1000 €. Jetzt überlege ich, ob ich das einfach ausgeben muss ums zu testen, was schon extrem ärgerlich wäre, weil meine Scheiben fast neu sind, aber noch ärgerlicher, wenns nicht die Ursache wäre... Ich werde ihn noch mal fragen, ob er vielleicht ein paar Scheiben zum Testen da hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gusstöpfe sind evtl dann auch suboptimal, mit der rauhen Oberfläche ist ja dann eh nicht so Klasse oder sind die Auflageflächen plan?

Die Auflagefläche Felgenseitig hat schon diese rauhe Gussoberfläche. Da hab ich mir bisher keine gedanken drüber gemacht, weil die bei MBT hoffentlich wissen, was sie machen. Die machen ja unheimlich viel in Sachen Bremse (wenn auch eher für alte VAG), die Töpfe sollten ja trotz rauher Oberfläche absolut gerade sein. Betonung auf "sollten".

Ich frag mich gerade was anderes, hast ne Movit Anlage aber willst die Scheiben nicht tauschen weil teuer. Dann lass doch die Serienanlage drauf, oder nutzt du das Potential der Movit immer voll aus?

Das hat nix damit zu tun, das ich die Scheiben an sich nicht kaufen will, weil sie teuer sind. Ich sehe halt nicht ein, das ich für ein (bis auf den Topf mit anderen Abmessungen) zu den Porsche-993-Turbo-Scheiben quasi identisches Produkt fast den doppelten Preis zahlen muss. Darum habe ich mir für 500 € Töpfe anfertigen lassen, damit ich die gut 500 € teuren Porsche Turbo Reibringe fahren kann. Weiterhin sind meine jetzigen Scheiben erst gute 5000km alt, daher will ich jetzt auch nicht mal eben nen Tausender für neue Scheiben zum ausprobieren raushauen. Wenn die Scheiben/Töpfe schuld sind, habe ich keine wahl, dann kostets das eben. Aber ich habs auch nicht dicke genug, ob mit der Kohle auf gut Glück um mich zu werfen.

Und die große Bremse muss alleine schon wegen des S54-Umbaus draufbleiben, sonst gibt das mit dem TÜV nix.
 
Bei mir sind die Bleche auf jeden Fall auch noch dran und ich habe keine Probleme damit. Vielleicht sind die beim M anders.
Dann würde ich die Töpfe mal genauer unter die Lupe nehmen und vermessen. Die Anlageflächen sollten allerdings schon Rz25 sein. Das ist der Standard den wir konstruktiv für Anlageflächen an Schraubverbindungen vorsehen.
 
Ich würde auch sagen die Anlageflächen sollten plan sein, also auch nicht "Gussrauh". Wenn das noch feingedreht wird könntest du auch noch den Topfschlag messen.
 
Das wäre in der Tat noch nen Versuch wert. Dann noch neue Bobbins rein und gucken, obs was gebracht hat.
 
Wenn es die Materialstärke zulässt wäre das evtl das günstigste
Wird sich dann zeigen aber ich denke, das passt. Es würde sich ja nur die ET minimal erhöhen, wenn Felgenseitig ein paar zehntel mm abgetragen werden. Nabenseitig sind die Töpfe plan, meine ich. Ich schau nachher mal nach.
 
so, ich hab mir die Töpfe noch mal angeschaut, die sind doch komplett plan an den anlageflaechen, das hatte ich falsch im Kopf, auch wegen des Fotos in dem anderen Thread, wo ich sie neu hatte. Da siehts nach gussstruktur aus.

