Gourmet-Tour 2009 a´la 2006

F1Schumi

"the one and only Blümchenpflücker" ©by rapidozzzz
Registriert
19 April 2008
Ort
Absurdistan
Wagen
BMW Z4 G29 M40i
Ist zwar schon eine Weile her, aber ich möchte Euch diesen gut geschriebenen Bericht des Teilnehmers Rainer Layritz nicht vorenthalten :)



10.07.2009
Von der artgerechten Haltung
sportiver und sportlicher Fahrzeuge

in Zeiten wirtschaftlicher

Stagnation


[FONT=&quot]Gourmet Tour 2009 a`la 2006 Reisebericht[/FONT]
von Rainer Layritz

Vorwort:
Jeglicher Rechtschreib-, Grammatik- oder Interpunktionsfehler dient der persönlichen Entfaltung
sowie der Erheiterung der Leserschaft. Eventuelle Verwechslungen bei User- oder Realnamen oder
Verirrungen im Tour Verlauf sind dem fortgeschrittenen Alter und dem jahrelangen
Alkoholmissbrauchs des Autors geschuldet.
Dieser Bericht soll nicht dazu führen dass Kinder, mit den Fahrzeugen ihrer Erzeuger, die
beschriebene Tour in ähnlicher Manier nachfahren.
Ich entschuldige mich bei den österreichischen und italienischen Behörden für den groben Missbrauch
kurviger Bergstraßen und danke gleichzeitig dem Christian, dass er genau das ermöglicht hat.

Kapitel und Tag 1
Vorbereitungen


Nach monatelanger Wartezeit war der Tag X endlich gekommen: Die Gourmet Tour sollte für meine
bessere Hälfte Angelika und meinereiner um ca. 11.30 Uhr mit der Abfahrt aus dem Nürnberger
Norden beginnen. Um 9.30 Uhr wurde das hellgrau-rote Spielmobil noch von einer Horde
Maximalpigmentierter bei MrWash in ein einigermaßen ansehnliches weißes Fahrzeug verwandelt um
gleich darauf von einem kräftigen Regenschauer wieder in den vorherigen Zustand zurückversetzt zu
werden. Das Kofferpacken war ruck zuck erledigt, noch ein paar Semmeln belegt und ein paar Liter
Aqua Minerale in die Kühlbox gepackt dann konnte es, mit einem zweifelnden Blick in den
wolkenverhangen Himmel über der Frankenmetropole, losgehen.

Anreise Deutschlandteil
Rauf auf die A9, Tempomat auf gemütliche 180 (man will ja ausgeruht und ungestresst ankommen)
und los geht’s gen Treffpunkt Raststätte Irschenberg. Das Navi und der Verkehrsfunk verkünden freie
Fahrt, der Himmel klart auf, Autofahrerherz was willst du mehr. Nun ja, dass es so bleibt, zum
Beispiel, denn je weiter wir Richtung Süden kamen desto dunkler und bedrohlicher wurden die
Wolken. Und richtig, am Kindinger Berg empfing uns das erste Mal auf dieser Tour der Unmut Petrus.
Wir fanden uns auf der Anhöhe auf einmal mitten in den Wolken wieder, sodass die Scheibenwischer
Überstunden schieben mussten.

Bis Ingolstadt blieb uns das Feuchtgebiet erhalten dann wurde es wieder trockener, nur um zum
nächsten Missstand voranzuschreiten: Ankündigung eines Staus am Irschenberg vermeldeten Navi
und Verkehrsfunk unisono. Na Klasse, war mein erster Gedanke, die Sache fängt ja gut an.
Wider Erwarten kamen wir durch die bekannten Staugebiete rund um München gut durch und wir
hofften noch dass der Irschenberg sich bis zu unserer Ankunft auch wieder von seiner staubefreiten
Seite zeigt. Um es kurz zu machen, Scheißerle Herr Lehrer, 4 km vor der Raststätte stand die Kolonne
und wir machten rein aus Sympathie mit. Für die paar km bis zur Ausfahrt brauchten wir mehr Zeit als
für die 80 km zuvor. Naja, da muss man durch und endlich war der Irschenberg erreicht.

