Moin,
wie ich lese bleibt die Diskussion für einen Nachfolger vom Mobil1 NL 0W40 weiterhin interessant. Ich bin immer noch froh über meine Entscheidung 40L vom Mobil1 als Rest bekommen zu haben. Die ersten 13 Liter sind auch schon quasi weg davon.
Da ich selber in der Qualitätssicherung arbeite, möchte ich noch mal kurz auf das Thema Freigabe eingehen. Eine interne Werksprüfung z.B. von Rowe ist überhaupt nicht gleich zu setzen mit einer Prüfung beim Kunden z.B. BMW. Diese interne Werksprüfung sehe ich eher als ersten Schritt vor der Abnahme beim Kunden. Das bedeuted zwar nicht automatisch, das die interne Werksprüfung nichts taugt, aber schaut euch mal die aktuellen Informationen z.B. von VW zu den Abgasskandal an. Die Betriebserlaubniss wurde auf Basis einer internen Werksprüfung erteilt. Wäre hier eine offizielle Abnahme durch einen unabhängigen Prüfer (z.B. TÜV, Dekra, BKA) erfolgt, wären diese Fahrzeugen nie mit der geforderten Abgaseinstufung zugelassen worden (unabhängig von den Testmanipulationen). Deshalb ist für mich persönlich eine richtige Herstellerfreigabe wichtig. Wenn schon mit Herstellerangaben geworben wird, dann bitt richtig Klartext und keine juristische Formulierungen (angelahnt an, entspricht im wesentlichen, erfüllt unter besonderen Bedingungen, etc.).
Locker bleiben
Uwe
Warum Rowe und unter anderem auch Shell, sowie einige andere keinen wirtschaftlichen Nutzen mehr in einer LL01 Freigabe sehen habe ich schon öfter erläutert. LL01, wobei das 01 für 2001 steht, gibt schon einen Anreiz wohin die Überlegungen gehen.
Was die Qualitätssicherung angeht hast du eventuell Recht, ich gebe aber folgendes zu bedenken: Ist es denn so, dass Mobil1 und andere Hersteller die ein LL01 freigegebenes Öl produzieren ständig erneut kontrolliert werden? Mit Bedacht, dass z.B der HTHS-Wert der in den LL01 Anforderungen eine Rolle spielt und dieser Wert teuer zu überprüfen ist. Meines Wissens nach werden die Öle einmalig bei BMW geprüft und solange sich dann nichts mehr an der Rezeptur des Öles ändert, bleibt die Freigabe erhalten. Qualitätsschwankungen hat man dann auch dort minimal je nach Charge. Man kann durchaus davon ausgehen, dass Rowe einen hohen Qualitätsstandart einhält, dort gibt es dann auch einige DIN und ISO Normen zu.
Nächster Punkt: Es hat seinen Grund warum ich meine "Erkenntnisse" zu den ganzen Ölen immer anhand unabhängiger Analyseinstitute/Labore ziehe. Das Datenblatt der Hersteller gibt zum Einen viel zu wenig relevante Informationen an, zum Anderen sind mir eine Unabhängige oder gar mehrere Analysen lieber, da sich dann bei mehreren Chargen auch erkennen lässt wie konstant die Werte eingehalten werden. Was ich bisher gesehen habe gibt es da bei keine Hersteller wirkliche Schwankungen. Die Additivierung ist immer recht genau und die Visko kann durchaus mal etwas nach oben und unten streuen. Das befindet sich aber vollkommen im akzeptablen Rahmen. Das neue M1 FS streut beispielsweise in der Visko nach unten, das Rowe meist etwas nach oben, womit ich durchaus besser leben kann.
Es ist auch möglich sich selbst die Anforderungen der Hersteller bei den Freigaben zu ersuchen und dann selbst anhand der Daten abgleichen ob das Öl die wesentlichen Kriterien erfüllt. Dass Hersteller dann eben noch angeben "entspricht LL01" sollte man mitunter als Service für laien ansehen, denn das Öl erfüllt die Freigabe, wurde aber nicht offiziell geprüft. Würde das "entspricht" nicht angegeben werden, hätte keiner eine Ahnung wo man es überhaupt nutzen kann.
Zum M Twin-Power Turbo 0w-40: Das Öl ist in Ordnung aber auch nicht herausragend. Durch die Freigabe bewegt man sich aber auf der sicheren Seite was Kulanz und neue Motoren angeht.
Mit den N Motoren kenne ich mich nicht aus,bei den M52/54 wird aber schon seit ca.2009 von BMW vom Mobil 1 0W-40 abgeraten,speziell bei den M54B30,und zu 5er Ölen geraten. Anscheinend kann es sein,dass das Mobil 1 in der Erwärmungsphase des Motors Dichtungen unterwandert und somit zum Schwitzen führt. Umölen auf Mobil 1 führt bei den M54 Motoren auch zu teilweise widersprüchlichen Ergebnissen. Teilweise sinkt der Ölverbrauch deutlich,in anderen Fällen steigt er nach der Umölung extrem an.
Hier mal ein Link dazu
http://www.e46fanatics.de/technik-allgemein/2697-welches-ol-welchen-motor-2.html
Ehrlich gesagt hört sich das nicht schlüssig an. Im kalten Zustand ist ein Öl immer viel dicker als im heißen Zustand. Warum soll das Mobil1 dann im kalten Zustand Dichtungen unterwandern und im warmen Zustand nicht? Da muss man kein Fachmann sein um zu verstehen, dass an der These etwas nicht stimmen kann.
Besonders bei Motoren die LL04 Castrol gefahren sind und innerlich sehr dreckig sind fängt ein gutes Öl wie das M1 NL an die ganzen Ablagerungen aufzulösen. Dass dort mitunter auch Dichtungen anfangen zu schwitzen ist mitunter normal. Ein erhöhter Ölverbrauch nach umölen auf ein hochwertiges Öl kann auch viele Ursachen haben. Man stelle sich total verkokte Kolbenringnuten vor, wodurch die Kolbenringe mit der Zeit auch gelitten haben, die dann mit hochwertigem Öl nach und nach "gesäubert" werden. Möglich, dass dann Öl dort einen Weg findet, wo vorher alles dicht war.
Was das Thema Experte oder nicht angeht. Ich deklariere mich ganz klar nicht als Experten und versuche auch meine Empfehlungen immer auf objektiven Werten zu stützen. Man wird sicherlich nie von mir hören: "Weil ich es schon immer benutze und es bisher gut war".