Differentialsperre und kürzeres Differential

ich fahre im Winter nicht..
ich musste nur einmal im winter von der einer halle in die daneben fahren (10m) es war Betonpflaster mit 1-2cm schnee und 17" mit semislicks zudem etwas hanglage (5-8°) und ich kam ohne etwas Splitt nicht einen Meter vorwärts....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok. Semislicks im Winter bzw. auf Schnee wären nicht meine bevorzugte Kombination. :D
 
Wenn es bei den Aussagen zur Rennstrecke um Semislicks geht, dann kann man das mit Straßenreifen nicht vergleichen.
Semis haben eine sehr steife Flanke, so dass die "Schwammigkeit" die man von Straßenreifen mit hoher Flanke (z.B. 17" gegenüber 18") kennt, nicht zutrifft.
Ein 17" Semi kann sich "steifer" und direkter anfühlen und mehr Rückmeldung und Gefühl geben als ein 18" Straßenreifen.

Falls ich mir zusätzlich noch Semis kaufe, werde ich auch bei 225/45-17 bleiben.
Für die Straße evtl. 18", aber dann auch 225/40-18 rundrum, keine Mischbereifung.

Auf der rennstrecke fahre ich mit diesem Gerät.
Die Semis haben einen 60er (!) Querschnitt. 185/60-13. Trotzdem fühlt sich dass richtig gut an, die Rückmeldung und der Fahrspaß sind nicht zu vergleichen mit Starßenreifen desselben Formats.X1.jpg X.jpg
 
Ich habe mich mittlerweile an die Non-RFT gewöhnt und bin super zufrieden. Werde definitiv bei 17 Zoll bleiben!
Ein guter Freund von mir sagte auch, dass der Z mit den 225er rundum in Kurven wesentlich agiler ist als mit der Mischbereifung. Er fährt regelmäßig Nordschleife und möchte seinen E86 M auch auf 17 Zoll umrüsten. Mir fehlt leider der direkte Vergleich.

Ein Z4M mit 17" und 225er rundum agiler in den Kurven, das bezweifle ich stark, zudem wirds schwierig eine 17" Felge zu finden die über die Bremse passt.
 
Ein Z4M mit 17" und 225er rundum agiler in den Kurven, das bezweifle ich stark, zudem wirds schwierig eine 17" Felge zu finden die über die Bremse passt.

Ich weiß nicht, ob der auf dem M 225er fahren wird. Er sprach dabei von dem 3.0i und 3.0Si.
Es gibt wohl ein paar wenige Felgen, die gerade noch so über die Bremse passen. Er sprach von 3mm Platz zwischen dem Sattel und der Felge, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.
 
Hallo zusammen,

ich habe nun seit gut einem halben Jahr eine Wavetrac Sperre in mein MINI Roadster JCW verbaut. Ich bereue eigentlich nur das ich die Wavetrac Sperre nicht schon viel früher verbaut habe. Habe mich damals bewusst gegen eine Quaife entschieden, die ein Freund in seinem MINI R56 JCW verbaut hat.
Heute das erste mal im Schnee damit meine wahre Freude gehabt.

Viele Grüße
Andreas
 
Hallo zusammen,

ich fahre ein 3,0i Automatik. Wie sieht da die Übersetzung im 5. Gang aus? Wie beim Schalter im 6. Gang? Und was habe ich für eine Differentialübersetzung, konnte da irgendwie nichts finden?

Achja, regelt der Z4 eigentlich bei 260 kmh ab? Mehr geht nicht, egal ob auf der geraden Straße oder bergab.

LG, Jan
 
So, es ist vollbracht. Der Zetti hat nur seine „Sperre“ bekommen.

Ich möchte allen vielmals dafür danken, die mich mit Ihren Erfahrungen bereicherte haben – ganz gleich ob im öffentlichen Forenbereich oder über private Unterhaltungen. Das hat mir sehr geholfen! :thumbsup:

Nachdem ich mich längere Zeit mit der Thematik beschäftigt, unzählige Foren und Artikel gelesen und zahlreiche Angebote von den verschiedensten Anbietern eingeholt sowie Preise und Leistungen vergleichen habe, traf ich pünktlich zu Weihnachten den Entschluss: Das wird mein Geschenk an den Zetti (und für mich selbst). Auf dem Konto bringt mir das Geld jedenfalls kaum noch Vorteile – und Banken muss ich nicht bereichern, wenn ich mein eigenes Leben bereichern kann.

