AW: "Miteigentümer" von BMW und Porsche ?
Die meisten Banker wäre sogar noch zutreffender.
Punkt 12 ist „leichter gesagt, als getan“, ansonsten gehe ich mit dir zu 99 % überein. Darf ich fragen, was du studiert hast resp. in welchem Bereich du tätig bist? (gerne auch per PN). Sehr gut zusammengefasst.
Lediglich Punkt 6 ist etwas vom Typ abhängig. Als Diversifikation (bis zu 5 %) eignen sich auch solche Anlagen. (aber nicht als Daytrading!)
Würde dich gerne nochmal bewerten, aber ich muss zuerst ein paar andere Leute bewerten, bevor ich dich wieder bewerten kann.
Zum Thema Geldanlage kann man Stunden philosophieren, insbesondere bei einem Glas Rotwein. Und man hört die umfassendsten und "intelligentesten" Ratschläge i. d. R. von den Leuten, die selbst keines haben, was auch für viele Banker gilt.
Die meisten Banker wäre sogar noch zutreffender.
1. Geldanlage ist eine höchst persönliche Angelegenheit, erfodert Zeit (und zwar kontinuierlich), ist nicht delegierbar (es sei denn, man möchte einen wesentlichen Teil der Gewinnmarge anderen überlassen oder bekommt Kopfschmerzen von dem trockenen Zeugs). Daher als erstes die persönliche Situation, die Ziele, Risikobereitschaft usw. analysieren und definieren, und zwar konservativ.
2. Niemals auf Freunde, Verwandte, "Experten" in Medien usw. hören (niemals!), sondern sich immer selbst ein Bild machen. Niemals auf den "todsicheren Tipp" hören. Höchstes Misstrauen ist angebracht, weil sehr viele Leute nur an einem verdienen wollen. Finanzdienstleistungen kauft man wie jede andere Ware auch - nach Vergleichen und Verhandlungen.
3. Ein Wertpapierdepot kann bei jeder seriösen Bank eingerichtet werden - und man sollte vereinbaren, dass man alle Anlageentscheide selbst trifft. Ein gutes Argument, um die Depotgebühren, Ausgabeaufschläge, Transaktionskosten usw. zu verhandeln. Alles ist vehandelbar (alles!), Sonderkonditionen sind immer möglich (hartnäckig bleiben, der Zinseszins ist nicht zu unterschätzen) und gegebenenfalls die Bank wechseln.
4. Ausgehend davon, dass es hier um eine längerfristige Geldanlage (ab mindestens 5 Jahre) geht, gibt es nur eine sinnvolle Anlageklasse: Aktien (gibt tausende Statistiken, die das belegen). Kein Analyst dieser Welt ist in der Lage, mehr als 10 Titel gleichzeitig zu überwachen - und unter 100 Titel sind (meine Meinung) die Risiken für den Einzelanleger zu hoch. Also bleiben Aktienfonds. Davon gibt es zwei Arten: gemanagte (das Management versucht, einen vergleichbaren Durchschnitt (Index) zu übertreffen und kassiert Geld dafür (bis ca. 1.5%), und ungemanagte (passive) Fonds, die einfach einen Index abbilden (bei sehr geringen Gebühren). Diese werden auch inzwischen wie eine Aktie an den Börsen gehandelt (Exchange Traded Fund - ETF). Letztere bilden inzwischen die Mehrheit in Amerika und sind auch in Europa auf dem Vormarsch. Grund: weit über 90% der gemanagten Fonds sind nicht besser als der Index. Deswegen kann es genügen, mit einigen wenigen Indexfonds (Welt, Länder, Währungen usw.) die Sache in Angriff zu nehmen - und kostet am wenigsten Zeit.
5. Man kann mit entsprechendem Aufwand (Finanzportale, Fachmedien usw.) die wenigen aktiven Fonds identizifieren, die - manchmal ganz erheblich - die Indices schlagen. Hiermit kann man - bei sehr überschaubarem Aufwand - sehr viel zusätzliches Geld verdienen. Aber es gilt einiges zu beachten: Fondsgrösse wenigstens 0.5 Mio. €, intensive Überwachung von Anlagepolitik, Portfolio und Management (Wechsel). Performance ist nur ein Hinweis, aber keine Garantie, dass es so weitergeht.
