Was mir unbegreiflich ist... Früher gab es eine Hand voll Modelle pro Hersteller, inzwischen gibt es die klassischen Standard-Varianten (wie Limousinen, Kombis, etc.) und eine gefühlte Million anderer Bauformen, die irgendwo dazwischen liegen... eigentlich hat doch jeder Hersteller nun wirklich für jeden was passendes...
Es sei denn, das Design gefällt einem dann nicht oder man möchte einen Zweisitzer fahren - den gibt's ja zur Zeit tatsächlich nicht bei BMW... :/
...wieso nur reduzierst Du das (ist ja nicht nur bei BMW so, sondern bei fast allen sog. Premium-Herstellern mit aktueller Ausnahme Mercedes bei bestimmten AMG-Modellen - aber auch hier nimmt langsam wieder die Tendenz zu, auf Masse zu setzen)
ausschließlich auf die Bauform und das Abdecken auch nur der allerkleinsten Nische?
Was viel mehr zählt - zumindest, wenn man "Petrolhead-Gene" in sich trägt, ist der Charakter eines Fahrzeuges. Es darf ruhig Ecken und Kanten haben, aber es muss sich klar positionieren und Emotionen wecken.
Exakt in dieser Massenkompatibilität liegt der "Fehler" (oder auch die Stärke, würden vermutlich die Aktionäre sagen) der meisten Hersteller. Massenwirksam werden "cleane" Produkte mit einer jeweils extremen Einsatzbandbreite als eierlegende Wollmilchsau auf den Markt geworfen.
Ich muss ja auch unbedingt einen familienkompatiblen 7-sitzer mit Sportgenen und zugleich soll er auch noch 100% Offroadfähig und ökologisch 100% unbedenklich sein. Ach ja, vergesst die Omas & Opas nicht - die sollen selbstredend damit auch
glücklich werden (zugegeben, das ist jetzt etwas provokant und polemisch ausgedrückt, trifft aber in etwa den Trend aller Hersteller).
Diese Produkte sind technisch hervorragend, verkaufen sich weltweit hervorragend und spülen damit den Markterfolg in Form von reichlich Gewinn in die Kassen des Herstellers. Soweit alles gut und auch richtig gemacht - Chapeau, kann man da nur sagen.
ABER - die Emotion und der Charakter bleibt auf der Strecke. Eine eierlegende Wollmilchsau macht alles gut, aber nichts wirklich hervorragend. Leider sind diese Petrolheads so gut wie ausgestorben. Das spiegelt sich dann auch in den Produkten
wieder. Deshalb kann ein Hersteller wie BMW oder Audi auf exakt diese winzig kleine Käufergruppe verzichten (selbst bei Porsche ist diese fast nicht mehr vertreten - hier verkaufen sich gut 95% der Modelle fast ausschließlich über das Image - Ausnahme
die GTx-Sport-Modelle) und auf zugegeben allerhöchstem Niveau Allerweltsprodukte und uniformes Allerlei produzieren - es wird sich quasi fast immer wie geschnitten Brot verkaufen.
Wer Benzin im Blut hat, den Motorsport liebt und nicht blind mit der Markenbrille eines bestimmten Herstellers durchs Leben stolpert, gehört eh zu den aussterbenden Dinosaurier und muss sich halt woanders umschauen...
Was nicht heißen soll, dass es ab und an auch einen derartig agierenden, erfolgreichen Hersteller gelingt, einen emotionellen Treffer zu landen - das ist dann aber mehr Zufall als Kalkül und war vom Hersteller so meist nicht wirklich geplant.
Die Entwicklungsabteilungen können da ein Lied der Trauer singen - die wüssten schon, wie es ginge, wieder emotionale Nieschenprodukte mit 200% Emotionspotential zu entwickeln - werden aber aus wirtschaftlichen und kaufmännischen Gründen
immer wieder voll eingebremst (bestes Beispiel ist bei BMW die ///M-GmbH - hier ist bis auf ganz wenige Highlights der einst große Name ///M quasi zur Ausstattungsoption verkommen).
Daher wünsche ich mir für BMW - und wieder zurück zum Thema neuer Z4 G29 - dass es BMW tatsächlich gelingt, mit diesem Fahrzeug nicht nur wirtschaftlich einen Treffer zu landen, sondern auch die Petrolheads anzusprechen und Emotionen zu wecken,
ein Produkt mit Ecken und Kanten und NICHT für Jedermann auf die Strasse zu bringen - mit viel, sehr viel Fahrspaß, Agilität & Performance und mal wieder herzerfrischend "anders & unangepasst".
Leider schließe ich mich aber der Meinung von
@BMWJack an - so richtig daran glauben kann ich nicht, die Hoffnung besteht aber dennoch...