Tachomanipulation

kneeslyder

Testfahrer
Registriert
10 Mai 2015
Wagen
BMW Z4 e85 M roadster
Hallo,ist es irgendwie möglich heraus zu finden ob am Tacho gedreht wurde ? Jemand sagte mir dass man am Schlüssel das erkennen könne ,weil der speichert ja gewisse Info's.
 
Moin Moin

Auch die Schlüssel können bei der Manipulation zurückgesetzt werden.

gruß
Karsten
 
Wenn man den Schlüssel zurücksetzen kann dann hat man doch gar keine Möglichkeit mehr es
zu überprüfen.
 
Überwiegend ist es aber so, dass Langstreckenfahrzeuge zurückgedreht werden. Diese waren im Normalfall in den ersten Jahren auch beim Vertragshändler zum Kundendienst. Schadet also nicht mal dort anzurufen. Es gibt natürlich auch Erstbesitzer die geziehlt den Tacho zurückdrehen z.b. vorm TÜV oder vorm Kundendienst. Da wirds dann schwierig. Genauso kann man ja den Tachogeber am Diff. ausstecken oder mit einem Schalter manipulieren. Fehlercode löschen ist ja kein Problem.
 
... am Diff? Ich meine, für die Geschwindigkeit wird einer der Drehzahlsensoren an der Hinterachse genutzt - wird dieser "ausgesteckt", funktioniert weder ABS noch DSC.

Sowohl Z4 als auch E46 und die anderen BMW-Fahrzeuge aus dieser Generation sind sehr, sehr einfach zu manipulieren.

Wer es gezielt darauf anlegt, der schraubt vor einer Langstreckenfahrt nur eine einzige Schraube raus, zieht einen Stecker und fährt dann seine Strecke - danach wieder zusammenstecken und Schraube wieder rein. Der dadurch entstehende Fehler im Fehlerspeicher wird einfach beim nächsten Service gelöscht, da dieser nicht nach Manipulation aussieht, sondern nach "elektronischem Schluckauf".
Es werden dabei noch nichtmal die Finger schmutzig, daher auch gut für Vielfahrer im Anzug möglich.

Von daher: Traue niemals irgendeinem km-Stand .... und den Aufwand über die Historie bei BMW würde ich auch nicht betreiben.

Die Motoren sind sehr robust und auch die anderen Verschleißteile sind entweder sehr robust oder bei höheren km-Ständen ohnehin schon mindestens einmal getauscht worden.

... natürlich gibt es Möglichkeiten um die Laufleistung abzuschätzen.

Die Presse meint: Sitze, Lenkrad, Schaltknauf und Pedale anschauen ... das halte ich für Quatsch, denn die Pedale sehen bei einem Langstreckenfahrzeug ebenso wie Sitze und Knauf gut aus. Und das Lenkrad kann man beim Z4 bereits nach unter 100 tkm in die Tonne hauen, weil abgegriffen.
(zumindest bei mir nach fast 400 tkm)

Ich hingegen empfehle auf den Kühler zu schauen und sich mehrere Fahrzeuge im Vergleich anzuschauen. Der Kühler wird in der Regel nicht getauscht und wird durch Autobahnfahrten zunehmend durch Steinschläge "zerschossen". Ebenso sind die Scheinwerfer irgendwann mal von kleinen Steinschlägen verhagelt.
Auch ein Blick auf die Gläser der Nebelscheinwerfer lohnt sich sehr.
Die Windschutzscheibe hingegen wird gern mal getauscht - aber auch hier auf das Logo schauen ob die Scheibe noch original ist, ruhig nach Rechnungen fragen.

.... generell würde ich ein 400-tkm-Auto für 4.000 Euro einem 100-tkm-Auto für 10.000 Euro immer vorziehen, denn das gesparte geld kann wunderbar für Reparaturrücklagen genutzt werden .. und ich wette, dass diese Rücklage nicht aufgebraucht werden wird.
 
Haben die BMWs nicht ein Betriebsstundenzähler?

Also in INPA gibts nichts dazu, vielleicht sind mit dem BMW tester entsprechende Werte abrufbar... ?

Wie sichert sich eigentlich BMW gegen Tachomanipulation ab? Habe ein leasing auto, heize damit 120kkm und gebe den mit 80k ab, die 40k merkt man am Verschleiss kaum, aber bei Rückgabe finanziell schon. Denke nicht das die hier so "offen" sind und es nicht rausfinden könnten....
Offiziell können die es bestimmt nicht, aber ich denke wenn die Zweifel haben dann wirds in München schon jemanden geben der weiß wo man nachschauen kann.
 
Offiziell können die es bestimmt nicht, aber ich denke wenn die Zweifel haben dann wirds in München schon jemanden geben der weiß wo man nachschauen kann.
In Inpa gibt's einen Reiter der Zeigt an welchen Km Stand der Tacho anzeigt und welche Km tatsächlich gefahren wurde. Müsste ich aber daheim schauen der war etwas "versteckt"....
 
