Menschen verhungern, weil "Sprit statt Brot"!

Tron

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9 April 2006
Jetzt ist es amtlich! Wegen uns Zettifahrern müssen bald Menschen elendig verhungern!

Gestern waren wir nur harmlose "Umwelsäue" (laut folgender Kausalgeschichte):
  1. Erdöl enthält viel C (Kohlenstoff) und wird zwecks Treibstoff aus dem bereits jahrtausende schlummernden Ruheschlaf geweckt und tief aus dem Boden geholt.
  2. Aus Erdöl wird Benzin und dessen Cs verbinden sich im Zettimotor mit zwei Os (Sauerstoff) zu vielen CO²s (Kohlendioxid) und landen dann durch den Eisenmann in der Umgebungsluft.
  3. Die Luft wird dadurch immer wärmer, was nicht nicht jedem gefällt...
Dabei galt: Je größer der Zettimotor, desto mehr Klimakiller! ;)

Heute jedoch stehen wir jedoch kurz davor Mörder zu sein - und das geht so:
  1. Ethanol und Biodiesel enhalten auch viel Cs und müssen - weil die Luft immer wärmer wird - neuerdings dem Benzin zugemischt werden. Da Ethanol aus nachwachsenden Pflanzen gewonnen wird, stammen deren Cs jedoch nicht aus der Erde - sondern aus der Luft! Man sagt auch sie hätten eine ausgeglichene Ökobilanz.
  2. Diese Pflanzen sind zumeist essbar z.B. Mais, Weizen, Reis, Sojabohnen, Zuckerrohr...
  3. Um nun den Zettitank zweimal Vollzutanken benötigt man nun aber soviel Mais, wie ein Mensch in einem Jahr zum (Über-)Leben brauchen würde.
  4. 800 Mio. Autobesitzer verfahren somit das Essen von 2 Mia. der allerärmsten Menschen!
D.h.: Je größer der Zettimotor, desto mehr Menschenkiller! :#

Fakten in der Zusammenfassung:
  • Mehr als die doppelte Menge der Maisproduktion wird bereits zu Ethanol verarbeitet, statt als Nahrungsmittel verwendet!
  • Die Getreidemenge, die zu Ethanol verarbeitet wurde hat sich in fünf Jahren verdreifacht, von 18 Millionen Tonnen in 2001 auf geschätzte 55 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr!
  • Statt den Tank eines Geländewagens alle zwei Wochen zu füllen, könnten sich 26 Leute ein Jahr lang satt essen!
  • Maisimportierende Länder wie Japan, Ägypten und Mexiko befürchten bereits, dass die absehbare Kürzung der US-Maisexporte, die Zweidrittel der weltweit exportierten Gesamtmenge ausmachen, ihre Vieh- und Geflügelindustrie bedrohen könnte!
  • Wenn der Ölpreis steigt, wird es immer profitabler, aus Agrarprodukten Biogas, Ethanol oder Biodiesel herzustellen - aus Getreide wird somit Sprit statt Brot!
  • Für 2 Milliarden der ärmsten Menschen der Welt, die mindestens die Hälfte ihres Einkommens für Nahrung ausgeben, könnten steigende Getreidepreise schnell lebensbedrohlich werden!
  • Nur kleinere Autos und Hybrid-Motoren sind die Lösung um die gut 800 Millionen Menschen auf der Welt, die chronisch hungrig und unterernährt sind zu retten!
Komplette Quelle: Essay: Sprit für die Welt - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
 
AW: Menschen verhungern, weil "Sprit statt Brot"!

Das Thema ist zu ernst um Witze darüber zu machen...

Ja die Welt ist schon pervers!


Neulich auch in so einer Reportage über Lachs: Da werden 10 kg Speisefisch verfüttert um 1 kg Lachs zu erzeugen... :j:j:j:j
 
AW: Menschen verhungern, weil "Sprit statt Brot"!

