Dynamische Blinker

Der Vorgang ist nicht reversibel. Deshalb glaub ich nicht an eine Trennung an der Schweißlinie.
Wikipedia behauptet das Gegenteil, s.o.:

1) die "Lichtscheibe" ist aus PMMA, also Polymethylmethacrylat, die Glastemperatur liegt laut Wikipedia bei ca. 105 °C.
"PMMA ist jenseits von 100 °C plastisch verformbar und diese Verformung ist thermisch reversibel"
 
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Die Verformung! Nicht die Verschweißung. Aber ich drück dir die Daumen zum Versuch. [emoji106]
Wo siehst Du den Unterschied?

Die "Verschweißung" bezeichnet nur den Vorgang der Herstellung. Es entsteht m.E. keine molekulare Strukturveränderung zwischen dem ABS und dem PPMA. Ansonsten wäre das ABS an der Oberfläche auch angegriffen.

[ausdemFensterlehn]
Es ist nur eine Adhäsion zwischen den beiden Materialien, die durch das kurzzeitige Aufweichen des PPMA beim "Lasern" herbeigeführt wird.​
[/ausdemFensterlehn]

Ein ähnliches Beispiel aus dem Alltag:
Saugnapf und Fensterscheibe - die gehen am Übergang der Oberflächen auch keine Strukturveränderung ein, obwohl sie äußerst fest miteinander verbunden sind. Es ist ein rein physikalischer Vorgang.
 
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https://www.kunststoffe.de/themen/b...mma/artikel/polymethylmethacrylat-pmma-673185
https://www.plexiglas-shop.com/pdfs/de/311-3 Fügen von PLEXIGLAS®_de.pdf

Ich zitiere mal daraus:
"Die Glasübergangstemperatur liegt bei etwa 105 °C. Einsatzgrenzen von etwa -40 bis +75 °C Dauertemperatur, kurzfristig bis 100 °C, wird zwischen 120 und 180 °C gummielastisch formbar. Formmassen sind oberhalb 180 °C zähflüssig (thermoplastisch formbar); mittlere Wärmedehnung."

"PLEXIGLAS® XT und PLEXIGLAS® Spritzgussteile sind gut zu schweißen. Dies liegt daran, dass ihr Ausgangsprodukt, PLEXIGLAS® Formmasse, bei Erwärmung nach Durchlaufen einer schmalen thermoelastischen Phase einen breiten thermoplastischen Zustandsbereich erreicht, der für das Verschweißen erforderlich ist."

Das heißt, geschweißt wird bei >180 °C, wenn PMMA flüssig wird. Reversibel bezieht sich dabei auf das Material (wie Du schon richtig geschrieben hast), aber nicht auf dessen Form. Anders ausgedrückt: Selbst wenn Du die Schweißnaht da mit Hitze irgendwie aufbekommst, wirst Du sie nicht wieder so einfach dicht zusammenbekommen, weil sich die sich beim Lösen bildenden Formränder kaum beeinflussen lassen. Jedenfalls nicht mit den üblichen handwerklichen Werkzeugen.
 
Selbst wenn Du die Schweißnaht da mit Hitze irgendwie aufbekommst, wirst Du sie nicht wieder so einfach dicht zusammenbekommen, weil sich die sich beim Lösen bildenden Formränder kaum beeinflussen lassen. Jedenfalls nicht mit den üblichen handwerklichen Werkzeugen.
FULL ACK!
Aber mit dem Wiederverschließen hatte ich mich noch nicht befasst. Wird sicher 'ne zerfranste PPMA-Oberfläche werden. ;)

Wenn ich aber das Teil an diesem Übergang auf bekommen "sollte", dann sehen die Gehäusehälften schon mal besser aus und haben weniger Materialabtrag als beim Beispiel vom @germinator 8-)

Definitiv werde ich die Hälften mangels Equipment ja auch nicht erneut lasern können. Da muß man sich dann sowieso noch was Neues zum Schließen einfallen lassen.
 
