M54B30 heute gemessen

Mierscheid

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8 Dezember 2015
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Wiesbaden
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Hallo zusammen,

bei meinem Zetti mit M54B30 Motor und SMG Bj. 2003 habe ich heute mal eine Leistungsmessung durchgeführt. Zunächst habe ich den Wagen gewogen:

Gesamtgewicht 1402 kg
Gewichtverteilung 51/49%.

Und hier das Diagramm:
leistungsdiagrammz4jxr2v.jpeg


Die Leistung kommt mit der Serienangabe ziemlich genau hin. Was mich allerdings überrascht, sind die 20 Nm mehr an Drehmoment gegenüber der Werksangabe. Außerdem fällt auf, dass die Kurve sehr wellig ist. Woran das liegt - keine Ahnung. Mein Zetti bekommt jedenfalls nur Aral Ultimate 102 und vor 500 km wurden frisch gewechselt die Zündkerzen (NGK BKR6EQUP), alle sechs Zündspulen (Bremi) und der Luftmassenmesser (Hella). Wohl noch nie gewechselt und daher so alt wie der Wagen selbst sind beide Nockenwellensensoren (Einlass und Auslass) sowie Kurbelwellensensor und Klopfsensoren. Ob diese jedoch auf den Diagrammverlauf Einfluss haben? Man weiß es nicht. Jedenfalls hat der Gute 20 Nm mehr als erwartet und das ist eine freudige Nachricht. Wollte euch das an dieser Stelle nur mitgeteilt haben.

Grüße,
Sebastian
 
Na ja, mehrere Faktoren, aber Benzin und Oktan spielen keine Rolle...
 
Mein Zetti bekommt jedenfalls nur Aral Ultimate 102
Das Steuergerät kann nur bis 98 Oktan (Super Plus) verwerten. Alles darüber fließt schlicht in keine Bewertung ein. Anders sieht das eventuell nach einer Optimierung des Steuergeräts aus.
Trotzdem ist es schön zu sehen, dass der Zett keine PS verloren hat!
 
Ich würde mal eine Software Optimierung machen um den Drehmomentverlauf zu begradigen und vor allem die Leistung obenrum zu verbessern. Wenn man den Begrenzer aufmacht dreht der Gute dann bis 6800 Touren. Bei Serie ist ab 6000 Schluss, wie bei dir im Diagramm zu sehen. War mal selbst im Besitz des M54.
 
Die Software-Optimierung ist eine nette Option, aber aufwendig und teuer. Gerade beim Sauger gehört das anständig mit speziellem Klopfsensor gemacht und der Zündwinkel so weit vor OT genommen, bis der Motor gerade noch nicht zu Klopfen anfängt. Die motoreigenen Klopfsensoren sind für die Erkennung bei der Abstimmung zu träge, daher müssen besondere hergenommen werden. Und ganz ehrlich - ohne Aufladung ist so etwas den Aufwand doch nicht wert. Dann lieber Serie lassen, es fährt sich ja schließlich ganz angenehm.
 
Bist du schon mal einen optimierten M54 gefahren? Frag mal bei Schmickler, die können das und kostet auch nicht die Welt. Vielleicht 699€. Die Standard Aussage bei Saugern gehts nix, sagen doch immer die 0815 Tuner, die eben nur Ladedrücke bei Turbos und Kompressoren erhöhen können. Bei BMW haben viele Motoren potiential, vor allem die M Motoren. Es geht bei der Software Optimierung nicht immer darum mal 100ps mehr zu bekommen. Drehmomentverlauf und Leistungsentfaltung kann man sehr wohl über das Steuergerät optimieren und das ist auch spürbar und macht Spaß. Aber dafür brauchts fähige Programmierer, die was von Motorentechnik verstehen und auch das Steuergerät.
 
Wie geht Schmickler vor? Wird das Serienkennfeld dekalibriert oder durch eigene Werte erweitert? Wie werden die Werte ermittelt?

0815 Tuner erhöhen i.d.R. die Einspritzwerte und manipulieren die Limiter, am Ladedruck wird erst bei aufkommender Verzweiflung herumgedoktert ;)

Bei KFOs auf M-Motoren bin ich immer vorsichtig. Schlecht (oder gar nicht) erprobte Kennfelder enden schnell so wie dieser S54:

11012859_10206586789249kyc.jpg
 
Hallo,
das sind doch gute Nachrichten, dass dein Zetti gut im Futter steht, also zumindest für den Serienzustand.
Wegen der Gewichtsmessung:
Was hast du außer smg so an Mehrgewicht an Bord (Klima? Wie voll war der Tank? Etc.)?

Gruß
Markus
 
Vielleicht eine unverschämte Frage (muss auch nicht beantwortet werden ;)), aber was kostet so eine detailierte Leistungsmessung?
Wenn Du willst auch als PN. :) :-)
Ciao
kh
 
Der Wagen hat Klimaautomatik, Navi, TV, Telefon, DSP, Xenon, Seriensitze, M-Fahrwerk und eben SMG. Meiner Kenntnis nach also bis auf die M-Sitze alles, was damals bestellbar war. Montierte Räder sind 19 Zoll Styling M225 vom E92 mit den relativ schweren Yokohama Advan Neova. Der Tank war dreiviertel gefüllt. Ach ja, und an der VA ist die Bremsanlage vom 3.0si montiert (hinten unterscheidet sie sich zwischen 3.0i und 3.0si ja nicht).

