LAUBBLÄSER STATT TROCKENTUCH

Scheinrise

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6 Juli 2014
Wagen
BMW Z4 e86 coupé 3,0si
Ich habe nicht die leiseste Ahnung, woher immer die ganzen Mikrokratzer kommen?
Nutze schon Dr. Koch NanoMagicShampoo, das nach dem Waschen nur ganz wenig Wasser auf dem Lack zurücklässt.
Waschhandschuh, Trocken- und Poliertücher kommen von Microfiber Madness. Premium-Produkte.
Dass der Lack nie eine Waschstraße sieht, sei der Form halber erwähnt.
Dennoch jedes Frühjahr Stunden der Schleiferei. Wobei man bei einem Z4 Coupe von der winzigen Dachfläche profitiert.
Der Anstoß, mich vom manuellen Trocknen zu verabschieden, kam aber, weil immer Wasser im Felgen-Innern blieb. Ich bekam es nie vollständig heraus. Die Soße fand nach dem Waschen stets einen Weg zurück aufs Felgenhorn.

Ich wollte was mit Akku, das ich im Winter auch mal nach der Notwäsche in der Waschbox verwenden kann.
Dass es am Ende ein Laubbläser von Makita wurde, ist einfach dem Umstand geschuldet: Makita-Akkus und das Doppel-Ladegerät hatte ich bereits. Das kostet sonst so ~150 Euro. Um zwei komplett leere 5-AH-Lithium-Akkus auf 100 Prozent zu bringen, reichen 45 Minuten. Das ist einer der Gründe, warum Makita bei Handwerkern so beliebt ist.

Dass es am Ende das Modell Makita DUB362 wurde, hatte den einfachen Grund: Es ist das Topmodell. Wenn es damit nicht funktioniert, funktioniert es mit den kleineren Modellen erst recht nicht.
Der DUB362 kostet so ab 65 Euro. Ich hab schon für größeren Quatsch mehr Geld ausgegeben.
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Die Luftgeschwindigkeit habe ich mal umgerechnet. 54 m/s entspricht 194 Stundenkilometer. Wer mal nach der Waschbox-Wäsche Trockenfahren war, der weiß, dass dafür bereits Tempo 130+ reicht.
Tempo 80 auf einer 2 Kilometer langen Strecke funktioniert bei mir nicht.

Wie man 13,4 Kubikmeter Luftvolumen je Minuten interpretiert, weiß ich nicht. Überschlagsmäßig habe ich errechnet, dass das Saugvolumen ausreicht, um in 150 Minuten die gesamte Luft aus einer Schulsporthalle rauszusaugen. Es ist also nicht wenig.

Etwas Manschetten hatte ich vor dem Handling. Tatsächlich lassen sich die knapp 60 Zentimeter überraschend gut führen. Das Gerät ist gut ausbalanciert. Es ist für Links- wie Rechtshänder ausgelegt. Vibrationen in einem Umfang, dass einem nach drei Minuten die Hände kribbeln, gibt es nicht. Es ist in dieser Hinsicht absolut unauffällig.
Die Arbeitslautstärke gibt Makita auf der Maschine mit 96db an. Das ist ganz schön laut. Das Geräusch ist allerdings dumpf und nicht schrill wie bei einem Fön. Nachbarn stehen also nicht senkrecht im Bett. Weil man nach drei Minuten durch ist, lässt sich die Lautstärke wegstecken. Ohrstöpsel schaden aber garantiert nicht.
Überrascht war ich, dass der DUB362 beim Einschalten einen Rückstoß hat. Auch in Stufe 3 (6 Stufen insgesamt).

Von der Gewichtsangabe darf man sich nicht täuschen lassen. Zu den 3,5 Kilo Gerätegewicht kommen noch 1,3 Kilo Akkugewicht hinzu. Das Gewicht spürt man aber nur, wenn das Dach freigeblasen wird.
Ansonsten bewegt man beidhändig knapp 5 Kilo in entspannter Position. Keine Sache also. Den Startknopf kann man feststellen. Man ist also nicht auf eine Griffposition festgelegt.
Zu beachten ist nur, dass alle Scheibenwischer aufgestellt werden. Man bläst sie in der Regel irgendwann aus einem Winkel an, in dem sie beim Fahren nie belastet werden.

Klappt es? Na klar. Sehr gut sogar. Binnen kürzester Zeit ist man durch. Berührungslos. Kein Wasser in irgendwelchen Ritzen, das einem das Versiegeln versaut. Keine Trocknerei der nassen Trockentücher. Zwei gute Trockentücher kosten ohnehin mehr als der Makita und müssen auch noch gepflegt werden.

