Reparieren oder Verkaufen?

elkloso

macht Rennlizenz
Registriert
2 Juli 2017
Wagen
BMW Z4 e85 roadster 2,5i
Hallo,
ich wende mich mal an euch bzgl. der Z3s meiner Vaters.
Das Ding hat jetzt leider einen Zylinderkopfschaden. Wechsel der ZKD hat nichts gebracht, es dringt immer noch Wasser in den Brennraum der 2.Zyl ein.
Jetzt ist die Frage, ob man das Ding nochmal richtet oder ihn besser als defekt verkauft. Der Motor läuft noch, nur eben verbrennt er Wasser mit. Wie lange das gut geht kann man sich denken.

Paar Fakten:
1.9l M43TU (118PS)
265tkm
02/99 gebaut
Außenfarbe Rot
M-Lenkrad & Schaltknauf
M-Fahrwerk (müsste neu)
Elektrische Sitze mit Sitzheizung (ohne Risse, Wackeln letztes Jahr repariert)
Elektrische Fensteheber
Verdeck dicht (müsste mal aufgearbeitet werden; Dichtleiste letztes Jahr gemacht)
Kühlsystem komplett neu (Hella Kühler, AGB, alle Stutzen/Schläuche)
Anlasser, Lima, NWS, Lambdas, Bremsen, KGE, alle Dichtungen, ... neu
Spiegelfüße oxidiert (das alte Problem)
Scheinwerfer wurden schon aufbereitet
Rostblase Schwellerspitze vorne (bekannte Stelle)

Wie man sieht habe ich in letzter Zeit damit begonnen das Ding wieder fit zu machen. Leider kam jetzt der Motorschaden dazwischen.

Schaden:
Zylinderkopf verzogen
Dichtfläche Motorblock evtl. auch krumm


Meine Einschätzung:
Auf dem Markt bekommt man für den Wagen in dem Zustand kaum was und wenn man einen anderen kauft hat man wieder viele Unbekannte, die auf einen zukommen (können).

Den Schaden zu reparieren kostet aber auch eine Menge, auch wenn wir alles selbst machen können. AT-Motor + Kupplung und Kleinteile ist man auch schnell mal 1500€ los. Dazu müsste dann das Fahrwerk neu, Spiegelfüße neu und sich um den Schweller gekümmert werden. Da ist man fast schon beim Preis eines guten 4 Zylinders.

Was würdet ihr machen bzw. wie ist eure Einschätzung dazu?
 
Hi,
ich stand vor einer ähnlichen Situation.
Habe mich für das Sanieren/Restaurieren entschieden - wie war deine Entscheidung?
 
Ich hab den Motor komplett überholt und jetzt läuft er wieder. Also einen anderen Kopf besorgt, ihn bei einem Kumpel planen und abdrücken gelassen, Ventile neu eingeschliffen,...
Insgesamt habe ich den Motor zweimal zerlegt, da wir zunächst den alten Kopf nochmal testen wollten. Nach knapp 200km ist er dann aber endgültig gerissen. Ich muss aber sagen, dass das Planen/Abdrücken ein (sehr günstiger) Freundschaftsdienst war. Insgesamt war die Aktion für <500€ gehalten inkl. neuem Kopf, 2x ZKD, 2x Schraubensatz, Arbeitslohn fürs Planen und Versand.

Ansonsten bekommt er gerade wieder ein orig. Sachs-Fahrwerk verpasst und die Spielfüße haben wir komplett runtergeschliffen und lackieren sie neu (als Versuch bevor wir auf Kunststoff umsteigen).
 
Du könntest als Korrosionschutzgrund auf dem Alu mal Zinklamellenspray ausprobieren. Das ist zwar eigentlich für Stahlteile gedacht, aber es trennt perfekt die galvanische Spannungsreihe zwischen Aluminium und Stahl und wirkt als Korrosions-Opfer. Ich weiß nicht an welchen Stellen die Korrosion bei den Spiegelfüßen startet, aber oft (immer) ist die Paarung Aluminium/ unbehandelte (Edel-)Stahl-Schraube tödlich. Alle Stahlschrauben im modernen Automobilbau habe solch eine Beschichtung. Ein Markename dafür ist zum Beispiel GEOMET.
Exemplarisch mal ein solches Material als Spray:
Rostio Profi Zinkspray | Zinkgrundierung | Zinklamellenbeschichtung | Zinklamellenspray für höchsten Korrosionsschutz & Rostschutz: Amazon.de: Auto
Es gibt aber sicherlich noch andere Hersteller. Habe dieses nur als erstes im Google gefunden. Zur Qualität genau dieses Sprays kann ich somit nichts sagen:
 
...in der Beschreibung wird die Verwendung auf verzinktem und unverziertem Stahl benannt. Kann das auch auf Aluminium verwendet werden? Dann würde jegliches Zinkspray als Grundlage gehen. Z.B. Verzinken - Zinkgrundierung - Lackaufbau
 
Geomet kenne ich. Mein Dad die benutzen das in der Firma in der Oberflächenbehandlung als OEM-Zulieferer für alle viele Autokonzerne. Das war früher dann noch Dacromet von Dacral.

