AW: Sportstabis welche nehmen ?
Turnschuh schrieb:
Wenn man nicht Rennstrecke fährt ist es mit einem vernünftigen Fahrwerk getan. Da müssen Stabis extra nicht sein.Will man das Eigenlenkverhalten seines Fzg. verändern sind ein einstellbares FW und einstellbare Stabis sinnvoll, um dahingehend Einfluss zu nehmen.
Der normale Fahrer kann sich das Geld für die Stabis aber sparen und dafür lieber in ein richtig gutes Fahrwerk investieren.
Gruß
Aha ! Wenn du das so sehen willst...
Für mich klingt es ein wenig "verabsolutierend".
Sicher wäre es "mit einem "vernünftigen Fahrwerk" allein (falls du unter "Fahrwerk" die Kombination Federn/Dämpfer verstehst) getan. Und sicher ist auch das original M-Fahrwerk "nicht schlecht". Auch damit kann man eine Menge Fahrspaß haben.
Nur, ist nicht - wie vieles im Leben - auch das relativ ?
Kürzere und ggf. härtere Federn senken den Schwerpunkt und sorgen damit für weniger Bewegung des Karosserieaufbaus - richtig, nicht nur beim Einfedern, sondern auch bei Kurvenfahrt.
Angepasste Dämpfer mit geänderter Zug - und Druckstufe leisten u.a. auch an dieser Stelle ihren Beitrag, keine Frage.
Allerdings gibt es die (Sport)Stabilisatoren nicht ohne Grund. Denn diese haben gezielt die Aufgabe, "der Rollneigung des Fahrzeugs um die Längsachse" entgegen zu wirken. Und diese Roll - oder auch "Wankneigung" ist zu beobachten, wenn der Aufbau sich bei schneller Kurvenfahrt "zur Seite neigt". Genau diesem seitlichen "Eintauchen" arbeiten sie entgegen. Die Karosserie "stützt" sich im übertragenen Sinne hier ab. Gut beobachten kann man dieses "Wankverhalten", wenn man das Lenkrad bei Geradeausfahrt blitzschnell einmal rechts - links anreißt, wie beim Ausweichen um eine Pylone. Je exakter und "zackiger" sich der Spurversatz hier gestaltet, desto steifer ist - vergleichsweise - der Stabi.
Dabei ist ein dickerer Stabi bei einer härteren Feder/Dämpfer - Kombination kein "Muß", denn er hat ja seine "eigene Berechtigung".
Ein weiterer unzweifelhafter Vorteil besteht in der Möglichkeit, mit der Stabieinstellung das Fahrverhalten von untersteuernd über neutral bis übersteuernd gezielt nach persönlicher Vorliebe einstellen zu können bzw. eine leicht veränderte Charakteristik durch Manipulation am Fahrwerk auszugleichen.
Übertreiben sollte man es mit der Härte nicht, denn dann leidet "der mechanische Grip", das heißt, die Fähigkeit der Räder, sich "elastisch mit dem Untergrund "zu verzahnen"... Auch geht das auf Kosten des Reifenverschleißes.
Dennoch empfinde ich z.B. "Sportstabi`s" als sinnvolle Ergänzung des Coupé`s. Mir persönlich "rollte" er sowohl mit M-Fahrwerk als auch mit Schnitzer - Fahrwerk noch zu stark - und dies trotz Domstrebe, die den von Haus aus recht weichen Vorderwagen schon spürbar verstärkt hat. Komforteinbußen merkt man logischerweise nicht beim parallelen Einfedern, sondern nur beim "versetzten".
Mir macht er so eben noch einen kleinen Tick mehr Spaß - und zwar im Alltag. Bei jeder Kurvenkombination, die mir gefällt - und wo er sich dabei genau so anfühlt und verhält, wie ich es haben möchte...
viele Grüße,
Max