Das Frühjahr und die Kühlung

dwz8

Café Racer
Administrator
Registriert
2 August 2004
Wagen
BMW Z8
Jeder kann sich wohl noch an den immensen Pollenflug des Frühjahrs erinnern, bei dem in 2 Wochen praktisch jeden Tag ein Teppich von Pollen auf den Autos lag.

Diese Pollen und Blätter vom letzten Herbst haben bei mir zu Schäden geführt, die man vielleicht vermeiden könnte. Deshalb dieser Thread.

Zunächst zur Anordnung (grob) der Radiatoren:

radiator.jpg

Wir schauen von vorne auf das Fahrzeug. Zunächst kommt der Austauscher der Klimaanlage, dann die Kühlwendel der Lenkung, dann der eigentliche Kühler.
Man kann also sehen, daß die Luft erst zum Schluß durch den Kühler des Motors strömt.

Zwischen den beiden Kühlern gibt es einen schmalen Zwischenraum, in dem die Kühlwendel der Steuerung sitzt.

Bei mir hatte sich dieser Zwischenraum teilweise mit Blättern vom letzten Herbst und vor allem mit Pollen und Talg zugesetzt, so daß der Kühler mehr als ein Drittel seiner Kühlfläche verlor:

dirtyrad.jpg


Man kann es auf dem Foto nur teilweise erkennen, aber die einzelnen Waben waren ziemlich verklebt:

rad.jpg

Selbst diese Verringerung der Kühlfläche sollte beim Serienmotor noch funktionieren, bei mir kamen dann ein paar Extrema zusammen, die dann zu einer Überhitzung führten:
- heiße Temperaturen
- Nordschleifenrunden mit kräftiger Beschleunigung
- wenig Abstand zum Vordermann
- ein Drittel weniger Kühlfläche

Das Anzeigeinstrument ist um die Mittellage herum stark gedämpft, es zeigt nur grob an, welche Temperaturen tatsächlich vorherrschen. Schlägt es dann aus, ist es auch sofort am roten Bereich. Das macht es etwas schwer, angemessen zu reagieren, zumal ich mit den Folgen nicht gerechnet hatte.

Quintessenz:
Mindestens einmal im Jahr sollte dieser Zwischenraum bzw. der Kühler geprüft werden, um Probleme dieser Art zu vermeiden.

PS: Dies ist ein meiner Meinung nach wichtiger Hinweis für die Z8-Fahrer, bitte nicht mit Beileidsbezeugungen und Hinweisen auf andere Fahrzeuge zuposten. Danke.
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

dwz8 schrieb:
...
- wenig Abstand zum Vordermann
:11stopz:

Danke für den Hinweis, werde ich auf jeden Fall vor dem Herbstevent überprüfen, nicht, daß ich die geführten Nordschleifenrunden verpasse. :B
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Der Kühler ist anscheinend identisch zu dem im E38 verbauten. Allerdings wird dort ein Thermostat verbaut, daß erst bei 100° aufmacht, während beim Z8 schon bei knapp 80° (genaue Zahl hab ich vergessen) geschaltet wird.
Daran kann man sehen, daß die thermische Belastung im Z8 schon um einiges höher ist als beim 7er.

Bei mir wird jetzt ein Thermostat verwendet, das bereits bei 74° aufmacht. Im Winter werden wir einen größeren Ölkühler installieren.
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Ich bin da am überlegen, ob das Thermostat mit früherer Öffnung wirklich was bringt, bzw sinnvoll ist. Ich stelle mir das so vor:

Kühler bringt bei maximalem Durchfluss 100kwh Wärmeleistung weg. Motor (normal) benötigt maximal 85kwh Wärmeleistungsabfuhr. Das passt wunderbar. Das Thermostat regelt im Grunde doch nur, auf welche Temperatur der Motor geregelt wird, nach meinen laienhaften Kenntnissen Kühlwasser optimal so leicht über 100 Grad (deshalb auch Drucksystem, würde sonst ja schon kochen). Nehme ich jetzt ein Thermostat, welches früher öffnet, so kommt der Motor unter Umständen doch gar nicht mehr auf die Solltemperatur, das wäre sogar schädlich (Verbrauch, Verschleiss etc.)

