AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?
Ob jemand beim Nabenfetten mit seinem Leben spielt oder nicht wird sich erst in einer Notsituation zeigen wie ich sie skizziert hatte.
Dein vorgedachtes Szenario hab ich selbst schon erlebt mit meinem X5 V8: Vollbremsung auf der AB von über 230Km/h auf unter 50 Km/h, da mir ein Fahrzeug auf der linken Spur in die Quere kam. Am X5 mit 295er Reifen + Scheiben + Kupferpaste

( noch viel höhere Haftreibung Reifen - Asphalt ) + viel höheres Gewicht als z. Bsp. beim Z4 - und da ist an den Schrauben mal garnichts passiert. Wäre ja auch schlimm, wenn da keine Reserven wären.
Einige Gespräche später:
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@ Jokin:
Schaut Euch mal die Oberflächen von Felgen und Bremsscheiben an. Die sind nicht glatt! Sie sind leicht wellig um die Haftreibung bestmöglich zu unterstützen.
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Du meinst sicherlich die umlaufenden Rillen in den Naben an den Bremsscheiben, die wie ne Schallplatte aussehen. Die bauen aber keine zusätzliche Haftreibung auf, da diese Rillen genau in der gedachten Drehrichtung des Rades beim "imaginären" Schervorgang angeordnet sind.
Die Auflageflächen insgesamt sind aber nahezu plan. Wäre dem nicht so, würde man ja Auflagefläche verschenken und das Rad würde auf der Auflagefläche kippeln.
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@ Z on Speed:
.... dass dir in dem fall mal ganze 6,6N fehlen - grob gesagt fehlt also ein viertel der nötigen haftreibung ....--------------------------------------------------------------------------------------------------
Schaut man sich die Mehrheit der Felgen im Bereich der Auflagenflächen an, so wird man erkennen, daß die Auflagefläche der Felge zwischen den Bohungen für die Radschrauben oder Bolzen meißt unterbochen sind. Im Ergebnis haben fast alle Felgen weniger Auflagefläche als eine Spurplatte. Das Weniger an Auflagefläche dürfte sich auch so um mind. 20-30% bewegen. Wir sind also mit der "Haftreibung" an den Felgen genausoweit wie mit Spurplatten, die an den Auflageflächen zwischen Achsnabe und Platte "geschmiert" sind (Vorausgesetzt, der Rechenansatz von z on Speed ist korrekt).
Im Übrigen sind die ( grob ausgerechneten ) um rd. 6N geminderte Haftreibung ( behaupte ich jetzt mal ) sehr gering im Vergleich zu den Haltekräften der 5 Radschrauben - vernachlässigbar gering.
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@ Z on Speed:
..... interessante aussage - ich kann meine aber zumindest mal belegen .......
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Ich habe aus Deinen Posts noch keinen echten und nachhaltigen Beleg gefunden.
Das oben aufgeführte Rechenbeispiel ist für sich genommen graue Theorie. Der Ansatz der sehr oberflächlich vorgerechneten Minderung der Haftreibung macht ja nur Sinn, wenn man neben der Beachtung weiterer Parameter dazu auch die Haltekräfte der 5 Radschrauben ausrechnet, darlegt, gegenüberstellt und ins Verhältnis setzt. Erst dann kann man eine fundierte Aussage machen, ob durch Aufbringen von etwas Kupferpaste auf die Auflageflächen die Haftreibung im Hinblick auf die Sicherheit nur marginal/vernachlässigbar oder doch relevant herabgesetzt wird.
Ein Argument gegen das Aufbringen von z. Bsp. Kupferpaste auf die Auflagefläche der Achsnabe ist allerdings, daß bei großer Hitze, die ja an diesen Stellen durch Bremsvorgänge zwangsläufig entsteht, die Gefahr besteht, daß die öligen Inhaltsstoffe der Paste auf die Bremsscheibe laufen. Das kann man aber verhindern, wenn man die Paste wirklich nur hauchdünn aufträgt und die öligen Anteile, die manchmal aus der Tube laufen, vorher absondert.
Also: Die Argumente FÜR und WIDER muß jeder selbst für sich ausloten.
Gruß