Die Rückseite...

dwz8

Café Racer
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2 August 2004
Wagen
BMW Z8
Ich hatte jetzt ein wenig Gelegenheit, mir den Rahmen etwas näher anzuschauen, auch aus anderen Blickwinkeln.

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Mein Verständnis geht dahin, daß dieser Rahmen ein einzelnes, zusammenhängendes Teil ist. Es gibt keine Reparaturmöglichkeit außer dem Abschneiden der Front vor der A-Säule und dem Neueinschweißen von Frontteilen.

Wenn wir uns aber die anderen Teile des Rahmens anschauen (neben unseren beliebten Domen), können wir interessante Details feststellen:

Fast jeder Kontakt, der über ein simples Verbiegen der Stoßstange hinausgeht, wird den Rahmen treffen. Ein Beispiel ist der liebe Mensch, der an der Ampel pennt und hinten auffährt.
Schaut Euch den Punkt an, wo der Kofferraumdeckel endet, und meßt die Distanz zum hinteren Ende des Autos. Dazwischen liegen noch Rahmenteile. Also wird jede Verformung, die über 8 oder 10 cm hinausgeht, unweigerlich auch den Rahmen in Mitleidenschaft ziehen IMHO.

Das gleiche gilt für Schäden an den Seiten.

Nun ist es nicht verwunderlich, daß sich Rahmenteile in Bereichen befinden, die bei einem Unfall getroffen werden könnten. Allerdings besteht in "normalen" Autos die Chance, diese Teile in den meisten Fällen herauszuschneiden und zu ersetzen.
Ich kann derzeit nicht sehen, wie das beim Z8 funktionieren soll.

Mehr und mehr gelange ich zu der Überzeugung, daß das Auto direkt fürs Museum gebaut wurde, aber nicht für normales Fahren. Ach ja, wenn jemand hinten auffährt, kann das durchaus auch zu Zeiten passieren, wenn man nicht zu schnell auf schlechten Fahrstrecken unterwegs ist.

Ich hoffe, daß irgendjemand bestätigen kann, daß meine Annahmen falsch sind. Falls nicht, ist dies ein weiteres Argument für mich, einen Ersatzrahmen herumstehen zu haben.
 
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Öhm, das ist in diesem Segment aber üblich. Denn die Reparaturkosten sind bei der Versicherungseinstufung wurscht.

Anders sieht beim VW Lupo aus - so ein Stadtauto muss leicht und günstig reparier werden können. Da jedoch auch keine hohe Steifigkeit erwartet wird, gibt es bei dem Wagen zwei Längsträger, an denen die komplette Front angeschraubt wird. Die Dome sitzen auf dem Längsträger wie beim Z8 und allen anderen Autos auch ... aber vor den Domen wird beim Z8 die Front auch noch an den oberen Versteifungen verschraubt - die Folge ist, dass die das Zeug beim Crash ebenso zerknittert wie die Kotflügel.

Also vorne ist der Z8 im Wesentlichen nicht anders gebaut als alle anderen Autos auch ...

Im Heckbereich haben "normale" Autos ebenso Längsträger, die noch einen Knick haben, um sich verformen zu können.
Also Längsträger die von vorn nach hinten durchlaufen.
Der Z8 hat die nicht - ebensowenig der Z4. Das ist auch der Hauptgrund, wieso es für diese Autos keine Anhängerkupplung geben kann.
Die vorderen Längsträger führen bis vor das Hinterrad und an den hinteren ist die Heckstoßstange befestigt und die machen dann hinter den Sitzen einen Knick nach außen - so wird bei einem Heckcrash die Energie in die Türen weitergeleitet .. auf gleicher Höhe werden wohl auch dort Versteifungen sitzen.
Das Heck selber ist extrem steif und stabil - ansonsten würde dir beim Drift sofort die Hinterachse ausreißen (vergl. Z3, E46, ...) ... und der Z8 bringt ja schon massive Kräfte auf.