Umgekehrt, ist der Wärmeleistungsabfuhrbedarf des Motors größer als die maximale Leistung des Kühlers (z.B. durch Leistungssteigerung 120kwh) so bringt die frühere Öffnung im Grunde nichts, da der Kühler bei voller Öffnung vor wie nach nur 100kwh wegbringt. Die frühere Öffnung verzögert das zeitlich bestenfalls minimal. Einzige Abhilfe wäre hier der Einbau eines Kühlers mit höherer Leistung (in der Regel größere Oberfläche).

Ich weiss, das die Begriffe wahrscheinlich ziemlich dumm gewählt sind, aber die cleveren Techniker hier können vielleicht doch mal was dazu sagen.
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Ist ja gar nicht so abwegig. Im Prinzip geht es jetzt nur darum, die maximale Kühlleistung bei sommerlichen Temperaturen herauszuholen. Dazu kommen noch Zusätze für das Kühlmittel, die die Kohäsionskraft reduzieren, damit sich das Kühlmittel so gut wie irgend möglich an die Oberfläche des Kühlers anlegt.
Für den Winter wäre das nicht die beste Lösung (früher hat man dann Teile des Kühlers mit einer Jalousie verdeckt).

Die endgültige Lösung wird wohl auch einen größeren Kühler beeinhalten, wobei es nicht nur um die größere Kühlfläche, sondern vor allem um die erhöhte Kühlmittelmenge geht.

Nur noch mal zur Klarstellung:
Für den Serienmotor ist der Kühler voll ausreichend, obwohl ich auch da schon auf dem Salzburgring zwei Mal am roten Bereich war im letzten Jahr.
Wichtig ist nur die Gefahr, die vom Zusetzen des Kühlers ausgeht, weil man das nicht so unbedingt merkt. Plötzlich geht die Temperatur hoch.
Da sich die Nadel normal nie bewegt, kann es dann passieren, daß man einige Kilometer Autobahn gefahren ist, bevor man merkt, daß die Nadel am Anschlag hängt.

EDIT: gerade mal nach "Überhitzung BMW M5" gegoogelt, da habe ich zum Beispiel das hier gefunden bei AutoBild:
Schwachstellen Ölverlust an Motor und Getriebe gehören noch immer nicht der Vergangenheit an • Durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen und Motorschäden gibt es aufgrund defekter Thermostate und geplatzter Kühlwasserschläuche • ...
Hier ist jetzt der Sechszylinder gemeint, aber es scheint das zu stimmen, was mir ein amerikanischer Rennmotorenfachmann über BMW gesagt hat: sehr standfest, aber wenn sie tatsächlich mal zu heiß werden, kommt auch direkt die große Kernschmelze. :B
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Ich werd jetzt hartnäckig :s :

dwz8 schrieb:
Ist ja gar nicht so abwegig. Im Prinzip geht es jetzt nur darum, die maximale Kühlleistung bei sommerlichen Temperaturen herauszuholen.

Die MAXIMALE Leistung kann sich aber nicht verändern, egal wann das Thermostat aufmacht

Dazu kommen noch Zusätze für das Kühlmittel, die die Kohäsionskraft reduzieren, damit sich das Kühlmittel so gut wie irgend möglich an die Oberfläche des Kühlers anlegt.
Für den Winter wäre das nicht die beste Lösung (früher hat man dann Teile des Kühlers mit einer Jalousie verdeckt).

Die endgültige Lösung wird wohl auch einen größeren Kühler beeinhalten, wobei es nicht nur um die größere Kühlfläche, sondern vor allem um die erhöhte Kühlmittelmenge geht.

Das glaube ich nicht, weil die Kühlmittelmenge keinerlei Kühlleistung bringt. Kühlleistung bringt NUR Kühlfläche (und Durchfluss, sprich Menge/Liter pro Zeit, weiss nur nicht ob man da bei einem Motor überhaupt was machen kann).

