Sehe ich ebenso. Das ändert jedoch nichts an den anderen Fakten.
Wir sprachen jedoch von dem Gewinn, wie er in betriebswirtschaftlich/volkswirtschaftlichen Lehre definiert ist. Du kannst den Begriff für dich gern umdefinieren, bitte dann aber dich nicht an eine Diskussion hängen und hinterher sagen "ich meinte den Begriff ganz anders". Das verwirrt nur.
Was deinen Begriffs den Gewinns betrifft, ich fürchte der setzt die normalen Definition des Gewinns voraus. Musk und im speziellen Tesla verbrennt sehr schnell sehr hohe Summen. Das geht derzeit gut, da Musk am Markt billiges Geld einsammeln kann. Das funktioniert durch seine Visionen die er verkauft und da es derzeit zu viel Geld ohne Rendite gibt. Dieses "geborgte" Geld erhöht den Firmenwert. Aber es ist eine Blase, wenn da nicht der Wert der Firma, entweder in Sachwerten oder eben Gewinn, steigt. D.h. es ist völlig normal dass Startups am Anfang diesen Weg gehen. Aber jeder fragt sofort nach dem geplanten Break Even. Erfolgt dieser nicht, kann und wird die Blase platzen. Das Tesla bereits in einer Phase war, in der die finanziellen Mittel sehr knapp waren ist bekannt, oder? Unter anderem wurde dadurch der Bau einer Fabrik in Asien abgesagt.
Deshalb ist es wichtig, dass auch Tesla in absehbarer Zeit Gewinn schreibt. Sonst kann das, was du als "Gewinn" bezeichnest, nicht erfolgen.
Und da du VW nanntest. VW schreibt jährlich zwischen 15-20Mrd Euro Gewinn nach Steuern. Und um auf deine Definition von "Gewinn" abzuzielen, VW beschäftigt rund 700.000 Mitarbeiter. Es arbeiten geschätzt 3 Mio Mitarbeiter in der Zulieferung. VW sorgt für deren Einkommen, zahlt die Steuern, hat sehr hohe soziale Absicherungen, spendet viel Geld an soziale Einrichtungen (ist z.B. in der Leukämiebekämpfung aktiv) und unterstützt aktiv die Region. An VW ist auch nicht der Staat beteiligt. Das Land Niedersachsen hält lediglich 9% der Aktien, hat 20% Stimmrecht, und ist ein Aktionär von vielen.
Oft wird der Gewinn zum Problem um sich neu auszurichten. Es sind schon viele hoch profitable Unternehmen gescheiter. Dazu zB das Lehrbeispiel Kodak, welches eine Kundenbefragung über Digitalkameras gemacht hatte, mit dem Ergebnis das braucht kein Kunde. Siemens meinte auch, dass mit Mobiltelefonen nichts zu verdienen wäre, kurz danach kam das iPhone.
Oft tut sich ein Startup leichter, als ein gewinnorientierter Konzern, der seine Cash Cows nicht aufgeben will, oder weniger profitable Bereiche streicht.
Für VW wird es sicher schwer parallel zu den angebotenen Diesel und Benzinern ein E-Auto Image aufzubauen. Da hat Toyota mit dem Ausstieg aus dem Diesel und klarem Fokus auf Hyprid ein klares Image.
Ich selber mag keine Hypride, maximal Mildhyprid Lösungen.
Und das bewertet der Börsewert, eine klare Ausrichtung, und weniger eine aktuelle Bilanz.
Tesla kann man da nicht mit VW vergleichen. Tesla hat einen extrem hohen Börsenwert ohne Basis. Tesla hat ca. 50.000 Beschäftigte, hat 1/10 Umsatz von VW, verkauft 1/30 der Autos und schreibt keinen Gewinn (VW 15-20Mrd Euro jährlich). Tesla hat aber den gleichen Börsenwert. Du erkennst die Blase schon, oder? Über soziale Projekte von Tesla ist nichts bekannt.
Also auch von mir noch mal zur Klarheit. Ich stehe keinem der beiden Konzerne nah. Musk hat Erfolge - keine Frage, VW ist erfolgreich und sozial sehr engagiert. Der Rest meinerseits war nur eine nüchterne betrebswirtschaftliche Betrachtung. Und aus dieser Sicht muss Tesla in absehbarer Gewinne schreiben. Sicher nicht gleich morgen, aber in den nächsten Jahren. Spätestens dann, wenn die Aktionäre auf die Bilanz statt auf Visionen schauen. Der Zeitpunkt wird kommen.