Threewheeler

Olaf L.

macht Rennlizenz
Registriert
6 Juli 2004
Ort
Landshut
Wagen
anderer Wagen
Frei nach Loriot „ein Leben ohne Threewheeler ist möglich, aber sinnlos“, hab‘ ich zugeschlagen.
Ich präsentiere euch: den Lomax 223

Vorab ein paar allgemeine Worte:

Der Lomax ist ein Kitcar ("Bausatzauto"), das von dem Polyesterteile-Hersteller Nigel Whall in England entwickelt wurde. Als Vorlage diente der Morgan Threewheeler aus den 30er-Jahren.
Der neue Threewheeler sollte neben einem guten Chassis auch einen zuverlässigen und vor allem schönen Motor haben, denn der Motor sollte sichtbar und natürlich luftgekühlt sein.
Durch seine einfache Technik, den günstigen Preis und seinen zuverlässigen Boxermotor erwies sich der Citroen 2CV (Ente) als ideales Spenderfahrzeug.
Nigel gründete dann 1980 die Lomax Motor Company, wobei Lomax für: Low costs - Max fun = minimale Kosten - maximaler Spaß steht.

Die Basis bildet das Fahrgestell eines Citroen 2CV. Dessen Karosserie ist mit 12 Schrauben auf dem Chassis befestigt. Nachdem man die Karosserie entfernt hat steht die Basis für den Lomax bereit: ein plattenförmiges Chassis mit Achsen, Federung, Motor, Antriebswellen und Bremsen.
Die Hinterachse muss für den 223 umgebaut werden. Dazu wird unter anderem eine Hinterradschwinge entfernt und die verbleibende mit einigen Anpassungen nach innen gedreht.
Als Antrieb dient erst mal der Motor aus dem 2CV (602ccm – ca. 29 PS), es gibt jedoch auch Umbauten mit Moto-Guzzi-/ und BMW(Boxer)-Motoren.
Weltweit gibt es ca. 2500 „Lomaxe“ (Produktion wurde eingestellt).

Nun zu meinem Exemplar:
Ich bin an Pfingsten (2018) einen Tag lang einen Morgan Threewheeler (neues Modell von 2014) gefahren und der Virus war wieder da.
Also mal in den Weiten des Internet auf die Suche nach etwas dreirädrigem gemacht.
Es gibt folgende Hersteller:
- Morgan: die alten sind zu teuer und so gut wie nicht zu bekommen; die neuen sind (mir) zu modern und auch zu teuer
- JZR: eigentlich mein Favorit, aber so gut wie nicht in D zu finden
-Triking: auch mein Favorit, aber so gut wie nicht in D zu finden
- Lomax: der „kleinste“ Threewheeler, aber wenigstens 1-2x pro Jahr in D zu finden

Durch Zufall (und eigentlich wegen einem anderen „Projekt“) bin ich mit jemandem ins Gespräch gekommen und der hat dabei erwähnt, daß er einen Lomax hat und diesen evtl. verkaufen würde.
Nachdem er nur ne gute Stunde von mir weg wohnt bin ich mal hingefahren, hab ihn mir angeschaut und wir wurden uns einig.
Am Freitag hab‘ ich mir Kurzzeitkennzeichen besorgt und den Lomax geholt.
Nach etwas putzen, Öl nachschauen, Luft nachfüllen und tanken ging es dann heute m orgen erst zum TÜV (da hat er zwar gleich mal sein „Revier“ markiert – aber der Prüfer nahm es mit Humor) und dann gab’s die Zulassung.
Jetzt wird noch eine elektronische Zündung eingebaut (die alte macht Mucken wenn sie heiss wird) und dann bekommt er hier mal den Landkreis gezeigt.
Meine Tochter hat auch schon ‘nen Namen: er soll „Bluely“ heißen. => kommt noch in Chromfolie auf die Motorhaube.
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Wenn Du Kontakt zu einem weiteren Lomaxgenossen brauchst, hätte noch einen Kumpel im Spessart der auch seit gut 15 Jahren einen hat.
 
Hallo Olaf.
Das ist ja mal ein absoluter Gegenpol zum Camaro :).
Eine Ente kippt nicht um, neigt sich aber schon beachtlich bei der Kurvenfahrt. Wie ist es in dem Lomax, welcher nur ein Hinterrad hat?

Welchen Threewheeler hattest du früher?

Ich finde den Morgan Threewheeler ja richtig cool!

Viele Grüße Patrick
 
Außer das man sich ein Rad spart, was ist der Vorteil von solch einem Dreirad?
 
