AW: Facebook
und jeder der im telefonbuch steht hat auch das problem, weil man da dann gleich mal bei z.b. yasni auftaucht und somit auch bei google
...
die daten, die ich dort angegeben habe kann facebook auch ruhig verkaufen, weil mein name kein geheimnis ist, meine telefonnummer im telefonbuch steht und ich sonst keine weiteren daten angegeben habe (ausser den wohnort, aber auch den kann man übers telefonbuch rausfinden).
aber gut...wer das system nicht erkannt hat, hält das internet in der tat noch für teufelszeug
ps: mich würde mal interessieren, wie viele der facebookgegner hier ein iphone nutzen -
Schade dass du deine Unwissenheit so oft mit Polemik und Überheblichkeit zu kompensieren versuchst.

Vielleicht bringt dir Nachstehendes einen Erkenntnisgewinn.
Welche denn? Doch nur die, die ich dort auch preisgebe.....und mein Name ist kein Geheimnis
stimmt.
allerdings liegt es in meiner entscheidungsgewalt welche daten ich bei facebook eingebe und welche nicht.
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Wer z.B. eine private Website hat, über den bekommt auch jeder Name, Anschrift und Mail-Adresse raus.
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Es ist eine triviale Erkenntnis, dass man auf der eigenen Webseite und sonstwo im Internet
Daten preisgibt, die Dritte manuell oder ggf. auch automatisiert abgreifen können. Ebenso trivial ist es, dass die TeleKom-Vertragspartner und die Vertreiber
mancher Apps in einem gewissen Umfang Zugriff auf personenbezogene Daten haben.
Die
Besonderheit von Systemen wie Facebook liegt woanders: Zum einen müssen hier keine Daten aus dem Internet zusammengesucht werden, weil die Nutzer sie selbst fleißig herantragen. Zum anderen - und das ist das wirklich
Spektakuläre - erlaubt das Facebook-System in besonderer Weise die
Verknüpfung der Bestandsdaten mit Bewegungs- und weiteren Daten(!)
Es geht also nicht primär um Daten wie Name, Anschrift usw., die ohnehin landläufig verfügbar sind. Diese Datensätze sind jeweils nur die Basis, auf dem das Facebook-System aufbaut.
Durch Nutzung von Facebook, dessen Applikationen und von Webseiten, die Facebook-Apps enthalten, sammelt der Konzern unterschiedlichste weitere Daten, die dann auf sehr intelligente Weise mit den Stammdaten
verknüpft werden. Auf diese Weise entstehen Profile der Nutzer, die häufig beeindruckend viel über ihre Vorlieben, Interessen, ihren sozialen Umgang, ihre Bewegung im Internet und im "echten" Leben und vieles mehr verraten.
Ein einfaches, aber geniales Beispiel dafür ist der
"I like"-Button von Facebook. Datenschutzrechtlich ist seine Nutzung höchst bedenklich (auch und insbesondere für die ihn einbindenden Dritten), aber er ist für Facebook von unheimlichem Wert, weil er auch
außerhalb der Facebook-Webseiten die Sammlung von Bewegungs- und Interessendaten ermöglicht. Und das nicht nur von Menschen, die ein Facebook-Profil unterhalten (!)
Um zu verstehen, warum die so im Laufe der Zeit entstehenden und fortwährend erweiterten und aktualisierten Datensätze so einen
immensen Wert haben, braucht man ein wenig Phantasie: Bekannt ist, dass mit Werbung im Internet viel Geld verdient wird. Unternehmen wie Google und andere erwirtschaften insbesondere mit der dynamischen Platzierung von Werbebannern viele Millionen - monatlich. Dies, obwohl die Nutzer auf die Banner häufig nur sehr selten auch tatsächlich klicken.
Man stelle sich nun vor, man wüsste über den Nutzer so viel, dass man ihm Werbebanner ganz gezielt nach seinen Vorlieben, Neigungen, Erfahrungen, Umgang etc. präsentieren könnte, so dass er an dem Banner mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Interesse hat. Die "Clickrate" würde sich gewaltig erhöhen, der Wert der Bannerplatzierung vervielfachte sich.
Und nun packen wir die Phantasie wieder beiseite. Denn das Ganze ist schon lange Realität.
Werbung ist natürlich nur eine von vielen Anwendungen, es gibt unzählige weitere. Z. B. benutzen
Personaler zunehmend solche Interessen- und Bewegungsprofile, um weitergehende Erkenntnisse über Bewerber zu gewinnen. Ich habe Profile gesehen, die waren so aussagekräftig, dass ich geradezu schockiert war.

Man überlege: Gerade (aber nicht nur) viele junge Menschen legen auf Facebook und anderen Social Communities ihr halbes Leben offen. Die andere Hälfte wird dann über die Verknüpfungen der Datensätze hergestellt.
Das Vorstehende ist in vielen Teilen eine zu vereinfachte und verkürzte Darstellung. Sie soll lediglich in Kürze aufzeigen, wo die eigentliche Problematik liegt.
Ist das tatsächlich erlaubt? Dann ist doch dieser primäre Datenschutz (bezügl. "Dritte") nur eine Farce und kann dann indirekt wieder umgangen werden?
Vieles was Facebook, Google, (vereinzelt) Apple etc. machen, ist nach europäischem Datenschutzrecht bedenklich oder gar rechtswidrig - auf anderen Kontinenten sieht das anders aus. Nun nehmen wir kurz den Standpunkt des Unternehmens ein: Was schert uns die Rechtswidrigkeit, gemessen an dem immensen Wert der Daten und deren Verarbeitung und Vermarktung? Datenschutzmühlen mahlen langsam, und sie mahlen zunehmen in Richtung datenschutzrechtlicher Liberalisierung nicht zuletzt aufgrund der Lobbyarbeit der betreffenden Unternehmen. So sollten wir also nur auf allzu schlimme Drohungen des Rechtsstaates - sprich: der Datenschützer - reagieren, und zwar immer so, dass wir gerade noch mit maximal einem blauen Auge davonkommen. Wir reichen einfach immer mal wieder den kleinen Finger, während die ganze Hand weiter fleißig Daten sammelt und nutzt.
Das ist, vereinfacht gesagt, die Taktik von Facebook, Google und anderen.
Das Vorstehende soll kein Statement gegen die Nutzung von Facebook oder anderer sozialer Netzwerke sein - ich nutze sie ja selbst. Es soll nur aufzeigen, mit welchen Konsequenzen man dann u. U. rechnen muss. Unter dieser Prämisse überlegt man sich dann ggf. doch einmal, ob man das Foto von der Party von letzter Nacht wirklich hochlädt, oder ob man frohgemut auf jeden "I like"-Button drückt.
Grüße
Jan