Nur noch mal zur Klarstellung:
Für den Serienmotor ist der Kühler voll ausreichend, obwohl ich auch da schon auf dem Salzburgring zwei Mal am roten Bereich war im letzten Jahr.
Wichtig ist nur die Gefahr, die vom Zusetzen des Kühlers ausgeht, weil man das nicht so unbedingt merkt. Plötzlich geht die Temperatur hoch.
Da sich die Nadel normal nie bewegt, kann es dann passieren, daß man einige Kilometer Autobahn gefahren ist, bevor man merkt, daß die Nadel am Anschlag hängt.

Den letzten Absatz möchte ich voll unterstreichen, suche immer noch nach einer befriedigenden Lösung für eine Öltemperaturanzeige.

Jemand einen Tipp, wie man den Kühler und die Zwischenräume praktisch vernünftig und einfach säubern kann?
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

WiZ8 schrieb:
Ich werd jetzt hartnäckig :s :
WiZ8 schrieb:
dwz8 schrieb:
Ist ja gar nicht so abwegig. Im Prinzip geht es jetzt nur darum, die maximale Kühlleistung bei sommerlichen Temperaturen herauszuholen.

Die MAXIMALE Leistung kann sich aber nicht verändern, egal wann das Thermostat aufmacht


das stimmt, aber ich kann die maximale Leistung früher zur Verfügung stellen, um zum Beispiel zu vermeiden, daß die Temperatur zu schnell hochläuft.
WiZ8 schrieb:
dwZ8 schrieb:
Dazu kommen noch Zusätze für das Kühlmittel, die die Kohäsionskraft reduzieren, damit sich das Kühlmittel so gut wie irgend möglich an die Oberfläche des Kühlers anlegt.
Für den Winter wäre das nicht die beste Lösung (früher hat man dann Teile des Kühlers mit einer Jalousie verdeckt).

Die endgültige Lösung wird wohl auch einen größeren Kühler beeinhalten, wobei es nicht nur um die größere Kühlfläche, sondern vor allem um die erhöhte Kühlmittelmenge geht.

Das glaube ich nicht, weil die Kühlmittelmenge keinerlei Kühlleistung bringt. Kühlleistung bringt NUR Kühlfläche (und Durchfluss, sprich Menge/Liter pro Zeit, weiss nur nicht ob man da bei einem Motor überhaupt was machen kann).
Doch, natürlich. Da gibt es zwei Faktoren:
1. Die Kühlung arbeitet dort, wo die Kühlflüssigkeit in gutem Kontakt mit dem Metall des Kühlers ist, und das sind feine Strukturen. Wird das Kühlmittel "entspannt", gibt es besseren Kontakt. Entsprechende Mittel gibt es von Redline, die werden standardmäßig im Rennsport eingesetzt. Macht ein paar Grad aus.
2. Die Menge. Je größer die Flüssigkeitsmenge, desto länger braucht es, bis ein bestimmter Flüssigkeitsteil bei gleicher Pumpenleistung wieder durch den Motor muß, er hat also mehr Zeit, sich abzukühlen. Dies wird besonders dann der Fall sein, wenn auch die Kühlfläche des Kühlers größer ist.
WiZ8 schrieb:
dwZ8 schrieb:
Nur noch mal zur Klarstellung:
Für den Serienmotor ist der Kühler voll ausreichend, obwohl ich auch da schon auf dem Salzburgring zwei Mal am roten Bereich war im letzten Jahr.
Wichtig ist nur die Gefahr, die vom Zusetzen des Kühlers ausgeht, weil man das nicht so unbedingt merkt. Plötzlich geht die Temperatur hoch.
Da sich die Nadel normal nie bewegt, kann es dann passieren, daß man einige Kilometer Autobahn gefahren ist, bevor man merkt, daß die Nadel am Anschlag hängt.

Den letzten Absatz möchte ich voll unterstreichen, suche immer noch nach einer befriedigenden Lösung für eine Öltemperaturanzeige.

Jemand einen Tipp, wie man den Kühler und die Zwischenräume praktisch vernünftig und einfach säubern kann?

Wir werden jetzt nach entsprechenden Anzeigen Ausschau halten, ich werde dann berichten.

