Mal zurück zum Artikel: Ich finde schon, dass die Preisentwicklung - und v.a. das, was Leute mittlerweile auszugeben bereit sind - schon - und zwar merklich - angezogen hat. Das erste Z3 Coupé, SV, 146.000 km, das mir 2010 unterkam, war außen comsmosschwarz, innen nussbraun, hatte 146.000 km und war in perfektem Zustand - LMs ohne jegliche Scrammen, Bremsen & Scheiben neu, Mike Sanders hohlraumversiegelt, alle Services gemacht, WP erneurt, etc. Er wurde für knapp unter 4.000,- € gekauft und mit rund 20.000 km mehr Laufleistung in 2013/14 für etwas über 7.000,- € verkauft.
Der Preissprung von 4.000,- € zu 7.000,- € war damals schon o.k.. Interesse war zwar da, aber keinesfalls so, dass man einem das Auto aus der Hand gerissen hätte. Das war m.A.n. damals ein Preis, der für QPs mit dieser Laufleistung gängig und vertretbar war. Würde ich dieses QP heute zu diesem Preis einstellen, wage ich mal zu behaupten dass der Wagen keinen Tag im Netz stehen würde; den zu erzielenden Durchschnittspreis für den Wagen würde ich mal auf - mindestens - ca. 10.000,- € beziffern.
Ähnliches geschieht m.A.n. gerade mit "guten" QPs, also Exemplaren mit wenig Laufleistung, nachvollziehbarem KM-Stand und Schechkeft, bestenfalls aus 1. und 2. Hand. Die Preise für solche Exemplare waren zwar schon immer etwas höher, aber zumindest die von mir im Netz beobachteten Exemplare wurden zum Großteil tatsächlich für diese Preise verkauft und von den Verkäufern herausgenommen (z.B. ein SV, knapp 75.000 km, 3. Hand, cosmosschwarz außen, rot und (!) Nußholz innen; ging für knapp 17.000,- € über den Tisch; noch vor 1-2 Jahren wäre dieser Preis m.A.n. keinesfalls zu erzielen gewesen).
Ich kritisiere das übrigens nicht, sondern stelle nur meine Beobachtungen fest, also dass mittlerweile sehr viel höhere Preise gezahlt werden, dabei Betonung auf "gezahlt werden": Erst vor Kurzem war ich mit meinem arktissilbernen Z3 QP, SV, schwarz innen, perfekter Zustand, in München unterwegs und wurde - ernshaft: 3 x angesprochen: "Hey, würdest Du das Auto evtl. verkaufen?". Als ich auf den niedrigen km-Stand (nur knapp über 60.000) hinwies und darauf, dass es sich dabei um mein grundsätzlich nicht zu verkaufendes Traumauto handelt, meine ein Verkäufer, dass ich ihn, sollte ich meine Meinung ändern, anrufen soll - er würde sofort 25.000,- € dafür bezahlen. Das Ganze war m.A.n. absolut glaubhaft, auch wenn es sich nach Kleidung, Uhr und Auto um einen nicht unsolventen Interessenten handelte.
Dies hängt m.A.n. damit zusammen, dass das Auto mittlerweile als "cool" gilt, was noch vor ein paar Jahren absolut nicht der Fall war. O.k., das QP hat schon immer polarisiert, aber noch vor wenigen Jahren konnte ich mich an fast keinen erinnern, der mich auf der Straße anhielt und nach dem Auto fragte, das Fenster herunterkurbelte und bewundert "wow" sagte oder auf sonst irgendeine Art und Weise seine Bewunderung zum Ausdruck brachte. Das hat sich mittlerweile geändert: Man merkt dieses "Haben-Wollen"-Gefühl der Leute, mithin eine erhöhte Nachfrage, was natürlich zwangsläufig zu einer Preiserhöhung bzw. einem Preisanstieg kommt, vor allem vor dem Hintergrund der doch äußerst beschränkten, produzierten Stückzahlen der QPs.
Das gleiche ist übrigens vor ein paar Jahren mit dem Porsche 944 passiert: Ich hatte meinen indischroten S2, 211 PS, für lächerlich wenig Geld mit 63.000 km gekauft und wurde - von wegen "Hausfrauen- oder Zahnarzgattinen-Porsche" belächelt. 2015 habe ich den Wagen dann für 18.500,- € verkauft. Die Nachfrage war - ungelogen - extrem gestiegen und meine damalige Anzeige auf mobile hatte innerhalb weniger Studen über 500 Klicks und 25 Parkungen.
Naja. Jeder wie er meint. Mir war das Ganze immer schon "wurscht", heißt, ich habe mir immer nur diejenigen Autos gekauft, die MIR gefallen haben, völlig unabhängig davon, was irgendjemand dafür zahlen möchte. Wenn der Preis steigt, ist das halt so, das Gesetz von Angebot und Nachfrage kann auch ich nicht ändern und im Falle des QPs stört es mich natürlich auch nicht, wenn ich im Falle des Falles (Verkauf!) mehr Geld bekomme, als ich bezahlt bzw. in den Wagen gesteckt hatte.
Völlig unabhängig davon ist und bleibt der Z3 Coupé für mich: Das schönste Auto der Welt (als ich 1998 Praktikum beim BMW in Dingolfing gemacht habe und ein von einem Entwicklungsingenieur gefahrener, dragongreen-/beigefarbener Z3 Coupé täglich vor meinem Fenster parkte, hatte ich mir geschworen, dass auch ich eines Tages dieses wunder-, wunderschöne Auto besitzen werde). Punkt.