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Ich hatte die Rückleuchte schon im Backofen bei Umluft zum Trocknen. Leider war ich bei der Temperatur etwas zu übermütig (ca. 120 Grad). An den Stellen, an den sie auf dem Rost auflag, wurde sie deformiert. Als ich sie rausgezogen habe, war nichts davon zu erkennen, dass die Scheibe auch nur einen Tick lockerer war. Das war aber auch schon beim Frontscheinwerfer die Erkenntnis.
 
Alle Achtung das wissenschaftliche Niveau was dieser Thread mittlerweile angenommen hat :t

Ich würde anders anfangen, BMW hat die Dinger doch nicht selber gebaut, wer ist der Zulieferer ?

Mit dem in Kontakt treten dort fragen, eventuell "Muster" besorgen der einzelnen Teile, also Unterteil und Oberteil.

Wenn man dann das eigentliche Projekt mit dem Lauflicht hinter sich gebracht hat sammeln wer was haben möchte,
bei Abnahme von 500 (? oder weniger oder mehr ) Ober und Unterteilen wird der Hersteller sich über einen Preis reden lassen.....
 
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Ich hatte die Rückleuchte schon im Backofen bei Umluft zum Trocknen. Leider war ich bei der Temperatur etwas zu übermütig (ca. 120 Grad)
Mir scheint die folgende Kombination zielführender zu sein:

Gehäuse im Ofen auf eine Basistemperatur von ca. 80-100° erwärmen, dann die Temperatur der Verbindungsstelle lokal auf 180-200° erhöhen (Micro-Gasbrenner v. Conrad) und mit einem warmen Messer trennen. :thumbsdown:

Vielleicht schneidet es sich dann wie durch Butter.:thumbsup:
 
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Eventuell wäre das der Weg, denke bei höheren Temperaturen wird sich auch der Scheinwerfer verformen.
Leuchte mit in die 80° heiße Sauna nehmen und dort dran arbeiten, schlägt meine :K vor. :idea:
 
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Gehäuse im Ofen auf eine Basistemperatur von ca. 80-100° erwärmen, dann die Temperatur der Verbindungsstelle lokal auf 180-200° erhöhen (Micro-Gasbrenner v. Conrad) und mit einem warmen Messer trennen. :thumbsdown:

Vielleicht schneidet es sich dann wie durch Butter.:thumbsup:

Dein Wunsch, die PMMA-Scheibe von der ABS-Grundplatte zu trennen, ist natürlich nachvollziehbar. In der Praxis sehe ich aber folgende Probleme:
  1. Auch das ABS muß beim Schweißen zumindest punktuell aufgeschmolzen worden sein, sonst gäbe es keine stabile Schweißnaht. Auch wenn man auf den Fotos vom ABS scheinbar nichts sieht, heißt das nicht, dass es nicht auch aufgeschmolzen wurde. Das heißt aber wiederum, Du musst für eine saubere Trennung mindestens die Schmelztemperatur von ABS erreichen; also ca. 250°C.

  2. Das Material ist an der Schweißnaht durch ebendiese besonders dick, d.h. Du musst dort auch besonders viel Energie eintragen (verglichen mit der normalen Dicke der PMMA-Scheibe), um das Material zu schmelzen. Idealerweise rundum gleichzeitig um dann die Scheibe durch Zug abzuheben. Eine schöne Aufgabe für einen Werkzeugbauer, aber eher nichts für den heimischen Hobbykeller.
Daher denke ich, die ideale Stelle zum Wärmetrennen wird das PMMA knapp oberhalb der Schweißnaht sein. Die Frage des Wiederverschließens mal ausgeklammert. Das sollte natürlich schon aus ästhetischen Gründen dann auch außerhalb des Sichtbereichs im eingebauten Zustand sein. Ideal wäre ein heißer Glühdraht, den Du um die Leuchte ziehst, oder eben wie von Dir vorgeschlagen ein heißes Messer, mit dem Du die Scheibe rundum trennst. Die Schwierigkeit hier wird sein, dass das Plastik gleich wieder verklebt, wenn die Hitze weg ist. Da Du dann ja nur punktuell arbeitest und die Trennstelle nicht per Kraft auseinanderziehen kannst. Ggfs. mit "Spacern" arbeiten.

