Moista
macht Rennlizenz
- Registriert
- 13 Mai 2003
Nie wieder Wackelsitze!!! Teil 1
Hallo Wackelgemeinde,
Je nach alter des Fahrzeuges, persönlicher Fahrweise, individuellem Gewicht und gewählter Sitzeinstellung wird früher oder später der Sitz anfangen, zu wackeln.
Bei einigen aus dem Forum kam es alle 6 Monate, bei manchen erst nach vier Jahren und wiederum einige sind bisher völlig verschont geblieben.
Hat einen der Wackelteufel erst einmal eingeholt, so ist es meist daran zu merken, dass man mit dem ganzen Sitz, beim mehr oder weniger starken Abbremsen, wenige Millimeter nach vorne und beim Beschleunigen wieder nach hinten rutscht. Auch wenn es meist nur 1 bis 3 Millimeter sind – das Popmeter empfindet diese als wenigstens 1 bis 5 Zentimeter – und es ist auf jeden Fall super nervig.
Es lassen sich aus den Beiträgen im Forum im Wesentlichen drei Ursachen für wackelnde Sitze erkennen:
1. Verschlissene Dämpfergummis in der Verstellmechanik in Längsrichtung,
2. Die Kunststoffclips zwischen Sitzgestell und Sitzunterschale sind zerbröselt oder verrutscht,
3. Die Verbindung Sitzunterschale und Sitzrückenlehnenrahmen hat Spiel.
Fährt man zum freundlichen, so wird dieser in der Regel ein neues Sitzgestell einbauen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 360,- €, nur für das Sitzgestell.
Nach meiner Erfahrung ist dieser Aufwand unnötig, wenn man ein wenig Geschick und Zeit mitbringt.
1 Ursache 1: Verschlissene Dämpfergummis in der Verstellmechanik in Längsrichtung
1.1 Diagnose
Es lässt sich auch bei eingebautem Sitz leicht erkennen, ob die Dämpfergummis verschlissen sind:
Einfach versuchen, den Sitz nach vorne und hinten zu schieben und damit die beiden U-Profile der oberen und unteren Sitzschiene gegeneinander verschieben(rote Pfeile).
Schaut dort hin, wo der grüne Kreis gemalt ist, also der Treffpunkt von oberer und unterer Sitzschiene – hier darf kein Spiel sein:
Ab spätestens einem Millimeter Spiel wird man es spüren, vier Millimeter kann es an dieser Stelle theoretisch geben, dann dürfte die Fahrt im Z3 allerdings einem Rodeoritt gleichkommen…
1.2 Benötigte Ersatzteile
Pro Sitz einmal Nummer 52 10 7 137 499, Preis ca.: 0,40€ !!!
52 10 7 137 499 heißt bei BMW im Ersatzteilkatalog zwar nur „Führungsbuchse“, es handelt sich aber um einen Satz Dämpferplatten bzw. Dämpfergummis (zwei mal zwei miteinander verbundene Gummis) und vier Schrauben, die beim Wechsel der Dämpfergummis getauscht werden sollten.
1.3 Verwendetes Werkzeug
Wichtig sind die beiden Torx-Schlüssel in den Größen T25 und T45. Wer keinen Messschieber hat, ein Lineal oder Zollstock reicht auch. Der Rest dürfte sich in jedem Haushalt antreffen lassen
1.4 Reparaturanleitung
1.4.1 Sitzausbau
- Gurt vom Sitz abschrauben (16 mm Maulschlüssel)
- Sitz ganz nach vorne fahren
- hintere Sitzbefestigung lösen (16 mm Steckschlüsseleinsatz)
- Sitz ganz hinten fahren
- Batterie abklemmen und 30 Minuten warten (wg. Gurtstraffer)
- Batterie abgeklemmt lassen, sonst gibt es einen dauerhaften Eintrag in den Fehlerspeicher
- vordere Sitzbefestigung lösen (13 mm Steckschlüsseleinsatz)
- Sitz vorklappen und Steckverbindung lösen
- Sitz herausnehmen
1.4.2 Verstellmechanik ausbauen
Nun liegt der Sitz vor uns (auf dem Rücken):
Die folgenden Fotos zeigen zwar ein einzelnes Untergestell, es ist jedoch auf keinen nötig das Untergestell abzunehmen – es kann auf jeden Fall am Sitz bleiben!
