Vanos "Rassel Ringe" M52/54

Hell046

macht Rennlizenz
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7 Mai 2014
Wagen
BMW Z4 e86 coupé 3,0si
Hallo zusammen, ich hoffe das Thema gibt es nicht bereits in der Form. Hatte nur das damalige Thema von @Schuffel gefunden, jedoch im Bietebereich. Das ist wieder etwas anderes.

Kurze Zusammenfassung:
Worum geht es? Das Lagerpaket der Vanos ist bekannt für die Erzeugung von Rassel/Klappergeräuschen.
Warum ist das so? Das Lagerpaket besteht aus zwei Nadellagern mit einer Distanzscheibe dazwischen. Diese laufen von einem Ring umschlossen in den Vanos Kolben. Die Ringhöhe gibt das Axialspiel vor, denn auf dem Ring liegen beidseitig die Laufscheiben der Lager auf. Leider hat das ganze Paket ab Werk ein viel zu großes Spiel, demnach klappert es.

Das ist natürlich alles bekannt und nichts neues. Die Herangehensweise auf dem Markt gefällt mir jedoch nicht und das hatte auch @Schuffel damals dazu gebracht eigene Ringe in Auftrag zu geben.

Interessant finde ich, dass anscheinend so ziemlich jede Vanos ein relativ exakt zu großes Spiel hat. Den Sinn dahinter erkenne ich noch nicht, aber BMW wird sich sicher etwas dabei gedacht haben. Die meisten tun dies als zu grobe Toleranz ab und begründen es mit Produktionskosten. Kommt mir jedoch komisch vor, wenn die Streuung nicht so groß, sondern das Grundmaß einfach schon viel zu groß ist. Spielraum für thermische Ausdehnung, Schmierfilm?

Der Markt hat als Lösung:
  • Beisan Rasselkit, muss eventuell händisch abgeschliffen werden. Totaler Unsinn einen gehärteten Ring per Hand irgendwie plan abzuschleifen. Das wird nichts.
  • Kessler hat fertige Ringe im Angebot. Auf Nachfrage gab er mir den Wert von 7,25mm Höhe an. Dazu später mehr.
  • Die Vanos Schmiede hat auch noch Ringe, Maße unbekannt.

Ich habe meine Ersatzvanos vermessen und die Maße stimmen mit denen einiger anderer überein. Das Lagerpaket (2x Nadellager + Distanz) hat 7,3 mm. Die Ringe haben knapp 7,46 mm. Das sind ganze >0,15 mm Luft! (Genauer will ichs jetzt nicht angeben, ist hier nicht wichtig).
Bei Verbau der Kessler Ringe hat dieser jedoch 0,5 mm Untermaß! Damit würden die Lager komplett auf Vorspannung laufen und der Distanzring hat prinzipiell keine Aufgabe mehr, er führt die Lager nur noch radial. Finde ich auch nicht toll.
Der Lagerhersteller gibt für die Lager ein Axialspiel von deutlich weniger vor, genaue Werte müsste ich nochmal erfragen, <0,02 mm dürften aber schon reichen.

Hat denn bereits jemand die Beisan Rasselringe in der Hand gehabt und vermessen? Alternativ andere Rasselringe?

Für Interessierte: Die Nadellager haben eine 15mm Bohrung, 28mm Außendurchmesser und 2mm dicke. INA AXK1528 bietet sich an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt mir jedoch komisch vor, wenn die Streuung nicht so groß, sondern das Grundmaß einfach schon viel zu groß ist. Spielraum für thermische Ausdehnung, Schmierfilm?
Wahrscheinlich ist die Erklärung viel simpler. Ein gehärteter Ring mit den von dir gemessenen Dimensionen wird als Außenring für Radial Nadellager ersatzteilmäßig gelistet. Also hundertausendfach für einen kleinen Taler hergestellt.

Die für mich hergestellten Ringe sind auch allesamt schmaler, weil die 0,15mm Luft erheblich zu viel Spiel darstellen.

Bis auf die Gussteile sind doch fast alle anderen Teile der Vanos Einzelteile, wie sie auch in anderen Maschinen verbaut werden. Den Kolben mit der schrägen Außenverzahnung habe ich beispielsweise mal in der Hydraulik einer Rundballenpresse entdeckt.
 
Hat denn bereits jemand die Beisan Rasselringe in der Hand gehabt und vermessen? Alternativ andere Rasselringe?
Ja, ich. Habe die Maße jetzt nicht mehr im Kopf, aber es passte nur so halbwegs. Was ich viel schlimmer fand. Die Ringe sind aus schnödem Alu und nur halb so hart wie die original Ringe. Das dürfte sich negativ auf den Verschleiß auswirken.
 
Vielen Dank dir!

Gut, wenn es die original Ringe einfach so im Handel gibt ist es klar warum die in der Vanos gelandet sind...

Laut Probsten und Beisan sind deren Rassel-Ringe aus gehärtetem Stahl wie die originalen. Sicher, das du die Beisan Ringe hattest?
Mir ist auch etwas unklar wozu an der Stelle gehärtetes Material genutzt wird, zumal die Ringe keine "schwierige" Aufgabe haben.
 
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