Eventuell kannst Du aus einem Lötkolben und einem Skalpell / Teppichmesser ein heißes Messer basteln, mit dem Du sogar das ABS aufschmelzen kannst.

Noch ein im wahrsten Sinne des Wortes heißer Tipp: Erstmal mit einem Stück PMMA bzw. ABS üben, bevor es an das Corpus Delicti geht. PMMA wird z.B. auch bei LED-Optiken eingesetzt, da kannst Du ggfs. relativ günstig Versuchsmaterial bekommen. ABS ist ja ohnehin weit verbreitet.

Der MUC-STT freut sich darauf, Deine Ergebnisse zu begutachten... :w
 
Dein Wunsch, die PMMA-Scheibe von der ABS-Grundplatte zu trennen, ist natürlich nachvollziehbar. In der Praxis sehe ich aber folgende Probleme:[...]:w
Du machst es mir nicht einfacher. :eek: :o

Das Schneidergebnis per Lötkolben mit Schneidspitze hatte @germinator ja schon gepostet.
Der Heizdraht ist eine nette Idee. Aber da das ganze Lampen-Konstrukt so krumm und schief gebaut ist, kannst Du keinen Draht einfach durchziehen.
Man bräuchte also so eine Styropor-Laubsäge mit Heizdraht, wie es sie in unserer Kindheit mal gab. Damit kann man aber bei dieser Leuchte keine geraden Schneidflächen erzielen :-(
 
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Ah, Du meinst diesen Fred hier. Den hatte ich noch gar nicht entdeckt, danke für den Hinweis. :thumbsup:
Vermutlich ist der Dremel doch die einfachere Lösung...
Genau, den hatte ich in den vorherigen Beiträgen mehrfach verlinkt. Die Lampe ist danach nicht mehr verschließbar. Das Teil hatte @germinator nach Sinsheim mitgebracht. :thumbsup:

Wenn ich's nur Öffnen wollte, dann ginge das auch mit dem Hammer. Die Platine mit den LEDs geht dadurch nicht kaputt :b:j

Beispiel vom @germinator

IMG_20170106_174316.jpg
 
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Dann will ich auch mal was zu diesem Thema beitragen :) :-)
Hab mir nochmal gedanken zum Öffnen und wichtiger - zum Wiederverschließen - gemacht.
Ich würde unter KEINEN Umständen etwas mit Temperatur (erhitzen der ganzen Leuchte) machen, da die Streuscheibe extrem empfindlich ist.
Meine Idee:
mit einem Dremel o.ä. und einem dünnen, möglichst groben Kreissägeblatt einen Sägeschnitt NUR IM ABS durchführen.
Damit der Sägeschnitt nicht verklebt mehrere "Runden" rund um die Leuchte sägen. Immer nur soviel abtragen, wie das ABS nicht verklebt. Irgendwann ist man "durch" und hat eine schmale saubere Trennstelle die sich dann auch wieder verbinden lässt.
Grüße und viel Erfolg
Jürgen
Hier ein Bild mit einem möglichen Sägeweg:
Sägeweg.jpg
 
Meine Idee: mit einem Dremel o.ä. und einem dünnen, möglichst groben Kreissägeblatt einen Sägeschnitt NUR IM ABS durchführen.
Kannst Du bitte zwei weitere Fotos von den beiden aufgebrochenen Hälften machen?
  1. Oberfläche des transparenten Kunststoffs von einer Stelle, wo er mit dem ABS verbunden war
  2. Oberfläche des grauen ABS von einer Stelle, wo kein/kaum PPMS dran klebt
Mich interessiert die direkte Verbindung, die diese beiden Materialien beim Verschweißen eingegangen sind.

