Wenn mittlerweile jeder Brot-und-Butter-Hersteller eine Sitzbelüftung anbietet, erwarte ich das auch von BMW. Aber da muss man schon einen 5er ordern, um das zu bekommen.
Stimmt schon irgendwie, da hast Du durchaus recht - aber wenn man als Kunde darauf besteht, in wirklich JEDEM Segment ALLE Komfortdetails abzudecken (sei es nun über die Serienausstattung, oder über Optionen), dann ist man
wieder sehr schnell bei der "eierlegenden Wollmilchsau" und mault, weil aus sportlicher Sicht das Fahrzeug das nich hält, was man vielleicht erwartet hat. Was ist dann die logische Reaktion des Fahrzeugherstellers?
Die Kisten werden wieder üppig mit viel zu viel Speck auf der Hüfte, dem muss man mit einem kräftigen Dreh an der Leistungsschraube entgegnen, weil ja sonst die vermeintliche Performance auf der Strecke bleibt...damit werden
die Teile dann auch wieder deutlich entwicklungsintensiver und somit für den Kunden teurer.
Wo ist da die vernünftige Abgrenzung von eher komfortbetonten Fahrzeugen bis hin zu den Sportfahrzeugen innerhalb eines Herstellers? Mit dieser "ich will aber alles"-Einstellung erhält der Kunde auch exakt was er gefordert hat - einen
uniformen Allerweltsbrei, welcher zwar alle Zutaten enthält, aber nach nichts speziellem schmeckt...
Beispiele gibt es genug. Was hat man zum Beispiel Aston Martin gescholten, dass die Fahrzeuge zwar wunderschön, aber viel zu wenig sportlich sind. Ferrari hat mit dem California eine Klatsche von den Ferraristi erhalten. Mercedes
ist bei SLK & SL auch von deren Kunden gescholten worden, das diese Fahzeuge viel zu wenig sportlich wären...BMW hat beim 6er und auch in der M3/M4 Reihe viel Prügel kassiert, weil hier immer mehr Gewicht und viel zu wenig
auf Performance geachtet wurde (Sondermodell mal aussen vor). Das hat sicherlich nichts damit zu tun, dass diese Fahrzeuge nicht trotzdem erfolgreich auf dem Markt waren, aber eine klare Zuordnung á la Performance, GT, Komfort,
Alltag, usw. ist nicht mehr erkennbar.
Nicht falsch verstehen, mich begeistern solche Fahrzeuge durchaus - aber muss ich als Fahrzeughersteller WIRKLICH in JEDEM Segment ALLE Wünsche zwingend umsetzen - oder macht es nicht vielleicht auch Sinn, klare
Produkteigenschaften jeder Modellreihe zuzuordnen? Mut zur Lücke und damit eine klare Schärfung der Modellpolitik und des Images in jedem Segment hat bisher noch jedem Hersteller langfristig mehr gebracht,
als ZWANGSWEISE jedem noch so winzigen Trend hinterherzulaufen.
@RainerW
Warum sollte ich mich auf ein viersitziges Cabrio verweisen lassen? Wer einen puristischen Roadster/Sportwagen sucht, könnte sich doch genauso gut bei Lotus, Caterham, Donkervoort & Co. eindecken.
Weil die von Dir angesprochenen Fahrzeuge extreme Exoten-Staus haben - kaum vorhandenes Händlernetz, NULL ansatzweisen Alltagsnutzen (zum Teil derartig wenig, das man damit nicht mal vernünftig ein paar Tage Urlaub machen kann)
und gröstenteils eine deutlich zu überzogene Preisgestaltung. Du musst Dich ja nicht auf ein viersitziges Cabrio begrenzen lassen - es gibt ja auch Zeisitzer im GT-Segment. Aber wenn ein Hersteller schon aktiv ankündigt, wieder ein
sportliches Spaßfahrzeug für einen Nieschenmarkt auf die Räder zu stellen, dann sollte man exakt an diesem Konzept festhalten und dies nicht wieder durch "jatz biete ich durch die Hintertür doch wieder alles"-Strategie verwässern.
Ich weiß, das ist leicht provokant und man kann es nicht jedem recht machen - sind halt nur meine spontanen Gedanken zum Thema Spaßfahrzeug... Die Hersteller setzen sowieso alles um, was irgendwie nach 1 Cent Umsatz mehr aussieht,
wenn sich dies rechnet. So wird jede Nische zwangsbesetzt - Käufer finden sich schon irgendwo. Nur sollten diese Käufer dann auch nicht rumnörgeln, dass ihnen das einst so sportliche und fahreraktive Feeling verloren gegangen ist...