Treff- und Fluchtpunkt Raststätte Irschenberg
Hurra, nach bisher 280 km seit Abfahrt endlich eine kleine Verschnaufpause. Von wegen, bedingt
durch den Stau war auch der Rastplatz Irschenberg mehr als voll. Wo, zum Kuckuck, wollten wir uns
gleich noch treffen: Achja, am Parkplatz. Dumm nur, dass es davon mehrere gibt und alle durch den
Stau gut gefüllt waren. Nachdem der untere Parkplatz an der Tankstelle von einer Meute
wildgewordener Mopedtreiber in Beschlag genommen und der Rest stilvoll mit LKWs aufgefüllt
wurde, orientierten wir uns eher am Parkplatz vor dem Rasthaus.
Da wir keinen einzigen der Teilnehmer persönlich kannten, grinsten Angelika und ich hoffnungsvoll
jeden Fahrer eines nur im Entferntesten an ein Cabrio erinnernden Fahrzeuges an, im Glauben, es
könnte einer der Tourteilnehmer sein. Endlich, nach ca. 10 Minuten tauchte ein Fahrzeug auf, welches
wir definitiv als Teilnehmer einordnen konnten, unser Schwesterfahrzeug, das weiße 123d Cabrio vom
Moderator des BMW-Treffs, unser hochgeschätzter Markus Kahlhaupt. Natürlich war der Parkplatz
neben meinem Auto zu klein aber nach einem bisschen Rangieren passte Markus Kleiner doch noch in
die Lücke.
Endlich waren die beiden Fahrzeuge, die äußerlich so gleich aussehen, vereint; eine Gemeinschaft, die
erst am Sonntagnachmittag wieder aufgelöst werden sollte, ist entstanden.
Nun ging es Schlag auf Schlag, die Z4 von Christian, Rainer und Rudi liefen ein. Jetzt bollerten auch
der SL von Tschortsch und der Sixxpack-Audi heran, gefolgt von Marcels Jaguar. Dann, hoppla, ein
neuer Z4: Rätselraten ist angesagt, das wird doch nicht …. . Doch, sie haben es geschafft; unsere
Familie Koller benutzt die Gourmet-Tour zum Einfahren ihres erst zwei Tage alten Z4. Hut ab, das
zeugt von einem gewissen Mut.
Man stellte sich kurz gegenseitig vor, ich bekam zu hören „Du bist doch der, der sein Auto so komisch
nennt: Wart mal, Schlampenschlepper, ne, äh, Tuntentransporter, ne auch nicht, Tussentraktor, das
wars, Richtig?“ Knapp daneben ist auch vorbei, mein fahrendes Schätzchen hat im BMW-Treff den
Spitznamen Nutten-Laster verpasst bekommen wegen der ach so gewagten außen Weiß und innen Rot
– Farbkombination.
Nachdem die angekündigten Teilnehmer nach Zählung vom Tourpapst Christian vollständig
angetreten waren bliesen wir zum Aufbruch, auch weil der Sonnenschein inzwischen tröpfchenweise
auf uns herabprasselte.

Die Sintflut Teil 2 oder Noahs Rache
Zurück auf der Stautobahn wurden die uns umgebenden Wolken immer dunkler und das
Schlagzeugsolo auf dem Verdeck lauter und schneller. Ein furchtbarer Wolkenbruch ging auf uns
herab und wir konnten von Glück sprechen, dass wir mit unseren untermotorisierten Booten nicht
gegen die Strömung fahren mussten. Bedingt durch die stauauslösende Baustelle, fuhr der
Gegenverkehr so dicht an einem vorbei, dass das Spritzwasser der entgegenkommenden Fahrzeuge
einem den letzten Rest an Sicht nahm. So schwammen wir also gemeinschaftlich auf Kufstein und dem
Felbertauerntunnel zu vor dem wir noch an ein er Raststätte einen Stopp einlegten, sowie bei Kufstein
noch ein paar Teilnehmer eingliederten.
Bei der Abfahrt an eben dieser Raststätte hatte ich dann
mein persönliches Highlight; da wir so geschlossen wie
möglich wieder auf die Strecke wollten, musste ich, um vor
einen LKW auf die Piste zu kommen mit etwas mehr Gas als
normal üblich anfahren. Eigentlich wäre die Auffahrt
problemlos vonstattengegangen, wenn, ja wenn das
Wörtchen „wenn“ nicht wäre: Meine Frau dachte sich noch
„Warum gibt der Depp denn nicht endlich Stoff“, tat ich ja,
aber das Auto ist mir regelrecht unterm rechten Fuß
abgeschmiert. Ich hatte ein gigantisches Turboloch
entdeckt, sodass ich zwei bis drei Sekunden lang nicht viel
mehr als gerollt bin, was beim Auffahren auf eine gutbefahrene Straße nicht ganz so gut kommt. Der
LKW hat eine Vollbremsung vom Feinsten hingelegt und mir zu Recht alle Kosenamen der
Truckerzunft nachgeworfen. Ab diesem Zeitpunkt bin ich den Rest der Tour nur noch in der
Sportstellung der Automatik gefahren um Anfahrschwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.

