Schaltung oder Automatik

Harleyzqp

macht Rennlizenz
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3 September 2015
Wagen
BMW Z4 e86 coupé 3,0si
Schon vor meinem aktuellen Forum-Beitritt ist mir beim Lesen der Beiträge die überraschend scharfe Abgrenzung zwischen den Schalter- und den Automatikfahrern aufgefallen.
Der Hinweis, zu einem so sportlichen Auto gehöre nun mal ohne wenn und aber (basta!) eine Handschaltung, ist ja einerseits völlig legitim. Andererseits frage ich mich als Freund der Automatik bei einigen Kommentaren, wieviele Schalter-Fahrer diese excellente Automatik jemals selbst getestet haben. Der Vorzug der wahlweisen manuellen Schaltarbeit durch die Lenkrad-Paddel wird ja noch ergänzt durch die ebenfalls mögliche manuelle Betätigung des bei der anderen Fraktion so heissgeliebten "Rührstocks", nur mit dem Unterschied, dass Gangwechsel m.E. einfach noch schneller vonstatten gehen als mit der normalen Handschaltung. Der dort zwar mögliche direkte Wechsel z.B. von Gang 4 in 2 ist nach meinen Probefahtrerlebnissen im direkten Vergleich unpräziser und "langsamer" als das entsprechende zweimalige Antippen des (Automatik-) Schalthebels.
Hinzu kommt dass Stadtverkehr oder Stop-and-Go ja nun oft nicht zu vermeiden sind und das permanente Schalten dann doch mehr als nervig ist.
Wichtig finde ich auch den Umstand, dass die Endübersetzung des Automatikgetriebes länger als beim rein manuellen 6-Ganggetriebe ausfällt: auf der BAB z.B. damit weniger Geräusch, Drehzahl und ggf. Verbrauch bei gleichen Fahrleistungen.
Last but not least: Das Risiko einen Vorbesitzer beim Zetti gehabt zu haben, der den kalten Motor gleich in den Begrenzer gejagt hat, erscheint mir bei einem Automatikgetriebe irgendwie geringer, da dass ja eigentlich permanenten Kick-Down-Modus vom Start weg bedeuten würde...
 
Ich teile diese Auffassung, denke aber bei so einem emotionalen Auto ist die Frage nach dem Getriebe auch emotional. Für jede Alternative wird es die entsprechenden Pro's und Cont's geben. Entscheidend für mich war bei meinem reinen Spaßauto, dass ich selbst schalte. Mein Dailydriver hat übrigens Automatik!

Allzeit gute Fahrt und ein schönes Wochenende!
 
Ich bin noch nie einen si mit Automatik gefahren, habe aber nur gutes gelesen.

Für mich ist der Grund für ein Schaltgetriebe im Sportwagen ein sinnlicher.
Wenn ich mit dem Schalthebel die Zahnräder sortiere, dann spüre ich da eine Rückmeldung.
Beim Einkuppeln dasselbe.
Das kann, bei einem guten Getriebe, Fahrspaß bereiten.

Ausserdem kann ich das Fahrerlebnis viel mehr beinflussen. Wenn mir danach ist, lasse ich den Ganghebel langsam und bedächtig durch die Gassen flutschen, wie ein heißes Messer durch Butter.
Oder ich kann einen Gang voll ausdrehen, blitzartig die Kupplung treten, gleichzeitig den Gang mit einem Knall reinhauen und dabei schon wieder hart einkuppeln, so dass das Auto gefühlt einen Satz nach vorn macht.
Vergleiche das mit einem schnöden Zug an einer Schaltwippe.

Ich kann also das Erlebnis des Autofahrens mehr beeinflussen.
Dazu kommt aber auch noch dass das Auto ja auch anders reagiert, sich anders anfühlt, wenn ich es unterschiedlich behandele. Es gibt Getriebe die sich im Normalbetrieb hakelig schalten um dann auf einer schnellen kurvigen Landstraße plötzlich ihren Charakter komplett zu wandeln wenn sie hart rangenommen werden. Plötzlich ist das Getriebe Dein Freund und die Gänge flutschen nur so rein.
Ich kann also beim Fahren viel mehr vom Charakter des Autos erleben.

Und letztlich ist es anspruchsvoller und dadurch bei genussvoller Nutzung auch befriedigender.
Wenn auf einer Rennstrecke oder engen Landstraße mal alles genau passt, Bremspunkt, Bremsmodulierung, Zwischengas, Runterschalten, Drehzahlanpassung zwischen Motor und Getriebe beim Einkuppeln und Einlenkpunkt, dann ist das ein Glücksgefühl, man hat mit allen vier Extremitäten gleichzeitig und koordiniert eine komplexe Aufgabe sauber bewältigt.
Im Vergleich dazu: voll in die Eisen und irgendwann am Paddel ziehen? Das geht für mich zu sehr in Richtung Playstation. Ist auf der Rennstrecke vielleicht sogar schneller. Aber ist das wichtig?