Außer das man sich ein Rad spart, was ist der Vorteil von solch einem Dreirad?
Du sparst vor allem das Differential und eine komplizierte Hinterachse,eine einfache Motorradschwinge reicht.
Nachteil ist natürlich die Schlaglöcher denen du mit den Vorderrädern ausweichst die nimmst du dann mit dem Hinterrad mit.:D
 
Ich versuche mal der Reihe nach zu antworten:

@FlyingFH : danke - ich werd' mich mal bei Gelegenheit bei dir melden
@Altenburger : durch den tiefen Schwerpunkt und angepasste Federn/Dämpfer ist die Schräglage beim Lomax bei weiten geringer als bei der Ente. Ich hatte mal einen alten Morgan (mit JAP-Motor aus den 60ern).
@Fazerfahrer : das ist der "neue/ Aktuelle Morgan. Gibt es seit ca. 5 Jahren wieder (mit Harley-Motor). Genau so einen bin ich an Pfingsten (2 Wochen vor dem Z-Treffen) gefahren.
@fr.jazbec : das Heck rutscht so schnell nicht (ausser bei Nässe) - der Lomax hat Frontantrieb.
@H-P : hmmmmm - Vorteil???? Schwere Frage. *kopfkratz* => hab ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Das Teil macht halt einfach Spaß und es ist mal "was anderes". ;)
 
Hier im Spessart (Collenberg) ist jedes Jahr ein Guzzi-Treffen.
Letztes Jahr war auch eines mit dabei. Aber einen Zusammenhang hab ich nicht sehen können, zwischen Guzzi und Threewheeler :D
Schon urige Dinger :t

26. MG Fest Collenberg 2017 | Guzzi4ever

Anbei noch Fotos

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Ein Guzzihändler, gleich hier ums Eck soll noch 3 Originale haben, die restauriert werden wollen


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Cooles Spaßgerät, kann man machen, wenn man einfach Bock darauf hat :thumbsup:
 
Hallo Olaf,
was macht der Threewheeler?8-)
Er läuft und macht (irrsinnig) Spaß. ;)
Ich habe (wie im Ursprungsthread angekündigt) eine elektronische Zündung eingebaut - seitdem tuckert er im Stand mit gemütlichen 800 U/min vor sich hin und geht auch nicht mehr aus weil die Zündspule heiß wird.
Eine neue Lima hab' ich ihm auch spendiert - bei der alten ist immer wieder die (interne) Sicherung durchgebrannt.
Der Auspuff auf den oberen Bildern war nur kurz dran. Das ist nur ein offenes Rohr und damit wird eine längere Fahrt (>20km) doch recht unangenehm (ist ja gleich neben dem Ohr).
Habe von meiner alten Triumph noch 2 Endtöpfe übrig und einer davon ziert jetzt den Lomax. Passt, hört sich im Stand recht dumpf an und ab ca. 70 km/h wird er von Wind-/Motorgeräuschen übertönt.
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Über den Winter werde ich ein paar Risse/Beschädigungen im GFK ausbessern und dann bekommt er eine neue Lackierung (Farbe bleibt, aber evtl. ein paar Akzente/Streifen).
 
Der 3 Wheeler wurde in schlechten Zeiten entwickelt als Rohstoffe und Geld knapp war. Hier fuhr man Iseta oder Loyd usw. In England baute Morgen den 3 Wheeler aus den oben genannten Gründen.

Da das Auto für die Motorleistung relativ leicht war stellte sich ein sportliches "Gefühl" ein. (für damalige Verhältnisse)

Ich sehe heute keinen Kaufgrund für so ein Fahrzeug mit dem nichtmal ein LKW überholt werden kann ohne sein Leben zu gefährden.
 
Ich vermute mal, daß @alFanta ein paar Smileys in seinem Beitrag vergessen hat, denn dass ausgerechnet von ihm solche Aussagen kommen würde mich doch ansonsten sehr wundern (die "Mille Miglia" in seiner Signatur war ein Rennen von 1927-1957). :sneaky:
Und LKW's überholen geht ganz gut, denn der Lomax läuft mit der derzeitigen/serienmässigen Motorisierung 130 km/h.
 
Den Winter über war etwas verschönern und verbessern angesagt:
- die Motorhaube hatte Risse im Gelcoat. Deshalb hab' ich sie geschliffen, die Risse laminiert, alles geschliffen und dann zum Lackierer gebracht. Sieht besser aus als neu.
- der hintere Stoßdämpfer wurde ersetzt (durch einen strafferen aus der Acadiane). Das hat einiges gebracht: eine langgezogene wellige Kurve, in der er vorher bei 95km/h zum "schwänzeln" begonnen hat und bei 105km/h um gefühlt 30cm versetzt hat geht jetzt mit 110km/h ohne Probleme. Die vorderen habe ich auch schon rumliegen - die werden die nächsten Tage eingebaut.
- ein Handschuhfach habe ich gebaut, damit Kleinkram (Handy, Geldbeutel, Schlüssel) seinen Platz hat.
- beim Choke-Knopf ist das Gewinde gebrochen. Ich wollte erst den originalen nachbauen, aber meine Tochter war der Meinung, dass da auch was lustiges dran kann. Darum wurde es ein Drachenkopf (Drache Ohnezahn). Navihalter und Steckdose dafür haben auch gleich einen Platz bekommen.
- durch die doch recht kleine Silhouette fahre ich auch tagsüber mit Licht. Weil aber die Lima recht "grenzwertig" ist (von der Leistung her) hab' ich Tagfahrlichter angebaut. Sobald das Abblendlicht eingeschaltet wird, werden diese gedimmt. Die Halterung für die Tagfahrlichter hab' ich mit dem 3D-Drucker gedruckt.

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