AW: E10 oder Super Plus
Wer verbreitet denn schon wieder so 'nen Quatsch ...
... Quellenangaben wären schon fein.
Hab ich so gelesen.
Westdeutsche Zeitung Krefeld, 10.02.2011, Auflage 43148, Seite : 15.
Deshalb meine Fragen.
.E10: Augen auf beim Tanken
Leser-Kommentare: 5 Von Rolf Eckers
Seit gestern gibt es in Krefeld die neue Benzinsorte E10. Vorsicht: Nicht alle Motoren vertragen den Bio-Kraftstoff. Super könnte vom Markt verschwinden.
Anzeige Krefeld. Augen auf an der Zapfsäule: An Krefelds Tankstellen hat das E10-Zeitalter begonnen. Die beiden Esso-Stationen an der Philadelphia- und Klever Straße bieten seit gestern den neuen Bio-Kraftstoff an. In den nächsten Wochen werden andere Anbieter wie Shell und Aral folgen.
Das Problem: Die Benzinmotoren in etwa vier Millionen bei uns zugelassenen Autos vertragen den Bio-Kraftstoff nicht.
Der Zentralverband des Kfz-Gewerbes warnt: „Wegen der korrosiven Wirkung von Bioethanol muss an Ventilen und Ventilsitzringen mit erhöhtem Verschleiß gerechnet werden. Wer versehentlich E10 getankt hat, sollte auf keinen Fall losfahren, sondern umgehend den Tank auspumpen lassen.“
Großbild Großbild Dirk Jochmann
Zum Start wurde Super E10 bei Esso deutlich billiger angeboten als die beiden anderen Benzinsorten.
Autos mit Dieselmotoren sind von dem Problem nicht betroffen.
„Bei uns gibt es künftig drei Kraftstoff-Sorten: E10, Super Plus und natürlich Diesel.“
Frank Albrecht, Mr. Wash, Dießemer Bruch
An der Preisfront zeichnet sich ab, dass E10 ebenso viel kosten wird wie das bisherige Superbenzin. Bei Esso wurde der Liter gestern Nachmittag für knapp 1,41 Euro verkauft. Superbenzin mit fünfprozentigem Bioethanol-Anteil und 95 Oktan kostete dagegen fünf Cent je Liter mehr und ist damit so teuer wie Super Plus (98 Oktan), das Spezialbenzin für Hochleistungsmotoren.
Umfrage
Wie beurteilen Sie die Einführung des neuen Bio-Kraftstoffes?
Abstimmen Vieles spricht dafür, dass die übrigen Ölkonzerne dieser Strategie folgen werden. Wer also E10 nicht tanken darf oder will, muss mehr als bisher zahlen. Nachdem Normalkraftstoff an den Zapfsäulen praktisch verschwunden ist, könnte dies mittelfristig auch für Super gelten. Neben E10 bliebe dann nur noch das teure Super Plus.
Bestätigungen dafür lehnen die Unternehmen ab. „Zu unserer Strategie äußere ich mich nicht“, sagt zum Beispiel Carolin Ewert von Orlen. Der polnische Konzern betreibt in Deutschland die Star-Tankstellen, fünf davon in Krefeld. Hier soll E10 Mitte März eingeführt werden. „Wir werden dann neben Diesel, E10, Super und Super Plus verkaufen“, so die Firmensprecherin. Ob E10 billiger als Super und Super Plus sein werde, könne sie allerdings nicht sagen.
Mit dem Bio-Kraftstoff steigt der Verbrauch
Bei Mr. Wash am Dießemer Bruch nimmt das Angebot mit der Einführung des Bio-Kraftstoffes Anfang März sogar zu. „Bei uns gibt es künftig E10, Super Plus und natürlich Diesel“, erläutert Geschäftsführer Frank Albrecht. Derzeit beschränkt sich die Firma, die die Autofahrer mit günstigen Spritpreisen in ihre Waschstraße locken will, auf den Verkauf von Diesel und Super.
BioethanolNicht für alle.
E10 bezeichnet Benzin, das einen zehnprozentigen Anteil an Bioethanol enthält. Bisher betrug der Anteil bis zu fünf Prozent. Dem Benzin muss aufgrund gesetzlicher Vorgaben mehr Bioethanol beigemischt werden. Dieser Kraftstoff wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Ziel ist es, auf diese Weise den klimaschädlichen CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Ölreserven zu schonen.
Etwa 90 Prozent aller benzinbetriebenen Autos in Deutschland vertragen E10 ohne Einschränkung. Die übrigen vier Millionen Autos müssen weiter Kraftstoff mit fünfprozentigem Bioethanol-Anteil tanken, weil der Motor sonst Schaden nimmt. Infos über die E10-Verträglichkeit gibt es bei den Autoherstellern, Kfz-Werkstätten oder im Internet.
Für etwa 90 Prozent der Benzinautos läuft die Umstellung auf den Bio-Kraftstoff technisch reibungslos ab. Trotzdem bringt E10 auch hier Nachteile. Denn der Energiegehalt von Ethanol ist niedriger als der von Benzin aus Öl. Die mit E10 betankten Fahrzeuge verbrauchen deshalb etwa zwei Prozent mehr Treibstoff.
Hinzu kommt, dass die zunehmende Verwendung von Bioethanol zwar den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) reduziert. Aber die Umwandlung von essbaren Pflanzen in Sprit könnte die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe treiben. Dies würde weltweit vor allem die Ärmsten treffen.