Preis-Leistungsverhältnis? Absolut miserabel, wenn Akkus und Ladegerät nicht vorhanden sind. Anderenfalls liegt man komplett bei Minimum 200 Euro.

Empfehlung? Nö. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Laubbläser mit geringerer Leistung ausreicht. Geringeres Gewicht, kleinere Abmessungen, noch besseres Handling, das Einlagern des Geräts fällt leichter.

Vom DUB362 kann ich nur sagen: Mit ihm klappt es in jeder Hinsicht prima. Was nicht heißt, dass es mit Geräten anderer Hersteller nicht prima klappt und die zum Trockenblasen nicht sogar besser sein könnten.

Wer ohnehin einen Akku-Laubbläser im Gerätepark hat, sei ermutigt, das Düsenrohr abzuziehen und das Trockenblasen zu testen.
Wer 18V-Akkus samt Ladegerät anderer Hersteller hat, sei ebenfalls ermutigt, einen passenden Laufbläser zu testen.
Außerdem ist es immer besser, einen Laubbläser zu haben, als ihn zu brauchen375255
 
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Was mich interessieren würde. Sind die Mikrokratzer jetzt weniger geworden oder gar ganz weg geblieben?
 
Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo im Workflow ich die Fehler mache. Auf jeden Fall nicht mehr beim Trocknen nach der Wäsche.
Und das Wasser aus den Felgen ist definitiv raus. Habe Alpina-Felgen. Ist da das Wasser nicht raus, putzt Du 80 Speichen manuell nach.
 
Ja, je seltener man wäscht, desto geringer die Wahrscheinlichkeit. Ich bekomme trotzdem immer das Kotzen, wenn in Ankündigungen von Oldtimer-Treffen die Plattitüde bemüht wird: "Alter Lack auf Hochglanz!"
In aller Regel bewegt sich der Lackstand tatsächlich auf dem Niveau von frisch gewaschenen, aber nie geschliffenen Polos der Jahrtausendwende.

So würde mein E86 nie aus der Garage rollen. Obwohl "Hellrot 2" megaempfindlich ist. Stimmt der Lackstand, wird man aber mit unglaublichen Farbspielen entschädigt. Das sieht dann einfach nur grandios aus. Von Feuerwehr-Rot bis Purpur.

Aber der Aufwand dafür ist so immens, besonders mit Alpina-Felgen, dass ich nach wirklich jeder Möglichkeit suche, diesen Aufwand zu minimieren.
Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Laubbläser einen Beitrag leistet.

Ganz sicher aber bläst ein Laubbläser die Mikrokratzer nicht wieder heraus. Im Gegenteil: Passt das Handling nicht, sorgt man für zusätzliche Kratzer - und das sind dann keine Mikrokratzer.
Diese Gefahr, das versichere ich, besteht beim DUB362 nicht. Der befreit den Lack vom Wasser aus 2 Meter Entfernung.,
 
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Was ist denn deine Basis?
Ich behaupte mal, dass 3 Schichten Servfaces Ultima den Lack gut vor Mikrokratzer schützen würden.

 
Glaube ich Dir aufs Wort. Spricht aber nicht gegen einen Laubbläser. Es steht nicht zu erwarten, dass die Schutzschicht weggeblasen wird.
 
Die Frage war, was ist deine Basis, nicht ob der Bläser gut oder schlecht ist ;)
 
Die Idee ist grundsätzlich erst einmal ganz charmant, ich würde jedoch bei einem Punkt Vorsicht walten lassen und zwar in Bezug auf die Umgebung/Untergrund wo das Fahrzeug steht. Insbesondere wenn du deine Felgen trocken pustest, wirst du dabei zwangsläufig auch Staub und Dreck mit aufwirbeln, der auf dem Boden liegt. Dieser wird sich in sämtliche Richtungen verteilen und teilweise von dem Pustefix wieder mit eingesaugt und da der Puster die Luft nicht filtert dann mit knapp 200 Sachen auf dein Fahrzeug geschleudert, dies könnte im Extremfall in Richtung "Sandstrahlen" gehen.
 
Dieser wird sich in sämtliche Richtungen verteilen und teilweise von dem Pustefix wieder mit eingesaugt und da der Puster die Luft nicht filtert dann mit knapp 200 Sachen auf dein Fahrzeug geschleudert, dies könnte im Extremfall in Richtung "Sandstrahlen" gehen.
Nylonstrumpf über den Ansaugstutzen befestigen, oder gleich ein Luftfilterkasten montieren.