Endlich Sonne
Raus aus Deutschland, hindurch durch den Felbertauerntunnel, und ….. , dass Helle da am Firmament
sollte doch nicht etwa …. Tatsache, es war wirklich die Sonne. Verdeck auf und ein Grinsen in das
Gesicht malen war eine einzige Handbewegung, nun konnte doch nix mehr schief gehen. Doch, es
hätte können, z. B. mittels eines österreichischen Postbusfahrers der die überholenden Z4 gerade noch
akzeptierte aber den Überholversuch eines 1er Cabrios als
persönliche Beleidigung betrachtete (hör auf zu grinsen,
Rudi). Na gut, dann bleibe ich halt hinter dem Rußwerfer,
man ist ja Tierfreund.
So ging es dann in friedlicher Eintracht und ohne weitere
besondere Vorkommnisse mit ca. 11 – 13 Fahrzeugen hinter
Leader Christian in Richtung Defereggental. An der letzten
günstigen Tankmöglichkeit vor der Hotelankunft bekamen
unsere Babys noch einen kräftigen Schluck vom
antreibenden Lebenssaft um für die folgenden, nicht gerade
als spritsparend bekannten Kilometer, gerüstet zu sein.

Die bescheidene Herberge
Mein erster Gedanke am Hotel: Man gönnt sich ja sonst nichts; ein richtig schöner Luxuskasten ist
unsere Herberge für die nächsten Nächte. Wir parkten geschlossen jegliche Zugangsmöglichkeit zum
Eingang des Hotels mit unseren Fahrzeugen zu um erst mal einem kleinen Imbiss an der Bar zu
inhalieren. Nach dem Einchecken und dem Empfang der Schlüssel verteilten wir uns auf die
zugewiesenen Zimmer. Da ein Teil der Meute im Gästehaus untergebracht war (Markus, Frank mit
Nicoletta, meine Angelika und ich) musste die Cabriodemonstration vor dem Hoteleingang beseitigt
werden was ähnlich kompliziert war wie die Auflösung des gordischen Knotens.
Kaum 30 Minuten später konnten wir unser Schätzchen an der letzten Parkmöglichkeit beim
Gästehaus ablegen (den allerletzten Parkplatz „er“fand Markus gleich daneben) um endlich unseren
Koffer im sehr schönen Zimmer unterzubringen. Viel Zeit zum Auspacken blieb nicht, da uns der
Hunger und der Zeitplan zur hoteleigenen Futterstelle trieben.
Schnell in eine frische Hose reingehüpft, ein neues Hemd angezogen, Frisur einigermaßen
geradegebogen und ab zum Hotel. Nach dem Begrüßungssektchen, dem Briefing und dem Empfang
des hervorragend ausgearbeiteten Roadbooks von Christian stürmten wir das Buffet.
Mit einem mehrgängigen Menü sowie einem extrareichhaltigem Nachspeisenbuffet fand der Tag einen
gelungenen kulinarischen Abschluss. Nach dem Essen ließ sich ein Teil der Bande noch an der Bar
nieder, ein paar machten den Eingangsbereich unsicher aber die meisten blieben einfach am Essplatz
sitzen um Bekanntschaften zu knüpfen oder zu vertiefen. Da um 22.00 Uhr Zapfenstreich befohlen
war und der bisherige Teil der Tour doch ein wenig kräftezehrend war, verließen Angelika, Markus
und ich die traute Runde pünktlich um am nächsten Tag frisch gewaschen und gebügelt auftreten zu
können.