Die massiven Schweller und der Riesentunnel ist klar ...

Kurzum: ich würde den Wagen nicht "für's Museum gebaut" nennen, sondern eher "der Zielgruppe angepasste Instandsetzungskosten" :M

"mal so eben " Bleche im Heck zu ersetzen ist natürlich nicht drin - klar, aber dafür hat er ja ein einmaliges Design ;-)
 
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hervorragend. :t

Ich vergaß in meinem Post den wesentlichen Aspekt:
Wenn bei einem solchen Unfall also ein Rahmenschaden in Kauf genommen wird, dürfte ein Rahmentausch also zu den alltäglichen Dingen des Z8-Autolebens gehören.

In Anbetracht der aktuellen Anzahl von Ersatzrahmen dürften dann aber nicht mehr viele Unfälle passieren.
 
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Mal ganz bösartig weitergedacht:

Die restlichen Rahmen sind zum Zeitpunkt X unfallbedingt verbraucht, dann kann man sich nur noch auf dem Markt nach einem adäquaten Ersatzauto umschauen. Was dieses dann kostet (in Anbetracht dessen, das die Stückzahl eh schon klein war und durch jeden Crash kleiner wird) ist egal, die Versicherung muss ja den Wiederbeschaffungswert zahlen.

Heisst das nun, ich muss in mein tägliches Abendgebet einschliessen, das viele Z8 einen Unfall haben, damit der Wert weiter steigt :# .

Obwohl, es bleibt ein Haken: Es gab da doch wohl mal eine schriftliche Zusage von BMW für 50 Jahre die Ersatzteilversorgung zu garantieren. Dann müsste BMW doch Rahmen nachproduzieren, oder sehe ich da was falsch?
 
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Obwohl, es bleibt ein Haken: Es gab da doch wohl mal eine schriftliche Zusage von BMW für 50 Jahre die Ersatzteilversorgung zu garantieren. Dann müsste BMW doch Rahmen nachproduzieren, oder sehe ich da was falsch?
Das ist dann die große Frage. Ab einem gewissen Punkt könnten sie sagen, daß es sich eben um einen Totalschaden handelt, der mit Ersatzteilbeschaffung nichts mehr zu tun hat.
 
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jokin (per PN) schrieb:
Ich hätte noch einwerfen wollen, dass der Z8 kein Alltagsauto ist und die meisten Z8-Fahrer den Wagen nicht so bewegen, wie es Fahranfänger tun würden.

Und wenn es Karosseriebauer gibt, die uralte Oldtimer wieder instandsetzen können, werden die auch einen zerbeulten Z8 instand setzen können - Austausch-Einschweißbleche wird es wohl aber auch für den Z8 geben - gibt's für den Z4 ja auch ... ist halt nur aufwendig ...
Das erste ist sicherlich richtig. Allerdings hat auch der erfahrenste und vorsichtigste Z8-Fahrer keine Kontrolle darüber, ob ihm einer ins Heck rauscht oder nicht.

Soviel ich weiß, gibt es kaum Austauschbleche für den Z8. Insbesondere ist es keine anerkannte Reparaturmethode, Bleche in den Rahmen zu schweißen. Bisher wurden in solchen Fällen von BMW wohl immer die Rahmen getauscht.
 
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Man könnte fast meinen, daß Dieter für jeden verkauften Rahmen Provision kriegt. :b
 
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Man könnte fast meinen, daß Dieter für jeden verkauften Rahmen Provision kriegt. :b
anscheinend bekommt da keiner mehr Provision, da wohl die Einstufung im Rabattraster für Ersatzteile auf der ungünstigsten Stufe steht.

Übrigens gibt es laut Ersatzteilkatalog auch ein komplettes Heckteil, das austauschbar ist, allerdings dürften die Schweißarbeiten dafür extrem komplex sein. Wurde noch nie in Gesprächen als Alternative erwähnt, taucht aber auf Zeichnungen auf.
 
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