Lack polieren für Anfänger?

ChrisM

macht Rennlizenz
Registriert
7 Dezember 2018
Wagen
BMW Z4 e85 roadster 2,2i
Hey,

ich habe bisher nicht viel poliert, wenn dann nur kleinere Stellen per Hand.
Der Lack meines 2005er ist jetzt jedoch schon überall voller kleinster Kratzer und natürlich auch ein paar große und auch leider auch ein paar richtig tiefe... :-(
Ich möchte jetzt mal langsam anfangen mich in die Thematik einzuarbeiten. Darum habe ich mir auch schon ein paar YouTube Videos rein gezogen, z.B. das hier:
Meine Erkenntnis daraus, ich sollte erst mal mit den ganz ganz kleinen Kratzern / Hologrammen anfangen, weil man da auch am wenigsten kaputt machen kann.
Mein Lack ist Saphir Schwarz. Jetzt überlege ich mit welcher Maschine ich anfangen sollte und ich denke zum einen über die Liquid Elements T3000 V2 mit 900 Watt für 99 € mit einigem Zubehör nach
Liquid Elements T3000 V2 Megadeal Set
oder zum anderen über die Höfftech mit 650 Watt und weniger Zubehör dafür für nur 55 €
Was haltet ihr davon? Kennt jemand die Maschinen? wie sind die im Vergleich von der Qualität und Laufruhe?

der 2. Punkt, was verwende ich zum Polieren? Ich möchte beim ersten mal nicht gleich ein stark abtragendes Mittel verwenden und auch nicht 100 Schritte hintereinander machen. Daher hatte ich das Micro Cut & Finish P2.02 von Koch Chemie in Erwägung gezogen : http://www.koch-chemie.de/kcuProduktinfo/Micro_Cut_&_Finish_P202_de.pdf

Was haltet ihr davon?
Ist das für den Saphir Schwarzen Lack ein gut oder eher eine Schlechte Idee?
Ich hätte jetzt auch noch Winterauto, E46 ins Silber zum üben.
 
Die Workshops sind bestimmt gut aber mein Interesse an der Thematik ist nicht so groß, dass ich dafür bis nach Köln fahren werde :D Das sind von mir gesehen 500 km...
 
Wo bist du denn her? Es gibt überall verteilt ein paar Leute die dir zumindest mal kurz die Grundlagen erklären können.
 
Regensburg
Die Basics sind in vielen YouTube Videos ja auch ganz schön erklärt.
z.B. hier:

mir ging es gerade eher um die konkrete, geplante Anschaffung
 
Die Workshops sind bestimmt gut aber mein Interesse an der Thematik ist nicht so groß, dass ich dafür bis nach Köln fahren werde :D Das sind von mir gesehen 500 km...
Ja, je nach Richtung kannst du dich gut woanders orientieren. Bayern, BaWü, NRW, Hessen sind def gut vertreten
 
Die Workshops sind bestimmt gut aber mein Interesse an der Thematik ist nicht so groß, dass ich dafür bis nach Köln fahren werde :D Das sind von mir gesehen 500 km...
Am besten wärst du damit wirklich im Beauty Saloon aufgehoben.

Für den Anfang nur soviel, eine Excenter Maschine mit nicht zuviel Drehzahl, nicht zuviel Druck und nicht immer an der gleichen Stelle schrubben.
Zusammen mit einem weichen Pad (kein Lamfell!) und dem microcut kannst du nicht wahnsinnig viel falsch machen, zumindest die leichten Kratzer gehen damit raus.

Vorarbeiten aber nicht vergessen, mind. mit Knete solltest du einmal über den Lack.
 
Wo liegt denn der Vorteil gegenüber der Lquid Elements Exzenter Maschine?
 
Videos sind bestimmt okay wenn man die Basics verstanden hat.
Ein Video kann Dir leider nicht vermitteln wie Du mit Druck, Geschwindigkeit und Termperatur "arbeiten" kannst.
Genug Optionen in den Bundesländern sollte wirklich vorhanden sein.
Nimm die Videos danach einfach als Nice to have ... musst must have muss nach meinem Empfinden am Lack erklärt werden.

