Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

easy88

Fahrer
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28 Mai 2007
...nachdem ich meine Distanzen letzte Saison fast gar nicht mehr runterbekommen habe und diese dabei sogar kaputt gemacht habe, möchte ich diesen "Mist" das nächste Mal vermeiden :wm

Aber wie ? Einfetten mit Fett, Kupferpaste.....?

Habt Ihr mir nen Tipp ? :t

Danke
Ralph
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

Kupferpaste, Keramikpaste oder Plastilube

jeder schwört auf was anderes, ich auf letzteres;)
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

...d.h. einfach dicke einschmieren, nach dem Motto "viel bringt viel" ?
Das probiere ich dann mal.

Danke Dir !!!!
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

naja, viel bazt nur rum und verschmiert dir alles;)

ansich reicht ne dünne Schicht, wobei was zuviel is eh weggedrückt wird, also kaputt machst nix, nur dreckig^^

was zudem hilfreich ist wäre die Auflageflächen von Rost zu befreien, sprich dort mit ner Drahtbürste oder so mal drüber
mach ich aber auch nie;)
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

Also ich hab ja eigentlich keine Distanzen auf meinen aktuellen Fahrzeugen.

Aber ich hatte mal Fahrzeuge, da hatte ich welche.

Mir ging es ähnlich, die Kupferpaste war einfach mist.

Damals war ich noch Lehrbub. Und habe anstatt Kupferpaste Grafitpaste
aus dem Heizungsbau verwendet. Klappte immer wunderbar.

Aber vorsicht, bring das Zeugs bitte nicht auf deine Bremsen.

Hier der Link zu dem Geraffel:http://www.fermit.de/de/produkte/Grafitpaste-NIVO.php

wenn du nur ne Handvoll brauchst, melde dich,
ich schick dir was!
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

wenn du nur ne Handvoll brauchst, melde dich,
ich schick dir was![/QUOTE]

...Graphitpaste habe ich sogar auch noch im Keller liegen. Danke für Dein Angebot !!!!:t
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

war ja nicht böse gemeint, aber das Zeugs hats echt in sich. Evtl. anders als das was du im Keller hast.

Aber bitte versuchs damit, bin immer wieder überrascht wie leicht bei Hochdrukdampf die Dichtungen zu entfernen sind!
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

ihr spielt hier schon alle gern bisschen mit eurem leben oder?

wenn dort irgendwas gefettet werden darf, dann maximal die mittenzentrierung, aber NIEMALS die auflageflächen. alles andere ist grob fahrlässig WEIL: wird die komplette auflagefläche gefettet, geht die haftreibung zwischen nabe und felge bzw. distanze und nabe den bach runter. diese reibung ist aber eben die wichtigste, weil diese die antriebskräfte überträgt. fehlt diese reibung also, hängt alles an den radbolzen, die so sehr grossen scherkräften ausgesetzt sind. dumm daran ist nur, dass die bolzen nicht auf scherkräfte ausgelegt sind...
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

kannst du mir das auch physikalisch exakt berechnen, ich meine für mich nachvollziehbar! Nicht nur ne Formel hinkritzeln und ein Ergebnis. Ich will den Rechenweg sehen!
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

hab ich auch so gelernt.

meine distanzen sind beim aufziehen der winterräder auch nicht ohne weiteres runter gegangen.

ein schraubenreher reicht aber völlig um das problem zu lösen... sogar ohne gewalt und ohne was zu beschädigen. ;)
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

kannst du mir das auch physikalisch exakt berechnen, ich meine für mich nachvollziehbar! Nicht nur ne Formel hinkritzeln und ein Ergebnis. Ich will den Rechenweg sehen!

hmm.... ich kanns zumindest mal versuchen ;)

hier gehts um haftreibung und diese ist das produkt aus der haftreibzahl (ist ne konstante, die sich aus den aufeinander reibenden materialien ergibt) und der normalkraft (normalkraft ist die kraft, welche senkrecht auf die reibende fläche drückt - im falle der felgen eben das anzugsmoment).

die genauen reibzahlen musst in nem tabellenbuch nachschlagen. da ich dazu jetzt keine lust habe, nehm ich einfach mal die rechnug für stahl auf alu (was ne reibzahl von 0,19 hat) und dann eben stahl auf alu geschmiert (was nem mü von 0,13 entspricht). das sind jetzt die zahlen die ich im kopf hab, dürfte aber recht gut hinkommen - für genauere werte musst eben selbst nachschlagen.