Kapitel und Tag 2
Vollversammlung und Abmarsch

Bei relativ zuversichtlich stimmenden Wetterverhältnissen fanden sich um 7.30 Uhr die Tour“isten“
zum gemeinschaftlichen Frühstück ein. Da wir am Vortag beschlossen hatten die lange Tour zu fahren
setzte sich der Oben-Ohne Tross nach Empfang der Lunchpakete bereits um 8.30 Uhr Richtung
Stallersattel in Bewegung. Drei der Teilnehmer hatten sich entschlossen das Spezialangebot des Hotels
zu nutzen und sich ein Porsche-Cabrio unter den Hintern geschnallt.
Da wir bis spätestens 9.00 Uhr (am Stallersattel gibt es
keinen Gegenverkehr da die enge Passstraße durch eine
Ampelregelung immer nur in eine Richtung befahren
werden kann) an der Schranke sein wollten, wurde die
Anfahrt schon, nun, nennen wir es mal zügig, genommen.
Nach dieser Aufwärmrunde hatte wohl jeder Motor seine
Betriebstemperatur erreicht. Wie der Pass gefahren wurde
ließ keinen Zweifel an der sportlichen Ausrichtung der Tour
bis …. uns die Realität in Form eines Trainingstages von
Kampfrennradlern am Grödner Joch einholte.
Am folgenden Sonntag sollte ein Radrennen in der Sella-Gruppe rund um Corvara stattfinden und eine
Riesenmeute dieser Nachwuchs-Armstrongs meinte sich aufführen zu müssen wie ein Star der
Apotheken-Rundfahrt, sorry, Tour de France. Kaum hatte man eine Handvoll dieser Spinner überholt,
musste man wegen einem anderen Pulk von nebeneinander
fahrenden Stramplern fast bis zum Halt abbremsen um
dann von den gerade Überholten wieder bedrängt zu
werden. Corvara selbst war voll im Umbau begriffen;
überall waren Menschen und Radfahrer auf der Straße,
Barrieren wurden aufgebaut und Lastwagen entladen. Einer
dieser LKW stand so göttlich auf der Straße, dass die Polizei
regeln musste. Naja, ein typisch italienisches Verkehrschaos
eben.
Nachdem uns dieses Trainingsgebiet eine gute Stunde unserer wertvollen Fahr- und Lebenszeit gekostet hatte, blieb uns nichts Anderes übrig als doch die
kurze Tour zu fahren. Vielen Dank dafür, grrrrr ….
Das Pordoijoch hoch hatten wir noch ein mit ein paar Radlern zu kämpfen, aber je dünner die Luft
wurde desto weniger dieser ach so gesunden Abgas-
Inhalierer wurden gesichtet. Oben angekommen stürzten
wir uns auf die Fresspakete des Hotels um auf der Abfahrt
ja keinen Hungerast zu erleiden. Wie notwendig eine gute
körperliche Verfassung war konnte ich dann bei der Abfahrt
und dem folgenden Passo di Falzarego am eigenen Körper
erfahren: Trotz heftiger Proteste seiner Frau Angela haben
Christian und ich es laufen lassen. Im Renntempo ging es
durch die Serpentinen das es eine wahre Pracht war. Er mit
seinem Z4M voraus und ich im Heizöler, unter vollem
Einsatz meiner 350 nm, hinterher. Von meiner besseren
Hälfte war kein Ton zu hören, ich hatte schon Zweifel ob ich auf der Passhöhe zuvor die richtige Frau
ins Auto geladen habe. Nicht das sie Angst hätte, ihr sind nur die Reifen zu teuer um sie so brutal
abzuradieren. Wir wurden dann von fünf vor uns her zuckelnden Bussen sowie einem durchgeknallten
Rollerfahrer eingebremst so dass der Rest der Truppe wieder eine Chance hatte aufzuschließen. Bei
einem kurzen Halt kam Angela zu uns an das Auto und erkundigte sich freundlich nach meinem
Geisteszustand. Ich erklärte ihr dann, dass ich das schnelle Kurvenfahren mal gelernt habe, worüber
sie sich dann noch ein paar Kilometer lang mit Christian zusammen den Kopf zerbrach, was diese
Aussage zu bedeuten hätte. Später sagte ich den Beiden, dass ich vor ein paar Jahrzehnten mal (mit
eher durchwachsenem Erfolg) Bergrennen bestritten habe und im Besitz einer Rennlizenz war.
Nachdem wir die Truppe wieder eingesammelt hatten,
reihte ich mich eher im Mittelfeld ein um Christians Vita,
Angelas Nerven und meine Bremsen zu schonen. Die
Bremsanlage vom 120d ist nur bedingt für den
semiprofessionellen Einsatz geeignet, die 1600 kg
Leergewicht hinterlassen schon Spuren. Nun ging es auf
nach Cortina welches wir dann Richtung Auronzo auf einer
herrlichen, wenig befahrenen Straße verließen. In Misurina,
wo wir noch einmal Halt machten um ein paar Touristen am
Seeparkplatz einzusperren, machte ich noch ein paar der
Mitfahrer auf die Wirtschaft aufmerksam, in der ich die
schlechteste Pizza meines Lebens gegessen habe.

