Von Basel nach Wien oder 1600 km und 6100 Kurven

42w203

Sonntagsfahrer
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17 August 2009
Ort
Bremen Umland
Wagen
BMW Z4 e89 sDrive35is
Hallo Z-Freunde,

wir haben gerade eine wunderbare Woche hinter uns. Wir sind hier oben im Norden nicht gerade mit Kurven und Bergen gesegnet. Unsere höchste Erhebung ist man gerade 50 Meter hoch.
Also ging es per Autozug nachts gen Süden nach Lörrach. Am nächsten Morgen folgte die Entladung mit gut zweistündiger Verspätung und eine Stadtfahrt durch das vormittagliche Basel.

(Unsere Tagesrouten waren vorgeplant, denn wir hatten ein strammes Programm zu bewältigen. Der Autozug ab Wien - 6 Tage später - war bereits gebucht.)

Kaum hatten wir Basel hinter uns gelassen, fuhren wir größtenteils auf schönen Nebenstrecken in Richtung Sustenpass.
Ein Hightlight war sicher die "Panoramastraße" (Flühlipass). Reichlich grüne Wiesen, Wälder, tolle Kurven und meistens ein guter Belag. Allerdings häufig nur einspurig befahrbar.
Weiter ging es über den Brünigpass. Sehr stark befahren, aber der Sustenpass wartete schon. Und wir bald darauf auch!

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Ein Erdrutsch sorgte für eine nicht geplante Übernachtung am Pass. Ach ja, neben dem heftigen Gewitter, gab es reichlich Hagel.

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(Sustenpass im Juli)

Während wir auf der Hotelterrasse eine kühle Erfrischung zu uns nahmen, wurde ein Radlader per Tieflader den Pass heraufgeschleppt.
Am folgenden Morgen ging es für uns weiter.
Der Sustenpass war klasse (Grimsel ist ebenfalls toll, kannten wir aber bereits von der letzten Tour).
In Andermatt dann ein Zwangsstopp. Der USB-Stick, mühsam mit einigen GByte böser Musik gefüttert, kam entweder mit den vielen Subdirectories oder den 320 kbit Aufnahmen nicht klar. In einem kleinen TV-Geschäft erwarben wir ein Auxkabel und von nun an kam unsere Musi vom iPad.
Die brauchten wir auch für den Oberalppass. Der ist nicht so spektakulär. Der Abstecher über Flims ist landschaftlich nett, aber viele Baustellen und noch mehr Verkehr. (Alternative: Ab Ilanz den Pass verlassen und über absolut geniale Nebenstrecke bis nach Bonaduz fahren)
Ab Chur in Richtung Süden wurde es dann wieder richtig gut. Über Churwalden und Lenz führt die gut ausgebaute und relativ wenig befahrene Strecke in den Albulapass.
Der Albulapass ist deutlich schmaler, vom Streckenverlauf spektakulärer und m.E. besonders empfehlenswert.

Nach Bergün ging es weiter in Richtung St. Moritz. Doch kurz vorher bogen wir links auf den Berlinapass ab. Für ein bisschen Bewgung sei ein Spaziergang zum Gletscher Morteratsch empfohlen (sofern der Zug am Bahnhof nicht gerade eine Horde Asiaten ausspuckt).
Der Berlinapass selbst ist eine schöne eher hochalpine, aber breit ausgebaute und stark frequentierte Strecke.
So, das war der Schweizer Routenabschnitt.
Von dort ging es weiter nach Livigno (zum tanken ;) )

Falls Interesse besteht, reiche ich Italien und Österreich nach.

Gruß
Gerald
 
Aber bitte gerne Italien und Österreich und auch mit Fotos!
Vielen Dank!;)
 
Freut mich, dass dir der Teil bei "uns" gefallen hat ... der "Flühlipass" heisst eigentlich Glaubenbielen und ich kenn ihn ganz gut .... es stimmt mit der Einspurigkeit, aber ich hab ihn selten extrem befahren erlebt und v.a. auf Seite Giswil (wo er endet) gibts doch ganz schoen viele Ausweichstellen. Allerdings hab ich genau an dem Pass mal eine meiner Felgen ruiniert, da es Abschnittchen im Wald mit Seitenbord gibt und mir da ein Spinner entgegengerast ist und ich zu weit ausweichen musste.

