Hansemann
Fahrer
- Registriert
- 15 Januar 2002
Erfahrungen mit Schnitzer-Fahrwerk beim Z3 Coupe - 3,0 – Automatic – Mischbereifung.
Hallo zusammen !
Nachdem hier so recht keiner zu Potte gekommen ist und mein Serien M-Fahrwerk mit
Sachs/Boge Gasdruckdämpfern bei ca. 48.000 Km am Ende war, hab ich mir jetzt ein
Schnitzer Fahrwerk bei meinem BMW-Händler einbauen lassen.
Vorgabe war:
Fahrzeug möglichst wenig (nicht) Tieferlegen.
Freigängigkeit aller Räder bei Mischbereifung + 20 mm Distanzscheiben.
Lt. Auskunft von Schnitzer bei meinem Besuch in Aachen im letzten Herbst sollte dies
auch möglich sein. Im Vergleich zum M-Fahrwerk sollte der Wagen vorne und hinten nur
ca. 10 mm tiefer kommen.
Das Fahrwerk wurde mit diesen Vorgaben vom Händler bei Schnitzer so bestellt.
Soweit die Theorie.
Nun die Praxis:
Als ich den Wagen abholte sah er recht gut aus (schön tief)
Leider schleiften bei jedem Anfahren die hinteren Räder kräftig in den Radkästen
und die quer gebogenen Kanten der Kotflügel schnitten wie Messer in die Seiten des
Reifenprofils. Im TÜV-Gutachten / Anbauanleitung steht auch nichts von 10 mm
sondern: 20-30 mm. Fakt bei mir ist: > 30 mm.
Anruf bei Schnitzer, Herr Opphofen ergab: was wollen Sie eigentlich, dass ist doch der
Sinn der Sache, Tieferlegen. Mein Einwand, dass ich dies nicht wolle, sondern eine
Fahrwerksverbesserung erreicht werden sollte, wurde damit abgebügelt, dass ich ja zwei
zusätzliche 7 mm Distanzscheiben a` 22 € kaufen + einbauen lassen könne, dann wäre
der Wagen hinten auch höher. Das wäre sowieso öfter nötig, da sich die Federn eh noch
"setzen" würden. Ansonsten könne ich das Fahrwerk wenn es mir nicht passen würde ja zurückgeben. Montage + Demontagekosten (ca. 12 Arbeitsstunden) bleiben dann natürlich an mir hängen.
Zweiter Anruf bei Schnitzer – Werkstattleiter Herr Löhr: da darf bei Serienrädern nichts
schleifen, ich solle mal in Aachen vorbeikommen, dann würde man sehen.
Also Rad-Distanzscheiben runter (Räder – mit Profil an der Verschleißgrenze !!!) schleifen
beim Anfahren immer noch) und am nächsten Tag nach Bitburg zum Rundstreckenblasen.
Nun gehöre ich ja nicht zu den absoluten Tempokracks, trotzdem konnte ich feststellen:
Bei teilweise feuchter Fahrbahn war meine Kurvengeschwindigkeit im Vergleich zu einem
mitfahrenden serienmäßigen M-Coupe etwas höher.
Die Airbase Bitburg hat auf der Rundstrecke einen sehr wechselhaften Belag, teilweise
bestehend aus Betonplatten mit Fugen. Im Vergleich zum M-Fahrwerk federn die Räder
schneller aus, der Wagen "klebt" gut auf der Fahrbahn. Wankbewegungen des M-Fahrwerks um die Quer- und Längsachse sind zu 70 % verschwunden. Insgesamt ein sehr homogenes Fahrverhalten.
Nach etlichen Runden hatten sich auch die Federn "gesetzt", beim Anfahren schleifen die
Räder wieder stärker im Radhaus.
Auf der Autobahn im Bereich von ca. 160 – 200 Km/h arbeiten die Dämpfer etwas
"stuckeriger" d.h. bei schnell aufeinander folgenden Bodenwellen macht sich ein
leichtes (harmloses) Zittern in der Lenkung bemerkbar. Dies ist oberhalb von 200 Km/h
wieder verschwunden.
Letzte Woche kamen dann die geheimnisvollen 7 mm Distanzscheiben und wurden von
meiner Werkstatt eingebaut. Jetzt schleift es nur noch bei so genannten "Kavalierstarts"
aaaaaaber !!!
Ich hab im Moment auch nur noch ca. 1,6 mm Profil. Das heißt, bei neuen Reifen mit
dann ca. 5 – 7 mm höherem Profil wird es wahrscheinlich wieder permanent schleifen.
aaaaaaber !!!
Durch die ganze Misere stark sensibilisiert fragte ich, was das denn für Scheiben seien
die in der Anbauanleitung und im TÜV-Gutachten zwingend vorgesehen sind und wo die
verbaut worden seien.
Und siehe da, lt. Auskunft meiner Werkstatt seien da keine Scheiben mitgeliefert worden.
Die standen zwar auf dem Lieferschein, aber was nicht dabei ist wird halt auch nicht eingebaut.
