Kurzer Testbericht zu moDiag und mOByDic 3200 USB-Interface

rockstar15

Fahrer
Registriert
6 Dezember 2011
Wagen
BMW Z4 e89 sDrive23i
Hallo allerseits,

nach nun zwei glücklichen Monaten im Z4 2.5si kam in mir der Wunsch auf, ähnlich wie bei meinem ehemaligen Leon mit VW-TDI Motor und dort VAG-COM mal ein bisschen ins Innere des Steuergerätes zu linsen.

Das Frickeln mit VAG-COM und diversen ebay-Adaptern war teilweise frustrierend (Verbindungsaufbau), daher habe ich mich diesmal für eine etwas teurere Variante mit dem mOByDic 3200 USB-Interface entschieden (wobei inkl. moDiag Expert immernoch unter 100 Euro).

Eins vorweg: die Software ist nicht auf BMW gemünzt, sondern kann sämtliche OBD2-Fahrzeuge auslesen.
Natürlich ist tiefste Diagnose oder Codierung damit nicht möglich, ist mir momentan aber auch nicht so wichtig.

Installation: Alles easy. Setup schmeisst gleich den USB-Driver mit drauf. Danach nur noch Interface anstecken, Software starten und CD-Key eingeben.

Interface:
Hier gibt es keine großen Rätsel. Das Interface hat eine eigene Logik, zeigt also die geglückte Kommunikation mit dem Motor-Stg. auch ohne Software anhand einer grünen LED an. Hat sofort funktioniert.

Diagnose-Features moDiag Expert: Hauptsächlich Fehlercodes mit Freezeframedaten auslesen und löschen. Sowie die Sensor-Daten welche das Motor-Stg. sonst noch liefert auf diverse Arten grafisch live darstellen. Finde ich ganz nett und ausreichend, der Z4 liefert eine relativ stattliche Anzahl an Sensordaten, andere Autos (an einem Smart getestet) können sich auch mal komplett geschlossen halten und rücken nix raus. Mehr geht mit moDiag nicht an dieser Stelle nicht (Pro-Version kann mehr).

Assistenten:

Spritverbrauch:
Hiermit kann man z.B. die im Z4 vermisste Anzeige zum Momentanverbrauch nachbilden. Mal ganz nett.

0-100 (bzw. von xx km/h bis yy km/h beliebig einstellbar, also auch für Elastizitätsmessung geeignet):
Klare Sache: Software misst die km/h aus dem Steuergerät und entsprechend die Zeiten dazwischen. Konnte mit dem 2.5si hier bei vier Messungen (2x hin, 2x zurück auf gleicher Strecke) Werte zwischen 6.2 Sek. und 6.7 Sek. erreichen. Wie genau oder ungenau sowas ist sei mal dahingestellt. Ganz zu schweigen von meinem zweifelhaftem Können was optimale Starts angeht...Für mich reicht die Erkenntnis, dass der Wagen ungefähr das liefert, was die Werksangabe verspricht. Aufs Zehntel genau muss ichs gar nicht haben.

Leistung (PS / Nm)
Hier benötigt die Software genauere Daten zu Cw-Wert, Leergewicht, Raddimension, Getriebeübersetzung aller Gänge + Final, Stirnfläche und Antriebsverluste in % sowie in welchem Gang beschleunigt wird. Hab alles brav eingetragen (Antriebsverluste sind Standard 15% eingetragen, habs so gelassen, obwohl ich glaube, dass ein Hecktriebler aufgrund des Differentials hinten vielleicht noch 1-2% mehr Verluste hat). Danach eine Messung im dritten Gang, Ergebnis: max. 255 Nm und 219 PS, sowie schöne Nm und KW-Kurven.

Hier liegt der Nutzen dieser Funktion für mich: wie genau insgesamt die Software misst möchte ich gar nicht diskutieren, wir alle wissen dass deutlich mehr Faktoren bekannt sein müssen um ein akurates Leistungsdiagramm zu erstellen. ABER: eins dürfte verlässlich sein: der Kurvenverlauf ansich. Ich denke, man kann damit schon sehr gut sehen, wo Saft fehlt (z.B. vorher/nacher nach NW-Sensortausch oder Magnetventilreinigung). Von daher können diese Diagramme durchaus als Vorher-/Nachhervergleich dienen, wenn die Rahmenbedingungen ansonsten gleich geblieben sind.

FAZIT:
Für den Hobbybastler der nix kaputt machen will eine gute, günstige Lösung. Mir persönlich reichen Fehlercodes auslesen (vermute aufgrund sporadisch fehlendem Druck untenrum + eingeschlafener Gasanname baldiges Ableben der VANOS-Magnetventile bzw. NW-Sensoren, bisher noch kein Fehler hinterlegt) und das Überwachen der Nm-Kurve über den Verlauf der Zeit hinweg. Die Elastizitätsmessungen sind auch ganz nützlich, besonders Sachen wie 40 - 150 km/h im dritten Gang, so dass man auch den ganzen Drehzahlverlauf mit berücksichtigt.

Ich werde mir zumindest ein Datenblatt an "Referenzmessungen" für meinen Z4 wie er jetzt ist anlegen, und kann so bei Motorschwierigkeiten immer wieder aktuelle Tests machen und den betroffenen Bereich eingrenzen.

In diesem Sinne - Gute Fahrt!

Andi.
 
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