6. Finger lassen von: allen strukturierten Produkten, Derivaten, Warentermingeschäften, Daytrading (die beiden letzten eine sehr zuverlässige Art, Geld zu verlieren) usw.. Ist nur was für Experten, risikoreich, intransparent und Geldmaschine für die Vertreiber dieser Produkte (auch Grossbanken).
7. Kein Geld in Kapitallebensversicherungen, Bausparverträge usw. - die Rendite ist miserabel, und die Gesellschaften legen ihrerseits das Geld - für sich - in Aktien usw. an. Wirklich wichtige Versicherungen sind (abgesehen von Krankheit, Autohaftpflicht usw.) nur: Berufsunfähigkeitsversicherung und Risikolebensversicherung (wenn man jung ist). Alles andere ist Abzocke.
8. Kein Geld in Immobilienanlagen, daran verdienen ein Haufen Leute Geld vom unerfahreren Anleger (auch in D kann man keine Steuern sparen, sondern nur verschieben!). Lackmustest: so gut wie keine Immobilie ist in dem Moment, wo man sie kauft (egal ob vermietet oder eigen genutzt) zum gleichen Preis verkaufbar, sonder nur mit Abschlägen. Und das angelegte Geld ist gebunden, Aktien und Fonds kann man jederzeit verkaufen. Ausnahmen: man ist Immobilienexperte und macht selbst die Projektentwicklung usw. - aber ich rede hier von der reinen Geldanlage.
9. Anteile nicht zu einem einzigen Zeitpunkt kaufen und verkaufen, sondern die Transaktionen verteilen. So glättet man die höheren Ausschläge, die bei Aktien bzw. -fonds erheblich sein können.
10. Eine eingeschlagene Strategie durchhalten, nicht von den vielen Beratern irritieren lassen, nicht zu viele Transaktionen machen (freut nur die Bank).
11. Unter - sagen wir mal - 20 Mio. € genügen 10 bis 15 Fonds (gemanaged und ETF) völlig. Die wollen überwacht sein.
12. Der Psychologie ein Schnippchen schlagen: der Anleger neigt dazu, gut gehende Titel zu schnell zu verkaufen, dafür schlecht gehende Titel zu lange zu halten (auszusitzen). Unternehmerisch handeln und auch mal konsequent Verluste realisieren, ansonsten Geduld haben. Auch mal bewusst antizyklisch kaufen und verkaufen, wenn man von etwas überzeugt ist. Daran denken, dass die Vorschläge und Strategien der Banken und Vermögensberater immer das entscheidende Jahr zu spät kommen. Rechtzeitig aussteigen.
13. An die Börse geht man, um zu investieren - und nicht, um zu spekulieren. Sonst kann man gleich ins Spielcasino gehen. Der Unterschied zwischen Profis und Amateuren: Amateure suchen Chancen, Profis versuchen Risiken zu vermeiden.
Punkt 12 ist „leichter gesagt, als getan“, ansonsten gehe ich mit dir zu 99 % überein. Darf ich fragen, was du studiert hast resp. in welchem Bereich du tätig bist? (gerne auch per PN). Sehr gut zusammengefasst.
Lediglich Punkt 6 ist etwas vom Typ abhängig. Als Diversifikation (bis zu 5 %) eignen sich auch solche Anlagen. (aber nicht als Daytrading!)
Mir geht es im Kern eigentlich nur um eine Aussage:
Ich muss mich selbst um das Thema kümmern, so früh wie möglich - und meine eigenen Entscheidungen treffen.
Kauft jemand in diesem Forum einen BMW, Porsche usw. (Modell, Ausstattung) nur aufgrund von Werbung und/oder Empfehlung eines Autoverkäufers? Kauft und benutzt jemand PC und Informationstechnik nur aufgrund von ... ? Es gibt Bereiche im Leben, da muss ich - ob es mir gefällt oder nicht - selbst am Ball sein, sonst habe ich ein Problem oder verteile mein Geld an andere Leute. Genau in diesem Sinne sollte ich sehr genau entscheiden, was ich den Profis überlasse und was nicht ...
Würde dich gerne nochmal bewerten, aber ich muss zuerst ein paar andere Leute bewerten, bevor ich dich wieder bewerten kann.