@MM13 stell Dir mal vor es wären 500 KM gewesen :D
 
Also ich würde dir prinzipiell auch so einen Workshop empfehlen, habe selber keinen besucht, aber hätte es im nachhinein gerne denn es gibt polieren und polieren.. Hierbei ist immer zu entscheiden was ich erreichen will. Defekkorrektur wirst du mit einer Excenter nicht gut hinbekommen auf harten Lacken, zumindets nicht wenn die Defekte mehr als nur Handwaschkratzer sind. Da muss eine Rotationspoliermaschine ran, die hat viel mehr Bumms.

Ich selber habe auch eine T3000 und bin damit prinzipiell zufrieden, jedoch muss man sich GANZ klar vor Augen halten das man damit keine perfekte Defektkorrektur erreicht.
Absolut wichtig, und das kommt in den wenigsten Videos gut rüber, ist das sich der Teller IMMER drehen muss bei der Excenter. Setzt man nur minimal schief auf und das PAd klebt zu sehr bleibt der Teller stehen und schwingt nur. Damit erreichst du nahezu null polierwirkung und das kann manchmal echt anstrengend sein den Teller am laufen zu halten auf gekrümmten Flächen.

Ich würde dir wie folgt empfehlen zu kaufen:
-Die T3000 (oder noch besser eine Excenter mit Zwangsantrieb, leider nicht so häufig und teueer) mit 2-3 verschieden großen Stütztellern
- sehr viele weiche mittelgroße Mikrofasertücher (mind. 10)
-Polierpads von Lake Country , hier z.B, die CCS -Serie gut und günstig- 3x gelb, 3x orange, 2x blau in Größe 140mm; dann noch 2x gelb, 2x Orange in kleinerer Größe
- 5 Liter Kanister Isopropanol um das mit Wasser zu mischen (kommste ewig mit aus und ist billig)
- Petzolds Blaue Knete 2x
- eine Flasche Citrus Bling von Valet pro als Gleitmittel für die Knete in 1:16 mit Wasser
- Flugrostentferner (ist echt wichtig) , hier geht wunderbar Tuga Aluteufel grün (bloß nicht den roten!)- du musst nicht teuer Geld für Dragons Breath IronX usw ausgeben, mache das seit Jahren mit Tuga und das klappt klasse
-Klebeband von 3m oder HPX (viel günstiger) zum Abkleben der Dichtungen etc
- Und jetzt das wichtigste : Polituren.. ich benutze sehr gerne die Produkte von Menzerna- die haben auch so Sets. Hier würde ich die Ultimate Compound 400, die SF 3500 und als Versiegulung das Ultimate Protect & Shine nutzen, dazu noch ne Flasche Control Claener. Es geht auch einfaches Isop. Wasser gemisch 50:50 , jedoch muss die Fläche vor dem Versiegeln absolut sauber sein und ich gehe erst mit IPA Drüber und dann noch mal mit dem Menzerna CC um ganz sicher zu sein.

Absoliute Voraussetzung ist das du ein Auto RICHTIG per Hand waschen kannst, denn das kannst du ca 3 mal machen bevor du anfängst zu polieren.
Grundwäsche,trocknen, Flugrostentferner aufsprühen, Waschen (kurz und schnell), sehr gründlich aufspülen, auf nassem Lack mit Gleitmittelneinsatz kneten, Auto nochmal gründlichst Waschen und trocknen.
nach einem Tag trocknen bzw einer Nacht in der Garage dann abkleben die Karre und dann erst polieren.

Nochmals zur Rotation des Tellers: hier kannst du dir ein paar dicke bunte Striche auf den Stützteller machen damit du erkennst ob er sich dreht oder nicht. Mit einer Excenter kann man eigentlich keine Schäden anrichten es sei denn man legts drauf an, die Rota hingegen macht dir schnell Hologramme rein wenn du damit nicht umgehen kannst. Gut ist es mit einer Excenter anzufangen und wenn man ein paar Autos gemacht hat und man kann die MAschine sicher führen , auf eine Rota umzusteigen ggf.
Die Menzerna Polituren brauchen Power um gut zu arbeiten und Wärme, daher immer volle Pulle mit der Ex und mit moderatem Druck, gerade so viel das der Teller noch dreht.