Betriebsstunden Zähler gibts ja. Wenn man den Tacho anspricht mit Inpa gibt der auch den KM Stand aus, aber halt nur den, der auch angezeigt wird. So kenne ich das zumindest.

Hatte mir mal eine 320d e46 angeschaut mit angeblich 189000km. PC angeschlossen und alles gecheckt, laut INPA alle km-stände in Ordnung. Trotzdem kam der Wagen mir komisch vor. Brief zufällig im Handschuhfach gefunden und Vorbesitzer angerufen. Siehe da, Auto wurde mit 400000km abgegeben. Tja, Anzeige gemacht und es kam heraus da konnte ein ganzes Kartell hoch genommen werden. Naja das so nebenbei.

Wenn einer was weiß, wo man mit Inpa schauen könnte, dann nur her mit der Info :D
 
In Inpa gibt's einen Reiter der Zeigt an welchen Km Stand der Tacho anzeigt und welche Km tatsächlich gefahren wurde. Müsste ich aber daheim schauen der war etwas "versteckt"....

Der km Stand wird in verschiedenen Modulen abgespeichert.
Wenn einer nicht stimmt, leuchtet die Manipulationsleuchte auf.

Jemand der sich auskennt, weiss das aber und ändert in allen Modulen den KM Stand.

Das kann man auch nicht mehr nachverfolgen, auser der Wagen war z.b. Bei 120tkm das letzte mal bei BMW zum Service und der Tacho zeigt nun 80tkm an
 
Der Manipulationspunkt besagt ausschließlich, dass das Lichtschaltzentrum und das Kombiinstrument noch nicht untereinander bekannt gemacht wurden. (z.B. nach Austausch eines der beiden Teile)

... was in diesen Geräten jeweils für ein km-Stand drin steht, ist fü den Punkt unerheblich.

Das "Zurückstellen" von Tachowerten ist über Tüv-Berichte und Vorbesitzer-Interviews recht einfach heraus zu bekommen, dazu braucht man in der Regel gar keine Computersysteme.

Das "vorsätzliche Nichtzählen" der km ist hingegen nicht nachvollziehbar. Und genau aus dem Grund würde ich da mal grob niemandem trauen ... wobei der Z4 dafür sicher weniger in Frage kommt als z.B. die Vertreterkarren wie E39 und manche E46.
Allerdings behaupte ich mal ganz dreist, dass diverse Leasing-Fahrzeuge mehr km drauf haben als angezeigt wird.

... früher waren ja die "Tachoteiler" ganz groß in Mode, da wurde dann nur die Hälfte der gefahrenen Strecke gezählt.
 
Auch sportliche Fahrzeuge und Exoten sind nicht mehr vor Manipulationen gefeit. Gerade hier lässt sich doch noch sehr viel "Gewinn" damit machen.

Man muss doch nur mal hier im Forum nachlesen, welches Gewese um die Laufleistung teils gemacht wird. "Suche Z4 mit unter xx.000 km" resp. beratend "Ja nicht mehr als xx.xxx km wegen Werterhalt" und dergleichen findet man regelmäßig.
Da passt es auch gerade beim E85/86 ganz vorzüglich, dass viele Teile aus der Großserie stammen und daher für überschaubares Geld ausgetauscht werden können. Pedale, Schaltknauf, Lenkrad, übertuschte Sitzwangen, Bremsen, Fahrwerksteile und selbst der Kühlertausch wie Smartrepair/Lackierung/Aufbereitung kosten nicht die Welt (grob ca. 1.000-2.000€). Es würde dafür aber noch immer genug "Gewinn" bringen. "Erstbereifung" bekommt man hier im Forum oder bei entsprechenden Börsen ebenso regelmäßig angeboten (ab ca. 400 €, je nach Felgen und Zustand), weil viele auf Zubehörräder und/oder nRFT umgerüstet haben. Selbst ein Verdecktausch dürfte bisweilen noch finanziell drin sein, wenn bspw. man von 200.000 km (ca. 7-9000€) auf 65-75.000 km (ca. 15.000€) zurückdrehen will.
Somit kann man den Interessenten auch hier genau das präsentieren, was er gerne haben möchte.

Letztlich ist diese Methode auch vom Interessentenkreis selbst mit heraufbeschworen worden. Wenn der Markt nur nach solchen Wünschen giert, werden eben diese auch präsentiert.
Da kann auch das Rechtssystem, welches sowieso eher wenig präventiv arbeiten kann, nicht wirklich dagegenhalten. Und je mehr in den Betrug investiert (nicht nur monetär) wird, umso schwerer wird auch der Nachweis dafür. (Da hilft dann auch kein HU-Bericht, keine viel gerühmte VIN-Abfrage oder ähnliches mehr.)

