Spurstangenwechsel

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30 Oktober 2014
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Pattensen
Wagen
anderer Wagen
Da ich mich in der "Rennpause" mit dem Wechsel der Spurstangen beschäftigen will, nache ich hier mal einen neuen Fred auf.
So kann hier vielleicht die eine oder andere Erfahrung von euch mit einfließen und dadurch wieder eine Anleitung entstehen die anderen hilft.
Ich habe vor die Spurstangen komplett auszubauen, damit ich die Länge der alten Spurstangen messen und auf die neuen übertragen kann.
Dafür habe ich mir aus unserer Feinmechanischen Werkstatt am Institut einen langen Messschieber geliehen:
DSC_0029_kl.JPG
So etwas zu kaufen lohnt sich ja nicht. Natürlich fahre ich zu Beginn der nächsten Saison gleich zur Fahrwerkkontrolle, aber damit der Wagen nicht "im Kreis" fährt,
ist ja eine genaue Grundeinstellung hilfreich.
 
Den Spurstangenwechsel haben wir zusammen mit @Dude25 bereits erledigt... im Rahmen der Revision an den Vorderachsen unserer Zettis.
Punkte, die mir gerade einfallen:
  • Drehmoment an SW34 via
    • Maulschlüssel und Gefühl (nö)
    • Krähenfuss an herkömmlichen Drehmomentschlüssel (unsere Lösung - danke @piet28 )
    • Drehmomentschlüssel mit steckbarem Krähenfuss (höhere Investition)
  • Fett auf Lenkgetriebe / Zahnstange... Wo der Faltenbalg eh schonmal runter ist.
  • Schelle für Faltenbalg:
    • Spezielle Zange falls Öttinger Schelle (Ohrschelle). Monierzange oder grosser Seitenschneider tun es auch
    • Ansonsten Schraubschelle verwenden
    • Kabelbinder zur Not - Langlebigkeit ungewiss
 
Danke für die Tipps, habe mir alles vorher besorgt, inkl. Fett für unter die Faltenbälge.
Wenn man schonmal dabei ist sollte man es richtig machen. ;)
Den Krähenfuss habe ich mir aus England besorgt, war gar nicht so teuer.
Bis jetzt habe ich nur die Verschraubungen am Achsschenkel gelöst und den Konus mit Kriechöl "eingeweicht".
Mir ist es jetzt zu kalt um dabei zu gehen. Das ist das schöne beim Schrauben wenn er abgemeldet ist, man hat keinen Zeitstress. :) :-)
 
Das Gute beim Schrauben in der Winterpause ist die Zeit die man hat. :) :-)
Nachdem ich den Konus des Spurstangenkopfes zwei Tage habe "einweichen" lassen, war das ausdrücken ein Klacks.
DSC_0037_kl.JPG
Das BGS-Teil ist dafür vollkommen ausreichend.
Am Wochenende nehme ich die alten Spurstangen raus und messe sie aus.
 
Da bin ich mal gespannt, ob Du sie auseinander geschraubt kriegst...
Brauche ich doch nicht, ich wechsele sie komplett. Das heißt der Konus am Achsschenkel wird ausgedrückt, was nach 2 Tagen einweichen kein Problem war, und dem Abschrauben am Lenkgetriebe, was auch erstaunlich gut ging mit eine 34er Krähenfuss in Verbindung mit meiner Hazet Breaker bar. Aber da ist ja alles gut gefettet und kann nicht rotten.
DSC_0042_kl.JPG
Jetzt arbeite ich an einer vernünftigen, verständlichen Beschreibung für das Ausmessen der alten Spurstangen. Man kann ja, für eine Grundeinstellung,
auch einfach die Gewindegänge zählen und übertragen, ich weiß nur nicht ob das zu ungenau ist.
DSC_0047_kl.JPG
 
Wie Du auf dem Bild oben sehen kannst fehlt die Markierung auf der Lemförder Spurstange und der Mittelpunkt an dem Spurstangenkopf ist auch nicht zu sehen.
DSC_0048_kl.JPG
Da wäre es schon genauer dieses Mass zu ersmitteln. Dann muss man aber auf die richtige Stellung des Kugelgelenkes achten.
 
Da es mit Sicherheit sehr große Toleranzen bei den Außenanmessungen der Spurstangen gibt.... Am extremsten wenn es sich sogar um unterschiedliche Hersteller handelt.... Ist die einzig halbwegs brauchbare Messung eben auf Mitte Kugelkopf so wie es BMW in der TIS beschreibt!