Die Rückfahrt zum Nobelschuppen
Über Toblach kurvten wir dann Richtung Lienz um uns in
Lavant, im Schwesterhotel, den bereitgestellten Kuchen
einzupfeifen. Mit einem Eimer kalten Mineralwasser konnte
ich zumindest einen Teil der, durch Schwitzen verlorenen,
Körpersäfte wiederauffüllen. Das war auch dringend nötig
da alle im Auto befindlichen Flüssigkeiten eine nicht mehr
zum Trinken geeignete Temperatur aufwiesen.
Auf dem Hotelparkplatz wurden die Autos schön in Reih
und Glied aufgestellt, sodass von der versammelten
Ungeziefervernichtungsbrigade Klasse Bilder geschossen
werden konnten (leider fehlten ein paar die vorher schon Richtung Hotel abgebogen waren).
Nun ging es, auf einer sehr angenehm zu befahrenden, gut
ausgebauten Straße, zurück zu unserem Hotel. Der vor mir
fahrende Markus konnte noch eine S-Klasse überholen,
aber mich wollte der Gimpel partout nicht mehr
vorbeilassen. Auf solchen Straßen hat man nun mal mit
dem leicht untermotorisierten 120d keine Chance gegen so
ein PS-strotzendes Dickschiff. Als dann noch zwei
oberbayerische 911er volles Rohr an uns vorbeigeflogen
kamen, hatte ich eh keine Lust mehr auf Angasen und habe
den Ausflugstag eher gemütlich beendet.

Wieder im Hotel
Mit einem angezeigten Verbrauch von durchschnittlich 7,5 l/100 km bei meinem Hobel und ca. 1,5
mm weniger Profil beim Schneewittchen von Markus, trafen wir gegen 18.00 Uhr im Hotel ein. Da ich
die Weinprobe auszulassen gedachte, konnte ich mich, in der Stunde bis zum Abendessen, halbwegs
wieder in etwas, nicht mehr ganz so verschwitztes, Menschenähnliches verwandeln.
Das sehr reichhaltige und gute Abendmenü sowie ein, zwei oder fünf Bierchen machten dann wieder
einen vollständigen Menschen aus mir. Wir hockten uns bis ca. 23.30 Uhr noch zusammen und
redeten Sprit, nein, Treibstoff … ach ne, Benzin, dann wurde der Lockruf des Bettes einfach zu stark
und wir verabschiedeten uns ins Gästehaus. Böse Zungen behaupten, ein paar der Bierdimpfel hätten
es bis 3.00 Uhr ausgehalten, aber bei so anständigen Menschen, sowie dem Wissen um eine
anstrengende Heimfahrt, nein, das kann ich mir nicht vorstellen.
Am Schluss würde man dann ja sogar die Abfahrt am nächsten Morgen verschlafen …. .

