AW: Performance Bremsanlage am 3,0si fragen
Hallo Zusammen,
nach einigem Suchen habe ich den alten Artikel gefunden. Stammt aus
www.sportauto-online.de und beinhaltete damals den Test
z4 3.0 SI vs SLK 350 sowie Z4M vs SLK 55. Dabei ist der kleinere Z4 eigentlich sehr gut weggekommen.
Hier der Auszug:
Der Z4 bleibt neutral - der M Roadster beißt kräftiger zu
Auch die Bajuwaren stellen ihre Piloten keinesfalls vor unlösbare Aufgaben, wenngleich die charakterlichen Unterschiede zwischen dem Z4 3.0si und dem Z4 M ausgeprägter sind als bei der schwäbischen Konkurrenz. Während der kleine Z sich recht spürbar in die Kurve lehnt, gleichzeitig aber über eine bestechende Traktion verfügt und bedingungslos der Neutralität verpflichtet ist, fällt die Charakterisierung des M Roadsters differenzierter aus. Er hat mehr Punch und eine dem ersten Anschein nach deutlich aggressivere Bremse. Allerdings beißt diese nur anfangs sehr abrupt und mit voller Kraft zu. Bei zunehmender Belastung lässt sie sukzessive nach und hinterlässt sowohl bei der Zeitenhatz auf dem Kleinen Kurs als auch bei der Standard-Bremsprüfung trotz ihrer großzügigeren Abmessungen einen weniger überzeugenden Eindruck als die mit 325-Millimeter-Scheiben vorn und 294-Millimeter-Disks hinten bescheidener dimensionierten Stopper des Z4 3.0si.
Hinzu kommt, dass der M Roadster, der minimal mehr Gewicht auf der Vorderachse trägt als sein kleiner Bruder, vergleichsweise stark in die Kurve hineinschiebt. Wer in der Folge den Gasfuß lupft, wird mit einem spürbaren Zucken des Hecks bestraft. Die straffere Fahrwerksabstimmung, die die seitliche Rollneigung weit gehend unterbindet, und die andere Reifenwahl – der M Roadster trat den Test mit Conti- statt Bridgestone-Pneus an – könnten Gründe für das im Vergleich zum Z4 3.0si wenig harmonische Gesamtpaket sein. Unterm Strich tun sich Fahrer des starken Z somit deutlich schwerer, das letzte Zehntelsekündchen herauszukitzeln. Ganz so narrensicher wie die beiden Mercedes Roadster und der Z4 3.0si geht der M-Typ nicht ans Werk. Dennoch: Das Gesamtpaket aus potentem Motor, kompakten Abmessungen, vergleichsweise geringem Gewicht, ausgewogener Balance, direkter Lenkung und passgenauem Innenraum kann auch hier zur Gänze überzeugen. Einzig das etwas gar zu wurstig geratene Lenkrad und das bei schnellen Autobahnüberflügen recht hohe Geräuschniveau könnten nicht jedermanns Sache sein. Zudem ist der neue M Roadster dazu angetan, aus zweierlei Gründen Erstaunen hervorzurufen. Zum einen überrascht die charakterliche Nähe zum Vorgänger der Z3-Generation. Sicher, das Raumangebot ist größer, das Auto insgesamt erwachsener geworden. Und doch – ganz so kernig-ursprünglich hätte man sich einen Newcomer dieser Provinienz wohl eher nicht vorgestellt.
Die Kleinen zeigen den Großen beim Bremsen wo es lang geht
Insofern dürfte der zweisitzige M also durchaus polarisieren. Merkwürdig mutet auch der Umstand an, dass die in weiten Teilen vom M3 CSL übernommene Bremsanlage in diesem Umfeld weniger überzeugen kann als das entsprechende Aggregat des kleineren BMW Roadsters. Zwar verzögert auch der Z4 M mit konstant guten 10,9 m/s². An die rekordverdächtigen Werte seines kleinen Bruders, der in allen Lebenslagen mit weit über 11 m/s² zupackt, kommt der Topsportler jedoch nicht heran. Im Roadster machen die CSL-Stopper allenfalls durch hörbare Quietschgeräusche aus Richtung der hinteren Radhäuser von sich reden. Bei den beiden SLK ergibt sich im hausinternen Bremsenvergleich ein ähnliches Bild: Alles in allem packt mit dem SLK 350 auch hier der kleinere der Roadster eine Spur fester zu als der größere. Mit Verzögerungswerten von 10,4 m/s² (SLK 55 AMG warm) bis 11,0 m/s² (SLK 350 kalt) rangieren die Mercedes Roadster zudem ein gutes Stück hinter den Bayern-Cabrios.