Ich habe auch schon versucht ein Maß im eingebauten Zustand zu messen... Lenkradschloss eingerastet...Von einem Fixpunkt an der Karosse zur Bremsscheibenkante.... Auch das hat nicht wirklich 100 Prozent gepasst...

Aber mach Dir nicht zu viele Gedanken... Ich habe das auch schon x Mal versucht.... Stimmt trotzdem nie....
Fahre gleich im Frühjahr zum Spur einstellen und gut ist.
Auch wenn Deine Grundeinstellung nicht 100 Prozent passt... Bis zur Werkstatt schaffst Du es...😉
 
Ist die einzig halbwegs brauchbare Messung eben auf Mitte Kugelkopf so wie es BMW in der TIS beschreibt!
Zustimmung, mit dieser Methode bin ich noch ca. 100km vor der Fahrwerksvermessung gefahren, und mir ist
da nix besonderes aufgefallen. Und bei der Vermessung waren die Werte auch nicht wirklich daneben.
 
Was mich interessieren würde, da bei mir auch alsbald ein Wechsel der Spurstangen ansteht.
Hat jemand ne Formel parat, mit dem ich die Abweichung des Drehmoment bei Anziehen mit einem Krähenfuss (Thema Hebelwirkung) berechnen kann.
Oder reicht es Pi × Daumen?
Z.B. einfach den unteren Wert des angegebenen Drehmomentbereichs nehmen?

Edit: Sehe gerade - da sind 110NM für das Axialgelenk angegeben. Also kein "Bereich".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich rechne das mal aus. Je länger der Drehmomentschlüssel selbst ist, desto geringer die Abweichung.
Es geht ja dabei nur um die Verlängerung des Hebels.
Vorsicht..... Die Länge des Drehmomentschlüssel dürfte da nicht mit in die Berechnung da der Messmechanismus/Auslösemechanismus vorne im Kopf sitzt....
Das ist etwas komplizierter zum Ausrechnen und ich glaube sogar dass die Winkelstellung des Schlüssels zum Krähenfuss wichtig ist....
 
Also ich glaube da liegt genau der grundlegende Denkfehler....
Die Länge des Drehmomentschlüssel sollte völlig egal sein.... Der Auslösemechanismus sitzt vorne im Kopf des Schlüssels.
Wenn ich den Schlüssel weiter vorne anpacke brauche ich zwar mehr Kraft als wenn ich ihn weiter hinten anlange, das Drehmoment in Auslösemechanismus (Klick) ist aber gleich.... Sonst wäre eine Eichung gar nicht möglich...😉

Der Krähenfuss wird VOR dem Auslösemechanismus angebracht und das macht die Sache schwieriger...
 
Ich habe schon viele Spurstangen gewechselt und die nie so akribisch vermessen,
Das habe ich auch. In diesem Fall geht es mir aber um die Reparaturanleitung die ich schreibe und da möchte ich es möglichst genau und nachvollziehbar beschreiben. ;)
Das müsste doch gehen oder?
Super, genau das habe ich gesucht. Ich denke die Beschreibung ist richtig.
Die Länge des Drehmomentschlüssel sollte völlig egal sein.... Der Auslösemechanismus sitzt vorne im Kopf des Schlüssels.
Nein Peter, die Länge ist nicht unwichtig. Du setzt mit dem Drehmomentschlüssel eine Hebelkraft auf einen zweiten Hebel, nämlich den Krähenfuß an.
Dieser verlängert den gesamten Hebelarm. Das Verhältnis daraus verändert das wirkende Drehmoment.
Deshalb meinte ich ja auch je länger der Drehmomentschlüssel, desto geringer der Fehler. Im Endeffekt werden da 10% den "Kohl nicht fettmachen". ;)
 
10% sind 10%. Bei 200 Nm schon 20 Nm Abweichung + Toleranz des Werkzeugs. Wenn ich so anfange, kann ich auch gleich den Drehmomentschlüssel weg lassen.
 
Nein Peter, die Länge ist nicht unwichtig. Du setzt mit dem Drehmomentschlüssel eine Hebelkraft auf einen zweiten Hebel, nämlich den Krähenfuß an.
Dieser verlängert den gesamten Hebelarm. Das Verhältnis daraus verändert das wirkende Drehmoment.
Deshalb meinte ich ja auch je länger der Drehmomentschlüssel, desto geringer der Fehler.
Nein... Ich behaupte nach wie vor das dieser Ansatz falsch ist!!!
Ein Drehmomentschlüssel misst nicht die Kraft die an irgendeiner beliebigen Stelle an Griff aufgebracht wird sondern mit einer Mechanik die im Inneren eine genau definierte Länge hat.
Wenn ich nicht völlig daneben liege ...