Den Spiegelfuß wollte ich jetzt erstmal mit säurehaltiger Grundierung und dann Lack und Klarlack arbeiten. Das Problem beim original Fuß ist einfach, dass der Lackaufbau nicht stimmt und der dann irgendwann mit dem Alu reagiert und Blasen wirft.
Aber danke für den Hinweis, ich schau mir mal an, ob verzinken da wirklich was bringt. Das Problem ist, dass auch die Klapp-Mechanik festgammelt (was mir eig. egal ist, ich klappe den Spiegel eh nie ein). Dadurch lässt er sich aber nicht mehr ausbauen und man muss am abgeklebten Auto arbeiten.
 
@Ddorf
Ich schrieb ja, das es eigentlich für Stahlteile verwendet wird.
Zinklamellen sind, wie der Name sagt, aus Zink. Der physikalische Aufbau, frag mich bitte nicht was genau, ist aber anders als normales Zink(Spray).
Der Korrosionsschutz ist bei so beschichteten (Stahl)Teilen nachweislich um ein vielfaches größer, als bei unbeschichteten oder nur vorverzinkten Teilen. Der Schutz ist sogar höher, als bei Feuerverzinkten Stählen.
Wie gesagt ist es eigentlich nicht für Aluminium gedacht, aber da es gut passiviert, könnte man das mal testen. Die Betonung liegt hier aber klar auf TEST! 😉
Ich würde auch schauen alle Schrauben und andere metallischen Komponenten, die Kontakt mit dem Aluminium haben könnten, mit Zinklamellen zu beschichteten. Sobald die galvanische Spannungsreihe greift, wird Aluminium sich sonst immer opfern. Das geht bis zur physikalischen Zerstörung des Aluminiums...
 
Zuletzt bearbeitet:
@elkloso ist an dem Druckgussteil irgendwo eine Materialkennzeichnung erkennbar?
 
Ne, denke die ist innenliegend. Von Außen sieht man das Teil ja von jeder Seite, da sind keine Markierungen dran.

Alle Teile verzinken wird halt schwer, weil im Inneren eine Edelstahlfeder und noch ein paar Teile direkt auf dem Alu aufliegen.

Ich denke es liegt vorallem am fehlerhaften Lackaufbau. Die M-Modelle haben ja das gleiche Problem...
Hier siehst du, wie die Mechanik aufgebaut ist und wie so ein vergammelter Fuß aussieht:
 
Uih, ist da wirklich Edelstahl direkt auf Aluminium? Das wäre ja ein schwerer Designfehler!
Wenn das wirklich so ist und man das nicht ändert, wird jegliche andere Maßnahme verpuffen.

EDIT: habe mir jetzt mal das Video angeschaut.
Anscheinend hat BMW da wirklich einen Designfehler eingebaut.
Bild 1: Die Metallfeder liegt direkt auf dem Alu auf und wird noch schön dagegen gerieben. das ist eine perfekte galvanische Paarung. Genau da beginnt die Korrosion und da kannst du außen lackieren was du willst, es wird immer wieder innen beginnen, so lange Stahl auf Aluminium drückt.
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Bild 2: In dem Video hat man die Hülse gedreht, der "Sprengring" ist jetzt unten. Das ist jetzt auch nicht wirklich gut, weil nun auch wieder Stahl auf Aluminium liegt. Aber so kann man es halt leicht fügen.
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Bild 3: Metall direkt auf Aluminium, da wird es schon bald wieder rosten, da der Designfehler bei der "Reparatur" bestehen geblieben ist.
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Bild 4: Man sieht, dass der Rost von oben, innen im Bereich der Messingbuchse gestartet ist und dann am ganzen Teil den Lackaufbau unterwandert hat. So etwas nennt sich Filiformkorrosion filiformkorrosion - Google-Suche
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(mögliche) Lösung: Man muß ZWINGEND die elektrische/galvanische Spannungsreihe auftrennen.
Denn Zusammenbau kann man prinzipiell so machen, wie im Video gezeigt, weil sich der Sprengring so leicht setzen lässt. Aber dann könnte man unter den Sprengring und unter die Feder eine entsprechend große Kunststoff- Oder Teflonscheibe verbauen. Die Scheibe muß natürlich den Druck der Feder aushalten.
Den Sprengring könnte man aber auch Zinklamellenbeschichten, das bringt schon extrem viel! Die Messingbuchse kann man dann gleich mitbeschichten.
Um die Dicke der Scheibe könnte man die Feder dann noch kürzen, damit die Platzverhältnisse gleich bleiben. Nicht das sich der Sprengring von der Messingbuchse löst und der Spiegel dann abfliegt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht mir zumindest auf den Bildern so aus. Angucken kann ich’s mir ja nicht, weil Alu-Innenteil mit Alu-Fuß festkorodiert ist...

Deswegen fertigen viele den Fuß aus Kunststoff nach.
 
Danke für die Info. Ich denke das wird einige interessieren.

Das Problem ist halt, dass sich bei vielen das Innenleben nicht mehr trennen lässt und dann kann man gleich auf Kunststoff umsteigen, wenn man alles neu kauft.

Ansonsten ist’s aber eine super Idee. Ich würde vermutlich das ganze einmal in die Zinklamellenanlage werfen und zusätzlich eine Scheibe 3D drucken. Aus ABS sollte die das auf jeden Fall aushalten
 
...Kontaktflächen mit Keramikpaste beschichten wäre auch eine Massnahme. Bei Schrauben im Motorradsektor macht man das z.B.
Keramik hat den Vorteil, dass hier keine "Opferung" stattfindet. Wenn keine mechanische Beanspruchung durch Abrieb da ist, wäre es an solch einer Stelle dauerhaft...
 
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