Kapitel und Tag 3
Große Glocken läuten

Munter wurde ich um ca. 5.30 Uhr weil es bei uns im
Zimmer trotz geschlossenen dicken Vorhanges hell wie im
Solarium war. Raus auf den Balkon und den herrlichen
wolkenlosen Himmel betrachten. Geil, dachte ich mir:
Einpacken, Schleifchen rum und mitnehmen. Tja, träumen
wird man wohl noch dürfen, oder?
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Schon beim Frühstück kamen die ersten Wolken auf, die bis
zu unserer Heimkehr treue Begleiter bleiben sollten.
Nun ja, erst mal wollte ein kräftiges, aus mehreren Gängen bestehendes, Frühstück vernichtet werden.
Nach einer riesigen Portion Rührei mit Speck folgten zwei gut belegte Wurstsemmeln, die zum
Abschluss noch mit einem großen Teller Milch mit Honig-Smacks runtergespült wurden. Untermalt
wurde das Fressinferno von drei Tassen Kaffee und zwei Glas O-Saft. So gestärkt wollte ich eigentlich
nur noch Eines, nämlich wieder ins Bett. Nix da, Abmarschzeit 10.00 Uhr war befohlen, sodass wir
auscheckten, noch 4 Wurstsemmeln Reiseproviant einkauften und uns von den Zurückbleibenden
verabschiedeten.
Markus, Björn und ich machten uns vorab auf um an der
Tankstelle den Tankstau zu entschärfen. Das war eine
Klasse Fahrt durch die Tunnels: Drei Autos und nur eines,
welches schönen Sound produzierte, aber Björn hat seinem
3 Liter Sechsender ordentlich die Sporen gegeben sodass
Markus und wir keinen Motorsoundmangel erleiden
mussten. An der Tanke noch schnell für 98 Cent pro Liter
Truckertunke eingefüllt und auf die Anderen gewartet,
welche ca. 15 Minuten später eintrudelten. Nachdem dann
jeder sichergestellt hatte, genug Sprit an Bord zu haben um
das schöne Defereggental hinter sich lassen zu können,
ging es hinter Marcel mit seinem bildschönen Jaguar XJS
V12 Convertible Richtung Großglockner Hochalpenstraße.
Durch die relativ späte Morgen (oder frühe Mittag-) stunde
war der Großglockner leider schon gut besucht, dadurch
war die Auffahrt, nun, sagen wir mal, gemütlich. Wir
hatten zwar ein paar gute Überholmanöver aber wirklich
weitergebracht hat es uns eigentlich nicht. Man hangelte
sich halt von einer Evolutionsbremse zur Nächsten. Egal,
oben angekommen parkten wir schön ordentlich auf dem
obersten Parkdeck, um die frische Luft und die Aussicht auf
den Gletscher zu genießen. Ach momentmal, Gletscher? Ich
glaube der hatte da seinen freien Tag, auf jeden Fall war
außer viel Dreck nichts zu sehen. Das letzte Mal als ich da
herumkurvte war da schon noch etwas Eismäßiges
erkennbar.
Nach ungefähr einer Stunde wurde zum Aufbruch geblasen und wir stürzten uns in
halsbrecherischem Fast-Schritttempo hinter rollenden
Schikanen den Pass hinunter. Unten angekommen
mussten wir (leider durch einsetzenden """" zum
Verdeck schließen gezwungen) erst einmal in einer
Raststätte am Straßenrand die anstrengende
Großglocknerfahrt mit einem Imbiss runterschlucken.

Die Heimat ruft
Frisch gestärkt, mit einem zünftigen Kaiserschmarrn im Magen, konnte es nun an den Rest der Reise
gehen. Einen neuen Führer hatten wir jetzt auch, da sich Marcel und sein Jaguar nun verabschiedeten.
Als Leader of the Pack trat nun der Alpinator Martin an, hinter dem wir einige Gegenden Österreichs
kennenlernten, die man auf den normalen Routen nicht zu sehen bekommt. Leider konnten wir nicht
mehr allzu oft das Verdeck öffnen, da das Wetter, je weiter wir Richtung Norden kamen, immer
schlechter wurde.
Kurz vor der Grenze wurde an einer Tanke mitten in der österreichischen Pampa noch mal Halt
gemacht, um den Benzinern noch mal günstigen Sprit einlaufen zu lassen.