Weitere Fragen an @germinator :
  • wie tief dürfte man denn mit so einem Sägeblatt in die Leuchte "eintreten", ohne daß man weitere Innereien trifft?
  • und hat eine schmale saubere Trennstelle die sich dann auch wieder verbinden lässt.
    Das wird aus meiner Sicht eben kein sauberer Schnitt:
    Ich habe mir das gerade mal angesehen und die Lampe auf dem Glas liegend im Kreis gedreht. Mit Dremel ohne Stativ wird das eine ziemliche "Wackelei". Und mit Stativ kommst Du bei einer konstanten Höhe nicht um die ganze Leuchte rum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne jetzt ehrlich gesagt den ganzen Fred gelesen zu haben warum nicht mit Dremel und da drauf eine Flexscheibe, das bisschen geschmolzene sauber mit Schleifpapier verschleifen und wieder zusammenpappen fertig ist der Käs :D
 
Kannst Du bitte zwei weitere Fotos von den beiden aufgebrochenen Hälften machen?
  1. Oberfläche des transparenten Kunststoffs von einer Stelle, wo er mit dem ABS verbunden war
  2. Oberfläche des grauen ABS von einer Stelle, wo kein/kaum PPMS dran klebt
Mich interessiert die direkte Verbindung, die diese beiden Materialien beim Verschweißen eingegangen sind.

Weitere Fragen an @germinator :
  • wie tief dürfte man denn mit so einem Sägeblatt in die Leuchte "eintreten", ohne daß man weitere Innereien trifft?

  • Das wird aus meiner Sicht eben kein sauberer Schnitt:
    Ich habe mir das gerade mal angesehen und die Lampe auf dem Glas liegend im Kreis gedreht. Mit Dremel ohne Stativ wird das eine ziemliche "Wackelei". Und mit Stativ kommst Du bei einer konstanten Höhe nicht um die ganze Leuchte rum.

Bin erst morgen wieder zu Hause. Kann daher leider erst frühestens morgen Abend genaueres dazu sagen.

"Mit Dremel ohne Stativ wird das eine ziemliche "Wackelei"..."
Richtig, meine Vorgehensweise wäre daher:
Wie du in Sinsheim gesehen hast, hat die Leuchte einige Schrauben wo man z.B. ein Winkeleisen befestigen kann.
Dieses Winkeleisen dann in den Schraubstock einspannen und je nach Bearbeitungsstelle umspannen.
So hat man die Möglichkeit die Leuchte "ruhigzustellen" und mit dem Kreissägeblatt gezielt zu arbeiten.
Grüße Jürgen
 
Einfach aufflexen und hiermit zusammenkleben. Das Granulat sollte doch alles wieder dicht kriegen...

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Das Zeug hab ich auch daheim, is ne geile sache, kann ich nur empfehlen! Aber Achtung, das Granulat is extrem fein und rieselt in jede noch so kleine Ritze, also nicht dass du dir dann die Rückleuchte mit dem Zeugs anfüllst. Ansonsten echt Top zu verarbeiten. Ach ja, kann man auch schleifen und lackieren.

Bin übringens auch der Meinung dass die Dremel Methode die vernünftigste wäre. Jedoch würde ich, bevor ich das Ding aufschneiden, Halterungspunkte anbringen, natürlich nicht im Sichtbereich, mit denen die beiden Teile dann wieder in ihre vorige Postition gebracht werden können um ein verrutschen beim zusammenbauen zu vermeiden. Auch hier eventuel mit dem Granulat arbeiten, da dieses ja abgeschliffen bzw. verarbeitet werden kann.

LG
 
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