AW: Entwicklung
Hallo !
Also, dass der "M", egal ob nun S50 oder S54 ein absolutes Sahnestück ist, da gibt es wohl überhaupt gar keine Diskussion ! Es gibt wohl momentan überhaupt kaum (welcher ?) einen besseren Saugmotor. Diese Mischung aus Kraft und Drehfreude, der heisere Sound beim Hochdrehen..., schon anhand der hohen spezifischen Leistung sieht man, was da technisch realisiert wurde - ob nun Einzeldrosselklappen oder Fächerkrümmer..., da sind schon klassische Attribute eines Sportmotors. Und nicht zu vergessen, das Ganze bei einem absolut moderaten Verbrauch.
Gerade die Drehfeude obenrum - das kennzeichnet einen richtigen Sportmotor - und hier liegt das Faszinosum gegenüber den "kleineren" Brüdern.
Aber dennoch: es gibt natürlich auch Argumente, die dafür sprechen, die auch gebotene Fahrfreude der zivileren Geschwister mit ihren vergleichsweise zivilen "Brot - und Butter" - Flottenmotoren (bewusst) zu genießen.
Diese hohe Drehfreudigkeit bzw. das bestehende Hochdrehzahlkonzept wurde beim S50 bzw. S54 u.a. BMW-like - und hier eben noch potenzierter - über eine relativ grenzwertige Auslegung der Pleuellager realisiert.
Und genau hier liegt eine vorprogrammierte Verschleißstelle bzw. Problemzone - und einige "M" machen hier durchaus auch Probleme.
Hinzu kommt das enge thermische Betriebsfenster, das heißt, die Motoren reagieren sehr empfindlich auf hohe Drehzahlen bei kühlen Öltemperaturen (Warmfahren, Winterbetrieb, Alltagstauglichkeit...)
Auch kann das Hochdrehzahlkonzept bei langen Autobahnfahrten auch schon einmal überpräsent werden... bei mir wohl weniger
)
Na ja - und wären da nicht die hohen Unterhaltskosten in Form von Versicherung und Werkstatt, würden wohl dennoch weit mehr "M" fahren, denn vom Anschaffungspreis her, ist er ja vergleichsweise - gerade gebraucht - eher eine verhältnismäßig günstige Offerte.
Wenn man z.B. weiß, dass im Rahmen der Inspektion die Ventilspiele von Hand eingestellt werden (müssen) - und was für ein Aufwand das bedeutet, dann wundert man sich immer weniger über die folgende Rechnung...
Ich möchte mal kurz ein Erlebnis schildern, das ich kürzlich nachts auf einer fast leeren BAB hatte:
Ich fuhr gerade links, so mit 150-160 km/h, als sich hinter mir ein M3 E46 mit 343 PS "festsaugte" - und mir unmissverständlich mit Blinker und Lichthupe zu verstehen gab, dass mein "untermotorisierter Turnschuh" auf der linken Spur da wohl wenig zu suchen hat... :)
Ich bin auch sofort rüber gefahren, da ich ihm seine freie Fahrt natürlich gegönnt habe (!) Trotzdem hat mich nun mal interessiert, wie groß der Unterschied nun in Praxi tatsächlich ist, wobei ich dazu sagen muss, dass meiner eben nunmehr ca. 260 PS und 335 Nm nach Nockenwellenumbau hat.
Der M3 E46 ist leistungsmäßig dem M-Coupe natürlich überlegen - auch, gerade im oberen Geschwindigkeitsbereich durch den cw-Wert, allerdings ist er wiederum deutlich schwerer, so dass ein M-Coupé in den Beschleunigungsphasen Vorteile verbuchen wird.
Jedenfalls habe ich nun versucht, "dran" zu bleiben, habe natürlich fleißig geschaltet und voll ausgedreht (bis 7000 U/min) - und in den Beschleunigungsintervallen, bis wieder mal einer die linke Spur zu machte und herunter gebremst werden musste - immer darauf geachtet, in jedem Gang im optimalen Drehzahlbereich zu sein.
Folgendes ist passiert: immer dann, wenn wieder beschleunigt wurde (ob ab 100, 130, oder 160 km/h), konnte ich relativ lange den Abstand fast halten, er wurde zu meiner Verwunderung nur ganz langsam größer; erst im letzten Stück im "Hochgeschwindigkeitsbereich" so ab 230 km/h wurde der Abstand fühlbar größer, aber noch immer nicht sehr deutlich. Nach einer Beschleunigungsphase von vielleicht einer Minute Vollgas betrug der Abstand ca. geschätzte vierzig - fünfzig Meter, die er nun relativ Boden gut gemacht hatte. Die wurden dann wiederum auch nicht mehr größer, da er ja dann oben auch abriegelte.
Um diese ungefähr als Anhaltspunkt zu wertende "Szene aus der Praxis" :) mal etwas in Zahlen zu verdeutlichen:
Ein M-Coupé beschleunigt von 0-100 in 5,2 bzw. 5,4 Sekunden. Ein Seriendreiliter in 6,0s. Von 0-200 braucht ein "M" so um die 20 Sekunden, ein Dreiliter so um die 25-26s; ein "gemachter" Dreiliter dürfte sich jeweils irgendwo "dazwischen" einpegeln...
viele Grüße,
Max