Die Leistungsmessung bei Smith Performance kostet 99,-€. Wiegen auf der Radlastwaage und ein ausgedrucktes Diagramm wie oben inklusive.
 
Zuletzt bearbeitet:
bis auf die M-Sitze alles, was damals bestellbar war

Danke für die Info. Dann weiß ich jetzt, dass meiner deutlich unter 1,4t liegen muss, denn meiner hat bis auf Alarmanlage nichts von dem was damals bestellbar war und ich hab auch noch Schlitze in den vorderen Bremsscheiben :) :-)

Dann hat wohl der "Leistungsprüfer" 85kg gewogen, wenn ich mir den Ausdruck so anschaue...
 
Wie geht Schmickler vor? Wird das Serienkennfeld dekalibriert oder durch eigene Werte erweitert? Wie werden die Werte ermittelt?

0815 Tuner erhöhen i.d.R. die Einspritzwerte und manipulieren die Limiter, am Ladedruck wird erst bei aufkommender Verzweiflung herumgedoktert ;)

Bei KFOs auf M-Motoren bin ich immer vorsichtig. Schlecht (oder gar nicht) erprobte Kennfelder enden schnell so wie dieser S54:

11012859_10206586789249kyc.jpg

Typisches Klischee das natürlich das Chiptuning Schuld sein muss. Es fehlt aber dabei der Vergleich, dass es ohne Chiptuning nicht passiert hätte.
Eine professionelle Kennfeldoptimierung beginnt beim Reverse Engineering im Steuergerät, indem Kennfeld ausgelesen werden und die vorgegebenen Toleranzen ausgenutzt werden. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ein Motor überlastet wird. Und wenn doch, weil ein Programmierer was falsch gemacht, dann greift das Steuergerät ein, weil es dafür vorgegeben Schwellenwerte gibt, wie z.B. Temperatur, Drehmoment, Zündung, Ladedruck etc. die nicht so einfach umgangen werden können.

Es gibt hier im Forum genügend Motorschäden wo die User nichts mit Chiptuning gemacht haben und wieder User mit Chiptuning mit Laufzeiten von deutlich über 100.000km ohne jegliche Probleme.

Die Pflege und Wartung eines Motors ist das A und O. Ausnahmen sind Produktionsfehler die sich bei 15.000, 35.000, 50.000 oder 75.000km bemerkbar machen können, nur so als Beispiel.
 
Der S54 aus obigem Bild kam zu Smith Performance mit der Fehlerbeschreibung "ich bin 300 gefahren, plötzlich gab es einen Ruck und der Motor hatte keine Leistung mehr". Ein Zylinder keine Kompression, ein weiterer 5 bar. Kopf demontiert, Feuerstege geschmolzen, ein Stegbrand. Das Steuergerät wurde ausgelesen, das Kennfeld entsprach nicht mehr dem Serienzustand. Also wurde es analysiert und festgestellt, dass die Zündung weit nach spät verstellt wurde. Der Sachverhalt lässt daher nur einen Schluss zu: Magerlauf durch dilettantische Kennfeld"optimierung" und dadurch zu hohe Temperaturen im Zylinder. Der Motor war Schrott und wurde durch einen AT-Motor ersetzt.

asot00, deine Ausführungen sind nur teilweise richtig. Bei der überwiegenden Mehrheit aller Kennfelder, die so auf Deutschlands Straßen herumfahren, sind die von dir angesprochenen Limiter stark ausgereizt oder außer Kraft gesetzt. Das rührt daher, dass Chiptunings meist innerhalb weniger Stunden, zumindest jedoch nur an einem Tag erstellt werden (der Kunde will i.d.R. ja auch keinen deutlich höheren Aufwand bezahlen) und Kennfelder wie bereits von mir angesprochen dekalibriert und nicht erweitert werden. Die Programmierung ansich sieht für den Chiptuner immer sauber und stringent aus, was die Änderungen im Motor jedoch tatsächlich bewirken, ist ein Prozess, der dem Modell von Schrödingers Katze ähnelt. Um genau zu wissen, ob Lambdawerte und Temperaturen eingehalten werden, braucht es deutlich mehr als ein Galetto, Genius oder WinOLS. Alleine an den essentiell wichtigen Lambdawerten scheitert es meist schon, da die OBD-Werte nur von Sprungsonden gespeist werden und der Lambdaregelkreis unter Volllast offen ist. Sprich da wo es eigentlich wichtig ist, liegen keine Messwerte vor, anhand derer sich feststellen lässt, ob das Kennfeld gefährlich abmagert oder nicht. Zudem sind die motoreigenen Klopfsensoren häufig zu träge, um Klopfen durch ausgereizte Kennfelder zu erkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der S54 aus obigem Bild kam zu Smith Performance mit der Fehlerbeschreibung "ich bin 300 gefahren, plötzlich gab es einen Ruck und der Motor hatte keine Leistung mehr". Ein Zylinder keine Kompression, ein weiterer 5 bar. Kopf demontiert, Feuerstege geschmolzen, ein Stegbrand. Das Steuergerät wurde ausgelesen, das Kennfeld entsprach nicht mehr dem Serienzustand. Also wurde es analysiert und festgestellt, dass die Zündung weit nach spät verstellt wurde. Der Sachverhalt lässt daher nur einen Schluss zu: Magerlauf durch dilettantische Kennfeld"optimierung" und dadurch zu hohe Temperaturen im Zylinder. Der Motor war Schrott und wurde durch einen AT-Motor ersetzt.