Warum eine Sperre?

Mich hat beim Zetti regelmäßig gestört, dass die Traktionskontrolle bevormundend eingreift und dieses auch sehr frühzeitig und rigeros macht. Mit den 225er-17“-RFT-Standardreifen reichte bereits etwas Schmutz oder Nässe auf der Fahrbahn aus und die Systeme regelten. Aus diesem Grund habe ich zunächst auf 18“-Standard-RFT-Mischbereifung testweise gewechselt. Die Traktion wurde hierdurch merklich verbessert, aber der Zetti büßt damit Komfort (sicherlich auch RFT-bedingt) und Spritzigkeit (höhere Massen) ein.

Im Winter war mit es dann entsprechend „schlimmer“. Man kann fahren, man kann Spaß haben und gute Winterreifen machen auch sehr, sehr viel aus. Die Continental Winterreifen TS850 (225/45R17; non-RFT) sind wirklich sehr gut, wenn sie eingefahren sind. Und der Komfort ist um Welten besser als zuvor.

Leider aber schaffen auch die besten Reifen nicht mehr als die Elektronik zulässt. Und allein das Einfädeln in den fließenden Verkehr auf (nassem) Kopfsteinpflaster, wie es sämtliche Ausfahrten aus dem Wohngebiet aufweisen, wird damit nicht erleichtert. Entweder wartet man Ewigkeiten bis sich vielleicht doch einmal eine ausreichend große Lücke auftut oder man behindert andere, wenn ASC sich doch dazu entschließt die Leistung wegzudrosseln anstatt leichten Slip zuzulassen. Auch DTC war hier keine wirkliche Hilfe.

In Summe war das für mich Grund genug, doch nach einer traktionsfördernden Maßnahme Ausschau zu halten. Denn der Zetti ist für mich derzeit das einzige Alltagsfahrzeug.

Was ist es geworden?

Ich habe mich, entgegen der ersten Annahme, für ein QUAIFE-Torsen-(Ausgleichs)getriebe entschieden.

Warum die Quaife?

Zum einen wäre hier der Preis als Faktor zu nennen. Billig ist das Unterfangen, ganz gleich in welcher Ausgestaltung, nicht.

Da ich selbst kein Rennstrecken-, Rallye- oder Slalom-Fahrer bin und auch keine Teilnahme an einer Driftchallange beabsichtige, war die Drexler für mich schlichtweg zu überdimensioniert und teuer. Denn unter 2500€ geht hier nicht wirklich etwas. Für mich als Laie und Alltagsfahrer daher nicht wirklich notwendig.

Da es auch Lamellensperren (auf ZF-Basis mit 25%-Sperrwert; Gradmaße wurden mir leider ebenso wenig mitgeteilt wie etwaige Erhöhungsmöglichkeiten des Sperrwertes und Kennwert des etwaigen Grundsperrwertes) für ca. 1800€ (inkl. Einbau) gibt, hätte man auch hierauf zurückgreifen können. Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass Wartungen anfallen (regelmäßiger Ölwechsel, ca. aller 50tkm; ggf. Verschleiß an Lamellen) und die Sperre auch im Schubbereich arbeitet. Das könnte im Zweifelsfall zur Fehlfunktionen des DSC und Fahrers (bin nicht alleiniger Fahrer des Zettis) führen.

Daher favorisierte ich eine Torsen-„Sperre“. Ich benenne es auch mal Sperre, wenngleich es technisch auch keine echte Sperre ist. Dieser Aufbautypus ist verschleißarm/-frei und wirkt auch nur unter Zug. Damit kann es zu keinen Fehlfunktionen bei Bremseingriffen des DSC kommen.

Hier gibt es zwei Hersteller, welche man schnell im Zusammenhang mit BMW findet: Wavetrac und Quaife.

Die Wavetrac lockt mit dem Vorteil, dass sie wohl einen Grundsperrwert hat. Sie funktioniert also auch dann, wenn ein Rad vollends entlastet (frei schwebend, Eis, etc.) ist. Ansonsten bricht bei Torsen-Sperren die Sperrwirkung zusammen (denn Faktor x mal 0 Widerstand der Gegenseite bleibt 0). Leider fand ich über die Wavetrac kaum Erfahrungsberichte, erst recht nicht im Langzeitbetrieb.