Dazu möchte ich gaub ohne Anwalt nichts sagen :wm :y :wm :y oder doch ?
Der Planet ist eh schon zu klein für soviele Leute :+ :+ .
Ich komm mir eh schon ziemlich schlecht vor.
Wir sind die grössten Umweltverschmutzer
Wir sind die Dümmsten laut Pisa
Wir sind Faul ( 35Std woche)
Wir sind zu Dick
Wir rauchen zuviel
Wir Trinken zuviel (komasaufen)
Wir jammern zuviel
Wir bezahlen zu wenig in die EU
Wir fahren zu große Autos ( ich nicht meiner hat nur zwei Sitze )
Wir fahren zu schnell
Wir fahren zuviel
liste kann beliebig erweitert werden

Gruß Jo
 
AW: Menschen verhungern, weil "Sprit statt Brot"!

Naja, also wenn man bedenkt, dass 800 Millionen Menschen hungern, jedoch 1,5 Milliarden Menschen zu fett sind, tun wir eigentlich nur was Gutes, wenn wir den Fetten das Essen in unseren Motoren verbrennen - denn was die nicht essen, kann die auch nicht noch fetter machen.

Ich finde das also einen guten Beitrag zur Weltgesundheit :t

Anzahl der Fetten: Themenabend "Hilfe, wir werden zu fett"
 
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Neulich auch in so einer Reportage über Lachs: Da werden 10 kg Speisefisch verfüttert um 1 kg Lachs zu erzeugen... :j:j:j:j
Ist doch eine gute Quote ... bei Kühen musste noch mehr vorne rein stecken, um leckere Steaks und Milch raus zu bekommen :w
 
AW: Menschen verhungern, weil "Sprit statt Brot"!

Das Thema ist zu ernst um Witze darüber zu machen...

Ja die Welt ist schon pervers!


Neulich auch in so einer Reportage über Lachs: Da werden 10 kg Speisefisch verfüttert um 1 kg Lachs zu erzeugen... :j:j:j:j
Nun da hast Du recht - das Thema ist in der Tat ziemlich ernst! :#

Pervers finde ich jedoch nicht - wie Spiegel Online einem wieder voller Neid klarmachen möchte - den "bösartigen" Konsumenten (also hier den wieder ziemlich einfach und schnell zu stigmatisierenden Autofahrer)...

... sondern die Politik, welche solche gefährlichen Rahmenbedingungen durch unüberlegte Gesetze erst schafft!

Das bei dieser u.a. auch von vielen Medien und insbesondere auch von Spiegel-Online verursachten Umweltpanikmache hecktisch blödsinnige Gesetze von getriebenen Politikern verabschiedet werden, die Menschenleben kosten können, und das obwohl selbst unter Experten die Auswirkungen des Klimawandels noch völlig umstritten sind!

Geradezu verrückt - da komplet diametral entgegengesetzt - die aktuelle Print-Ausgabe des Spiegels - kann ich nur jedem "wärmstens" Empfehlen!
Darin erklärt ein Biologe warum die Klimaerwärmung sogar sehr gut ist, andere Experten, warum es zu keiner Überflutung Hollands kommt und das es sich dabei weder um ein gravierendes, noch um ein vorherberechenbares Problem handelt!

Die Spiegel-Online Leute sollten mal den Spiegel lesen! :g
 
AW: Menschen verhungern, weil "Sprit statt Brot"!

Die meisten verhungern nicht, weil es nicht genug Lebensmittel gibt. Dank der Gentechnik (egal was wir davon halten, wer Hunger hat, dem ist es egal..) gibt es demnächst eher noch viel mehr.
Blos kommt das aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu den Ärmsten.
Der Gedanke: Warum was verschenken, wenn stattdessen zumindest ein bisschen gekauft wird? (ja, das ist nicht nach christlichen Werten.). Stichwort: Milchsee in Europa.
Und wer jetzt zu dick ist, ist das auch, wenn Lebensmittel bei uns noch günstiger werden. Ja, günstiger, nicht teurer!
Schaut Euch mal die Entwicklung der Lebensmittelpreise an: Das wird alles billiger, bis auf Früchte und ein paar andere Ausnahmen (gewisse Fleisch und Fischsorten).
 
AW: Menschen verhungern, weil "Sprit statt Brot"!

Hmm... &:

Ernstes Thema, und da wir uns mehr automobilen Spaß als andere gönnen, sollten wir da auch mehr als andere darüber nachdenken.

