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Schmiergeld-Verdacht
BMW-Manager festgenommen


| 27.07.05 |

Nach den Affären bei VW und Infineon ist jetzt beim Autobauer BMW ein Einkaufs-Manager wegen Schmiergeldverdachts festgenommen worden.




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Es bestehe der dringende Tatverdacht, dass der 54-Jährige in den Jahren 2000 bis 2002 insgesamt rund 100 000 Dollar Schmiergeld angenommen habe, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld am Mittwoch in München. Im Gegenzug soll er Aufträge bevorzugt an einen Zulieferbetrieb in der Nähe von Zwickau vergeben haben.
Auch ein Verantwortlicher des Zulieferbetriebs sei festgenommen worden. Die beiden Männer sollten noch am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden.
Staatsanwalt spricht von Einzelfall
Der Oberstaatsanwalt betonte, BMW beteilige sich konstruktiv an der Aufklärung. „Derzeit kann davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Einzelfall und nicht um eine Affäre größeren Ausmaßes handelt.“ Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurden auch Wohnungen und Arbeitsräume durchsucht und eine Vielzahl von Unterlagen beschlagnahmt. BMW selbst sprach von einem ärgerlichen Vorgang, der aber auf dem Fehlverhalten eines einzelnen Mitarbeiters beruhe.
Wohnungen und Büros durchsucht
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, am Dienstag seien die Büros der beiden Männer bei BMW und dem Zulieferer mit Sitz bei Zwickau sowie ihre Wohnungen durchsucht worden. Dabei seien Unterlagen sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden.
Der Vorwurf gegen sie laute auf Bestechlichkeit beziehungsweise Bestechung im Geschäftsverkehr. Bei dem festgenommenen BMW-Beschäftigten handelt es sich nach Unternehmensangaben um einen Mitarbeiter aus dem mittleren bis unteren Management der Einkaufsabteilung.