Im Feierabendverkehr bin ich auch ein großer Freund von Automatik.
 
Schon mal danke für eure Antworten.
Die angesprochene Emotionalität ist die mit Abstand beste Argumentationsbasis für einen Schaltwagen. Da gibt`s denn ja nun auch kein Ratio-Gegenargument mehr...
Querlenker, deine Formulierungen gehen mir als Automatik-Fan tatsächlich teilweise runter wie Öl - Chapeau!
 
mit Schaltgetriebe kann ich auch im Leerlauf beim Rollen brumm brumm machen, ich kann an der Ampel brumm brumm machen, ich kann während des kupplungtretens brumm brumm machen, das geht mit Automatik nur bei N oder? Während der Fahrt von D auf N schalten geht das eigentlich? Gibt's beim Paddel auch Leerlauf oder N?
 
Während der Fahrt von D auf N geht mit dem Schalthebel (Leerlaufrollen) ,mit den Paddels nicht. Brumm brumm kenn ich nur von meinen Harleys...
 
Wieso nervt das Schalten im Stop-and-Go-Verkehr?

... ok, klar - wenn man wie ein Honk brav im 1. Gang anfährt, nach 2 Metern in den zweiten Gang schaltet, dann in den 3. Gang und auch wieder beim Langsamerwerden brav alle Gänge durchschaltet, dann nervt das tierisch.

Wie wäre es damit?

Im 2. Gang anfahren, dann in den 5. Gang schalten. Zum Anhalten, abbremsen, derweil auskuppeln und im Stand wieder den zweiten Gang einlegen.

... falls es langsamer geht, dan eben einen anderen als den 5. Gang.

Der 6-Zylinder ist so kraftvoll, dass der auch bei 1.000 1/min sauber von unten raus durchzieht.

(wer nun sagt, dass das auf die Kupplung geht ... sorry, ich fahre seit über 10 Jahren täglich Stop-and-Go mit der ersten Kupplung ... da ist nix dran bisher)
 
Mit einem Handschalter ist das ja vielleicht auch eine der besseren Optionen, es so zu machen wie du. Zwangsläufig habe ich mir darüber natürlich noch keine Gedanken gemacht, was ich täte, wenn ich einen hätte. Mein Motto bleibt halt: keine Schaltarbeit in den genannten Situationen ist immer noch besser als eine geringe Schalt- und Kuppelarbeit.
 
Wieso nervt das Schalten im Stop-and-Go-Verkehr?

... ok, klar - wenn man wie ein Honk brav im 1. Gang anfährt, nach 2 Metern in den zweiten Gang schaltet, dann in den 3. Gang und auch wieder beim Langsamerwerden brav alle Gänge durchschaltet, dann nervt das tierisch.

Wie wäre es damit?

Im 2. Gang anfahren, dann in den 5. Gang schalten. Zum Anhalten, abbremsen, derweil auskuppeln und im Stand wieder den zweiten Gang einlegen.

... falls es langsamer geht, dan eben einen anderen als den 5. Gang.

Der 6-Zylinder ist so kraftvoll, dass der auch bei 1.000 1/min sauber von unten raus durchzieht.

(wer nun sagt, dass das auf die Kupplung geht ... sorry, ich fahre seit über 10 Jahren täglich Stop-and-Go mit der ersten Kupplung ... da ist nix dran bisher)
so würde ich nicht mal nen N54 quälen, geschweige denn einen untenherum schwachen sauger, über den wir hier reden.
 
Vorallem die 3.0si Automatik ist wirklich klasse.

Schaltzeiten, Zwischengas (mit Sportknopf) und das Gänge überspringen beim spontaner Volllastfahrt ist sehr gut gelöst.

Absolut Rennstreckentauglich, klar einen minimalen Leistungsverlust hat mat im Gegensatz zum Schalter wegen dem Wandler. Dieser ist aber vollkommen vernachlässigbar...

Das einzig doofe ist Schaltlogik der Paddels, aber dafür gibts ja auch ne Lösung.

Untenrum ist der Motor schwach???
Dank der DISA hat der hat er untenrum mehr Drehmoment zur Verfügung das ordentlich schiebt...
 