Ein Kühlerservice kann das am besten machen. In Bonn gibt es bestimmt eine Behr-Vertretung.
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

dwz8 schrieb:
Wir werden jetzt nach entsprechenden Anzeigen Ausschau halten, ich werde dann berichten.
Hier im Forum wurde doch mal für den Z3 ein UBC entwickelt. Das wäre doch auch was für den Z8. Wenn man dann noch die Daten in das Becker Cascade schubsen könnte, bräuchte man kein zusätzliches Display und eventuell auch keinen Taster. :O
Wäre doch mal eine Aufgabe für Becker bzw. Harman/Kardon. :b

Ich weiß, ich Träume mal wieder, aber schön wäre es trotzdem. %:
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Wichtig wäre meiner Meinung nach

- ein Öltemperaturmesser
- ein Kühlmitteltemperaturmesser, der nicht (so stark) gedämpft ist, so daß man weiß, woran man ist.
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Kleines Update:

Ich habe noch Fotos vom Motorraum gemacht, die die Einbausituation verdeutlichen.
Diese Aufnahme ist von der Beifahrerseite aus Richtung Front des Autos gemacht. Man sieht sehr gut den Kondensator der Klimaanlage und die Kühlwendel der Steuerung.

frominside.jpg


Der Pfeil zeigt die Stelle wo die Luft (und der Dreck) durch den Frontspoiler direkt auf den Kühler trifft. Auf der Seite waren die gröbsten Verschmutzungen.

airentry.jpg


Ich hatte übrigens vor einiger Zeit auch schon einmal einen toten Vogel hinter dem Gitter des Frontspoilers. :O
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Zum Thema Thermostat mit niedrigerer Schalttemperatur habe ich mich noch mal schlau gemacht.
Das Thermostat schaltet nicht nur beim Warmlaufen des Motors, sondern durchaus auch während des Betriebs. Dadurch wird dann nur der "kleine" Kühlkreislauf gefahren. Es ist durchaus wünschenswert, bei einem thermisch anspruchsvolleren Motor früher den "großen" Kühlkreislauf zu benutzen, um das Umschalten und damit verbundene Temperaturspitzen zu vermeiden. :M
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Kurzer Nachtrag:

Es hat sich so ergeben, daß noga seinen Z8 in der Werkstatt hatte, dabei hat er auf diesen Hinweis hin auch die Kühler inspiziert.
Das Ergebnis war, daß auch bei ihm der Zwischenraum arg verstopft war.
Das sollte also anscheinend ein Routinecheck werden, zumindest für alle, die das ganze Jahr über fahren. :M
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Was ist denn mit den armen Leuten, die nicht so oft in die Werktsatt müssen :# .

Mal ganz praktisch gefragt, wie kann man am besten kontrollieren? Von oben, von unten? Was muss abgeschraubt werden? Wie reinigt man das Ganze am besten?
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Das Ergebnis war, daß auch bei ihm der Zwischenraum arg verstopft war.
Das sollte also anscheinend ein Routinecheck werden, zumindest für alle, die das ganze Jahr über fahren. :M
Laut Meister beim :) hängt es auch stark von der Kilometerleistung ab. Jedenfalls wird er trotzdem beim nächsten Service nachschauen, obwohl er es bei meinem Kilometerstand nicht für nötig hält. Aber er wird ja auch für die Arbeitszeit bezahlt. ;)
 
AW: Das Frühjahr und die Kühlung

Wie in den Fotos gezeigt, kann man von vorne schon durch den unteren Einlaß direkt auf den Kühler schauen, da ist also eine erste Kontrolle möglich.
Ansonsten eventuell vom Motorraum aus, ich habe noch nicht die Gelegenheit gehabt, es im zusammengebauten Zustand zu sehen.

Natürlich hängt das von der Laufleistung ab, wobei es m.E. vor allem darauf ankommt, ob das Auto im Frühjahr (Pollen) oder im Herbst (Blätter) gefahren wird. Der offene Grill ist wie ein Staubsauger, da habe ich letztes Jahr im Herbst schon bündelweise die Blätter rausgeholt.
 
Zurück
Oben Unten