Folgende Informationen sollen nicht sagen "das ist alles halb so schlimm" oder "stimmt gar nicht" - sie sollen nur der Information dienen:

1) Der allergrößte Teil (genau Zahl habe ich allerdings nicht) des in Deutschland beigemengten Biosprits stammt aus Deutschland.

2) Laut meinem Nachbarn, der jedes Jahr mehrere hundert Hektar Mais abmäht (Lohnunternehmer), ist der weitaus größte Teil (~95%) des in Deutschland angebauten Mais für Menschen nicht eßbar, sondern schlichtweg Futter für die Steak- und Milch-Kühe. Wenn der also in die Biospritproduktion wandert, hungert erstmal kein Mensch, aber...

3) Die Kühe müssen dann natürlich was anderes futtern - da hört bei mir jetzt das Wissen wieder auf. Aber einen habe ich noch:

4) In Deutschland wird Getreide auch in Biogasanlagen verwertet, um Wärme (und vermutlich auch Strom) zu generieren. Das ist also mindestens genauso fragwürdig...
 
AW: Menschen verhungern, weil "Sprit statt Brot"!

Das Thema ist leider zu komplex für solch eine eindimenionale Betrachtung. Ernstzunehmende Studien sagen z.B. aus, daß der Export von subventioniertem Getreide in die Dritte Welt die dortige Infrastruktur zerstört und somit ursächlich für Hunger und Elend verantworlich ist - fehlgeleitete Almosen der "reichen" Länder an die Dritte Welt, denn der lokale Bauer wird seine Produkte (z.B. milch) nicht mehr los, da es Unmengen billigen Milchpulvers auf dem Markt gibt - und die Liste geht endlos weiter.

Von daher ist eine Verwertung der Agrar-Überproduktion des Westens für Treibstoffe eventuell sogar positiv für die Entwicklungsländer... Beispiel gefällig?
Der Weltmarkt, der die Preise für die Baumwolle in den Keller sinken lässt, arbeitet auch bei den Lebensmitteln gegen die Bauern in Afrika. Ihre Länder wurden im Rahmen der WTO-Verhandlungen zur "Liberalisierung des Welthandels gezwungen, die Grenzen für Lebensmittel aus den Industrieländern zu öffnen. Die Folge: Ein Blick in den Supermarkt oder in die Vorratskammer einer Familie in der Stadt bringt fast nur europäische Lebensmittel zum Vorschein. Die Milch etwa kommt aus der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich – großteils in Form von Milchpulver, das mit hohen Exportsubventionen gestützt ist.
Obwohl der ganze Norden Burkina Fasos ein Viehzuchtgebiet ist, haben lokale Bauern keine Chance. Weder haben sie Geld für die Verarbeitung, noch können sie mit den Preisen mithalten. Die Tomaten, die in Burkina Faso so gut wachsen, kommen in Dosen aus Italien und sind billiger als die vom Bauern nebenan. (Ironischerweise sind es Landarbeiter aus Burkina Faso, die die Tomaten im Süden Italiens pflücken.) Und selbst Fleisch und gefrorene Hühner werden in Massen importiert. Für die Bauern von Burkina Faso heißt das, dass sie ihre Produk"te nicht verkaufen können.
Quelle: Jungle World ··· 28/2006 Dossier ··· Die Pflicht zu gehen
 
AW: Menschen verhungern, weil "Sprit statt Brot"!

Ich stimme da Uwe vollkommen zu. Die Art und Weise, wie uns Autofahrern stets der schwarze Peter zugeschoben wird, ist absolut inakzeptabel. b:
So lange, wie es die Städte nicht hinbekommen (wollen), intelligente Verkehrsleitsysteme zur Verringerung der Staubildung zu etablieren, brauchen mir die Politiker mit Klima- und Umweltschutz erst gar nicht ankommen. Die ganze Diskussion hat ihre Grundlage doch nur in der Suche nach Rechtvertigungsmöglichkeiten, noch mehr Geld aus des Autofahrers Portomanaie zu reißen. Da wundert es nicht, daß das Thema Biokraftstoffe in der oben dargestellten Weise eindimensional diskutiert wird.
 
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