Ich sehe das so..für sich sind beide Getriebe toll. Viel Mehr kommt es draufan wie das auto gebraucht wird...Viel Stadtverkehr, viel autobahn, etc.
Ich benutze meinen als reines Spassauto, für ausflüge, passfahrten etc. Für mich war somit ein manuelles getriebe ein muss.
Würde ich das Auto mehrheitlich in der City benutzen müssen, wäre die Automatik eine sehr willkommene Option.
Speziell diese Automatik passt sehr gut zum Z4.
 
Vielleicht würde der Kollege bei einem E86-Test zu ähnlichen Einschätzungen pro Automatik kommen...
 
Es kommt auch immer darauf an was man mit dem Auto machen will.
Ab und zu Rennstrecke? Dann den Schalter.

Negativ an der Handschaltung ist wenn man anfängt schnell zu schalten (<0,5 sec.) dann funzt das nur schwierig oder gar nicht bei meinem.
 
Warum? Ich schalte mit den Paddels im Sportmodus immer schneller wie du mit dem Handrührgerät... :whistle:

Sorry, aber da sagen die technischen Daten etwas anderes:

Beschleunigung von 0 - 100 km/h: 5,7s zu 6,0s
Beschleunigung 0 - 1.000 m: 25,2s zu 25.3s
Elastizität 80 - 120 km/h im IV./V. Gang (mit Seriengetriebe): 5,2s zu 6,2s

Quelle ist der Verkaufsprospekt aus 2007.

Ich denke aber nicht, dass diese Differenzen im wahren Leben eine Rolle spielen :whistle:
 
Sorry, aber da sagen die technischen Daten etwas anderes:

Beschleunigung von 0 - 100 km/h: 5,7s zu 6,0s
Beschleunigung 0 - 1.000 m: 25,2s zu 25.3s
Elastizität 80 - 120 km/h im IV./V. Gang (mit Seriengetriebe): 5,2s zu 6,2s

Quelle ist der Verkaufsprospekt aus 2007.

Ich denke aber nicht, dass diese Differenzen im wahren Leben eine Rolle spielen :whistle:

Und du machst handgeschaltet die 5,7... Warte ich hol mal corn
 
nicht ich, sondern die Piloten die diese Testdaten ermittelt haben. In der Tat bin ich aber davon überzeugt, das erst die aktuellen Schaltgetriebe den "analogen" überlegen sind. Meine Schaltkünste spielen da mal keine Rolle ;)
 
Es ging ja auch gerade nicht darum das der Schaltwagen bessere Beschleuningung hat.
Es ging darum auf der Renne zu fahren....
Und da hat der Automat im 3.0si keine Nachteile weil ich mit den Paddels am Lenkrad IMMER schneller schalte!!!

Natürlich, wenn man gerne selber schaltet möchte man sich das nicht nehmen lassen. Akzeptier ich so.
Das ist aber eine rein emotionale Entscheidung und nicht weil du mit dem Schaltwagen in der Praxis schneller bist.

So und jetzt zerreisst mich corn2

Edit: hat sich mit @forwarder's letztem Beitrag überschnitten...
 
Zuletzt bearbeitet:
nicht ich, sondern die Piloten die diese Testdaten ermittelt haben. In der Tat bin ich aber davon überzeugt, das erst die aktuellen Schaltgetriebe den "analogen" überlegen sind. Meine Schaltkünste spielen da mal keine Rolle ;)
Gut lt. genau den gleichen Piloten verbraucht der Z4 auch nur 8,8 Liter :D
 
die E86 Automatik ist auch extrem gut, bin ich schon öfters gefahren - geniale Sache, will nicht ausschließen, dass ich mir als Rentner ein QP mit Automatik zulege. Aber derzeit habe ich einen Schalter, ich habe den Knüppel in der Hand und das besondere Feeling.

Habe eine Frage zur Automatik: Kann ich den Wählhebel während der Fahrt von D wirklich auf N schieben, sagen wir mal bei 50 kmh im 3. Gang?
 
Siehe meine erste Antwort, da habe ich das genau so gesagt, es ist rein emotional zu sehen!

Eben ...

Wo sind denn auch die Rennfahrer hier , die das Zusammenspiel von Kupplung bzw. Automat , Bremse , Kurve wirklich bis an die Grenze auschecken können ? Ich kanns nicht ...:) :-)

Der eine will eben in der Hüfte und abwärts nicht einrosten , macht " Drück , Würgrein , besser ruhiges Klack , Gas " . Der andere hat Spass am Paddeln , macht " TickRoammTickroamm " und macht unterwegs etwas Fussgymnastik ....
Nichts , was die Welt schneller oder langsamer bewegt ...8-)
 
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