Schwergängige Radschrauben an der VA

Hamfri

Fahrer
Registriert
24 November 2009
Wagen
BMW Z4 e86 coupé 3,0si
Die Radschrauben an der VA (rechts mehr als links) sitzen oft sehr fest und lassen sich nur mit viel Kraft drehen. Ich blase dann die Gewindebohrungen aus, was aber nur bedingt Abhilfe bringt. Öl oder Fett möchte ich nicht verwenden. Ist es empfehlenswert einen Gewindeschneider zu benutzen, um dadurch den Schmutz bzw. Rost zu lösen? Hat jemand Erfahrung?
 
Die Schrauben sollten sich locker mit der Hand drehen lassen, nachdem sie gelöst sind.
Auf gar keinen Fall da mal mit dem Gewindeschneider rumspielen, potentiell ergibt das einen mittleren Totalschaden.

Die Gewinde der Schrauben reinigen,
Mit Lappen, Zahnbürste, Wattestäbchen, o.ä., die Gewinde in der Radnabe reinigen.
Ein bisserl WD40 kann da nicht schaden, nachher wieder abwischen.

Dann sollte das klappen.
Wenn nicht, dann zum Fachmann bringen, außer Du bist da handwerklich begabt und weist was Du kaputt machen könntest.
 
Kein Gewindeschneider. Die Radschraube ist hart genug, um das Gewinde wieder frei zu bekommen. Mehrfach ein- und ausschrauben. Die Radschraube wie einen Gewindeschneider nutzen.
Schraube mit der Drahtbürste/trockenes Mikrofasertuch reinigen, Bohrung mit Druckluftspray zwischendurch ausblasen. Keine Flüssigkeiten. Sie binden den Rost, der dann in der Bohrung bleibt und sich nicht ausblasen lässt.
 
Entgegen der Empfehlungen habe ich doch und mit Erfolg einen Gewindeschneider benutzt und zwar einen Vorschneider M12x1,5 - nicht den Fertigschneider.

Mein Vorgehen war wie folgt: Schraube rausdrehen und reinigen, Bohrung ausblasen, Vorschneider eindrehen soweit ohne Kraft möglich, dann noch einmal eine halbe Umdrehung weiterdrehen, wieder ausdrehen, ausblasen, Schraube zum Prüfen eindrehen. Dies wiederholen, bis die Gewindebohrung ausreichend tief sauber war, meist ging es um 2 bis 2,5 Umdrehungen.

Mir fiel übrigens auf, daß die Gewindebohrung für die Radschrauben und die Senkung in der Bremsscheibe nicht fluchten. An einer Stelle berührt eine Radschraube die Senkung. Und das, obwohl es sich um Originalteile handelt.....
 
Ich weiß auch nicht warum hier so gegen den (mit Vernunft und Sachverstand eingesetzten) Gewindeschneider gewettert wird.
Wenn dieser die richtige Steigung und Toleranzklasse besitzt und er vernünftig angesetzt wird (Anschnitt im richtigen Gewindegang, senkrecht und geschmiert), ist dies nichts anderes, als was beim Herstellungsprozess der Nabe auch passiert.

Ist sowohl bei uns im beruflichen Umfeld (Automobilindustrie), als auch privat beim Schrauben gang und gebe und allemal besser als in ein rostiges/dreckiges Gewinde den Scheiß noch mehr reinzuwürgen - z.B. mittels Schraube. Diese räumt die Gewindefurchen nicht frei, sondern drückt den Dreck ins Gewinde und die Gänge damit kaputt.

Mit etwas Erfahrung merkt man auch direkt ob das Gewinde nur verschmutzt ist (z.B. "trockener, leichter Widerstand" über max eine Viertel Umdrehung) oder defekt ist (schwergängig über mehrere Umdrehungen).
Wenn man will, anschließend noch mit dem Gewindegrenzlehrdorn durch und/oder Schrauben über ein paar hundert km mehrmals nachziehen (sollten sich dabei nicht bewegen) und gut ist.

Solange man weiß, was man macht: kein Problem!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß auch nicht warum hier so gegen den (mit Vernunft und Sachverstand eingesetzten) Gewindeschneider gewettert wird.
Das liegt daran das die viele hier nur fahren und putzen können. Auch gerne gelesen ist der Ratschlag: was sagt denn die Werkstatt dazu? Das würde ich nicht selbst machen oder aber, an Bremsen würde ich nur einen Fachmann lassen.

Zum Thema:

Gewindeschneider ist überhaupt kein Thema, mache ich seit Jahren bei vielen Autos und hab noch nie ein Rad verloren. Bei der Randmontage dann noch dünn Keramikpaste auf die Nabenzentrierung und hauchdünn aufs Gewinde der Schrauben. Fertig.
 
Das liegt daran das die viele hier nur fahren und putzen können. Auch gerne gelesen ist der Ratschlag: was sagt denn die Werkstatt dazu? Das würde ich nicht selbst machen oder aber, an Bremsen würde ich nur einen Fachmann lassen.

Zum Thema:

Gewindeschneider ist überhaupt kein Thema, mache ich seit Jahren bei vielen Autos und hab noch nie ein Rad verloren. Bei der Randmontage dann noch dünn Keramikpaste auf die Nabenzentrierung und hauchdünn aufs Gewinde der Schrauben. Fertig.

Man mag mir folgenden technischen Hinweis erlauben:

Die Aufgabe einer Schraube ist es zwei Bauteile mit Kraft aufeinander zu drücken bzw. zu klemmen. Die Höhe der Klemmkraft hängt vom Anzugsmoment und vom Reibwert zwischen Außengewinde der Schraube und Innengewinde der Bohrung ab (und von weiteren Größen wie Durchmesser, Steigung etc.).

Verringert man nun durch Schmierstoff die Reibung im Gewinde und zieht dann mit gleichem Moment an, geht die Vorspannkraft deutlich in die Höhe und ist damit näher an der Bruchgrenze . Mit ein paar Klicks findet man Tabellen, die das höchst zulässige Anzugsmoment bei M12er Schrauben nennen. Ich fand eben 146 Nm, ein Wert, der nicht erheblich über dem üblichen Anzugsmoment liegt.....Ich habe dabei nicht vergessen, daß auch der Kegelbund der Schraube im Konus der Felge reibt.

Meine Empfehlung:
Macht es wie BMW; Schraube und Bohrung trocken ohne Schmierung mit dem Moment aus dem Handbuch anziehen.
 
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