also rechnen wir einmal für ungefettete teile:
reibkraft = 0,19 x 110N (durchschnittliches anzugsmoment von felgen) => ne reibkraft von 20,9N

nun für die gefettete version:
reibkraft = 0,13 x 110N => 14,3N

das bedeutet also, dass dir in dem fall mal ganze 6,6N fehlen - grob gesagt fehlt also ein viertel der nötigen haftreibung, was dann also zusätzlich auf die radbolzen geht. reicht dir das als erklärung? kannst so auch in jedem tabellenbuch oder sonstiger fachlektüre nachlesen.
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

Ich mache Kupferpaste an die Zentrierringe.
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

...ich hatte anfangs schon überlegt "sollst überhaupt so ne einfache Frage stellen ?".
Aber es zeigt sich immer wieder, dass man hier in dem Forum klasse Antworten bekommt und dazulernt (Haftreibung). Danke :) :t:t:t
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

Also ich hab auch immer nur was auf die Zentrierringe getan und nicht viel => Ergebnis nie Probleme gehabt.
Einmal haben wir sogar aus Not (Sonntag, Reifenwechsel war dringend nötig usw.) sogar alte Sonnencreme hergenommen => ging auch! :-)
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

easy88;1515986...... klasse Antworten bekommt und dazulernt (Haftreibung). Danke :) :t:t:t[/QUOTE schrieb:
Hi,

nicht immer alles ungeprüft glauben, was einem so erzählt wird. ;)

Die obige Berechnung der Haftreibung zwischen Rad und Felgenauflage ist doch sehr theoretisch und ohne die Berücksichtigung weiterer Einflüsse/Parameter erfolgt.
Ausserdem werden gerade an diesen sicherheitsrelevanten Stellen ausreichend Sicherheiten bei der Konstruktion einberechnet.

Also selbst wenn hier durch Minderung der Haftreibung ca. 25% der Kraftübertragung verlorengehen, ist das in der Praxis absolut irrelevant.

Ich kenne einige, die auch einen hauchdünnen Film Kupferpaste auf die Kontaktflächen zwischen Felge und Radaufnahme schmieren und da ist noch nie etwas auch ansatzweise passiert. Auch bei Fahrzeugen mit Mega Drehmomenten an der Achse. ;)

So long
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

Fetten ist gut. Aber nicht Kupferpasste, da die Hitze nicht gut verträgt (austrocknen).

Silikonpasste ist besser geeignet. Aber nicht zuviel. Das anziehe Drehmoment wird sonst verfälscht, da das ganze elastisch wirkt.
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

nicht immer alles ungeprüft glauben, was einem so erzählt wird. ;)

interessante aussage - ich kann meine aber zumindest mal belegen, was man von deiner nun nicht behaupten kann :s

Die obige Berechnung der Haftreibung zwischen Rad und Felgenauflage ist doch sehr theoretisch und ohne die Berücksichtigung weiterer Einflüsse/Parameter erfolgt.
Ausserdem werden gerade an diesen sicherheitsrelevanten Stellen ausreichend Sicherheiten bei der Konstruktion einberechnet.

stimmt, ich hab einiges an faktoren weggelassen. da du dich mit der thematik aber wohl recht gut auszukennen scheinst weisst sicher auch, dass durch die miteinberechnung zusätzlicher faktoren (genaue reibzahl des schmiermittels, eigengewicht des fahrzeugs, dehnung der radbolzen usw) das ergebnis der fehlenden kraft noch grösser aussehn würde. d.h. 25% + noch bisschen mehr :w

Also selbst wenn hier durch Minderung der Haftreibung ca. 25% der Kraftübertragung verlorengehen, ist das in der Praxis absolut irrelevant.

ist es das? belege diese aussage doch bitte.