Den Bruenig findet glaub ich niemand schoen ... geht mit sinen 1000 Meterchen nicht wirklich hoch hinaus, bietet kein authentisches Pass oder Alpinfeeling, hat nicht wirklich irgendwelche Ausblicke ... das ist lediglich eine stark befahrene Nord/Suedverbindung zu den Seen und kann hoechstens als oder Waldhuegelfahrt zaehlen. Mit dem Albula hast du alles richtig gemacht, er ist der schoenste Uebergang ins Engadin und lohnt sich wirklich ... Berguen usw sind recht schoene Doerfer, da lohnt auch mal ein Stopp - Engadiner Bauernhaeuser. Den Julier hast du zum Glueck vermieden, das ist ein stark ausgebauter Pass, der auch im Winter offen gehalten wird fuer Laster....

Und der letzte heisst Bernina, nicht Berlina :P

Es gibt weitere, aber die Lagen nicht so ganz richtig fuer deine West-Ost Route ... der Klausen ist recht interessant, der Nufenen ist auch eher klein und geht mit seinen fast 2500 Metern (fuer die CH) am hoechsten hinaus. Ansonsten gaebs noch den Lukmanier ins Tessin bzw von da aus. Wenns dir nur um die Paesse ging, haettest anstatt Andermatt auch Nufenen und dann Lukmanier zurueck machen koennen :) Ist natuerlich ein grosser Umweg. Bei Thusis haettest ueber den Spluegen gehen koennen (auch klein) und dann wieder ueber den Maloja hoch ins Oberengadin ... dann aber den Albula verpasst... naja .. Ideen am Rande :)
 
@all. Danke für die Rückmeldungen

Hallo voon, nächstes Mal möchten wir Dich als Guide haben :t Danke für Deine Hinweise und Ergänzungen.
Wir waren bereits letztes Jahr in der Schweiz. Und da waren u.a. Nufenen-, Grimsel- und Furkapass angesagt. Wir fanden sie alle unglaublich beeindruckend.
Erstaunlicherweise ist uns der Albulapass in besonders guter Erinnerung geblieben. :@

Das war unser Routenverlauf:

Tag 1
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Tag 2
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Bei Bedarf schicke ich per PM die entsprechenden .KMZ Dateien für Google Earth

Gruß
Gerald
 
... schnell vorab die schönsten Pics aus Italien. :b (Routenbeschreibung folgt)

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Gruß
Gerald
 
Genau, VIEL mehr Bilder!

Ich fahre Ende August auch eine Pässetour. Freue mich schon sehr!!
 
Vom Ber(l)ninapass (danke voon ;) ) abgebogen erreichten wir über eine eigentlich nette, aber auf Tempo 50 begrenzte, Straße Livigno. Höflich formuliert kann man Livigno als "touristisch bestens erschlossen" bezeichnen. Also nix wie weg. Der empfehlenswerte Passo di Foscagno brachte uns aus dem Ort. Über viele Kehren schlängelt er sich schnell empor. Unterwegs ist noch eine Zollkontrollstation zu passieren und dann weiter in Richtung Bormio.
Etappenziel sollte eigentlich ein kleiner Ort hinter dem Gaviapass werden.
Es kam ein wenig anders. Der Ort Santa Caterina wirkte auf uns einladend. Schnell war das empfehlenswerte Hotel "Baita Fiorita Valfurva" gefunden.

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Nach einer ruhigen Nacht und einem hervorragenden Frühstück mit frisch zubereitem Rührei, sollte nun der Gaviapass "erfahren" werden.
Es war eine sehr gute Entscheidung, diese Strecke gleich morgens zu fahren. Denn die Strecke ist beeindruckend schön und teilweise auch sehr schmal. Ausweichbuchten sind vorhanden, aber bei Weitem nicht in der Dichte wie z.B. an der Panoramastraße Glaubenbielen.

Wir hatten den Gavia auf der ersten Streckenhälfte für uns fast allein!

