Steve01088
macht Rennlizenz
Ladies and Gentlemen,
Ich möchte euch die Bearbeitung der hinteren Radkästen zeigen und damit eine Hilfestellung geben für diejenigen die diesen Arbeitsgang selbst vornehmen möchten. Warum das Ganze? Meine Hinterräder (10Jx20 ET35 mit 285/25) schleifen am Kunststoff.
Verbaut war zu dem Zeitpunkt noch das normale Serienfahrwerk ohne "M" Tieferlegung. Hinten sind die Räder genau bündig, es passt allerdings nicht "reibungslos".
Benötigtes Werkzeug:
• Heißluftfön (ca. 80-100°C) nicht zu lange auf einer Stelle bleiben. Wenn man den Kunststoff mit der Zange bewegt und er sich nicht mehr in seine Ursprungsposition begibt ist die richtige Temperatur erreicht (elastisch => plastisch). Den Kunststoff in der gewünschten Position halten bis er abgekühlt ist, dann bleibt er auch da wo er hin soll.
• 8er und 10er Nuss (am besten mit Schraubenzieher-Griff) für die Schrauben im/am Radkasten.
• ein Schneidewerkzeug. Eine stabile Schere z.B. (optimal) Blechschere, vielleicht geht auch eine Rosenschere vom Frauchen, oder zur Not eine Säge.
• eine (flach)Zange um den heißen Kunststoff zu bearbeiten. Die geriffelten Flächen der Zange sollten mit einem Schrumpfschlauch oder Klebeband abklebt werden weil man sonst ein Muster der Backen im Kunststoff hat.
• empfohlen wird ein Unterbodenschutz aus der Dose mit Pinsel um den Kotflügel auf der Innenseite zusätzlich zu schützen. Ein Spray ist zu aufwändig da man alles abkleben und abdecken muß und die Position ist sehr ungünstig.
• optional noch grobes Schmirgelleinen oder ein Deltaschleifer (Diese Tätigkeit muß nicht unbedingt sein und gilt nur der "Verschönerung" wenn vorher bereits Schleifspuren zu sehen waren.)
• Dauer ca. 1 bis 1,5 Stunden pro Seite
Mittlerweile habe ich drei paar Radkästen bearbeitet und noch etwas Erfahrung sammeln können. Wenn der Reifen bei euch hinten schleift wartet nicht lange und beginnt die Arbeit sofort! Wenn schon zu viel weggeschliffen ist kann man diese Arbeiten womöglich nicht mehr optimal durchführen weil einem dann der Kunststoff gerne an der Kante (siehe Skizze in Bild 3 zwischen grün und türkis) einreißt. Je neuer der Radkasten ist desto besser. Der Kunststoff ist zwar selbst nach zwei Jahren noch unter Hitze plastisch verformbar kann sich aber etwas leichter von dem Filzgewebe lösen was wieder neue Arbeit bedeutet (Kleben). Also gerade ältere Kunststoffradkästen gleichmäßig und grosflächig aufwärmen. Meine Radkästen waren bei der Bearbeitung 5 Monate alt, leicht angeschliffen und es hat problemlos funktioniert.
Falls der "Lochfraß" schon zu weit fortgeschritten ist kann man eigentlich nur noch das restliche Kunststoff abschneiden was eine Lücke zu dem Blech hinterlässt in die Dreck und im Winter Salz geschleudert wird. Wer sich neue Kunststoffradkästen zulegen möchte, hier sind die Teilenummern (für alle Motorisierungen gleich).
Abdeckung Radhaus hinten links --51777191031 für ca. 50,25€
Abdeckung Radhaus hinten rechts 51777191032 für ca. 50,25€
Hier sieht man innen am Kunststoff die Schleifspuren. Der Ausbau der "Abdeckung Radlauf" ist nicht so schwer. Dazu müssen alle sichtbaren Schrauben gelöst werden. Links und rechts vom Radkasten aus gesehen sind jeweils noch eine Blechschraube unten im Schweller und von unten in der Heckschürze versteckt. Wenn alle Schrauben und die Steckverbindung am Schweller gelöst sind kann der Radlauf "rausgefriemelt" werden. Wenn man unter Zeitdruck steht empfielt es sich zuerst beide Kunststoffradkästen auszubauen und den Unterboden Schutzlack innen auf das Blech im Radkasten aufzutragen, damit es in der Zwischenzeit trocknen kann.