Ich kenne einige, die auch einen hauchdünnen Film Kupferpaste auf die Kontaktflächen zwischen Felge und Radaufnahme schmieren und da ist noch nie etwas auch ansatzweise passiert. Auch bei Fahrzeugen mit Mega Drehmomenten an der Achse. ;)

das ist natürlich der wissenschaftliche beweis dafür, dass es richtig ist und nix passieren kann :d
sorry aber nur weils andere machen bedeutet das noch lange nicht dass es richtig ist.
deiner theorie nach wäre rauchen ja auch unschädlich - ich rauche nämlich und habe weder lungenkrebs noch raucherbein. von dem her kanns ja garnicht schädlich sein....

nun gut, jeder soll machen was er will :T
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

nicht immer alles ungeprüft glauben, was einem so erzählt wird. ;)

Die obige Berechnung der Haftreibung zwischen Rad und Felgenauflage ist doch sehr theoretisch und ohne die Berücksichtigung weiterer Einflüsse/Parameter erfolgt.
Was soll das? :#

Manuel hat's in seinem ersten Posting exakt so geschrieben wie es meiner Meinung nach vollkommen korrekt ist.

Allein die Logik bestätigt das bereits.

Warum sollte das nochmal jemand nachrechnen?

Na gut, er rechnet mal, der Rechenansatz ist gar nicht mal so schlecht, die Werte, die dabei herauskommen sind Quatsch. Aber das ist doch nicht so wild und sollte nun nicht dazu genutzt werden das Gesamtprinzip in Frage zu stellen. Sehr schade.

Ausserdem werden gerade an diesen sicherheitsrelevanten Stellen ausreichend Sicherheiten bei der Konstruktion einberechnet.
Ja, schon. Aber warum sollte man diese Sicherheiten unnötigerweise herabsetzen?

Genaugenommen ist schon der zusätzliche Einbau von Distanzscheiben eine Herabsetzung dieser vorgehaltenen Sicherheiten.

Also selbst wenn hier durch Minderung der Haftreibung ca. 25% der Kraftübertragung verlorengehen, ist das in der Praxis absolut irrelevant.

Im Motorsport gibt es immer mal wieder abgerissene Radbolzen und in der Folge wegfliegende Räder. Auch wir im z-racing-team hatten bereits abgerissene Radbolzen. Warum also zusätzliches Risiko eingehen, indem die Bolzen noch stärker belastet werden und das nicht nur auf Zug, sondern auch noch mit höheren Scherkräften!


Ich kenne einige, die auch einen hauchdünnen Film Kupferpaste auf die Kontaktflächen zwischen Felge und Radaufnahme schmieren und da ist noch nie etwas auch ansatzweise passiert. Auch bei Fahrzeugen mit Mega Drehmomenten an der Achse. ;)

Wenn beim Beschleunigen das Hinterrad wegfliegt, wäre das vollkommen egal - ja, nun ... dann dreht man sich eben und kommt irgendwie zum Stehen ... vielleicht ein Baum, aber vielleicht auch nicht.

Das Drehmoment an der Hinterachse ist in 99% der Fahrsituationen geringer als die Haftreibung Reifen->Asphalt.

Es gibt aber auch Situationen bei der die zu übertragende Kraft deutlich größer ist als die Reifen-Asphalt-Haftreibung und es müssen deutlich mehr Kräfte übertragen werden. Und blöderweise sind das Situationen bei denen diese Kraft ruckartig einwirkt.

Stellt Euch vor Ihr fahrt auf der Autobahn bei 230 km/h über eine Kuppe und direkt dahinter erkennt Ihr das Stauende im Urlaubsreiseverkehr mit vielen Familienkutschen und Kindern auf deren Rücksitzen.

Ihr schmeißt den Anker - volles Brett auf die Bremse und korrigiert Euren Kurs damit Ihr nicht dem Letzten ins Heck hämmert sondern irgendwie von der linken Spur nach rechts zur Standspur kommt um dort fertig zu bremsen.

Das ABS rumpelt auf's Heftigste, es versucht das Blockieren zu vermeiden und die Lenkbarkeit zu erhalten - derweil wirken nicht nur Längs- sondern auch noch Querkräfte auf die lenkenden Vorderräder ein.

Der Energie-/Kraftfluss sieht dann so aus:
Asphalt->(Reibung)->Reifen->(Reibung)->Felge->(Haftreibung)->Bremsscheibe->(Reibung)->Bremsbelag

Man müsste grob wahnsinnig sein die Haftreibung zwischen Felge und Bremsscheibe soweit herabzusetzen, dass zusätzliche Scherkräfte auftreten.

Schaut Euch mal die Oberflächen von Felgen und Bremsscheiben an. Die sind nicht glatt! Sie sind leicht wellig um die Haftreibung bestmöglich zu unterstützen.
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

@ Jokin
@ z on speed

OK, ich habe mich in erster Linie an dem Satz "ihr spielt hier schon alle gern bisschen mit eurem leben oder?" gestört . ;)
Das halte ich für übertrieben - MEINE MEINUNG. ;) Meine Wortwahl war vieleicht irreführend und nicht ganz passend.