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Es folgte ein Tunnel. Nicht sonderlich lang, aber fürchterlich dunkel. Licht am Ende des Tunnels war beim besten Willen nicht zu erkennen.
Das musste auch ein italienischer Rennradfahrer wenige Meter nach der Tunneleinfahrt feststellen. Er machte sich gottseidank lautstark bemerkbar, denn er war erst daraufhin im Schein des Fernlichtes erkennbar. Vor Schreck hatte ich erstmal eine ordentliche Bremsung eingeleitet. Auch in absoluter Unkenntnis der italienischen Sprache wurde schnell klar, dem Rennradler ist´s zu düster :b :X

Er heftete sich an unsere Rückleuchten und fand so den Weg aus der schwarzen Orientierungslosigkeit.
Freundlich bedankte er sich mehrfach, nachdem wir erneut das Tageslicht zu Gesicht bekamen.
Danach ging es reichlich bergab auf einer traumhaft schönen Strecke.

Gegen Ende des Passes kamen uns deutlich mehr Fahrzeuge entgegen. Zufall? Ich weiß es nicht ... aber mit ständigem Stoppen und Zurücksetzen ist der Pass bestimmt nur halb so schön.

In Ponte di Legno ging es gleich weiter auf dem Tonalepass. Deutlich breiter, deutlich mehr Verkehr, aber nach dem Gavia eine "fahrerische Abkühlung".
Auf der SS42 ging nun zügig Richtung Osten durch Mezzana bis die Straße an einer T-Kreuzung endet. Rechts beginnt dann die SS43. Und links eine äußerst nette kurvenreiche Straße mit mediterranem Flair (SP74) Richtung Samonico. Und - nix los. Genial!
Ab Ruffre-Mendola war eine Zunahme an Motorrädern zu verzeichnen.
Gut so. Die wissen meist, wo es nett ist ;) und es wurde nett und blieb es auch bis Eppan an der Weinstraße. Eine herrliche Strecke. :t

Dann die Hauptstraße Richtung Bozen. Na ja, muss auch sein. Schnell durch Bozen durch, doch leider ging es bei weitem nicht so zügig voran, wie wir uns es gewünscht hätten.
Und das Themometer kletterte und kletterte. Ein halbes Grad mehr und wir hätten das Dach geschlossen. :@

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(Italien Teil II und Österreich folgen bei Bedarf)

Beste Grüße aus dem platten und kurvenarmen Norden
Gerald
 
Bozen verliessen wir in östlicher Richtung. Kurz hinter dem Ortsausgang, auf Höhe Kameid, verließen wir die Hauptstraße und folgten der SS241.
Die gut ausgebaute Straße führt durch ein teilweise enges schluchtartiges grünes Tal. Nach der städtischen Hitze in Bozen kam uns diese schattenspendende Straße sehr gelegen.

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Zwischendurch verlor die Straße ein wenig an Spannung, doch ab Welschnofen folgt ein landschaftlichs sehr schöner und kurvenreicher Abschnitt.
Die Straße führt direkt am Karer See vorbei. Dieser kleine See ist so kitschig grünblau und schön gelegen, dass unweigerlich der Verdacht aufkommt - hier hat jemand mit Photoshop nachgeholfen ;) .

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Der See ist wohl auch ein außergewöhnlicher Touristenmagnet. Jedenfalls lässt die Größe des Parkplatzes und die damit einhergehende Infrastruktur diese Vermutung zu. Über einen extra gebauten modernen Tunnel erreicht man den Karer See und umrundet ihn mittels Fußweg in ca. 20 Minuten. Bei uns war ein Teil des Weges überschwemmt, so dass es noch eine (ganz) kleine Kletterpartie wurde.
Obwohl der Uferbereich nicht betreten werden darf, empfieht sich der Ort trotzdem für eine kleine Pause, wenn man ihn nicht zur falschen Zeit aufsucht.
Die Strecke bis Vigo di Vassa ist ebenfalls außergewöhnlich schön und macht Spazzzz zu fahren. Weiter geht es über die SS48 in Richtung Canzei. Ist ok. War zu unserer Zeit stark befahren, aber voller Spannung erduldeten wir die Strecke. Denn unser nächstes Ziel war die Sella Ronda.
Wir wollten die Strecke im Urzeigersinn erleben, also von Canazei zunächst Richtung Norden.

