Habe mir einen sehr gut gepflegten Z4 E85 Youngtimer (Bj. 4.2005) zugelegt. Bin total begeistert, möchte aber als erstes das leidige Problem des Türschepperns beim Schliessen (oder wie auch immer es genannt wird) angehen.
Ich weiss, dass mich die alten Z4-Füchse im Forum als Neumitglied sicher dafür steinigen werden, dass ich das Thema wieder aufnehme, aber ich habe trotz Durchstöberns von gefühlten 100 alten Threads aus den frühen Jahren des Z4 (2004-2006) keine einfache Anleitung zur Lösung des Problems finden können, ausser dass die Schlösser (damals noch auf Garantie) ersetzt werden müssten. Man suche z.B. nach PuMa 4835029.
Ein neuerer Thread von 2015
http://www.zroadster.com/forum/index.php?threads/türschlösser-austauschen.107207/
hat allerdings viele wertvolle Anregungen gegeben (Schlösser tauschen, Entdröhnen), aber es fehlt mir am Ende die klare Aussage, ‚Ursache gefunden, Problem gelöst, folgende Teile sind erforderlich, dann klingt die Tür wertig und eines BMW würdig‘. Das ist absolut kein Vorwurf,denn das Forum ist für mich eine super Ideen- und Trickkiste, die ich sehr schätze und an der ich mich gerne beteiligen möchte.
Hier meine Frage an das Forum:
1. Sind dies die beiden richtigen Schlösser, die das Problem beseitigen? Ich frage dies, weil bei Langer.de steht, dass es die nicht mehr gibt und sie durch andere ersetzt wurden (die es auch nicht mehr gibt L)
links 51217202143 (28 €):
https://www.partacus.de/ersatzteile/detail/8a4267784033533755e7ec86b64df84c/
rechts 51217202146 (123€ ?!):
https://www.partacus.de/ersatzteile...727ae15ae93/?gclid=COaT3bO-ncsCFQ0SGwodICoOlw
2. Sind die langzeitwirksam, d.h. die Wirkung lässt nicht schon nach wenigen Monaten nach? Wie sind die Erfahrungen?
3. Betrifft das alle E85/86er in den Jahrgängen um 2005 oder nur bestimmte?
4. Lohnt sich die zusätzliche Entdröhnung mit Butylplatten wirklich und wie dick und schwer sollte sie sein?
5. Was muss ich sonst beachten? Gibt es weiter Tricks? Ein- und Ausbau sind im Forum bereits gut dokumentiert.
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Gruss. Ulrich
PS:
Meine Theorie für das Problem habe ich hier angehängt und vieleicht trägt es zum Verständnis bei. Ich bitte um Entschuldigung für die etwas lehrerhaft klingende Erklärungen, aber Schwingungstechnik war schon mein Lieblingsfach an der Uni.
I. Körperschallübertragung durch das Türschloss
Im Vergleich der beiden Schlösser (Foto unten hatte ich im Forum gefunden, bitte nicht böse sein, hatte vergessen die Quelle zu notieren) fällt auf, dass die deutlich dickere Dichtungsraupe beim Neuteil, die wegen ihrer Dicke das Schloss vom Schallkörper (=Tür) schwingungstechnisch viel besser trennt, als die bereits verbaute und komprimierte alte, die vielleicht auch noch sehr (zu) stark verschraubt wurde. Die kann mit der Zeit hart werden (eventuell durch Hitze und Alterung) und trennt dann nicht mehr ausreichend Schloss von Türblech.

Die Ursache und der Übertragungsweg des Scheppergeräusches scheint mir verständlich:
Der Fangbügel in der Karosserie schlägt auf den harten metallischen Schnäpper des Systemschlosses und der erzeugt Körperschall. Diese Körperschallschwingungen werden über die harte Metallplatte und die Verschraubung vom Schloss auf das dünnwandige Türblech übertragen, das dann aufgrund seines geringen Eigengewichts mit hoher Eigenfrequenz grossflächig abstrahlt und den Blechtrommeleffekt verursacht.