Anruf bei Schnitzer – Herr Opphofen: diese Scheiben kann man einbauen muss man aber
nicht. Der Einwand das sie im TÜV-Gutachten vorgeschrieben sind wurde gar nicht zur
Kenntnis genommen.
Zweiter Anruf bei Schnitzer – Werkstattleiter Herr Löhr (scheint sehr kompetent zu sein
und wusste auch sofort worum es ging):
Diese unter den Achsträgern zu montierenden Scheiben müssen montiert werden, da sie
die Spurrillenempfindlichkeit des Wagens mindern sollen.
Scheiben würden zum Händler nachgeschickt.
Dies ist zur Zeit der aktuelle Stand, ich werde diese Woche noch die Scheiben einbauen
lassen und dann schaun wir mal.
Mein bisheriges Fazit:
a) Mündliche Aussagen von Verkäufern sollte man bei Schnitzer nicht ernst nehmen.
Im schriftlichen Angebot von Schnitzer steht erst gar nichts über die Tieferlegung.
b) Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser, am besten bei der Montage dabei sein.
Die recht unübersichtliche Montageanleitung (versch. Fahrzeugtypen + versch. Fahr-
werke mit x – verschiedenen Varianten auf 12 Seiten) sorgt nicht gerade dafür, dass ein
durchschnittlicher Kfz-Mechaniker merkt wenn Teile falsch sind oder fehlen.
c) Wer keine Tieferlegung des Wagens wünscht weil er ihn als Gebrauchsfahrzeug nutzt,
sollte die Finger von Schnitzer lassen. Die jetzige Bodenfreiheit bei mir vorne ist nur noch
ca. 12,5 cm – das reicht nicht für Bodenschwellen in Wohngebieten oder 30er Zonen.
Parkhäuser, Fähren, Anhängerbetrieb etc. muss ich noch ausprobieren, wird sich zeigen.
d) die Optik ist ordentlich auch mit den 7 mm Zusatzscheiben hinten.
e) Fahrverhalten ist (für mich) ok, der Wagen ist straffer aber immer noch komfortabel.
f) wenn ich weiterhin die 20 mm Rad-Distanzscheiben verwenden will, komme ich ums
bördeln der hinteren Kotflügel nicht herum. Zusatzkosten ca. 1,5 Arbeitsstunden.
Risiko: Lack kann beim bördeln einreißen.
g) die TÜV-Abnahme ist ein Witz – ich frage mich ob der Blindenhund dabei nicht
geknurrt hat.
Fortsetzung folgt ……………………….
Mit freundlichen Grüßen
Hansemann
Hallo zusammen !
Nachdem hier so recht keiner zu Potte gekommen ist und mein Serien M-Fahrwerk mit
Sachs/Boge Gasdruckdämpfern bei ca. 48.000 Km am Ende war, hab ich mir jetzt ein
Schnitzer Fahrwerk bei meinem BMW-Händler einbauen lassen.
Vorgabe war:
Fahrzeug möglichst wenig (nicht) Tieferlegen.
Freigängigkeit aller Räder bei Mischbereifung + 20 mm Distanzscheiben.
Lt. Auskunft von Schnitzer bei meinem Besuch in Aachen im letzten Herbst sollte dies
auch möglich sein. Im Vergleich zum M-Fahrwerk sollte der Wagen vorne und hinten nur
ca. 10 mm tiefer kommen.
Das Fahrwerk wurde mit diesen Vorgaben vom Händler bei Schnitzer so bestellt.
Soweit die Theorie.
Nun die Praxis:
Als ich den Wagen abholte sah er recht gut aus (schön tief)


Leider schleiften bei jedem Anfahren die hinteren Räder kräftig in den Radkästen
und die quer gebogenen Kanten der Kotflügel schnitten wie Messer in die Seiten des
Reifenprofils. Im TÜV-Gutachten / Anbauanleitung steht auch nichts von 10 mm
sondern: 20-30 mm. Fakt bei mir ist: > 30 mm.
Anruf bei Schnitzer, Herr Opphofen ergab: was wollen Sie eigentlich, dass ist doch der
Sinn der Sache, Tieferlegen. Mein Einwand, dass ich dies nicht wolle, sondern eine
Fahrwerksverbesserung erreicht werden sollte, wurde damit abgebügelt, dass ich ja zwei
zusätzliche 7 mm Distanzscheiben a` 22 € kaufen + einbauen lassen könne, dann wäre
der Wagen hinten auch höher. Das wäre sowieso öfter nötig, da sich die Federn eh noch
"setzen" würden. Ansonsten könne ich das Fahrwerk wenn es mir nicht passen würde ja zurückgeben. Montage + Demontagekosten (ca. 12 Arbeitsstunden) bleiben dann natürlich an mir hängen.
Zweiter Anruf bei Schnitzer – Werkstattleiter Herr Löhr: da darf bei Serienrädern nichts
schleifen, ich solle mal in Aachen vorbeikommen, dann würde man sehen.