Die zwei Torx T25 Schrauben lösen (roter Kreis):
Jetzt lässt sich der Teil der Sitzschiene, der normalerweise dem Fahrzeugboden am nächsten ist, nach oben verschieben (roter Pfeil). Dadurch wird unten die große Torx T45 Schraube sichtbar (grüner Kreis) – ebenfalls lösen:
Durch geschicktes hoch- und runterschieben der Sitzschiene, lässt sich nun die Spindel mitsamt Läufer und Gegenlager nach unten herausziehen:
Nun noch einmal als Gesamtsicht:
1.4.3 Verstellmechanik zerlegen
Hier seht Ihr recht gut, was hier wackelt:
Unten alt, oben neu: Die alten Dämpfergummis sind zusammengedrückt und damit hat der Läufer Spiel auf der Spindel – bei mir war es zwar nur 1mm – beim Fahren fühlte dieser sich allerdings wie mindestens 1cm an:
Jetzt den Läufer von der Spindel herunterdrehen und durch die Bohrung unten im Läufer den Gewindeblock mitsamt den Dämpfergummis herausdrücken:
Und noch einmal: Oben Dämpfergummis neu, unten Dämpfergummis alt:
1.4.4 Zusammenbau
So, jetzt haben wir schon die maximale Zerlegungsstufe erreicht, jetzt geht es an den Zusammenbau:
Gewindeblock mit neuen Dämpfergummis in den Läufer wieder hineindrücken.
Den Läufer wieder auf die Spindel drehen (Achtung: es gibt je Sitz jeweils eine rechts- und eine linksdrehende Spindel).
Wichtiger Tipp: Dreht den Läufer genau 50 mm auf die Spindel:
Mit diesem genauen Maß habt Ihr zum einen eine Chance beide Spindeln genau gleich einzustellen und ihr gleich werdet sehen das die 50 mm beim Andocken an den Stellmotor sehr wichtig sind.
Hier der Stellmotor, an der Stelle im grünen Kreis wird die Spindel angedockt:
Jetzt die komplette Spindel wieder durch geschicktes hin- und herbewegen der Sitzschiene wieder in ihren ursprünglichen Einbauort einführen.
Durch das kleine Guckloch die Spindel an den Stellmotor andocken:
Ist zwar ein wenig fummelig, geht aber.
Kleiner Tipp: Ich habe mir einen Faden um das untere Ende der Spindel gelegt, damit ich sie leichter etwas anheben konnte.
Die Verbindung steht, wenn sich die große Torx T45 Schraube problemlos wieder einschrauben lässt.
Danach nur noch die Sitzschiene verschieben, bis sich auch die beiden kleinen T25 Schrauben befestigen lassen (nehmt die neuen, die bei den Dampfergummis dabei waren) – und da war es schon.
Für die erste Spindel habe ich mit Fotografieren 30 Minuten gebraucht, für die zweite Seite ca. 2 Minuten. Gesamter Zeitaufwand mit Sitzausbau etwa 60 Minuten pro Sitz.
Weiter im Teil 2…
Hallo Wackelgemeinde,
Je nach alter des Fahrzeuges, persönlicher Fahrweise, individuellem Gewicht und gewählter Sitzeinstellung wird früher oder später der Sitz anfangen, zu wackeln.
Bei einigen aus dem Forum kam es alle 6 Monate, bei manchen erst nach vier Jahren und wiederum einige sind bisher völlig verschont geblieben.
Hat einen der Wackelteufel erst einmal eingeholt, so ist es meist daran zu merken, dass man mit dem ganzen Sitz, beim mehr oder weniger starken Abbremsen, wenige Millimeter nach vorne und beim Beschleunigen wieder nach hinten rutscht. Auch wenn es meist nur 1 bis 3 Millimeter sind – das Popmeter empfindet diese als wenigstens 1 bis 5 Zentimeter – und es ist auf jeden Fall super nervig.
Es lassen sich aus den Beiträgen im Forum im Wesentlichen drei Ursachen für wackelnde Sitze erkennen:
1. Verschlissene Dämpfergummis in der Verstellmechanik in Längsrichtung,
2. Die Kunststoffclips zwischen Sitzgestell und Sitzunterschale sind zerbröselt oder verrutscht,
3. Die Verbindung Sitzunterschale und Sitzrückenlehnenrahmen hat Spiel.
Fährt man zum freundlichen, so wird dieser in der Regel ein neues Sitzgestell einbauen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 360,- €, nur für das Sitzgestell.
Nach meiner Erfahrung ist dieser Aufwand unnötig, wenn man ein wenig Geschick und Zeit mitbringt.
1 Ursache 1: Verschlissene Dämpfergummis in der Verstellmechanik in Längsrichtung
1.1 Diagnose
Es lässt sich auch bei eingebautem Sitz leicht erkennen, ob die Dämpfergummis verschlissen sind:
Einfach versuchen, den Sitz nach vorne und hinten zu schieben und damit die beiden U-Profile der oberen und unteren Sitzschiene gegeneinander verschieben(rote Pfeile).
Schaut dort hin, wo der grüne Kreis gemalt ist, also der Treffpunkt von oberer und unterer Sitzschiene – hier darf kein Spiel sein:

Ab spätestens einem Millimeter Spiel wird man es spüren, vier Millimeter kann es an dieser Stelle theoretisch geben, dann dürfte die Fahrt im Z3 allerdings einem Rodeoritt gleichkommen…
1.2 Benötigte Ersatzteile
Pro Sitz einmal Nummer 52 10 7 137 499, Preis ca.: 0,40€ !!!