(was natürlich sein kann wenn mir jemand das mit Fakten widerlegt 😉)

.... Dann kann ich den Drehmomentschlüssel auch mit einem 2m langen Rohr verlängern..... Wenn ich aufhöre wenn der Drehmomentschlüssel auslöst (knackst) dann habe ich genau das Richtige Moment nur eben viel weniger Kraft benötigt....
Der Krähenfuss greift aber VOR dem Auslösemechanismus, d.h. dort werden sehr wohl die Hebellänge und Kraft beeinflusst die auf den Mechanismus wirken..... Ob dann eben die eingestellten Werte noch passen.... Da setze ich eben das Fragezeichen!
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe... Vermutlich ist die Winkelstellung des Krähenfuss zum Hebel wichtig.... Steht der Krähenfuss in Flucht mit den Hebel ist der Wert vermutlich falsch..... Bei einer 90 Grad Stellung zum Hebel könnte es anderst ausschauen.... Da bin ich mit aber nicht 100 Prozent sicher.....
 
Da bin ich mit aber nicht 100 Prozent sicher.....
Schau dir doch mal die Beschreibung in dem Link genau an.
Auf den anliegenden Winkelwird doch eingegangen. Entscheidend ist der wirksame Hebel L2.
Du hast Recht mit der Aussage: Es ist egal wenn man den Drehmomentschlüssel nach hinten verlängert.
Aber nicht wenn man mit dem Hebel des Drehmomentschlüssels auf einen zweiten Hebel wirkt (Krähenfuss).
Bei mir war es leicht zu messen: L1 40 cm, L2 46 cm, benötigtes Drehmoment 100 Nm
Nach der Formel:
(L1) : (L2) = Faktor (M1) x (Faktor) = Einstellwert
400 : 460 = 0,87 100 x 0,87 = 87 Nm
Erscheint mir auch absolut verständlich. denn durch den Krähenfuss verlängerst Du den Hebel und dadurch brauchst Du weniger Kraft. ;)
Vielleicht kann das jemand anders noch besser erklären. Die Firma jedenfalls verkauft Spezialwerkzeug für diese Art der Anwendung und hat das nachgemessen.
 
10% sind 10%. Bei 200 Nm schon 20 Nm Abweichung + Toleranz des Werkzeugs.
An der Stelle sind es "nur" 100 Nm und mit meinem Krähenfuss 13% Abweichung.
wie oben vorgerechnet.
Wenn ich so anfange, kann ich auch gleich den Drehmomentschlüssel weg lassen.
Davon hat niemand gesprochen. Was meinst Du warum ich mir die Arbeit mache?
Um am Schluß zu sagen ihr braucht keinen Drehmomentschlüssel?
Die Angaben stehen immer in meinen Reparaturanleitungen. ;)
 
Also mir ist das auch nicht so ganz klar.
Gemessen wird am Drehmomentschlüssel ja das Drehmoment am Auslösemechanismus. Oder liege ich da gedanklich falsch?
Der liegt ein kurzes Stück vor dem Vierkant. Diese Distanz verlängere ich durch den Krähenfuss.
Damit wird der, auf den Auslösemechnismus wirkende, Hebel länger. Also bzgl. des an der Verschraubung zu erzielenden Drehmoments. Unabhängig davon, wie lang der Griff des Drehmomentschlüssel ist und wo ich den packe.
Soweit richtig?
Danach fehlt es mir an Fachwissen und Formelverständnis im Bereich der Mechanik.
Letztlich ist es mir aber egal, ob die im Link zu Verfügung gestellte Formel wissenschaftlich korrekt ist.
Wenn die näherungsweise zutrifft reicht mir das.
Andererseits gehe ich aber auch nicht davon aus, dass das stimmen muss, was die schreiben, nur weil die es schreiben.
Das Internet ist ja soooo geduldig was die Dinge betrifft, die dort veröffentlicht werden ..... ;-)
Pi mal Daumen hätte ich intuitiv -10% Einstellwert angenommen und das dann so gemacht.
Aber wo ich jetzt mal das Schwarmwissen des Forum zur Verfügung habe, habe ich doch mal die Frage aufgeworfen ;-)
 
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