Bei der Quaife findet man zahlreiche Berichte, einige Langzeiterfahrungen, kaum Problemschilderungen (die nicht auf Einbaufehler zurückzuführen sind) und im Zusammenhang mit BMW findet man ohnehin fast nur Drexler und Quaife. Zudem haben mir einige Zetti-Fahrer mit Quaife geschrieben, dass sie auch im Winter keine Probleme mit der Sperre bzw. kompletten Zusammenbruch der Sperrwirkung hatten. (Das theoretische Manko wird auch im Wesentlichen durch das ASC ausgeglichen.)

Und für die Quaife habe ich einen Anbieter gefunden, der alles aus einer Hand macht. Ich musste also den Zetti nur hinstellen und ab da machte alles Wesentliche ein einziger Mann! Ich durfte auch die ganze Zeit dabei sein, alle Fragen wurden beantwortet und der Kontakt war überaus freundlich. Ich wurde sogar vom Mechaniker nach Feierabend zur Pension gefahren! Für mich ist das viel wert. Ich möchte einen Ansprechpartner haben, falls es zu Problemen kommen sollte und nicht mit Hersteller, Händler, Einbauservice des Sperre und Einbauservice des Hinterachsgetriebes kommunizieren und wechselseitige Schuldzuweisungen hören.

Was kostete der „Spaß“?

Leider hat der Anbieter versehentlich vergessen die 19% USt. auszuweisen. Dem Grunde nach hätte ich es eigentlich für netto = brutto erhalten können; aber Fairness sollte man bei solchen Versehen zeigen, so dass es letztlich zu gleichen Teilen getragen wurde. Mit ebenso gleich erledigtem Getriebeölwechsel (inkl. BMW-Öl) waren somit 1.750€ (zzgl. Übernachtung und Anreise) fällig.

Wie macht sich die Sperre bemerkbar?

Eins vorweggenommen: Ein Unterschied wie Tag (Allrad) und Nacht (RWD) wäre gelogen – aber es ist eher früher Winternachmittag als späte Abenddämmerung.

Zunächst einmal höre ich ein ganz leises Summen. Es ist aber wirklich nur hörbar, wenn ich mich ganz genau darauf konzentriere und wenn man weiß, wie es vorher war. Störend ist es daher auf keinem Fall.

Bei normaler Fahrweise merkt man von der Quaife nichts. Ich habe sie auch knapp 300km eingefahren, so dass sich das Öl im Hinterachsgetriebe in aller Ruhe verteilen und sich die Quaife eingewöhnen konnte. Für Experimente im öffentlichen Straßenverkehr und auf mir unbekannten Straßen bin ich ohnehin kein wirklicher Freund. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Lenkung einen Hauch straffer/satter wirkt.

In der Heimat angekommen und auf bestens bekannten Straßen (ohne Verkehrsaufkommen) habe ich dann langsam mal die Gangart verschärft. Im zweiten Gang konnte ich zuvor bei Nässe nicht voll durchbeschleunigen, ohne dass ASC eingriff – jetzt flackert das Lämpchen zwar immer noch, allerdings geht es vorwärts und es stehen keine 30-50, sondern 70, 80km/h auf dem Tacho. Leistungswegnahme auf nasser Straße habe ich nicht hinbekommen. Wenn ASC greift, dann dient es jetzt wirklich dem Vortrieb.

Auch auf Schneematsch gab es keine nennenswerten Probleme mehr. Die Elektronik greift zwar ein, wenngleich auch etwas später, aber es geht vorwärts. Selbst im tieferen Schnee (ca. 15cm) konnte ich wieder anfahren. Ebenso bei einseitigem Schneematsch und andererseits Nässe war deutliche Beschleunigung zu vernehmen.

Leider war mein gewohnter „Driftparkplatz“ überwiegend geräumt, der kleine Rest bereits von anderen genutzt worden. Im auftauenden Schnee konnte ich also leider keine sichtbaren Kreise mehr drehen. Aber es geht. Im DTC-Modus greift jedoch das DSC noch spürbar ein – ist auch klar, wenn beide Hinterräder durchdrehen und die Karre quer steht. Komplett deaktiviert kann man seinen Spaß haben.

Probleme im nicht geräumten Wohngebiet und der Hofeinfahrt (leichte Steigung, aber zwei Kanten) habe ich keine gehabt. Auch einem anderen Fahrer ist der Unterschied überaus deutlich aufgefallen. Insofern besteht durchaus die Überlegung im Sommer künftig wieder mit den kleineren und leichteren 17“ anstelle der 18“ unterwegs zu sein. Denn diese hätten dann nur noch den optischen Aspekt als Vorteil, dafür aber die vorgenannten Nachteile.

Mein Fazit nach den ersten paar hundert Kilometern:

Ja, es hat gedauert. Ja, es hat sehr, sehr viel Geld gekostet. Ja, ich brauche für ein umfassendes Bild bzw. realistische Kosten-Nutzen-Bilanz noch sehr viel mehr Zeit. Aber die ersten Momente waren schon einmal sehr überzeugend. So habe ich mir meinen Zetti zumindest zweifelsfrei wieder ein Stück weit optimiert und kann mich nun dem nächsten „Projekt(en)“ widmen.

Sollte jemand Fragen haben, versuche ich diese gerne zu beantworten, wenngleich es ggf. auch etwas dauern könnte. Da ich mich selber aber sehr über die (nicht immer „öffentliche“) Hilfe gefreut habe, möchte ich ebenso anderen behilflich sein, soweit ich es vermag.

Abschließend noch ein paar Schnappschüsse vom Umbau. Die G-Klasse war auch sehr interessant. Und ja, der Zetti ist sehr, sehr dreckig. Das bleibt aber bei dem Wetter nicht aus.
 

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Sehr schöner Bericht!
Ja, die leidige Traktion ohne Sperre, ist mit das was mich an meinem auch am meisten nervt :(

Schöne Grüeß
 
@Isoklinker
Ja, es macht schon Freude, dass man sich nicht mehr ärgern muss. Jetzt kann ich auch wieder den Straßenbahnen trotz Vorrangschaltung bei den Ampeln Paroli bieten anstatt hinter diesen herschleichen zu müssen. :D

@TimBu
Ich weiß nicht, ob es unter unerwünschte Werbung fallen könnte. Wenn ja, bitte umgehend wieder löschen!

Der Umbau wurde vollständig von und bei der Firma

Preisendörfer Antriebstechnik GmbH
Kreuzweg 1
36110 Schlitz

antriebstechnik@preisendoerfer.com
www.preisendoerfer.com

vorgenommen.
 
Daher favorisierte ich eine Torsen-„Sperre“. Ich benenne es auch mal Sperre, wenngleich es technisch auch keine echte Sperre ist. Dieser Aufbautypus ist verschleißarm/-frei und wirkt auch nur unter Zug. Damit kann es zu keinen Fehlfunktionen bei Bremseingriffen des DSC kommen.

Doch es ist technisch eine absolut waschechte Sperre. Jede Sperre funktioniert so, dass die Zahnräder, die sich gegeneinander, d.h. auch gegen den Korb, bewegen in ihrer Ausgleichsbewegung behindert werden. Und zwar lastabhängig, d.h. der Widerstand muss sich mit dem Antriebsmoment skalieren.
Bei dem von Dir genutzten Aufbau wird die Systemreibung über die Kopfkreise der Planeten (die im Gehäuse darüber gelagert sind) aufgebaut - und zwar lastabhängig, da die Kräfte zwischen Kopfkreis und Gehäuse sich mit der Last linear skalieren. Und das passiert im Zug- UND im Schubbetrieb. Das einzige was man machen kann, um die Asymmetrie zwischen Zug- und Schub zu beeinflussen, ist die Sonnen axial anders abzustützen. Dort entstehen nämlich auch noch Axialkräfte, die man evtl. über Reibscheiben mit niedrigem Reibwert (z. B. im Schubbetrieb) und hohem Reibwert (z.B. im Zugbetrieb) abstützen kann (Gleiches ist auch durch Reibkonen unterschiedlichen Kegelwinkels an den Sonnen möglich). Die Axialkräfte wirken bei Zug- und Schubbetrieb in die jeweils andere Richtung (und damit auf die jeweilige Reibscheibe oder den entsprechenden Konus).
Verschleiß hat natürlich auch ein Torsen-Differential, da hier Reibung auftritt, die nicht nur hydrodynamisch ist. Wenn man das System nicht überhitzt, dann passiert da aber nicht viel.

Eine Grundsperrung wird übrigens erreicht, wenn man das System vorspannt, damit man schon ohne Last Reibung im System hat.

Der Aufbau Deiner Sperre entspricht übrigens im Grundsätzlichen dem der Mittendifferentiale der Audis (ausgenommen die Kronenraddifferentiale). Also Millionenfach bewährt...

Für die DSC-Regelung würde ich mir keine Sorgen machen: Die Hinterräder werden ja eh nur beim Untersteuern bebremst, die kritischen Situationen werden durch Bremseingriffe an der VA behoben.

