Wieso glauben so viele das Glück der Zukunft liegt in einem Motor?
In Energie, ja auf jeden Fall, aber einem Motor?
Wer zum Beispiel als Erster die Kernfusion beherrscht, der hat einen Vorsprung, vermutlich einen ganz erheblichen Vorsprung.
...also dieses ganze "Geschwurbel" von links nach rechts amüsiert dann doch (damit ziele ich jetzt nicht explizit nur auf Deinen Standpunkt ab, sondern auch die andere 180 Grad Fraktion), denn jeder hat zum Teil mit seinen Argumenten durchaus recht.
Die Wahrheit liegt exakt in der Mitte.
Fakt ist, dass selbst die Wirtschaftsweisen und auch die Wirtschaftzahlen von D explizit eine deutliche Sprache sprechen, welche ich als IT-Dienstleister zu 100% bestätigen kann. All meine Kunden - vom internationalen Großkonzern bis hin zum Mittelstand sprechen die seit Monaten immer schlechtere Situation des Wirtschaftsstandortes Deutschland im EU-Vergleich an. Jeder der kaufmännisch Verantwortlichen, Geschäftsführer oder CEO's beklagt sich über "überbordende Bürokratie", viel zu hohe Standortkosten, viel zu hohe Energiekosten, teilweise Fachkräftemangel, usw.
Einige Große reagieren, oder haben schon reagiert und ihre Produktionsstandorte ins Ausland verlagert, bzw. sind gerade partiell dabei. Der kleinere Mittelstand, welcher aber etwa 80% aller Arbeitnehmer beschäftigt, kann dies häufig (Gott sei Dank) nicht so einfach - aber da hat es einige schon derartig getroffen, dass sie schließen mussten. Beispiel: ein Hersteller von Glasflakons für alle Parfumhersteller. Er ist/war Weltmarktführer und hat/te kaum Konkurrenz und hatte randvolle Auftragsbücher über Jahre hinweg - die Insolvenz kam für ihn und seine 400 Mitarbeiter dennoch, weil er die exorbitant hohen Energiekosten mit Steigerungen von +400% nicht mehr stemmen und diese auch nicht auf die Produkte umlegen konnte.
Ja, wir für viele ein großes Problem ist, finden sich für einige auch neue Chancen - aber selbst höchst innovative StartUp's stöhnen über die in den letzten 2 Jahren orbitant angestiegenen bürokratischen Hürden.
Ja, das ist nicht immer zwangsweise zu 100% der aktuellen Regierung zuzuordnen - aber genauso falsch ist es, rückblickend nur auf die vorherigen Regierungen zu verweisen und diese als Buh-Mann darzustellen (vor allem, wenn ein Teil der jetzigen Ampel selbst lange Zeit in den vorherigen Regierungen war und dies mit spontanem Gedächtnisverlust einherging. Aber diesen Gedächtnisverlust kennen wir ja schon - Stichwort CUM-EX, aber das ist ein anderes Thema).
Ja, in den Jahrzehnten vorher wurde vieles bewusst und unbewusst verschlafen, verdrängt oder ignoriert - aber ich hätte gerne den Aufschrei aller gehört, wenn Schwarz-Rot zum Beispiel das günstige russische Öl & Gas, welches viele Jahre unsere Wirtschaft erfolgreich genährt hat zurückgefahren worden wäre und deutlich teurere Alternativen anteilig aufgebaut worden wären. NIEMAND wäre zum damaligen Zeitpunkt bereit gewesen (weder Privat, noch Wirtschaft), mehr Geld für Energie und alternative Quellen auszugeben. Das rächt sich halt jetzt.
Trotzdem bleibt eines Fakt: bei uns in D schrumpft die wirtschaftliche Gesamtleitung im Vergleich mit der restlichen EU und das hat nicht nur mit der Automobil-Branche zu tun. Wissenschaft & Forschung wurden (und werden immer noch) sträflich vernachlässigt und daher wandern viele forschende Unternehmen ab, bzw. verlagern diese Bereiche in Länder, wo Wissenschaft & Forschung besser gefördert werden.
Ich habe Kunden vom klassischen Produktionsunternehmen (Werkzeug- & Maschinenbau), über Kunststoffverarbeitende Industrie, Dienstleistungsunternehmen bis hin zum Energieversorger, Universitäten und dem Gesundheitswesen.
Alle, aber auch wirklich alle sind eher mit gedämpftem Optimismus und eher mit Pessimismus unterwegs - einzig z.B. Diehl Defensive, EADS, usw. befinden sich aktuell krass im Aufschwung.
Jammern bringt uns alle nicht weiter - wir müssen anpacken und mit neuen Wegen unsere unglaubliche Wirtschaftskraft erhalten, neu erfinden und die sich öffnenden Chancen klug und schnell nutzen. Egal, was Politik oder EU oder sonstige äusseren Umstände manchmal größer oder kleiner in den Weg legen.