Wieder in Deutschland angekommen stoppten wir ein letztes Mal kurz vor der Auffahrt zur Autobahn,
um uns zu verabschieden, da ein Großteil der Truppe noch irgendwo einkehren wollte. Die beiden
weißen Dieselcabrios fuhren dann noch gemütlich (und zum letzten Mal an diesem Tage offen) im
Minikonvoi, bis sich Markus mit einem Winken Richtung Heimat verabschiedete.
Vollkommen vereinsamt setzten wir die Fahrt auf der Autobahn fort um dann kurz vor München das
Verdeck zu schließen, da der inzwischen in Deutschland übliche """" einsetzte. Ein Stau blieb uns
auf der Rückfahrt zum Glück erspart, zwischen dem Kindinger Kurvengeschlängel und Allersberg
konnte ich dann sogar mal ein bisschen den Turbo durchpusten, da es da nicht mehr """" und die
Strecke relativ frei war. Ca. 30 km konnte ich sogar mal am Stück Vollgas fahren, es ist schon lange her
dass sowas ging. Naja, nach Navi war ich mal auf 229 km/h, da war mein vorheriger Hatchback schon
um einiges schneller (aber auch wesentlich leichter und schmaler bereift), aber ohne Dosenöffner hätte
ich da das Dach nicht wegbekommen.

Back to the roots
Endlich, leicht gerädert laufen wir um 19.00 Uhr in unserer Tiefgarage ein. Koffer hochwuchten,
auspacken und Katzen begrüßen, dann endlich auf die Couch und alle Viere von sich gestreckt. Der
Rest des Abends wird mit Fernsehschlafen verbracht, naja, man ist halt doch nicht mehr der Jüngste.
Aber bei der nächsten Tour sind wir wieder dabei.

Fazit
Herrliche Tage, die ich nicht so schnell vergessen werde. Klasse Leute mit denen es Spaß machte ein
gemeinsames Hobby (oder Laster?) zu teilen. Super Hotel, Traumwetter und keinerlei Panne, perfekt.

Danksagungen
Ich danke dem Organisator Christian für die perfekte Planung und dem reibungslosen Ablauf.
Ich danke allen Teilnehmern der Tour für die freundliche Aufnahme (und entschuldige mich für
eventuelle verbale Ausrutscher).
Ich danke ganz speziell dem Markus, da unsere beiden Fahrzeuge so im Doppelpack bei den
Österreichern und den Italienern ziemliches Aufsehen verursacht haben.
Ich danke dem Hotelpersonal für genau die richtige Menge an Aufmerksamkeit.
Ich danke Petrus und seinem Chef für das perfekte Offenfahrwetter.
Ich danke meinem Schutzengel für die Überstunden auf den Passstraßen und der Autobahn.
Ich danke meiner Frau Angelika dafür, dass sie keinerlei negative Bemerkung über meine Fahrweise
hat verlauten lassen.
Ich danke der Familie Quandt, dass sie Autos produzieren lassen, welche meinen Fahrstil zumindest
mittelfristig aushalten.
Ich danke meinen vier Katzen, dass sie mich diesen Bericht in Ruhe haben schreiben lassen.


Hier gibt es Bilder von der Tour sowie einigen anderen Touren k l i c k

Gästebucheinträge und Meinungen zum Bericht sind willkommen :t

Gourmet Tour 2009 a`la 2006 **RÜCKBLICK**
 
AW: Gourmet-Tour 2009 a´la 2006

...genau so war's !! :t:t:t:t:t:t

Leider hat der liebe Christian für 2010 keine Wiederholungsambitionen"...schade, werden wir wohl oder übel auf's nächste Jahr hoffen müssen...
 
AW: Gourmet-Tour 2009 a´la 2006

:t: zwei sich sogar in der Signatur bekennende Gourmettour Fans :t:t freut mich dass es euch so gut gefallen hat :t


Rainer, die "Gourmettour" soll ja etwas besonderes sein/bleiben, darum werde ich die nur alle 2 Jahre machen :)
 
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