Von daher: Herzlichen Glückwunsch, eine Sperre ist aus meiner Sicht Grundausstattung in einem höhermotorisierten Fahrzeug!
 
Hallo Christian (@Chris_1977 ),

vielen Dank für deine (technischen) Ausführungen. Ich selber bin kein Techniker und auch kein Mechaniker - sogar sehr weit entfernt davon. :oops:

Daher habe ich mich auf das beschränkt, was man im Wesentlichen als Grundtenor zur Thematik "Sperrdifferentiale" findet. Hier wird das Torsenprinzip in aller Regel nicht als "echte" Sperre, sondern als Ausgleichsgetriebe beschreiben, welches lediglich das eingehende Drehmoment im Zug rad- bzw. achsselektiv "verschiebt" - also nicht mehr den Weg des geringsten Widerstandes geht. Dafür bedarf es wohl auch der "Verspannung", da es sonst zum Zusammenbruch des Verteilungsmomentes kommt (Verlust der Sperrwirkung).
Gleiches gilt auch dem Grund nach für die Sperrwirkung im Schubbereich. Die Hinterachse hat jedenfalls kein ganzes Bremsmoment auf Schneematsch aufgebaut. Hab extra mal auf Zwischengas verzichtet. :eek: :o Auch lassen sich die Räder noch immer in entgegengesetzte Richtungen drehen. Allerdings nur noch mit hohem Kraftaufwand.

Da das Torsenprinzip beim "echten" Audi-Quattro (Baureihen mit Längsmotor) ebenso verwendet wird, gehe ich davon aus, dass es gute Dienste verrichten wird.
Der Verschleiß ist wie bei jedem anderen beweglichen und verzahnten Bauteil gegeben. Daher eher verschleißarm denn verschleißfrei. Es soll aber nach Auskunft des Mechanikers eine Bauqualität nahe der Originalteile haben. Und das originale HAG war für die Laufleistung des Fahrzeuges vollkommen in Ordnung. Da muss ich (leider) wirklich allein auf die Meinung und Aussagen des Fachmannes vertrauen.

Über die Regelelektronik mache ich mir keine Gedanken. Hab es gestern mit getestet. Im DTC-Modus wird untersteuernd geregelt (Drift wird abgewürgt) und beim komplett eingeschalteten DSC regelt alles wie gehabt. Das ASC halt nur später und die Leistungsrücknahme durch ASC muss man echt provozieren. Bei vernünftiger Fahrweise kann man dagegen tatsächlichen Vortrieb wahrnehmen, wenngleich ein Allrad zweifelsfrei besser aus den Puschen kommt. Aber selbst bei etwas forscherer Fahrweise, insbesonderen zügiges Anfahren, geht es jetzt gut und ohne deutlich spürbare ASC-Eingriffe vorwärts. Man muss also auf die Lampe starren, ob es greift oder nicht. Zuvor erübrigte sich der Blick - man merkte es selbst bei nachsichtiger Fahrweise.

Ich bin jedenfalls auf die weiteren Erfahrungen damit gespannt. Gerade dann auch bei besserem Wetter, wenn man den Zetti auch mal wieder über 200 km/h bringen kann. Mit den noch vorhandenen alten Sommerreifen habe ich auch kein Mitleid - im Gegensatz zu den neuen Conti-Winterreifen.
 
Eine Differentialsperre mit konstantem Sperrgrad bedeutet, dass das Differenzmoment zwischen den Rädern immer im konstanten Verhältnis zum Antriebsmoment der Achse steht.
So stehen 25% Sperrgrad dafür, dass das Differenzmoment zwischen den Rädern 25% des Achsantriebsmoments beträgt. Also z.B. 375 Nm zu 625 Nm bei 1000 Nm Achssummenmoment (am Tellerrad anliegend), d.h. Differenzmoment ist 250 Nm. Wenn man das Achssummenmoment verdoppelt, verdoppeln sich auch die Radmomente und die Differenz. Es gilt aber nach wie vor, dass ohne Achssummenmoment auch kein Raddifferenzmoment anliegen kann. Das geht nur, wenn das System vorgespannt ist und/oder einen drehzahlabhängigen Anteil hat, dann ist der Sperrgrad im lastlosen Bereich praktisch unendlich.
(Es gibt auch noch die Viskosperren (z.B. E46 M3), die funktionieren aber komplett anders, sind Drehzahl- und nicht Drehmoment-fühlend. Von denen spreche ich hier nicht.)