Also Rad-Distanzscheiben runter (Räder – mit Profil an der Verschleißgrenze !!!) schleifen
beim Anfahren immer noch) und am nächsten Tag nach Bitburg zum Rundstreckenblasen.
Nun gehöre ich ja nicht zu den absoluten Tempokracks, trotzdem konnte ich feststellen:
Bei teilweise feuchter Fahrbahn war meine Kurvengeschwindigkeit im Vergleich zu einem
mitfahrenden serienmäßigen M-Coupe etwas höher.
Die Airbase Bitburg hat auf der Rundstrecke einen sehr wechselhaften Belag, teilweise
bestehend aus Betonplatten mit Fugen. Im Vergleich zum M-Fahrwerk federn die Räder
schneller aus, der Wagen "klebt" gut auf der Fahrbahn. Wankbewegungen des M-Fahrwerks um die Quer- und Längsachse sind zu 70 % verschwunden. Insgesamt ein sehr homogenes Fahrverhalten.
Nach etlichen Runden hatten sich auch die Federn "gesetzt", beim Anfahren schleifen die
Räder wieder stärker im Radhaus.
Auf der Autobahn im Bereich von ca. 160 – 200 Km/h arbeiten die Dämpfer etwas
"stuckeriger" d.h. bei schnell aufeinander folgenden Bodenwellen macht sich ein
leichtes (harmloses) Zittern in der Lenkung bemerkbar. Dies ist oberhalb von 200 Km/h
wieder verschwunden.
Letzte Woche kamen dann die geheimnisvollen 7 mm Distanzscheiben und wurden von
meiner Werkstatt eingebaut. Jetzt schleift es nur noch bei so genannten "Kavalierstarts"
aaaaaaber !!!
Ich hab im Moment auch nur noch ca. 1,6 mm Profil. Das heißt, bei neuen Reifen mit
dann ca. 5 – 7 mm höherem Profil wird es wahrscheinlich wieder permanent schleifen.
aaaaaaber !!!
Durch die ganze Misere stark sensibilisiert fragte ich, was das denn für Scheiben seien
die in der Anbauanleitung und im TÜV-Gutachten zwingend vorgesehen sind und wo die
verbaut worden seien.
Und siehe da, lt. Auskunft meiner Werkstatt seien da keine Scheiben mitgeliefert worden.
Die standen zwar auf dem Lieferschein, aber was nicht dabei ist wird halt auch nicht eingebaut.
Anruf bei Schnitzer – Herr Opphofen: diese Scheiben kann man einbauen muss man aber
nicht. Der Einwand das sie im TÜV-Gutachten vorgeschrieben sind wurde gar nicht zur
Kenntnis genommen.
Zweiter Anruf bei Schnitzer – Werkstattleiter Herr Löhr (scheint sehr kompetent zu sein
und wusste auch sofort worum es ging):
Diese unter den Achsträgern zu montierenden Scheiben müssen montiert werden, da sie
die Spurrillenempfindlichkeit des Wagens mindern sollen.
Scheiben würden zum Händler nachgeschickt.
Dies ist zur Zeit der aktuelle Stand, ich werde diese Woche noch die Scheiben einbauen
lassen und dann schaun wir mal.
Mein bisheriges Fazit:
a) Mündliche Aussagen von Verkäufern sollte man bei Schnitzer nicht ernst nehmen.
Im schriftlichen Angebot von Schnitzer steht erst gar nichts über die Tieferlegung.
b) Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser, am besten bei der Montage dabei sein.
Die recht unübersichtliche Montageanleitung (versch. Fahrzeugtypen + versch. Fahr-
werke mit x – verschiedenen Varianten auf 12 Seiten) sorgt nicht gerade dafür, dass ein
durchschnittlicher Kfz-Mechaniker merkt wenn Teile falsch sind oder fehlen.
c) Wer keine Tieferlegung des Wagens wünscht weil er ihn als Gebrauchsfahrzeug nutzt,
sollte die Finger von Schnitzer lassen. Die jetzige Bodenfreiheit bei mir vorne ist nur noch
ca. 12,5 cm – das reicht nicht für Bodenschwellen in Wohngebieten oder 30er Zonen.
Parkhäuser, Fähren, Anhängerbetrieb etc. muss ich noch ausprobieren, wird sich zeigen.
d) die Optik ist ordentlich auch mit den 7 mm Zusatzscheiben hinten.
e) Fahrverhalten ist (für mich) ok, der Wagen ist straffer aber immer noch komfortabel.
f) wenn ich weiterhin die 20 mm Rad-Distanzscheiben verwenden will, komme ich ums
bördeln der hinteren Kotflügel nicht herum. Zusatzkosten ca. 1,5 Arbeitsstunden.
Risiko: Lack kann beim bördeln einreißen.
g) die TÜV-Abnahme ist ein Witz – ich frage mich ob der Blindenhund dabei nicht
geknurrt hat.
Fortsetzung folgt ……………………….
Mit freundlichen Grüßen
Hansemann