Spaß beiseite.
Mir wäre die Gefahr von angesaugten Partikeln auch zu groß.
Aber solange es gut geht....
 
Solche Trockengebläse gibt es inzwischen auch an immer mehr SB Waschboxen und werden auch von vielen Kunden gerne genutzt.
Ich bin da eher etwas praktischer veranlagt.... Zumindest bei der normalen Standardwäsche fahre ich einfach danach direkt von der Waschbox auf die Landstraße.... Bei Geschwindigkeiten um ca.100-120 trocknet sich das Auto dann fast von selber... Zumindest wenn es einigermaßen gut versiegelt ist...😎

Beim "großen" Pflegeprogramm Inclusive Versiegeln wasche ich natürlich mit der Hand und Trockne sauber ab, damit kein Dreck vor dem Versiegeln am Restwasser hängen bleibt....
 
Die Idee ist grundsätzlich erst einmal ganz charmant, ich würde jedoch bei einem Punkt Vorsicht walten lassen und zwar in Bezug auf die Umgebung/Untergrund wo das Fahrzeug steht. Insbesondere wenn du deine Felgen trocken pustest, wirst du dabei zwangsläufig auch Staub und Dreck mit aufwirbeln, der auf dem Boden liegt. Dieser wird sich in sämtliche Richtungen verteilen und teilweise von dem Pustefix wieder mit eingesaugt und da der Puster die Luft nicht filtert dann mit knapp 200 Sachen auf dein Fahrzeug geschleudert, dies könnte im Extremfall in Richtung "Sandstrahlen" gehen.
Das ist theoretisch richtig. Nur was angesaugt wird, kann auch ausgeblasen werden. Der Aufbau ist jedoch trichterförmig. Das sorgt für unterschiedliche Luftgeschwindigkeiten auf der Einlass- und Auslass-Seite. Wie beim Fön. Der saugt Dir auch nicht die Zahnbürste aus dem Becher.
Untergrund ist natürlich ein Thema. Es ist jedem überlassen, Staub und Dreck vor dem Waschen wegzublasen. Was dann noch bleibt, es bleibt aber nichts, ist im Waschwasser gebunden.
Aber der Einwand ist prinzipiell richtig: Laubbläser ist nicht Poka-Yoke
 
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Ein Sandkorn wiegt aber geringfügig weniger als eine Zahnbürste :D
 
Wichtiger Nachtrag: Ist der Lack nicht versiegelt, steht am Ende eine Trockenleistung, der ich die Schulnote 3 geben würde.
Es bleiben winzige Minitröpfchen. Zwar ist nicht so auffällig, wie die Hinterlassenschaften eines zu feuchten Trockentuchs.
Aber Enthusiasten wären mit dem Ergebnis dennoch nicht zufrieden.
 
Ich habe zum saugen den Caramba Auto 5.0. (49,99€ @ Amazon, also wirklich nicht teuer!)
Man kann den auch als Gebläse nutzen. Luft wird durch den integrierten Filter gereinigt und es funktioniert - Versiegelung vorausgesetzt - absolut gut!

Hab das Teil seit über einem Jahr im Einsatz (durchschnittlich(!) würde ich sagen 1h/Woche im Betrieb) und läuft immer noch wie am ersten Tag.

Edit: Bist natürlich an eine Steckdose gebunden.
 
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Noch eine frage @Scheinrise :
Wie wäscht du?
Mit ner Bürste, nem Schwamm oder einem Handschuh? Einem oder zwei Eimern?

Seit dem ich meinen E86 hab, habe ich mich stark mit dem Thema "richtig waschen" beschäftigt.
Gelernt habe ich als Kind auch: ein Eimer, ein Schwamm und von oben nach unten... gut ist.

Der Gold- Standard ist aber:
-Vorwäsche mit Schaum --> abkärchern ohne mechanische Einwirkung
- Handwäsche mit 2-Eimer-Prinzip --> Eimer 1 für Frischwasser mit Shampoo der 2. Eimer zum auswaschen.

3 Waschhandschuhe hab ich... 1x "Oberwagen" bis Höhe der Türgriffe, einen Handschuh für den "Unterwagen", also den Rest und noch einen dritten für die Felgen.

Das abtrocknen folgt dem selben Prinzip... 3 Handtücher.

Damit lassen sich einige Wasch-Kratzer vermeiden.