Was oft nicht bedacht wird: Die Differenzmomente liegen immer (!) an, sobald die Raddrehzahl zwischen den Rädern nicht exakt (!) gleich ist, also auch bei Geradeausfahrt bei Spurrillen zum Beispiel. Wenn z.B. das rechte Rad nur ein bisschen schneller als das linke dreht, dann liegt das höhere Drehmoment beim linken Rad an, im umgekehrten Fall beim rechten Rad. Ist der Sperrgrad zu hoch, äußert sich das auf unebenen Fahrbahnen durch ein nervöses Fahrverhalten. Bei 25% Sperrgrad ist aber davon meist noch fast nichts zu merken.

Interessant ist auch, dass im Normalbetrieb (ohne ein zum Durchdrehen neigendes Rad) das kurveninnere Rad immer das Rad mit dem größeren Drehmoment ist. Daher begünstigt eine Differentialsperre zunächst mal (d.h. bei normalen Fahrsituationen, in denen das kurvenäußere Rad schneller dreht als das kurveninnere) die Kurvenunwilligkeit. Erst wenn das kurveninnere Rad durch erhöhten Schlupf eine höhere Drehzahl bekommt als das kurvenäußere, dann liegt am kurvenäußeren auch ein höheres Drehmoment an.

Für eine sportliche Fahrweise sind die Vorteile ganz klar in der Mehrzahl.
Bei meinem Z3, der noch eine 25%-ige Sperre hat, merke ich die Sperre am meisten beim Herausbeschleunigen aus Kehren bei Passstraßen oder beim leichten Driften.

Also nochmal Glückwunsch, Du hast definitiv das Richtige gemacht!!! Viel Spaß damit!
 
Für eine sportliche Fahrweise sind die Vorteile ganz klar in der Mehrzahl.
Bei meinem Z3, der noch eine 25%-ige Sperre hat, merke ich die Sperre am meisten beim Herausbeschleunigen aus Kehren bei Passstraßen oder beim leichten Driften.

Also nochmal Glückwunsch, Du hast definitiv das Richtige gemacht!!! Viel Spaß damit!


Hallo
Möchte mich schon im Voraus entschuldigen falls meine Frage zu sehr Nerven sollte aber ich muss gestehen das ich das mit der Sperre nie so ganz kapiert habe.

Könntest du mir erklären was die Sperre bei deinem Z3 genau bewirkt...was wäre am Fahrverhalten der Unterschied wenn der Z3 keine Sperre hätte.

Grüße
 
Wow, vielen Dank für deine Ausführungen, @Chris_1977 .

Für mich ist das alles schon sehr komplexer Stoff. Überaus interessant, aber für mich zugegebenermaßen auch schwere Kost. Meine "geistigen" Leistungen beschränken sich sonst eher auf Wortglauberei. Also fernab von jedem technischen oder physischen Verständnis...das arbeiten meist die Sachverständigen zu. Aber es ist echt eine Kunst und Gabe für sich, komplexe Themen Laien (halbwegs) verständlich zuzuführen. Du kannst es scheinbar ganz gut. :thumbsup:

Ob es nun letztlich "richtig" war, lässt sich wohl ohnehin nicht objektiv feststellen. Wer so viel Geld investiert, glaubt ohnehin daran, dass es das auch wert ist. ;) (Zumindest war ich zumindest nicht davon überzeugt, dass mit Winterreifen mit "V"-Index einen 120€-werten Vorteil verschaffen und folglich 210km/h Vmax im Winter reichen müssen. :rolleyes:)
Auf den ersten Kilometern bin ich jedenfalls von der Investition überzeugt. Denn gerade Nässe kommt hierzulande regelmäßig vor. Und wenn ich jetzt auch mit 17"-225er-Reifen gut vorankomme und dadurch Komfort gewinne, lohnt es sich für mich noch mehr - so perplex es auch klingen mag, dass sich jemand eine Sperre einbaut um dann komfortabeler in einem Zetti reisen zu können. :whistle:

Ich bin jedenfalls gespannt. Aber ich habe bisher von allen als Fazit zu hören bekommen - ganz gleich welche Sperre es auch wurde -, dass es sich definitiv lohnt. Ich bin also sehr zuversichtlich, dass meine subjektive Einstellung jede Objektivität obsolet macht. 8-)
Und es ist ein Grund mehr auf den kleinen Racker aufzupassen und ihn längerfristig zu behalten. ;)

(Wer hätte das gedacht, dass ich mal so tiefgreifende - nicht nur in die Geldbörse - Veränderungen an einem Fahrzeug vornehmen werde?!)