asot00, deine Ausführungen sind nur teilweise richtig. Bei der überwiegenden Mehrheit aller Kennfelder, die so auf Deutschlands Straßen herumfahren, sind die von dir angesprochenen Limiter stark ausgereizt oder außer Kraft gesetzt. Das rührt daher, dass Chiptunings meist innerhalb weniger Stunden, zumindest jedoch nur an einem Tag erstellt werden (der Kunde will i.d.R. ja auch keinen deutlich höheren Aufwand bezahlen) und Kennfelder wie bereits von mir angesprochen dekalibriert und nicht erweitert werden. Die Programmierung ansich sieht für den Chiptuner immer sauber und stringent aus, was die Änderungen im Motor jedoch tatsächlich bewirken, ist ein Prozess, der dem Modell von Schrödingers Katze ähnelt. Um genau zu wissen, ob Lambdawerte und Temperaturen eingehalten werden, braucht es deutlich mehr als ein Galetto, Genius oder WinOLS. Alleine an den essentiell wichtigen Lambdawerten scheitert es meist schon, da die OBD-Werte nur von Sprungsonden gespeist werden und der Lambdaregelkreis unter Volllast offen ist. Sprich da wo es eigentlich wichtig ist, liegen keine Messwerte vor, anhand derer sich feststellen lässt, ob das Kennfeld gefährlich abmagert oder nicht.

Absolut richtig, es gibt auf dem Markt nur wenige fähige Programmierer. Die richtig Guten machen das nicht auf dem Prüfstand sonder auf der Bahn. Die Masse kauft irgendwo ein. Trotzdem sind Motorschäden eher Einzelfälle als die Mehrheit.
 
Das ist meiner auf dem ADAC Prüfstand

244,1 PS und 292Nm

Hatte zu dem Zeitpunkt einen leicht undichten Auspuff, vorne hats etwas geblasen und der Faltenbalg war undicht. Mittlerweile beides behoben, will aber nicht erneut 80€ ausgeben für den Prüfstand. Man sieht ja dass er trotzdem sauber lief

imagegtsw8.jpeg
 
Das mit dem Prüfstansdiagrammen ist so ne Sache. Nach DIN zu korrigieren ist nicht so toll, da alle Herstelleranagben nach EWG angegeben werden. Und nach EWG kommen weniger PS raus als bei DIN. Zweitens weiß man nicht wie bei dem Dyno korrigiert wird. Hier fehlt z.B. die Ansauglufttemperatur um eine Aussage zu treffen. Schleppleistung ist auch etwas zu viel. Dann wundert man sich das mehr als 10ps Serie rauskommen.
 
Das mit dem Prüfstansdiagrammen ist so ne Sache. Nach DIN zu korrigieren ist nicht so toll, da alle Herstelleranagben nach EWG angegeben werden. Und nach EWG kommen weniger PS raus als bei DIN. Zweitens weiß man nicht wie bei dem Dyno korrigiert wird. Hier fehlt z.B. die Ansauglufttemperatur um eine Aussage zu treffen. Schleppleistung ist auch etwas zu viel. Dann wundert man sich das mehr als 10ps Serie rauskommen.
Wunder mich nicht, ist gewollt
Und es war ein Maha und dem ADAC ist egal was später raus kommt.

Diese Diskussionen zu EWG und DIN ist was für die GTI Fraktion
 
Generell stehen die m54b30 wohl aber gut im Futter... selbst bei diversen Tests bei irgendwelchen YouTube Beiträgen gab es nie einen Ausreißer nach unten bei den Prüfständen.
 
Lustig, denn an anderen Stellen habe ich oft gelesen das die M54B30 ihre Leistung selten erreichen bzw in höherem Alter nicht mehr haben
 
Lustig, denn an anderen Stellen habe ich oft gelesen das die M54B30 ihre Leistung selten erreichen bzw in höherem Alter nicht mehr haben

Das hätte ich so auch gedacht.... aber dem ist nicht scheinbar nicht so. Bei meinem denke ich das ja auch manchmal wenn ich so an die 250km/h Geschichte im entsprechenden Thread zurück denke ... aber ich bin da mit den dicken Walzen wohl einfach auf einem anderen Level unterwegs :P Den sonst, gerade untenherum spürt man wie unglaublich gut der Motor im Futter steht.

Hier so ein paar Beiträge dazu...


 
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