Der Rechenansatz von Z on Speed ist OK, bringt aber rein garnichts, wenn ichs nur Pi mal Daumen" vorrechne (Zitat Jokin: "die Werte die dabei rauskommen sind Quatsch). Und den Hinweis auf den Rennsport halte ich für unpassend, hier gelten generell andere Anforderngen. ;)

Und ich hab im Gegensatz zu Z on Speed eben nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen rechnerischen Beweisführung erhoben, sondern lediglich meine Erfahrungswerte/Einschätzung wiedergegeben. Soviel zu der Polemik von Z on Speed in seinem letzten Absatz - das bringt keinen weiter. ;)

Gruß
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

Ob jemand beim Nabenfetten mit seinem Leben spielt oder nicht wird sich erst in einer Notsituation zeigen wie ich sie skizziert hatte.

... muss halt jeder selber wissen welches Risiko er bereit ist zu tragen. :s
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

Ob jemand beim Nabenfetten mit seinem Leben spielt oder nicht wird sich erst in einer Notsituation zeigen wie ich sie skizziert hatte.

Dein vorgedachtes Szenario hab ich selbst schon erlebt mit meinem X5 V8: Vollbremsung auf der AB von über 230Km/h auf unter 50 Km/h, da mir ein Fahrzeug auf der linken Spur in die Quere kam. Am X5 mit 295er Reifen + Scheiben + Kupferpaste ;) ( noch viel höhere Haftreibung Reifen - Asphalt ) + viel höheres Gewicht als z. Bsp. beim Z4 - und da ist an den Schrauben mal garnichts passiert. Wäre ja auch schlimm, wenn da keine Reserven wären. ;)

Einige Gespräche später:

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@ Jokin: Schaut Euch mal die Oberflächen von Felgen und Bremsscheiben an. Die sind nicht glatt! Sie sind leicht wellig um die Haftreibung bestmöglich zu unterstützen.
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Du meinst sicherlich die umlaufenden Rillen in den Naben an den Bremsscheiben, die wie ne Schallplatte aussehen. Die bauen aber keine zusätzliche Haftreibung auf, da diese Rillen genau in der gedachten Drehrichtung des Rades beim "imaginären" Schervorgang angeordnet sind.
Die Auflageflächen insgesamt sind aber nahezu plan. Wäre dem nicht so, würde man ja Auflagefläche verschenken und das Rad würde auf der Auflagefläche kippeln.


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@ Z on Speed: .... dass dir in dem fall mal ganze 6,6N fehlen - grob gesagt fehlt also ein viertel der nötigen haftreibung ....--------------------------------------------------------------------------------------------------
Schaut man sich die Mehrheit der Felgen im Bereich der Auflagenflächen an, so wird man erkennen, daß die Auflagefläche der Felge zwischen den Bohungen für die Radschrauben oder Bolzen meißt unterbochen sind. Im Ergebnis haben fast alle Felgen weniger Auflagefläche als eine Spurplatte. Das Weniger an Auflagefläche dürfte sich auch so um mind. 20-30% bewegen. Wir sind also mit der "Haftreibung" an den Felgen genausoweit wie mit Spurplatten, die an den Auflageflächen zwischen Achsnabe und Platte "geschmiert" sind (Vorausgesetzt, der Rechenansatz von z on Speed ist korrekt). ;)

Im Übrigen sind die ( grob ausgerechneten ) um rd. 6N geminderte Haftreibung ( behaupte ich jetzt mal ) sehr gering im Vergleich zu den Haltekräften der 5 Radschrauben - vernachlässigbar gering. ;)


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@ Z on Speed: ..... interessante aussage - ich kann meine aber zumindest mal belegen .......
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Ich habe aus Deinen Posts noch keinen echten und nachhaltigen Beleg gefunden.
Das oben aufgeführte Rechenbeispiel ist für sich genommen graue Theorie. Der Ansatz der sehr oberflächlich vorgerechneten Minderung der Haftreibung macht ja nur Sinn, wenn man neben der Beachtung weiterer Parameter dazu auch die Haltekräfte der 5 Radschrauben ausrechnet, darlegt, gegenüberstellt und ins Verhältnis setzt. Erst dann kann man eine fundierte Aussage machen, ob durch Aufbringen von etwas Kupferpaste auf die Auflageflächen die Haftreibung im Hinblick auf die Sicherheit nur marginal/vernachlässigbar oder doch relevant herabgesetzt wird. ;)