Der Kunststoffradkasten von innen mit zwei Skizzen von dem jeweiligen Profil:
1. Serienzustand
2. bearbeitet
Die Kante (in der Skizze orange) die am Blech anliegt habe ich mit einer Blechschere (die auch Kunststoff schneidet) abgetrennt. EDIT: jetzt nach drei bearbeiteten Sätzen würde die Kunststoffflippe nicht mehr komplett abschneiden sondern auf der Seite (in Fahrtrichtung vorne) zum Seitenschweller hin noch ca. 15 cm stehen lassen damit es eine bessere Führung durch das Blech bekommt. So tief unten schleift der Reifen auch nicht mehr.
Der Kunststoff wurde mit einem Heißluftfön bei ca. 70+°C erwärmt bis er plastisch wurde und mit einer Zange flach gedrückt. Gleichzeitig habe ich die Fläche etwas nach oben, in richtung Blech gezogen und gehalten bis es abgekühlt ist. Damit hat der Reifen später noch ein paar mm mehr Platz.
Von oben sieht man die Spuren der Zange, aber man kann auch erkennen das aus den zwei Kanten eine Rundung geworden ist.
Die Innenseite ist glattgeschliffen und man sieht keine Schleifspuren mehr. Die Kanten sind komplett verschwunden.
Vor dem Einbau sollte man innen am Blech einen Korrosionsschutz auftragen.
Der Einbau des Kunststoffradkasten erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie der Ausbau. Ich würde mit den drei Kunststoffmuttern am Himmel beginnen dann hält sich das Teil selber und ist auch gleich richtig zentriert.
Bei der DEKRA haben wir gesehen das eine der kritischen Stellen die in dem orangen Kreis ist. Man kann die Stelle leider kaum verändern da wenige mm dahinter bereits eine Blechkante verläuft. Also besonders dort versuchen das Material möglichst nahe an das Blech zu bekommen.
Der Schwarze Lack ist nicht abgeschliffen, auch wenn es duch die Spiegelungen so aussieht. Am Schatten oberhalb der Blechkante kann man erkennen das jetzt mehr Platz ist und gleichzeitig schließt es am Blech ab damit kein Dreck eindringen kann.
Beste Grüsse Steve
Ich möchte euch die Bearbeitung der hinteren Radkästen zeigen und damit eine Hilfestellung geben für diejenigen die diesen Arbeitsgang selbst vornehmen möchten. Warum das Ganze? Meine Hinterräder (10Jx20 ET35 mit 285/25) schleifen am Kunststoff.
Verbaut war zu dem Zeitpunkt noch das normale Serienfahrwerk ohne "M" Tieferlegung. Hinten sind die Räder genau bündig, es passt allerdings nicht "reibungslos".
Benötigtes Werkzeug:
• Heißluftfön (ca. 80-100°C) nicht zu lange auf einer Stelle bleiben. Wenn man den Kunststoff mit der Zange bewegt und er sich nicht mehr in seine Ursprungsposition begibt ist die richtige Temperatur erreicht (elastisch => plastisch). Den Kunststoff in der gewünschten Position halten bis er abgekühlt ist, dann bleibt er auch da wo er hin soll.
• 8er und 10er Nuss (am besten mit Schraubenzieher-Griff) für die Schrauben im/am Radkasten.
• ein Schneidewerkzeug. Eine stabile Schere z.B. (optimal) Blechschere, vielleicht geht auch eine Rosenschere vom Frauchen, oder zur Not eine Säge.
• eine (flach)Zange um den heißen Kunststoff zu bearbeiten. Die geriffelten Flächen der Zange sollten mit einem Schrumpfschlauch oder Klebeband abklebt werden weil man sonst ein Muster der Backen im Kunststoff hat.
• empfohlen wird ein Unterbodenschutz aus der Dose mit Pinsel um den Kotflügel auf der Innenseite zusätzlich zu schützen. Ein Spray ist zu aufwändig da man alles abkleben und abdecken muß und die Position ist sehr ungünstig.
• optional noch grobes Schmirgelleinen oder ein Deltaschleifer (Diese Tätigkeit muß nicht unbedingt sein und gilt nur der "Verschönerung" wenn vorher bereits Schleifspuren zu sehen waren.)