EDIT:
@robby1975

Ich denke, dass dieses Forum und insbesondere dieses Thema dazu da ist, sich gegenseitig zu helfen und etwaige "Wissenslücken" zu füllen. Insofern gibt es meinem Erachten nach eigentlich keine wirklich unpassenden Fragen. ;)
 
Naja, jeder hat so seine Dinge, die er kann (oder können muss).
Wir (also unser Ingenieurbüro) beschäftigen uns im wesentlichen mit Getriebesystemen aller Art. Von daher muss ich das schon wissen, es ist mein Beruf...

Ich antworte gerne morgen, aber heute hab ich noch was vor...;)
Einen guten Rutsch Euch allen!!! :t
 
Naja, jeder hat so seine Dinge, die er kann (oder können muss).
Wir (also unser Ingenieurbüro) beschäftigen uns im wesentlichen mit Getriebesystemen aller Art. Von daher muss ich das schon wissen, es ist mein Beruf...

Ich antworte gerne morgen, aber heute hab ich noch was vor...;)
Einen guten Rutsch Euch allen!!! :t

Danke dir! Bin schon gespannt auf die Antwort
Viel Spaß dir heute Abend
 
Guten Morgen,
also ich kann nur jedem sportlich ambitioniertem Fahrer zu einem HA Sperrdifferential (mechanisch oder elektronisch) raten.
Mein AMG hat die ab Werk aufpreispflichtige mechanische Sperre verbaut und ich hatte die Möglichkeit, beide Varianten vor dem Fahrzeugkauf Probe zu fahren. Sowohl bei nasser Fahrbahn als auch aus Kurven heraus ist mit der Sperre deutlich mehr Traktion vorhanden.
Fazit: Immer wieder!

Hersteller der Sperre ist übrigens Drexler (40% mit leichter Vorspannung).

Gruß Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo
Möchte mich schon im Voraus entschuldigen falls meine Frage zu sehr Nerven sollte aber ich muss gestehen das ich das mit der Sperre nie so ganz kapiert habe.

Könntest du mir erklären was die Sperre bei deinem Z3 genau bewirkt...was wäre am Fahrverhalten der Unterschied wenn der Z3 keine Sperre hätte.

Grüße

Also, wie versprochen hier meine Erläuterungen zur (drehmomentbasierten) Sperre :) :-):
Die Funktionsweise ist so:
Vom Tellerrad aus wird die Leistung auf beide Räder übertragen. Ohne Sperrwirkung (was es nicht gibt, ein normales Kegelraddifferential hat ca. 5-10%) wären, unabhängig von den Raddrehzahlen, die Radantriebsmomente exakt gleich.
Wenn man nun einen Kurve fährt, so dreht i.d.R. ein Rad schneller als das andere. Beim gleichen Drehmoment bedeutet das, dass ein Rad mehr Leistung abgeben muss (nämlich das kurvenäußere, das schneller dreht) als das andere (Leistung = Drehmoment x Drehzahl). Der Differentialkorb teilt nun erstmal beiden Rädern gleich viel Leistung zu. Über die Zahnräder des Differentials muss dann diejenige Leistung fließen, die das eine Rad zu viel (das kurveninnere) und das andere (kurvenäußere) Rad zu wenig hat. Die Leistung (man spricht von sog. Wälzleistung, weil die Zahnräder die Leistung durch Abwälzen übertragen) fließt also vom kurveninneren (langsamer drehenden) Rad zum kurvenäußeren Rad. Damit wird dann das kurvenäußere Rad zwar mit einer höheren Leistung aber mit dem gleichen Drehmoment angetrieben.

Die Differentialsperre behindert nun diesen Leistungsfluss durch gezielte Widerstände (Reibflächen) und führt dazu, dass das kurvenäußere Rad nicht die Leistung bekommt, die es kinematisch eigentlich bräuchte um beide Räder gleich stark anzutreiben. Somit fällt das Drehmoment des kurvenäußeren (schneller drehenden) Rades gegenüber dem inneren (langsamer drehenden) Rades ab. Das kurveninnere (langsamer drehende Rad) wird also stärker angetrieben. Deshalb wird das Fahrzeug durch ein Sperrdifferential auch kurvenunwilliger und untersteuert mehr.