Die Hersteller könnten hier vielleicht etwas bessere Schutzvorkehrungen treffen. Aber das würde wiederum kosten, was auch keiner zahlen möchte. Und auch bei den Leasingfahrzeugen, bei denen das Risiko auf Seiten des Herstellers (bzw. seiner Leasing-/Finanzierungsunternehmen) liegt, dürfte bereits umfassend mit einkalkuliert sein.

Bei INPA ist mir selbst aufgefallen, dass man da an den verschiedenen Stellen immer mal wieder abweichende Tachostände angezeigt bekommt. Selbst 500.000km und mehr sind da schon mal dabei gewesen. Wechselte sogar nach wiederholtem Versuch, ohne dass das Fahrzeug auch nur einen Meter gefahren ist. Daher ist das also auch nicht wirklich zuverlässig. Und die professionellen Tachodreher sollten wissen, was es fahrzeugspezifisch an Speicherplätzen gibt und alle entsprechend manipulieren.

@Jokin
Wieder einmal sehr interessante Ausführungen von deiner Seite. :t
 
Wie schon richtig geschrieben......Scheckheft, TÜV-Berichte und evtl. andere Belege von Werkstattbesuchen zeigen lassen, bzw. auf jeden Fall verlangen.
Wer dem auch noch nicht traut, bei BMW nachschauen lassen, sofern die Wartungen vom Händler mit dem Propeller durchgeführt wurden. Das Auto sollte im System zu finden sein.

Ich werde mich hüten hier Roß oder Reiter zu nennen, aber bei den Flatterbandhändlern ist es fasst schon üblich bei den "luxuriöseren" Autos den Tacho zurückdrehen zu lassen. Da sind schnell ein paar Tausender mehr verdient.
Ich möchte niemanden zu kriminellen Machenschaften hinreissen, aber wenn jemand INPA beherrscht, kann er einen schnellen Euro mit solch ein paar Kunden mach :speechless:

Gruß

Frank
 
Ich habe da vor ein paar Wochen mal einen Bericht im Fernsehen gesehen.
Der neuste Schrei in der Oberklasse sind Tachodämpfer oder wie die Teile heißen.
Der Fahrer kann dann mit einer Wippe oder Hebel des Boardcomputers den Tacho auf Null stellen.
Vorher noch den Tempomat auf der AB rein und schon geht`s los mit dem betrügen.
Die Teile lassen sich in 5min irgendwo zwischen stecken.

samtron

und wirklich großes Interesse hat die Autoindustrie nicht wirklich dies zu unterbinden....
 
Tacho Trickserei ist ein übler und krimineller Volkssport geworden. Egal ob Vertragshändler, Hinterhofhändler oder Privat überall wird im hohen Maße getrickst.
Ich kaufe die Karren einfach Neu da brauche ich mir über so vieles keine Gedanken machen. Auch wenn das zu erst einmal viel Geld ist.
 
Habe meinen Zetti E 86 2013 mit einer Laufleistung von 29750 KM als Italien-Re-Import bei einem m.E. seriösen Fremdmarkenhändler gekauft.
EZ 03/09, 1.Inspektion mit vorliegender Rechnung eines BMW-Autohauses nahe Verona bei KM-Stand 23000 in 01/12 und entsprechendem Eintrag ins Scheckheft, neuwertiger Lack an der Front ohne Steinschlag, innen so gut wie keine Nutzungsspuren bis auf minimale Abnutzung der Fahrersitzwange, zusätzlich Speicherauslesung (von welchem auch immer...) bei einem deutschen BMW-Autohaus am Verkaufsort ohne Beanstandung
ergo: Risiko war m.E. überschaubar, Historie nachvollziehbar, Auto gekauft und bis heute (53000 KM) alles perfekt und keine Beanstandungen wie Motorklackern, Ölverbrauch o.ä....
 
Hallo

Beim Z4 so glaube ich, braucht man sich weniger Gedanken über gefälschte Tachostände machen (natürlich kann man das auch hier nicht ganz ausschließen)
Die meisten Manipulationen werden bei den sogenannten Außendienst Autos und Leasing Fz gemacht, diese Fahrzeuge werden in der Regel bereits nach relativ kurzer Haltedauer wieder abgestoßen.
Wenn hier der Tacho von meinetwegen 100.000 auf 20.000 zurückgestellt wird, bedeutet das sicherlich einige tausend Euro mehr, den der Fälscher dafür verlangen kann und das auch bekommt.

Da gibts nur eins, bei Zweifel an der Richtigkeit der gefahren Kilometerleistung, alle bereits genannten Prüfmöglichkeiten anzuwenden.

Ich hatte das selbst einmal erlebt, als ich mit einem Bekannten, auf der Suche nach einem Gebrauchten war. Als ich den Händler auf den Tachostand ansprach (hier gewisse Zweifel hegte) und diesen signalisierte, das ich Nachforschungen anstellte.
Da war auf einmal am nächsten Tag, das Auto angeblich bereits verkauft (Wochen später, stand es aber in einer anderen Ecke des Verkaufsplatzes)

Also Augen auf beim Autokauf.
 
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