• Dauer ca. 1 bis 1,5 Stunden pro Seite
Mittlerweile habe ich drei paar Radkästen bearbeitet und noch etwas Erfahrung sammeln können. Wenn der Reifen bei euch hinten schleift wartet nicht lange und beginnt die Arbeit sofort! Wenn schon zu viel weggeschliffen ist kann man diese Arbeiten womöglich nicht mehr optimal durchführen weil einem dann der Kunststoff gerne an der Kante (siehe Skizze in Bild 3 zwischen grün und türkis) einreißt. Je neuer der Radkasten ist desto besser. Der Kunststoff ist zwar selbst nach zwei Jahren noch unter Hitze plastisch verformbar kann sich aber etwas leichter von dem Filzgewebe lösen was wieder neue Arbeit bedeutet (Kleben). Also gerade ältere Kunststoffradkästen gleichmäßig und grosflächig aufwärmen. Meine Radkästen waren bei der Bearbeitung 5 Monate alt, leicht angeschliffen und es hat problemlos funktioniert.
Falls der "Lochfraß" schon zu weit fortgeschritten ist kann man eigentlich nur noch das restliche Kunststoff abschneiden was eine Lücke zu dem Blech hinterlässt in die Dreck und im Winter Salz geschleudert wird. Wer sich neue Kunststoffradkästen zulegen möchte, hier sind die Teilenummern (für alle Motorisierungen gleich).
Abdeckung Radhaus hinten links --51777191031 für ca. 50,25€
Abdeckung Radhaus hinten rechts 51777191032 für ca. 50,25€
Hier sieht man innen am Kunststoff die Schleifspuren. Der Ausbau der "Abdeckung Radlauf" ist nicht so schwer. Dazu müssen alle sichtbaren Schrauben gelöst werden. Links und rechts vom Radkasten aus gesehen sind jeweils noch eine Blechschraube unten im Schweller und von unten in der Heckschürze versteckt. Wenn alle Schrauben und die Steckverbindung am Schweller gelöst sind kann der Radlauf "rausgefriemelt" werden. Wenn man unter Zeitdruck steht empfielt es sich zuerst beide Kunststoffradkästen auszubauen und den Unterboden Schutzlack innen auf das Blech im Radkasten aufzutragen, damit es in der Zwischenzeit trocknen kann.
Der Kunststoffradkasten von innen mit zwei Skizzen von dem jeweiligen Profil:
1. Serienzustand
2. bearbeitet
Die Kante (in der Skizze orange) die am Blech anliegt habe ich mit einer Blechschere (die auch Kunststoff schneidet) abgetrennt. EDIT: jetzt nach drei bearbeiteten Sätzen würde die Kunststoffflippe nicht mehr komplett abschneiden sondern auf der Seite (in Fahrtrichtung vorne) zum Seitenschweller hin noch ca. 15 cm stehen lassen damit es eine bessere Führung durch das Blech bekommt. So tief unten schleift der Reifen auch nicht mehr.
Der Kunststoff wurde mit einem Heißluftfön bei ca. 70+°C erwärmt bis er plastisch wurde und mit einer Zange flach gedrückt. Gleichzeitig habe ich die Fläche etwas nach oben, in richtung Blech gezogen und gehalten bis es abgekühlt ist. Damit hat der Reifen später noch ein paar mm mehr Platz.
Von oben sieht man die Spuren der Zange, aber man kann auch erkennen das aus den zwei Kanten eine Rundung geworden ist.
Die Innenseite ist glattgeschliffen und man sieht keine Schleifspuren mehr. Die Kanten sind komplett verschwunden.
Vor dem Einbau sollte man innen am Blech einen Korrosionsschutz auftragen.
Der Einbau des Kunststoffradkasten erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie der Ausbau. Ich würde mit den drei Kunststoffmuttern am Himmel beginnen dann hält sich das Teil selber und ist auch gleich richtig zentriert.
Bei der DEKRA haben wir gesehen das eine der kritischen Stellen die in dem orangen Kreis ist. Man kann die Stelle leider kaum verändern da wenige mm dahinter bereits eine Blechkante verläuft. Also besonders dort versuchen das Material möglichst nahe an das Blech zu bekommen.
Der Schwarze Lack ist nicht abgeschliffen, auch wenn es duch die Spiegelungen so aussieht. Am Schatten oberhalb der Blechkante kann man erkennen das jetzt mehr Platz ist und gleichzeitig schließt es am Blech ab damit kein Dreck eindringen kann.
Beste Grüsse Steve