Die auf das Schloss aufgebrachte Dichtungsraupe sollte diesen Übertragungsweg eigentlich unterbrechen, aber eben, eine verhärtete oder zu stark komprimierte Dichtung ist ein schwingungstechnischer Kurzschluss und keine Entkopplung.
Bei den neuen Schlössern wurde vermutlich die Dichtung dicker und druckfester gestaltet sowie die harten metallischen Teile im Schnepper durch weichere aus Kunststoff ummantelt oder ersetzt.
Somit schlägt nicht Metall auf Metall, sondern Metall auf weicheren Kunststoff.
Beides führt zu einer Verbesserung des Klangeindrucks.
II. Entdröhnung der Tür
Die Lösung mit der Entdröhnschicht wurde mehrmals als positiv bewertet(= tieferes Ploppen). Das kann ich verstehen, denn der Verbesserungseffekt begründet sich
1. durch die Massenregel, die besagt, dass grössere Massen bei Körperschallanregung durch Stösse zu tieferen abgestrahlten Eigenfrequenzen führen. Also je schwerer die flächig auf die Türinnenseite verklebte Schwerfolie (Butyl oder Bitumen, 1 oder mehrlagig), desto tiefer das ‚Plopp‘. Allerdings nicht übertreiben, das ist dann kein Leichtbau mehr…;-)
2. die hohe innere Dämpfung der Schicht, die die Weiterleitung und Ausbreitung der Schwingungen auf dem Türblech vermindert
Übrigens, offenzellige PU-Schaumstoffe (z.B. aus dem Lautsprecherbau bekannt) sind zu leicht, um der Massenregel zu gehorchen und den Körperschall zu beeinflussen. Sie sind ´nur´ gute Luftschallabsorber und wenn sie nicht mit einer Schwerschicht kombiniert werden, dämpfen sie nur den beim Schliessen erzeugten ´Blechtrommelschall´ in der Tür ab. Der Effekt nach aussen oder in den Innenraum ist minimal, da die Eigenfrequenz der Tür nicht wie bei der Massenregel zu tieferen Werten verschoben wird. Also schaden tut’s nicht, aber auch nicht richtig nützen.
Ich weiss, dass mich die alten Z4-Füchse im Forum als Neumitglied sicher dafür steinigen werden, dass ich das Thema wieder aufnehme, aber ich habe trotz Durchstöberns von gefühlten 100 alten Threads aus den frühen Jahren des Z4 (2004-2006) keine einfache Anleitung zur Lösung des Problems finden können, ausser dass die Schlösser (damals noch auf Garantie) ersetzt werden müssten. Man suche z.B. nach PuMa 4835029.
Ein neuerer Thread von 2015
http://www.zroadster.com/forum/index.php?threads/türschlösser-austauschen.107207/
hat allerdings viele wertvolle Anregungen gegeben (Schlösser tauschen, Entdröhnen), aber es fehlt mir am Ende die klare Aussage, ‚Ursache gefunden, Problem gelöst, folgende Teile sind erforderlich, dann klingt die Tür wertig und eines BMW würdig‘. Das ist absolut kein Vorwurf,denn das Forum ist für mich eine super Ideen- und Trickkiste, die ich sehr schätze und an der ich mich gerne beteiligen möchte.
Hier meine Frage an das Forum:
1. Sind dies die beiden richtigen Schlösser, die das Problem beseitigen? Ich frage dies, weil bei Langer.de steht, dass es die nicht mehr gibt und sie durch andere ersetzt wurden (die es auch nicht mehr gibt L)
links 51217202143 (28 €):
https://www.partacus.de/ersatzteile/detail/8a4267784033533755e7ec86b64df84c/
rechts 51217202146 (123€ ?!):
https://www.partacus.de/ersatzteile...727ae15ae93/?gclid=COaT3bO-ncsCFQ0SGwodICoOlw