Gruß
 
Noch eine frage @Scheinrise :
Der Gold- Standard ist aber:
-Vorwäsche mit Schaum --> abkärchern ohne mechanische Einwirkung
- Handwäsche mit 2-Eimer-Prinzip --> Eimer 1 für Frischwasser mit Shampoo der 2. Eimer zum auswaschen.
Missverständnis.
Geht um den Laubbläser, nicht um das Waschen.

Das abtrocknen folgt dem selben Prinzip... 3 Handtücher.

Hätte ich die Styling 108, würde ich die Felgen auch mit dem Handtuch abtrocknen.

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Bin zwar Enthusiast, ich trockne aber keine 80 Speichen mit dem Handtuch ab. Waschhandschuh klappt nicht so gut. Damit kommt man nicht in die Ecken. Nutze einen Pinsel.
Darum habe ich den Laubbläser gekauft. Die Arbeitserleichterung war der vorrangige Grund für den Kauf.
Auch das Elend mit der Pfütze in der kleinen Mulde Heckscheibe/Heckklappe ist buchstäblich weggeblasen.
Du kannst auch sofort nach dem Abblasen die Heckklappe öffnen, ohne dass Wasser auf die hinteren Kotflügel tropft.

Was nicht richtig funktioniert, ist das Freiblasen der Frontscheibe. Zum Waschen nutze ich Koch Nano (bei meinem Lack funktioniert Chemie besser als Wachs). Ich lass zwar am Ende ordentlich Wasser ohne Druck über den Lack laufen, es bleiben aber dennoch Rückstände auf der Frontscheibe. Die müssen dann traditionell wegpoliert werden.
Die Seitenscheiben sind ok, der Rest ist schwarz und nicht zu beurteilen.
Ich fahre PIAA-Wischer, die eine wasserabweisende Silikon-Schicht auf der Frontscheibe hinterlassen. Das Silikon könnte sich mit dem Koch Nano nicht vertragen.

Überdosiert ist das Koch Nano nicht: Habe es verdünnt und in einen Pumpkanister umgefüllt. 1xPumpen reicht genau für 5 Liter Wasser.
Muss mal testen, ob es mit mehr "Spül-Wasser" auf der Frontscheibe besser wird.
 
Ich empfehle dir die Scheibe(n) mal mit Lackreinigungsknete zu behandeln.
Wenn sie nicht völlig mit mini Steinschlägen zerschossen ist, wirst du überrascht sein wie gut das Wasser danach abläuft. :thumbsup:
 
Ich mach das seit Jahren mit einem Kompressor und Ausblaspistole. Die Mündung der Ausblaspistole noch mit etwas Tape umwickelt, falls man damit versehentlich mal Lackflächen berührt und gut.
 
Ich mach das seit Jahren mit einem Kompressor und Ausblaspistole. Die Mündung der Ausblaspistole noch mit etwas Tape umwickelt, falls man damit versehentlich mal Lackflächen berührt und gut.

Das war auch mein Gedanke, einen Kompressor zum trocknen zu benutzen.
Aber das funktioniert ja nur in der Garage und nicht unterwegs (Waschbox).

Ich trockne mein Auto mit guten Tüchern.
Wenn ich dann aber gefahren bin, sehen die Felgen wieder schlimm aus, weil das Waschwasser in der (innenbelüfteten) Bremsscheibe stehen bleibt und sich erst beim fahren verteilt.
Wie handhabt ihr das?
 
Unterwegs ist unterwegs. Da wird nichts gemacht. Wasser versuche ich zu vermeiden wo es geht. Die Felgen habe ich mir nicht nur nach dem Gewicht, sondern auch auf die Pflegeleichtigkeit hin ausgesucht. (Styling 241). Bei der Elise hab ich so gut wie keinen Bremsstaub weil die Möhre einfach 400kg leichter ist. Ausserdem hab ich Swiffer für mich entdeckt.
 
Ich empfehle dir die Scheibe(n) mal mit Lackreinigungsknete zu behandeln.
Wenn sie nicht völlig mit mini Steinschlägen zerschossen ist, wirst du überrascht sein wie gut das Wasser danach abläuft. :thumbsup:
Missverständnis. Das Wasser wird augenscheinlich 1a abgeblasen (Scheibe ist auch praktisch neu). Es bleiben aber Schlieren/Wolken.
Nur auf der Frontscheibe. Möglicherweise ein Anwendungsfehler. Eventuell muss mehr Spülwasser gegeben werden.
Werde trotzdem mal abkneten. Vielen Dank für den Tipp.
 
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