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Doch schon nach wenigen tollen Kurven standen wir in einem richtig fetten Stau. Wir brauchten fast eine Stunde, bis wir endlich das Nadelöhr (einspurige Verkehrsführung wg. Baustelle) passieren konnten. Es folgte eine elend lange Schlange mit gefühlten tausend Reisebussen.

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Die Sella Ronda ist beindruckend schön und spektakulär. Wer diese Runde auslässt, verpasst was! Wer sie - wie wir - zur Hauptverkehrszeit fährt, beisst sich in den Allerwertesten. Das macht einfach keinen Spaß.

Deshalb der Tip. Unbedingt diese Strecke so planen, dass Ihr sie früh morgens oder vielleicht spät abends befahrt.

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Ein wenig genervt suchten wir uns zur Streckenhalbzeit ein Hotel und setzten am folgenden Morgen die Route ab Corvara in Badia (nordöstlich des Sella-Massivs) fort.
Wir waren um ca. 9.00h wieder auf der Piste. Und die hatten wir für uns fast allein. Genial!!!

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Leider konnten wir es uns zeitlich nicht erlauben, aber die Strecke hätte sicher eine erneute komplette Runde
verdient. Wir sind den Abstecher zu den Drei Zinnen dismal nicht gefahren, aber ich hab ihn noch in vager und sehr guter Erinnerung.

Wir verliessen die Ronda bei Arabba, weiter auf der SS 48. In Andraz die Entscheidung. Richtung Norden oder Süden? Wir entschieden uns für die südliche Route (SR203). Auch diese eher breite Strecke führte durch Wälder und hatte herrlich schwungvolle Kurven. Eine Genussstrecke eben.
Es half nichts - wir mussten wieder Richtung Norden. Die SS20 diente als Verbindungsstrecke, um mittels SS638 Cortina d' Ampezzo zu erreichen.
"Zufälligerweise" ist die SS638 der Pass Giau. Sehr sehr empfehlenswert! Über 29 Kehren gehts bergauf. (siehe Schilderbilder :) ) Eine tolle Strecke und sie bleibt es bis Cortina.

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So, das war´s erstmal. Kleine Pause ;)
Ach ja. Das Wetter war bis dahin so toll wie die Landschaft und die Pässe.

Gruß
Gerald
 
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Cortina d'Ampezzo war für uns ein Punkt auf der Karte. War vielleicht ein Fehler. Das Wenige, was wir von Cortina gesehen haben, war durchaus interessant für einige Stunden. Als eine wuselige Stadt mit reichlich Verkehr wird sie uns in Erinnerung bleiben. Über die SR48 verließen wir Cortina in nördoöstlicher Richtung.Der Straßenbelag der breit ausgebauten Straße ist hier recht ruppig. Das Panarama verdient eine Erwähnung. Das scheinen auch die Busfahrer der Touristenbusse zu wissen :( . Der Passo Tre Croci ist m. E. trotzdem eine Empfehlung wert und mit zunehmenden Abstand von Cortina wurde es auch wieder ruhiger.

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Nach ca. 10 km knickt die SS48 scharf in südlicher Richtung ab. Die Strecke führt wieder durch viel Wald, die Kurvenradien werden größer (ähnlich unserem Mittelgebirge) und es macht Spaß, zügig hindurchzufahren. Und der Belag teilte uns auf der gesamten Strecke deutlich mit, dass das adaptive Fahrwerk eine sinnvolle Option gewesen wäre.
Kurz nach Auronzo di Cadore - zur rechten Hand ein großer See mit einer mächtigen Staumauer - ging es weiter in südlicher Richtung mit der SS52. Nach wenigen Kilometern (hinter Cima Gogna) ging es in östlicher Richtung weiter auf der SP 619.

Diese Straße war wie für uns gemacht. Äußerst nett die Landschaft und fast kein Verkehr. Nach Vigo di Cadore wurde es von Kilometer zu Kilometer immer besser, Die gesamte Strecke ist absolut lohnend. Einige Motorradgruppen begegneten uns. Das war´s. Keine Reisebusse, nur Kurven und nochmals Kurven. Für uns war das eines der besten Streckenabschnitte (Sella Ciampigotto).