Ein Argument gegen das Aufbringen von z. Bsp. Kupferpaste auf die Auflagefläche der Achsnabe ist allerdings, daß bei großer Hitze, die ja an diesen Stellen durch Bremsvorgänge zwangsläufig entsteht, die Gefahr besteht, daß die öligen Inhaltsstoffe der Paste auf die Bremsscheibe laufen. Das kann man aber verhindern, wenn man die Paste wirklich nur hauchdünn aufträgt und die öligen Anteile, die manchmal aus der Tube laufen, vorher absondert.

Also: Die Argumente FÜR und WIDER muß jeder selbst für sich ausloten.

Gruß
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

Ich schraube die Schrauben zwischen Distanzen und Radnabe ab. Schraube die Felge auf die Distanzen auf und trete gegen den Reifen... spätestens nach 3-4 ordentlichen Tritten, ist die Felge inklusive Distanzscheibe ab!

Hi,

guter Tip. :t

Geht aber nicht bei den Scheiben mit Durchstecksystem ( z. Bsp. 313er-Fraktion ). ;)

Gruß
 
AW: Wie verhindere ich, dass Distanzen "festbacken" ?

Dein vorgedachtes Szenario hab ich selbst schon erlebt mit meinem X5 V8: Vollbremsung auf der AB von über 230Km/h auf unter 50 Km/h, da mir ein Fahrzeug auf der linken Spur in die Quere kam. Am X5 mit 295er Reifen + Scheiben + Kupferpaste ;) ( noch viel höhere Haftreibung Reifen - Asphalt ) + viel höheres Gewicht als z. Bsp. beim Z4 - und da ist an den Schrauben mal garnichts passiert. Wäre ja auch schlimm, wenn da keine Reserven wären. ;)

Bei der Betrachtung von Schadensfällen, Lebensdauer von Bauteilen (hier: die Radschrauben) usw. spielt bei der Auslegung die Statistik eine wesentliche Rolle. Sprich: ein Bauteil wird auf z.B. 6 Jahre Lebensdauer oder 100.000 Lastwechsel mit einer 99% Wahrscheinlichkeit ausgelegt. Also dass 99 von 100 Teilen 6 Jahre alt werden usw. Je sicherheitsrelevanter etwas ist, desto mehr wird entweder die Lebensdauer überdimensioniert oder eben die Wahrscheinlichkeit eines Bruchs usw. verringert.

Für die Schrauben könnte das heißen: sie halten 1Mio normale Lastwechsel aus (Radumdrehung erzeugt rotierende Kräfte um sie herum) oder eben z.B. 10 Vollbremsungen mit Seitenkräften.

Was du jetzt mit dem Fetten machst: du erhöhst die Wahrscheinlichkeit eines Schraubenbruchs, indem du die Kräfte erhöhst. Physikalisch erzeugst du, je nach Belastung, mit einer Gewissen Wahrscheinlichkeit Mikrorisse im Material, die sich bei jeder Belastung, je nachdem wie hoch sie ist, fortpflanzen, und irgendwann zum Bruch führen können.

Es ist daher gefährlich, aus der Tatsache, dass deine Schrauben eine Vollbremsung überlebt haben, oder dass deine Schrauben und die deiner Kollegen seit Jahren halten, den Schluss zu ziehen, dass das Fetten der Nabe ungefährlich ist. Anders als man denkt ist Stahl nicht entweder kaputt oder heile, sondern es entstehen winzig kleine Schäden, die sich aufsummieren. Und anders als unser Körper erholen sie sich nie wieder, sondern bleiben für immer drin. Wer das nicht glaubt sollte sich mal den Wikipedia-Artikel zu "Wöhlerlinie" und die dort in den links erwähnten Artikel zu Risswachstum usw. zu Gemüte führen (http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6hlerlinie).

Natürlich kann das bei dir ein Leben lang gut gehen, je nach Glück und nach Überdimensionierung seitens BMW (die wir aber nicht kennen). Aber es ist ziemlich sicher, dass in einer Gruppe von 10.000 Autos mit gefetteter Nabe öfter Brüche auftreten werden als in einer gleichgroßen Gruppe mit ungefettenen Naben.
 
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