52 10 7 137 499 heißt bei BMW im Ersatzteilkatalog zwar nur „Führungsbuchse“, es handelt sich aber um einen Satz Dämpferplatten bzw. Dämpfergummis (zwei mal zwei miteinander verbundene Gummis) und vier Schrauben, die beim Wechsel der Dämpfergummis getauscht werden sollten.
1.3 Verwendetes Werkzeug
Wichtig sind die beiden Torx-Schlüssel in den Größen T25 und T45. Wer keinen Messschieber hat, ein Lineal oder Zollstock reicht auch. Der Rest dürfte sich in jedem Haushalt antreffen lassen
1.4 Reparaturanleitung
1.4.1 Sitzausbau
- Gurt vom Sitz abschrauben (16 mm Maulschlüssel)
- Sitz ganz nach vorne fahren
- hintere Sitzbefestigung lösen (16 mm Steckschlüsseleinsatz)
- Sitz ganz hinten fahren
- Batterie abklemmen und 30 Minuten warten (wg. Gurtstraffer)
- Batterie abgeklemmt lassen, sonst gibt es einen dauerhaften Eintrag in den Fehlerspeicher
- vordere Sitzbefestigung lösen (13 mm Steckschlüsseleinsatz)
- Sitz vorklappen und Steckverbindung lösen
- Sitz herausnehmen
1.4.2 Verstellmechanik ausbauen
Nun liegt der Sitz vor uns (auf dem Rücken):

Die folgenden Fotos zeigen zwar ein einzelnes Untergestell, es ist jedoch auf keinen nötig das Untergestell abzunehmen – es kann auf jeden Fall am Sitz bleiben!
Die zwei Torx T25 Schrauben lösen (roter Kreis):

Jetzt lässt sich der Teil der Sitzschiene, der normalerweise dem Fahrzeugboden am nächsten ist, nach oben verschieben (roter Pfeil). Dadurch wird unten die große Torx T45 Schraube sichtbar (grüner Kreis) – ebenfalls lösen:

Durch geschicktes hoch- und runterschieben der Sitzschiene, lässt sich nun die Spindel mitsamt Läufer und Gegenlager nach unten herausziehen:
Nun noch einmal als Gesamtsicht:
1.4.3 Verstellmechanik zerlegen
Hier seht Ihr recht gut, was hier wackelt:
Unten alt, oben neu: Die alten Dämpfergummis sind zusammengedrückt und damit hat der Läufer Spiel auf der Spindel – bei mir war es zwar nur 1mm – beim Fahren fühlte dieser sich allerdings wie mindestens 1cm an:
Jetzt den Läufer von der Spindel herunterdrehen und durch die Bohrung unten im Läufer den Gewindeblock mitsamt den Dämpfergummis herausdrücken:
Und noch einmal: Oben Dämpfergummis neu, unten Dämpfergummis alt:
1.4.4 Zusammenbau
So, jetzt haben wir schon die maximale Zerlegungsstufe erreicht, jetzt geht es an den Zusammenbau:
Gewindeblock mit neuen Dämpfergummis in den Läufer wieder hineindrücken.
Den Läufer wieder auf die Spindel drehen (Achtung: es gibt je Sitz jeweils eine rechts- und eine linksdrehende Spindel).
Wichtiger Tipp: Dreht den Läufer genau 50 mm auf die Spindel:
Mit diesem genauen Maß habt Ihr zum einen eine Chance beide Spindeln genau gleich einzustellen und ihr gleich werdet sehen das die 50 mm beim Andocken an den Stellmotor sehr wichtig sind.
Hier der Stellmotor, an der Stelle im grünen Kreis wird die Spindel angedockt:
Jetzt die komplette Spindel wieder durch geschicktes hin- und herbewegen der Sitzschiene wieder in ihren ursprünglichen Einbauort einführen.
Durch das kleine Guckloch die Spindel an den Stellmotor andocken:
Ist zwar ein wenig fummelig, geht aber.
Kleiner Tipp: Ich habe mir einen Faden um das untere Ende der Spindel gelegt, damit ich sie leichter etwas anheben konnte.
Die Verbindung steht, wenn sich die große Torx T45 Schraube problemlos wieder einschrauben lässt.
Danach nur noch die Sitzschiene verschieben, bis sich auch die beiden kleinen T25 Schrauben befestigen lassen (nehmt die neuen, die bei den Dampfergummis dabei waren) – und da war es schon.
Für die erste Spindel habe ich mit Fotografieren 30 Minuten gebraucht, für die zweite Seite ca. 2 Minuten. Gesamter Zeitaufwand mit Sitzausbau etwa 60 Minuten pro Sitz.
Weiter im Teil 2…