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Die Strecke ist teilweise nur einspurig, und wird selten breiter als ein besser ausgebauter Wirtschaftsweg. Im letzten Drittel der Strecke bei Entrampo bitte aufpassen. Hier sind geniale aber unübersichtliche Kurven, teilweise in schluchtartigen Fels- und Waldgegenden. Und hier fahren schwere Kies-LKW!
Leider habe ich gerade von swe SP619 keine zeigbaren Bilder. Die müssen wir wohl nächstes Jahr noch einmal fahren :w
Aber Google Maps / Street view hilft und verschafft einen ersten Eindruck (z.B. "46.487908,12.576008" , "46.498156,12.638133" , "46.477554,12.603849" , "46.516055,12.688079" , "46.521474,12.727207" "46.519651,12.796202")

Nördlich von Entrampo ging es in Richtung Povolaro (SS465) bis nach Sutrio. Die Berge wurden flacher und flacher, die Ecken verschwanden - alles sah nun rundlicher aus.
Mit der zunächst stark befahrenen SS52bis ging es Richtung Norden zur österreichischen Grenze. Eine grottenlangweilige Strecke!
Erst wenige Kilometer vor der Grenze wollte die Landschaft wohl noch einmal zeigen, wie toll Italien sein kann. Spitzkehren und rasante Höhenzunahme bis zum Grenzübergang.

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Aber nun war es zu spät - wir waren in Österreich.
 
Der Plöckenpass (110) brachte uns die Mauthen. Eigentlich eine schöne Strecke. Doch der Straßenzustand ist leider über weite Strecken unterirdisch schlecht. Weiter ging es nach Hermagor. Zunächst südlich des Flusses Gail. Es geht durch ein breites Tal, und durch kleine Dörfer. Eine Alternative zur viel befahrenen B111, wenn genügend Zeit vorhanden ist. Irgendwann jedoch verloren wir die Geduld und wechselten die Flußseite. Die Bundesstraße verließen wir kurz nach dem Ort St. Stefan an der Gail in Richtung Kreuzen (L33). Eine empfehlenswerte Strecke. Mit bis zu 18% Steigung geht es durch Wälder und grüne Wiesen. Die Strecke ist wenig befahren. Nach Feistritz an der Drau ändert sich das Landschaftsbild noch mehr in Richtung Mittelgebirge (durchaus vergleichbar mit dem Harz). Die Strecke führt an den südlichen Zipfel des Millstätter Sees vorbei. Weiter ging es in Richtung Bad Kleinkirchheim (B88). Unser Etappenziel sollte die Turracher Höhe werden.

Die B95 zur Turracher Höhe hat bis zu 23 % Steigung, ist topfeben (nur die Südrampe!) und hat viele weit geschwungene Kurven. Es muss genial sein, diese Strecke mit einem üppig motorisierten Z - mein Wunsch wären hier mindestens 300PS :b - herauf zu knistern. Unserem Kleinen wurde es doch mächtig warm. Oben angekommen liefen alle Ventilatoren. Kein Wunder - die Nadel des Drehzahlmessers fiel nur äußerst selten unter 5000 Umdr.

Und die Momentanverbrauchsanzeige zeigte fantastische Werte :y an . . . Nur gut das es am nächsten Morgen dann bergab ging.
Weniger gut war das Wetter. Doch nach einigen Kilometern war das Dach von den Überbleibseln der nächtlichen Gewitterschauern befreit. Also Dach auf und die Turracher Straße hinunter, weiter in Richtung Murau.

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Über den Sölkpass / Erzherzog-Johann-Straße ging es weiter in Richtung Norden. Der Himmel verdunkelte sich zusehens.
Die Passstraße selbst ist vermutlich viel schöner, als wir sie in Erinnerung behalten werden.

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Die Passhöhe lag bei uns völlig im Nebel. Unglaublich wie dicht die Suppe in den Bergen sein kann. Und das Dach mussten wir auch wieder schließen :veryangry.

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Weiter ging es nördlich der Tauern durch die Wintersportorte Ramsau und Schladming. Trotz der vielen Ortschaften hat uns der kurvige Streckenabschnitt auf eine Art Hochplateau gut gefallen.

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Eigentlich fuhren wir ja in die falsche Richtung. Wien liegt im Osten und wir fuhren in westlicher Richtung. Denn wir wollten den Pass Gschütt noch mitnehmen. Dieser ist so unspektakulär - gut das auf der Passhöhe ein Schild angebracht ist, wir hättens sonst nicht bemerkt - das sich der Umweg für uns nicht gelohnt hat. Die Abfahrt dann in Richtung Hallstätter See wurde zwar zunehmens interessanter, doch das Wetter, die Reisebusse und die LKW verbündeten sich. Grrrrr.
Um den Hallstätter See herum fuhren wir in Richtung Bad Aussee.
Warum wir zu allem Überfluss die nördliche viel befahrene Bundesstraße B145 anstatt die Südroute über die L701 wählten, erschließt sich mir im Nachhinein nicht. :4oops: Die L701 kann nur schöner sein.
Auch die B320 Richtung Liezen sollte gemieden werden, sofern möglich. Hat jemand aus dem Forum Streckenempfehlungen für diesen Abschnitt?
Denn ab Ardning wurde es wieder deutlich entspannter, obwohl die Straße ebenfalls eine Bundesstraße (B146) ist. Diese geht dann über in die B117 und wird von Kilometer zu Kilometer besser.
In Sankt Gallen ist es empfehlenswert, rechts auf die L705 in Richtung Großreifling abzubiegen, um dann weiter in Richtung Palfau die L714 zu befahren.
Über die B24 erreichten wir Mariazell. Trotz "B" eine äußerst empfehlenswerte Strecke. Kaum Verkehr und eine beeindruckend schöne Streckenführung. Hier konnten wir trotz """" prima offen fahren. Alles eine Frage der Geschwindigkeit :D

Mariazell selbst ist wohl ein bedeutendender Wallfahrtsort in Ö. (Sorry, ich wusste es vorher nicht). Für einen Ungläubigen stellt sich der Ort mit der mächtigen Basilika und den drumherum angeordneten Andenkenläden zunächst als sehr herausgeputzt dar. Die Fassaden der Hotels sehen prächtig aus, das Innere (der von uns in Augenschein genommenen Hotels) hingegen erfordert Nervenstärke und sehr viel Toleranz.

Der letzte Urlaubstag.
Es """" Hunde und Katzen. Es sah alles nur trostlos aus. Und die Dolomiten (Bozen mit 33°C) waren so unendlich weit weg. :2bigcryz:

Doch mit zunehmenden Abstand von Mariazell erhellte sich der Himmel. Dach auf. Die empfehlenswerte Niederalp erlebten wir noch reichlich wolkenverhangen. Die Strecke von Kapellen nach Edlach an der Rax wurde schon besser. Die darauf folgende Bundesstraße B27 beweist, dass es auch tolle Bundesstraßen geben kann. In nördlicher Richtung ging es durchs Höllental bis Kalte Kuchl.

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Das ist ein beliebter Biker-Treffpunkt. Nach der Fahrt durchs Höllental wussten wir auch warum.
Wir sind dann "just for fun" die B21 (Gutensteiner Straße) hin und zurück gefahren. War klasse :M
Die weitere Strecke (L133) Richtung Wien ist ebenfalls eine hervorragende Strecke. Vermutlich lohnt es sich in der Gegend, alle Straßen mal abzufahren.

Über größtenteils absolute Nebenstrecken (Sankt Corona am Schöpfl, Klausen-Leopoldsdorf, Mauerbach, Hainbuch, L120 Steinriegl) erreichten wir Wien. Unglaublich, von Wien war bis wenige Kilometer vor der Stadtgrenze nichts zu sehen! Wir fuhren durch Wälder und nochmals reichlich Kurven, um dann plötzlich von Wien "überrascht" zu werden.
Ach ja, und Das Wetter zeigte sich in Wien von seiner allerbesten Seite :@

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Das war unsere Tour!

Gruß
Gerald

(der gerade unendlich viel Zeit hat, weil hier in Nordeutschland mal wieder wettermäßig die Welt untergeht)
 
Na ja ihr seid ja schön hinte nach Wien reingekommen - sehr empfehlenswert weil über die Autobahn siehts etwas anders aus *g*.
Was habt ihr euch in Wien angesehen?
 
diesmal nichts, bis auf die Innenstadt. :2bigcryz: , da wir nicht einmal 3h Zeit hatten. Und dann ging es per Autozug zurück nach Hamburg.
Wird aber bei nächster Gelegenheit nachgeholt.
 
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