Das Invest ist erstmal hoch und sind bestimmt gute 400€ und die Arbeit kann mörderisch sein vorallem ohne Hebebühne. Überlege dir gut ob du dir das antun willst und wie oft du polieren willst. Ggf ist es besser sein Auto einem Aufbereiter zu geben und das für 500€ machen zu lassen..
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Ausführliche Antwort.

Ich kann keinen Flugrost sehen, brauche ich dann den Schritt mit dem Flugrostentferner?
 
Richtig, den Flugrost erkennt man meistens nur gut auf hellen Lacken und selbst da würden viele es nicht sehen. Es ist beachtlich was da an Zeug drauf ist auf dem Lack der auch nicht mit Handwäsche weg geht. Das Kneten entfernt Flugrost zuverlässig, jedoch kann es auch zu Kratzern kommen und die Knete ist sehr schnell voll.. also am besten Kneten wenn der Lack bestmöglich gereinigt ist.

Hier mal ein Bild von einem 6 Monate alten Neuwagen der sogar Versiegelung drauf hat und vorher per Hand gewaschen wurde. Und NEIN er arbeitet nicht im Stahlwerk :D

Flugrost kommt vorallem durch Bremsenabrieb von einem selbst, aber auch durch vorrausfahrende Fahrzeuge, logisch wenn man bedenkt wie Bremsbeläge stauben. Zusätzlich kommt die Industrie hinzu. >Feinste Eisenpartikel lagern sich auf dem Lack an, oxidieren dort und beißen sich hartnäckig fest. Ganz extrem sind die Radläufe und je nach Fahrzeug die Heckklappe. Flugrostentferner ist essentiell für eine gute Aufbereitung
 

Anhänge

  • IMG-20191022-WA0005.jpg
    IMG-20191022-WA0005.jpg
    208,8 KB · Aufrufe: 47
Ein paar Fragen sind mir da noch in den Sinn gekommen.

Zu dem Citrus Bling (ValetPRO Citrus Bling 500ml Gleitmittel für Reinigungsknete), da steht das es auch als eine Art Sprühwachs verwendet werden kann.
Das wäre doch eher kontraproduktiv wenn ich eigentlich alles vom Lack herunter nehmen möchte und danach eine Versiegelung aufbringen möchte, oder?
Was spricht denn gegen das Petzolds Gleitmittel? (Reinigungsknete-Gleitmittel Set, zur Lackreinigung, Petzoldts - Petzoldts professionelle Fahrzeugpflegemittel, Reinigungsknete, Autopflege, Microfasertücher, Oldtimerpflege, Lederpflege, Motorradpflege)
Und wieso benötige ich für ein so kleines Fahrzeug wie den Z4 zwei Kneten? In den Videos werden mit so einem kleinen Stück von der Knete große Flächen behandelt.

Der Tuga Felgenreiniger der ist bei den Tests sehr gut bewertet.
Könnte ich das ganze noch etwas optimieren wenn ich aus dem Test einen wähle der eine bessere Materialverträglichkeit hat (https://www.autozeitung.de/assets/felgenreiniger-test-1.2.18.pdf) wie z.B. den Kärcher Car&Bike ?
 
Du kannst prinzipiell auch alle anderen Gleitmittel für Knete benutzen, allerdings ist das Citrus Bling sehr günstig und ein Allrounder je nach Mischungsverhältnis! Du wächst das Auto ja noch nach dem Kneten gehst ohnehin vor der Politur einmal mit IPA Drüber, da bleibt nichts vom CB drauf was stört ;) 1:16 ist eh super dünn.
Du benötigst nicht zwei Kneten das ist richtig, vermutlich sogar nur eine halbe, ich kann dir aber aus Erfahrung sagen das dir die Knete gerne mal aus der Hand rutscht und das wars dann mit der Knete. Blöd wenn dann keine zweite im Hause ist ;) also reine Vorsichtsmaßnahme genau wie mit den Pads. Sowas liegt schneller auf dem Boden als du denkst oder du zerstörst es durch Hitze.

Nimm den Tuga, das ist der beliebteste Reiniger unter den Autopflegern und du kannst ihn 50:50 mit dest. Wasser mischen. Dadurch lässt er sich schön vernebeln und ist viel ergiebiger bei gleicher Wirkung.
Mit anderen Felgenreinigern hab ich keine großen Erfahrungen gemacht außer das ich immer wieder den Tuga nehmen würde.
 
Zurück
Oben Unten