blindcow
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- Registriert
- 15 Mai 2006
Schneller Beau aus Bayern
BMW hat den Z4-Roadster mit einem formvollendeten Dach veredelt
Der BMW Z4 Coup´e von seiner schönsten Seite. (Bild pd)
hag. Er bedient zwar nur eine exklusive Nische des automobilen Alltags, doch dem schnellen Beau aus Bayern mit seinem konvex-konkaven Formenspiel dürfte ein Spitzenplatz unter den klassischen Design-Ikonen sicher sein. Nur acht Monate nach der Concept-Präsentation auf der Frankfurter Automobilausstellung und knapp anderthalb Jahre nach der Serienreife des Roadsters lässt BMW den Z4 ab Ende Juni in zwei Modellvarianten auch als Coupé zu den Händlern rollen. Hatte der Z3 trotz «James-Bond-Bonus» und rekordhohen Verkaufszahlen die Design- Jünger noch enorm polarisiert, so herrscht über die sportlich-extravagante Form des Z4 weitherum nur Freude. Nahe der Jaguar-E-Type-Silhouette schwingt sich die Karosserie des geschlossenen Z4 von einer weit ausladenden Front über eine flache Dachlinie hin zu einer der schönsten je gebauten Heckansichten. Die Freude dämpfen kann da einzig noch die wenig standesgemässe Materialwahl bei den Cockpit-Armaturen.
Mit Vernunft im Alltagsverkehr
Mehr noch als Form und Material interessieren an der bulligen Rennmaschine indes ja wohl das von BMW anvisierte Zielpublikum - männlich ohne familiäre Verpflichtungen - die inneren Werte. Und da hat die 11-köpfige werksinterne Gruppe, die das Abenteuer Z4 klandestin und mit höchster Leidenschaft als sogenanntes «U-Boot-Projekt» lange unbemerkt am BMW-Vorstand vorbeigeschmuggelt hat, ganze Arbeit geleistet. Mit 343 PS mächtig befeuert wird das zweisitzige Sportcoupé in der gediegenen M-Version von einem altbewährten Bekannten: dem schon im M3 und im Z4-Roadster verbauten und bereits sechsmal mit dem prestigeträchtigen «Engine of the Year»- Oscar dekorierten 3,2-Liter-Reihensechszylinder-Aggregat. Es drückt die Insassen beim 5-Sekunden-Sprint auf 100 km/h via Hinterräder ebenso stramm in die Sitze, wie es das knapp 1,5 Tonnen schwere Kraftpaket mit den bullig herausgestellten Radhäusern unter sonorem Röhren auf den Asphalt presst. Hochschalten durch die kurz angelegten sechs Antriebsstufen wird da trotz hocheffizienter Bremsanlage und elektronischem Stabilitätsprogramm schnell einmal zum ernsthaften Risikofaktor im Alltagsverkehr. Dass der Schönling für vernünftige Piloten indes - neben der abgesperrten Rennstrecke - auch für den Alltag taugt, ist sowohl dem für die Klasse mit 245 Litern akzeptablen Kofferraumvolumen wie auch dem mässigen mittleren Verbrauch von 12,1 Litern auf 100 Kilometer zu verdanken.
Wer indes angesichts eines Einstiegspreises von 85 500 Franken für die M-Version noch vernünftiger und letztlich wohl fast ebenso glücklich sein will, dem sei die moderatere Modellvariante des Z4 3.0si ans Herz gelegt. Das weniger aggressiv designte Dreilitermodell bringt immerhin noch absolut lustvolle 265 PS auf die Räder, und die beim Erwerb ersparten 25 000 Franken (21 000 mit Automatikgetriebe) machen so manche zusätzliche Urlaubsreise möglich. 60 Liter mehr Volumen im Kofferraum, die beim M-Coupé ein Opfer des beidseitig verbauten Auspuffpaares geworden sind, sowie fast schon sparsame 8,6 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer sind - zumindest für die Realos unter den potenziellen Formel-1-Fahrern - weitere Argumente für die Beschränkung auf den 3.0si.
Beliebte M-Modelle
Mit dem Z4 nimmt der bayrische Autobauer zügig Kurs auf den überproportional wachsenden Markt der sportiven Hochleistungsfahrzeuge, wie Ulrich Bruhnke, Präsident der BMW-M- Gruppe, bei der Präsentation in Lissabon sagte. Letztes Jahr gingen vom weltweiten BMW-Gesamtabsatz von 1,33 Mio. Fahrzeugen bereits 17 000 auf das M-Konto, 41 Prozent davon in den USA. Beim Z4 fertigt die Autoschmiede laut Bruhnke bereits nahe der Kapazitätsgrenze, und auch in der Schweiz ist beim automobilen Objekt der Begierde aufgrund des galoppierenden Bestelleingangs viel Geduld angesagt, wie BMW- Sprecher Christian Masanz anmahnte. Scharfes Geschütz also von BMW in Richtung nahe Nachbarn und Fernost. Der Z4 hat ganz klar Porsches Cayman S, den neuen TT von Audi und das soeben neu aufgelegte 350Z-Sportcoupé von Nissan im Visier. Während er Letzterem dank dessen Kampfpreis um die 50 000 Franken hinterherfährt, hat er zumindest als M-Version punkto Literleistung und technologischer Eckdaten bessere Karten.
