AW: Völlig Wertlos - 3.0si - 30TKM - 17TE
Immer diese Leasing vs. Kauf - Diskussion
Es ist schon erschreckend, wie wenig manch einer über ein Thema weiß und wie viel Quatsch darüber geredet wird.
Vorab: Ich habe schon Autos gekauft, geleast, finanziert und das Abenteuer "Gebrauchtwagenverkauf" habe ich auch hinter mir.
Nun mal zum Eingemachten:
ES IST VÖLLIG EGAL OB KAUF, LEASING, FINANZIERUNG ODER SCHEIDUNG, MAN MUSS MIT DEM GESAMTERGEBNIS ZUFRIEDEN SEIN!
Wenn man etwas nicht mag, dann muss man es auch nicht tun. im Gegenzug sollte man aber die anderen nicht verteufeln oder in irgendwelche Schubladen (keinekohleaberdickesautofahren) stecken.
Wichtig: Oft wird das Thema Privatleasing angeführt (und das es nicht lohnt). In der vergangenheit waren dies aber sehr oft 3-Wege-Finanzierungen. Diese heißt bei BMW: SELECT FINANZIERUNG und ist nichts anderes als eine klassische Kreditfinanzierung, an deren Ende sich der Kunde entscheiden kann, ob er:
- den Wagen zurück gibt
- weiterfinanziert bis er ihm gehört
- herauskauft
BMW hat bei Privatleuten überwiegend zu dieser Methode gegriffen (Sonderleasingaktionen ausgenommen).
Wo liegt der Vorteil für den Kunden?
Je nach Marktsituation kann ich nach der Laufzeit entscheiden was ich möchte:
- Ist der Wagen auf dem gebrauchtwagenmarkt mehr wert als er bei BMW steht, dann kaufe ich ihn raus und verkaufe ihn privat.
- Gefällt mir der Wagen so gut, dann kaufe ich ihn raus oder finanziere ihn bis zum Schluss.
- Ist der gebrauchtwagenmarkt kaputt (wie in den letzten Jahren), dann gebe ich den wagen zurück und habe keinen Verlust.
Viele hängen sich an der Bezeichnung des "Leasing" oder der "Finanzierung" auf. Stellen dies mit Personen ohne Kreditwürdigkeit gleich. Eher umgekehrt ist es der Fall. Bei Kreditverträgen prüft die BMW - Bank den hintergrund. Hat man eine hohe Kreditbelastung durch das Eigenheim, kann es sein dass BMW einem den Wagen nicht gibt. Natürlich gibt es Verkäufer, die die Situation ausnutzen um einen Wagen zu verkaufen, egal welche belastungen der Kunde hat, aber dies sollte nicht der Regelfall sein.
Umgedreht ist dann doch die Frage, wie kann sich ein "Normalverdiener" überhaupt einen Neuwagen leisten, welcher in der Preisregion > 30.000 € liegt? Durch eisernen sparen!
Max Mustermann muss für ein Auto mit einem aktuellen Gegenwert von 30.000 € rund 8 Jahre lang 300 € sparen (Inflation vernachlässigt). Ab dem Kaufzeitpunkt verliert der Wagen ja an Wert, folglich muss Max Mustermann den Wertverlust monatlich wieder ansparen. Da Max Mustermann den Wagen 8 Jahre fahren will und der Wagen nach dieser Zeit faktisch wertlos ist, muss er wieder 300 € zurücklegen. In der zeit der 8-jährigen Ansparphase fährt Max Mustermann einen gebrauchten Kleinwagen für 5000 €. dieser Wagen ist nach 8 Jahren faktisch auch nichts mehr wert. Um die 5000 € für den gebrauchtwagenkauf zu erhalten, musste Max Mustermann damals 4 Jahre lang 100 € monatlich sparen. Während dieser 4-jährigen Sparphase ist Max Mustermann mit einem 1000 € Schrottpolo unterwegs gewesen. Der Wagen war nach den 4 Jahren faktisch wertlos. Für die 1000 € zum Kauf seines 1. Autos musste Max Mustermann in seiner 3-Jährigen Ausbildung 25 € sparen und dabei mit dem Fahrrad fahren.
Kurzum, Max Mustermann muss für 8 Jahre 3er BMW-Neuwagenmitmittelmäßigerausstattungfahren rund 15 Jahre dauersparen und ist zu dem Zeitpunkt 32 Jahre alt.
Sein Schulkumpel Fritz Zinsmann fährt auch 3 Jahre Fahrrad und spart für das erste Auto 1000 € und macht es genauso wie der Max. Als er aber die 30.000 € zusammen hat, nimmt er diese für die Anzahlung seiner Eigentumswohnung. Für 299€ ohne Anzahlung least er sich das Z4QP bei BMW für 36 Monate und hat viel Spaß mit nem 45.000 € Auto. Nach den 36 Monaten nimmt er sich einen 5er Kombi für 499 € im Monat auf 2 Jahre. Ihm geht es durch den Jobwechsel besser und er braucht Platz für die Familie. Oh je, Finanzkrise und CO2-Steuer. Die Familie muss den Gürtel enger schnallen. Der 5er kommt nach den 2 Jahren weg und ein 118d ins Haus für 36 Monate und 129€/Monat. Fritz ist beim Kauf auch 32 Jahre alt.
Nun nach diesen 8 Jahren BMW hat Max rund 40.000 € (inklusiver Zinsverluste) verbraten. Sein Nachbar Fritz dagegen 27.500 €.
Natürlich hängt alles von den Konditionen ab.
Gibts ein sonderleasing von BMW?
Sind günstige Zinsangebote da?
Wie hoch sind die Rabatte?
Nur zum einfachen Vergleich:
Ein gebrauchter Z für 25.000 € kostet in 3 Jahren rund 3000 € Zinsverluste, was monatlich rund 80 € ausmacht. Folglich kann ich bei jedem Leasing/Finanzangebot 80 € gedanklich abziehen, denn die würde ich beim vergleichbaren Barkauf verlieren.
Wichtig ist halt verhandeln, das gilt genauso wie beim Barkauf. Wer die Listenleasingrate bezahlt, handelt so als ob er einen Neuwagen ohne Rabatt kauft.
Was aus meiner Sicht noch ein pluspunkt für die fFnazierungsvariante ist, ist die begrenzte Haltedauer und der damit verbundene Kontakt zu BMW.
Sollte man mal einen "problembehafteten" Wagen bekommen, so ist das ende der Haltedauer absehbar. Zudem ist das Engagment von Autoherstellern gegenüber Finanzierern deutlich besser (Servicepakete, etc.).
Am Schluss bleibt eigentlich nur das persönliche Befinden. Jeder soll es so machen wie er mag. Ich habe einen überzeugten Barkäufer vom Leasing überzeugt, was sich als Fehler herausgestellt hat. Er konnte damit nicht umgehen. ihn schmerzen die monatlichen Abbuchungen seelisch (nicht finanziell), er hat keine Bindung zu dem Wagen. Er putzt es nicht mal, obwohl er vergangene Autos wie seinen Augapfel gehütet hat. Für ihn war Leasing nix. Also soll jeder machen was er mag.
Aber bitte niemanden als Möchtegernzettifahrer in die Ecke stellen, denn wo das Geld herkommt ist egal. Gezahlt werden muss es so oder so. Andernfalls könnte man ja Neid und Mißgunst unterstellen, wie meinem alten Ausbilder, der jeden durch die gleiche "harte Schule" schicken musste, weil er selbst nicht über seinen Schatten springen konnte.... b: