Darf man fragen woher das bekannt ist? Mich würde ja schon interessieren ob ein Öl wirklich mehr kann als ein anderes. Eigentlich bin ich ja ein Gegner der 0W-Plörre mit der Viskosität von Spülwasser aber immer öfter wird das empfohlen. In der Regel wird natürlich immer das teurere empfohlen, weil diejenigen, die gefragt werden, das Zeug schließlich auch verkaufen.
Mach den Selbstversuch - geh auf ein BMW-Treffen und schau unter die Öldeckel der Fahrzeuge. Du brauchst nur 10 Castrol- und 10 Mobil1-Testfahrzeuge um die Zusammenhänge von Ölkruste zu Hersteller zu erkennen.
"0W-Plörre"? Je breiter die Spanne zwischen dem Winter- und dem Sommerwert, desto temperaturstabiler ist das Öl, nicht so dick beim Motorstart im Winter und nicht zu dünn auf der Rennstrecke im Hochsommer (da dieses Profil nur auf wenige Ausnahmen zutrifft, reicht ein 5W-30 meistens)
Besonders abstrus fällt mir die Argumentation bei Longlife-Ölen auf, denen man regelmäßig für teures Geld Additive zumischen muss um die Schmierfähigkeit eines frischen Öles wiederherzustellen.
Ich kenne kein einziges "longlife"-Öl bei dem Additive nach gewisser Zeit zugemischt werden müssen.
Hier sticht das Mobil1 0W-40 mit einem sehr hohen TBN-Wert hervor - da muss nix zugemischt werden.
Würde man ein günstigeres Öl nehmen könnte man es für den gleichen Preis vermutlich 4mal wechseln und hätte tatsächlich frisches Öl.
Das günstige Öl hat nichtmal im Neuzustand die Eigenschaften, die ein Top-Öl nach 25.000 km besitzt.
... meiner Meinung nach ist das am falschen Ende gespart.
Ökologisch könnte man natürlich argumentieren, ich bin mir aber sicher dass das nicht der Beweggrund derer ist, die bei jedem 50PS-1Liter-Motor einen Wechselintervall von 15.000 km vorschreiben.
Ölwechselintervalle richten sich in der Regel nach Kraftstoffqualitäten - in Deutschland geht das mit 30.000+ km locker, in Brasilien ist das Öl nach 10.000 km bereits vollkommen hinüber (Schwefelanteil im Sprit).
Der Peugeot Kastenwagen eines Bekannten wurde als Jahreswagen mit wenigen km gekauft und danach lange Jahre ohne Ölwechsel als Lastesel geschunden. Nachgefüllt wurde schon immer wieder mal. Ich hab ihm bei ca. 250'km eine neue Kupplung eingebaut und sollte nach dem Ölverlust suchen, der seit Kurzem auffiel. Ursache war ein durchgerosteter Ölfilter.
Sowas hab ich auch noch nie gesehen...
Wer Öl verbraucht, der muss nix wechseln - da setzt sich zwar Dreck in der Ölwanne ab, aber das ist sooo wild nun auch wieder nicht, mein letzter Ölwechsel ist nun ca. 37.000 km her - hab in der Zeit aber auch locker 8 Liter Öl nachgekippt. Nach ca. 25.000 km hatte ich lediglich einen neuen Ölfilter reingesteckt.
Ähnliches Öl-Thema: Selbst bei sportlichen 2-Taktern und erst recht bei den Rasenmähern kann man die Ölkonzentration im Gemisch ohne erkennbare Verschleißzunahme halbieren, bzw. vierteln. Hätte es nicht geglaubt wenn nicht miterlebt.
Natürlich kann man das.
Als Mensch kann man auch Kettenrauchen und regelmäßig größere Mengen Alkohol trinken ohne dass man sofort tot umfällt. Da gibt es ganz außerordentlich bemerkenswerte Einzelbeispiele.
... generell sind wir uns aber schon einig, dass das Nichtrauchen und der Alkoholverzicht gesüner ist, oder?