Ich habe jetzt die Hitzeschutzbleche mal entfernt und bei der Gelegenheit meine alten reibringe draufgemacht. Die sind nahe der verschleisgrenze und einer ist ungleichmaessig verschlissen (innen mehr als aussen), weil der Sattel vor der Überholung wohl nicht mehr richtig aufgemacht hat. Aber mit den Scheiben ists viel weniger geworden mit dem rubbeln. Ob das nun daran liegt, dass die leichter weil verschlissen sind?

nächster Schritt: wir bauen die Bremse an meinen Daily Driver (E36 323i Touring). rubbelts da auch, gibt's neue Scheiben von Movit. Ist das rubbeln da weg, muss es an fahrwerk/achse/lagerung des Z3 liegen.
 
Das wird ein Spiel für Doofe...

Wie hast du den Seitenschlag gemessen? Mit montierten Rädern (also die Innenfläche des Reibrings) oder nur mit den beiden Montagehilfe-Schrauben? Ideal wären alle 5 Radschrauben mit entsprechenden Unterlegscheiben, passendem Anzugsmoment und zwei Messuhren, die so ausgerichtet werden, dass deren Stifte auf einer Achse liegen. Damit lässt sich nicht nur ein Seitenschlag, sondern vor Allem eine Dickendifferenz ermitteln. Die Reibringe dann Innen, in der Mitte und Außen vermessen. Und bitte mit stabilen Messstativen! Glücklicherweise hast du gelochte Scheiben, sodass auch immer einer die Messstifte beim weiterdrehen anheben darf. :whistle::D

Ggf. hilft es Topf zu Reibring zu verdrehen und erneut zu verbauen. 0,15mm sind für mein Wissen zu viel. Schau mal bei ATE, dort sind Toleranzwerte angegeben (30µm = 0,03mm):
http://www.ate.de/www/download/ate_...nloads/praesentation_bremsscheiben_pdf_de.pdf

Wenn du Radnaben und Achslagerung ausschließen kannst (was ich bei funktionierender Serienbremse ebenfalls annehmen möchte), würde ich in einem Spezialbetrieb von beiden Reibringflächen gleichzeitig ein Spänlein abnehmen lassen.

Optische Fehler an den Reibringen sind nicht zu erkennen?

Gruß,
Phil
 
Ich hatte dieses Problem auch. Hab alles mögliche gewechselt. So gut wie alle Lager an der Vorderachse.
Zum Schluss waren es die Bremskolben, die sich nicht mehr richtig zurück geschoben haben nach dem Bremsen.
Sattel und Kolben (die extrem fest waren) ausgebaut, gesäubert und nu ist ruhe.
Hatte auch teure TarOx Scheiben. Alles gewechselt.
 
Ich hatte dieses Problem auch. Hab alles mögliche gewechselt. So gut wie alle Lager an der Vorderachse.
Zum Schluss waren es die Bremskolben, die sich nicht mehr richtig zurück geschoben haben nach dem Bremsen.
Sattel und Kolben (die extrem fest waren) ausgebaut, gesäubert und nu ist ruhe.
Hatte auch teure TarOx Scheiben. Alles gewechselt.

Hi Doc,

auch bei mir waren die Kolben (besonders rechts innen) extrem schwergängig, weswegen ich vermute, dass der Sattel nicht mehr richtig aufgemacht hat, daher ist dann sehr warhscheinlich auch die "Welle" auf dem Reibring entsanden ist.
Wir haben dann die Sättel zerlegt (war ein ziemlicher K(r)ampf), gereinigt, zwei Dichtungen (ausgeleihert und leicht porös) und zwei Manschetten ausgetauscht, alles mit dem Brembo-Fett gefettet und wieder zusammengesetzt. Jetzt kann man die Kolben auch wieder von Hand reindrücken, das war vorher unmöglich.
Ab er da die Reibringe wurden ja abgedreht (ca. 30/100 mm, sie haben jetzt noch ~31,6 mm) und ich hoffte, dass es damit erledigt sei – leider vergebens.
Aber wird sich ja jetzt zeigen, ich hoffe, dass ich morgen am Happy-cadaver-day dazu komme, die Anlage mal an meinen E36 zu bauen. Dann wird sich hoffentlich zeigen, wo der Hase im Pfeffer liegt...
 
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