Der Traktionsvorteil kommt erst dann zum Tragen, wenn sich die Drehzahlverhältnisse der Räder umdrehen, wenn also das kurveninnere Rad durchdrehen will, mehr Schlupf bekommt und schneller als das kurvenäußere drehen würde (was recht schnell geht bei sportlicher Fahrweise, da das kurveninnere Rad ja entlastet wird). Dann dreht sich auch die Wälzleistung um, d.h. über die Zahnräder fließt Leistung vom kurvenäußeren zum kurveninneren Rad. Da die Sperre nun wieder für Verluste an diesem Leistungsfluss sorgt, kommt am inneren Rad nicht mehr das hohe Moment an, weshalb nun das Drehmoment kurvenaußen höher ist als kurveninnen. Und genau das ist der Vorteil: Während bei einem ungesperrten Differential (offenes Differential) die Drehmomente an beiden Rädern immer gleich sind, kann nun das Drehmoment des kurvenäußeren Rades höher sein. Und das ist der Zugewinn.

Bsp: Fahrt wie oben mit einer Diff.-Sperrre von 25% und 1000 Nm Antriebsmoment. Die Räder übertragen 375 Nm (kurveninnen) und 625 (kurvenaußen).
Nehmen wir an, das innere Rad sei aufgrund der Entlastung bei Kurvenfahrt am Traktionslimit mit 375 Nm. Mit einem offenen Differential könnte dann insgesamt nur 2x375Nm = 750 Nm übertragen werden. Mehr ginge nicht, sonst würde einfach das kurveninnere Rad durchdrehen. Mit 25%-Sperre kommt man aber auf 1000 Nm Antriebsmoment.

Von daher kann man sagen, dass man mit einer Sperre immer dann einen Traktionsvorteil hat, wenn ein Rad früher an das Traktionslimit kommt wie das andere Rad.
Außerdem ergeben sich auch noch bei Kurvenfahrten Giermomente, die die Kurvenfahrt unterstützen können, weil ein stärkerer Antrieb des kurvenäußeren Rades (ähnlich wie bei einem Panzer) das Fahrzeug tendenziell eindrehen lassen. Bei normaler Kurvenfahrt (wenn die Räder nicht zum Durchdrehen neigen) ist es allerdings wiederum umgekehrt, weshalb die Diff.-Sperre zu einem etwas indifferenteren Fahrverhalten führt.

Die Vorteile eines offenen Differentials und einer Sperre können sog. Torque-Vectoring-Systeme kombinieren, die unabhängig vom Fahrzustand die einzelnen Räder gezielt stärker antreiben können (BMW X6, Audi S4, Mitsubishi Evo).
 
Naja, wenn man es genau verstehen will, was im Differential passiert, dann muss man sich genauer mit Planetengetrieben beschäftigen. An der TU München gibt es extra eine Vorlesung dazu, die mind. zu 50% der Zeit genau auf das Thema der Planetengetriebe und deren Berechnung abzielt. Von daher ist das nicht in einem Thread erklärt...;)
 
... An der TU München gibt es extra eine Vorlesung dazu, die mind. zu 50% der Zeit genau auf das Thema der Planetengetriebe und deren Berechnung abzielt. Von daher ist das nicht in einem Thread erklärt...;)

Sicherlich kann man auch diese Thematik, wie viele andere auch, weitaus exzessiver durchleuchten und erörtern. Aber für den "Laiengebrauch" hast du es doch ganz anschaulich erklärt! :thumbsup:

Denn mal ehrlich:
Den nicht Auto-affinen Nutzer interessiert es gar nicht.
Den Laien interessiert zunächst einmal, ob bzw. dass es funktioniert.
Den interessierten Laien, wie es in etwa funktioniert. (Wohl meine Kategorie und diejenige der meisten Interessenten hier.)
Der Rest studiert es und widmet sein Berufsleben dieser und ähnlicher Thematiken. ;)

Interessant ist es aber wirklich. :thumbsup: Zumindest soweit es mein begrenzter technischer Horizont zulässt. :oops:
 
Sehr schön erklärt :-)

Wobei ich eigentlich immer nur sage: Hauptsache, der Vortrieb kommt dort an, wo man ihn braucht.

Egal welche Technik bzw. Variante. Wobei man natürlich auch die Effektivität, die Anschaffungskosten und den
Wartungsaufwand nicht ganz ausser Acht lassen sollte.

Gruß Micha
 
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