2. Sind die langzeitwirksam, d.h. die Wirkung lässt nicht schon nach wenigen Monaten nach? Wie sind die Erfahrungen?
3. Betrifft das alle E85/86er in den Jahrgängen um 2005 oder nur bestimmte?
4. Lohnt sich die zusätzliche Entdröhnung mit Butylplatten wirklich und wie dick und schwer sollte sie sein?
5. Was muss ich sonst beachten? Gibt es weiter Tricks? Ein- und Ausbau sind im Forum bereits gut dokumentiert.
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Gruss. Ulrich
PS:
Meine Theorie für das Problem habe ich hier angehängt und vieleicht trägt es zum Verständnis bei. Ich bitte um Entschuldigung für die etwas lehrerhaft klingende Erklärungen, aber Schwingungstechnik war schon mein Lieblingsfach an der Uni.
I. Körperschallübertragung durch das Türschloss
Im Vergleich der beiden Schlösser (Foto unten hatte ich im Forum gefunden, bitte nicht böse sein, hatte vergessen die Quelle zu notieren) fällt auf, dass die deutlich dickere Dichtungsraupe beim Neuteil, die wegen ihrer Dicke das Schloss vom Schallkörper (=Tür) schwingungstechnisch viel besser trennt, als die bereits verbaute und komprimierte alte, die vielleicht auch noch sehr (zu) stark verschraubt wurde. Die kann mit der Zeit hart werden (eventuell durch Hitze und Alterung) und trennt dann nicht mehr ausreichend Schloss von Türblech.

Die Ursache und der Übertragungsweg des Scheppergeräusches scheint mir verständlich:
Der Fangbügel in der Karosserie schlägt auf den harten metallischen Schnäpper des Systemschlosses und der erzeugt Körperschall. Diese Körperschallschwingungen werden über die harte Metallplatte und die Verschraubung vom Schloss auf das dünnwandige Türblech übertragen, das dann aufgrund seines geringen Eigengewichts mit hoher Eigenfrequenz grossflächig abstrahlt und den Blechtrommeleffekt verursacht.
Die auf das Schloss aufgebrachte Dichtungsraupe sollte diesen Übertragungsweg eigentlich unterbrechen, aber eben, eine verhärtete oder zu stark komprimierte Dichtung ist ein schwingungstechnischer Kurzschluss und keine Entkopplung.
Bei den neuen Schlössern wurde vermutlich die Dichtung dicker und druckfester gestaltet sowie die harten metallischen Teile im Schnepper durch weichere aus Kunststoff ummantelt oder ersetzt.
Somit schlägt nicht Metall auf Metall, sondern Metall auf weicheren Kunststoff.
Beides führt zu einer Verbesserung des Klangeindrucks.
II. Entdröhnung der Tür
Die Lösung mit der Entdröhnschicht wurde mehrmals als positiv bewertet(= tieferes Ploppen). Das kann ich verstehen, denn der Verbesserungseffekt begründet sich
1. durch die Massenregel, die besagt, dass grössere Massen bei Körperschallanregung durch Stösse zu tieferen abgestrahlten Eigenfrequenzen führen. Also je schwerer die flächig auf die Türinnenseite verklebte Schwerfolie (Butyl oder Bitumen, 1 oder mehrlagig), desto tiefer das ‚Plopp‘. Allerdings nicht übertreiben, das ist dann kein Leichtbau mehr…;-)
2. die hohe innere Dämpfung der Schicht, die die Weiterleitung und Ausbreitung der Schwingungen auf dem Türblech vermindert
Übrigens, offenzellige PU-Schaumstoffe (z.B. aus dem Lautsprecherbau bekannt) sind zu leicht, um der Massenregel zu gehorchen und den Körperschall zu beeinflussen. Sie sind ´nur´ gute Luftschallabsorber und wenn sie nicht mit einer Schwerschicht kombiniert werden, dämpfen sie nur den beim Schliessen erzeugten ´Blechtrommelschall´ in der Tür ab. Der Effekt nach aussen oder in den Innenraum ist minimal, da die Eigenfrequenz der Tür nicht wie bei der Massenregel zu tieferen Werten verschoben wird. Also schaden tut’s nicht, aber auch nicht richtig nützen.