http://www.nzz.ch/2006/06/12/au/articleE5XBS.html

BMW hat den Z4-Roadster mit einem formvollendeten Dach veredelt



hag. Er bedient zwar nur eine exklusive Nische des automobilen Alltags, doch dem schnellen Beau aus Bayern mit seinem konvex-konkaven Formenspiel dürfte ein Spitzenplatz unter den klassischen Design-Ikonen sicher sein. Nur acht Monate nach der Concept-Präsentation auf der Frankfurter Automobilausstellung und knapp anderthalb Jahre nach der Serienreife des Roadsters lässt BMW den Z4 ab Ende Juni in zwei Modellvarianten auch als Coupé zu den Händlern rollen. Hatte der Z3 trotz «James-Bond-Bonus» und rekordhohen Verkaufszahlen die Design- Jünger noch enorm polarisiert, so herrscht über die sportlich-extravagante Form des Z4 weitherum nur Freude. Nahe der Jaguar-E-Type-Silhouette schwingt sich die Karosserie des geschlossenen Z4 von einer weit ausladenden Front über eine flache Dachlinie hin zu einer der schönsten je gebauten Heckansichten. Die Freude dämpfen kann da einzig noch die wenig standesgemässe Materialwahl bei den Cockpit-Armaturen.
Mit Vernunft im Alltagsverkehr
Mehr noch als Form und Material interessieren an der bulligen Rennmaschine indes ja wohl das von BMW anvisierte Zielpublikum - männlich ohne familiäre Verpflichtungen - die inneren Werte. Und da hat die 11-köpfige werksinterne Gruppe, die das Abenteuer Z4 klandestin und mit höchster Leidenschaft als sogenanntes «U-Boot-Projekt» lange unbemerkt am BMW-Vorstand vorbeigeschmuggelt hat, ganze Arbeit geleistet. Mit 343 PS mächtig befeuert wird das zweisitzige Sportcoupé in der gediegenen M-Version von einem altbewährten Bekannten: dem schon im M3 und im Z4-Roadster verbauten und bereits sechsmal mit dem prestigeträchtigen «Engine of the Year»- Oscar dekorierten 3,2-Liter-Reihensechszylinder-Aggregat. Es drückt die Insassen beim 5-Sekunden-Sprint auf 100 km/h via Hinterräder ebenso stramm in die Sitze, wie es das knapp 1,5 Tonnen schwere Kraftpaket mit den bullig herausgestellten Radhäusern unter sonorem Röhren auf den Asphalt presst. Hochschalten durch die kurz angelegten sechs Antriebsstufen wird da trotz hocheffizienter Bremsanlage und elektronischem Stabilitätsprogramm schnell einmal zum ernsthaften Risikofaktor im Alltagsverkehr. Dass der Schönling für vernünftige Piloten indes - neben der abgesperrten Rennstrecke - auch für den Alltag taugt, ist sowohl dem für die Klasse mit 245 Litern akzeptablen Kofferraumvolumen wie auch dem mässigen mittleren Verbrauch von 12,1 Litern auf 100 Kilometer zu verdanken.
Wer indes angesichts eines Einstiegspreises von 85 500 Franken für die M-Version noch vernünftiger und letztlich wohl fast ebenso glücklich sein will, dem sei die moderatere Modellvariante des Z4 3.0si ans Herz gelegt. Das weniger aggressiv designte Dreilitermodell bringt immerhin noch absolut lustvolle 265 PS auf die Räder, und die beim Erwerb ersparten 25 000 Franken (21 000 mit Automatikgetriebe) machen so manche zusätzliche Urlaubsreise möglich. 60 Liter mehr Volumen im Kofferraum, die beim M-Coupé ein Opfer des beidseitig verbauten Auspuffpaares geworden sind, sowie fast schon sparsame 8,6 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer sind - zumindest für die Realos unter den potenziellen Formel-1-Fahrern - weitere Argumente für die Beschränkung auf den 3.0si.
Beliebte M-Modelle
Mit dem Z4 nimmt der bayrische Autobauer zügig Kurs auf den überproportional wachsenden Markt der sportiven Hochleistungsfahrzeuge, wie Ulrich Bruhnke, Präsident der BMW-M- Gruppe, bei der Präsentation in Lissabon sagte. Letztes Jahr gingen vom weltweiten BMW-Gesamtabsatz von 1,33 Mio. Fahrzeugen bereits 17 000 auf das M-Konto, 41 Prozent davon in den USA. Beim Z4 fertigt die Autoschmiede laut Bruhnke bereits nahe der Kapazitätsgrenze, und auch in der Schweiz ist beim automobilen Objekt der Begierde aufgrund des galoppierenden Bestelleingangs viel Geduld angesagt, wie BMW- Sprecher Christian Masanz anmahnte. Scharfes Geschütz also von BMW in Richtung nahe Nachbarn und Fernost. Der Z4 hat ganz klar Porsches Cayman S, den neuen TT von Audi und das soeben neu aufgelegte 350Z-Sportcoupé von Nissan im Visier. Während er Letzterem dank dessen Kampfpreis um die 50 000 Franken hinterherfährt, hat er zumindest als M-Version punkto Literleistung und technologischer Eckdaten bessere Karten.
http://www.nzz.ch/2006/06/12/au/articleE5XBS.html




