Wird das "Nichtanschnallen" protokolliert? Polizeiwillkür

PHOENIX Z4

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4 Februar 2009
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BMW Z4 e89 sDrive35i
Meine Frau rief mich gerade sehr erbost an und berichtete, dass sie von der Polizei angehalten worden ist weil sie nicht angeschnallt gewesen sein sollte.
Meine Frau war aber definitiv angeschnallt!
Nun überlege ich, wenn sie nicht angeschnallt gewesen wäre, hätte ja der Gurtwarner genervt. Wird das evtl auf dem Schlüssel oder im Fehlerspeicher festgehalten wenn man nicht angeschnallt fährtund damit der Gurtwarner warnt? Damit könnte ich ja der Polizei beweißen, dass kein Fehler im Speicherprotokoll steht und sie damit also angeschnallt war?

Ist ja schon eine Unverschämtheit. Einer der beiden Polizisten, der auch noch in einem Gespräch mit einen anderen "Kunden" war, behauptet einfach sie wäre ohne Gurt gefahren! Und das bei meiner Frau mit absoluten Sicherheitsdenken und Gesetzestreue! Außerdem fährt doch niemend auf der Landstraße mit dem Nervtötenden Piepsen des Gurtwarners!
 
Wurde sie lediglich angehalten, oder gab es irgendeine Art von "Strafe"? Ich nehme an, höchstens eine mündliche Verwarnung?
Wenn es keine Konsequenzen hatte - wo ist dann das Problem? Auch ein Polizist kann sich mal vergucken und etwas falsch beobachtet haben. Eine Entschuldigung wäre dann zwar angebracht, aber bei dem Alltag eines Polizisten, habe ich sogar ein gewisses Maß an Verständnis dafür, wenn das fehlte ...

Tim
 
Meine Frau sollte 30€ Strafe zahlen. Das hat sie aber abgelehnt da sie sich keine Schuld bewußt ist. Darauf meint der Polizist, dass er nun eine Anzeige schreibt und meine Frau auf dieses Schreiben reagieren kann.
Jetzt sagt nicht, dass wir uns wegen 30€ nicht so anstellen sollen. Was Recht ist soll auch recht bleiben.
 
Ich habe übrigens selber einige Polizisten in meinem privaten Umfeld. Natürlich sind das auch nur Menschen. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass man mit einem laut piepsenden Gurtwarner durch die Gegend fährt? Und das auf der Landstraße ca. 15km vom Wohnort entfernt. Vielleicht wenn man mal kurz zum Bäcker um die Ecke fährt??
Schlimstenfall hätte er meine Frau mündlich verwarnen sollen. Aber in so einem Fall direkt 30€!
 
Hallo
Wenn es so ist wie du schreibst, finde ich das auch nicht in Ordnung. Aber wenn es jetzt zu einer Anzeige kommt, wird es vermutlich noch teuerer. Sollte es zu einer Gerichtsverhandlung kommen und die bei den Polizisten bleiben bei ihrer Behauptung, wir es noch teuerer. Ich denke deine Frau war alleine im Fahrzeug, also keine Entlastungszeugen.
Man geht eben davon aus, das Polizisten die Wahrheit sagen, dass das nicht immer so ist, hat sich schon öffters herausgestellt.
 
Das wird seeeehr schwierig für Euch, die Unschuld Deiner Frau zu beweisen = meine Vermutung aus eigener Erfahrung.

Lang ist es her (Z3 QP 3,0i): bergab Anfahrt auf eine Kreuzung, kurz vorher Ortseingangsschild (50 Km/h), kein Auto vor mir. Ich bin mit ca. 80 in die Kreuzung und habe dabei die Ampel bei Gelb (definitiv nix rotes) nach rechts abbiegend passiert. Wurde dann ca. 150m nach dem abbiegen gestoppt. Shit: geblitzt war meine sofortige Vermutung. Die Polizistin konnte mir 10min. lang nicht sagen, warum sie mich überhaupt angehalten hat (!!!!) und ich habe immer wieder danach gefragt. Dann die Info, ich hätte die Ampel bei Rot überfahren, was ich vehement abgestritten habe. Auf meine Frage, wer das behauptet und das ich mit demjenigen jetzt sofort unterhalten möchte, bekam ich nur die Antwort, dass ich eine Anzeige bekomme und mich dann dazu äußern könnte. Alle meine recht hartnäckigen Fragen wurden entweder nicht beantwortet bzw. mit Hinweis auf die folgende Anzeige kategorisch abgelehnt, letztendlich wurde ich aufgefordert, weiterzufahren.

Die Anzeige kam dann Wochen später, ich zum Anwalt und aufgrund seinen Ausführungen kam es später zur Verhandlung. Im Vorfeld hatte mir mein Anwalt keine Hoffnungen gemacht, dass ich da rauskomme: bleibt der Polizist, der mein Vergehen gesehen hat, bei seiner Aussage, habe ich keine Chance!! Wir haben also im Verfahren besonders die Polizistin befragt, die mich angehalten hat. Diese hat auch sehr geschwankt bei ihrer Aussage, nur der Kollege, der mein Vergehen angeblich beobachtet hatte, war Mr. Cool und hat u.a. ausgesagt, dass er sich aufgrund meines sehr auffallenden Autos ganz genau an den Hergang - auch jetzt noch - erinnern kann. Er sagte zudem aus, dass ich definitiv zu schnell unterwegs war, was er allerdings nicht per Messprotokoll beweisen könne.

Meine Aussage zählte NIX - Urteil gg. mich wurde gefällt und Ende der Veranstaltung im Amtsgericht Detmold.

Mein Anwalt war aufgrund der ganzen Unterlagen und der Aussagen der Meinung, dass der Polizist meine zu schnelle Fahrweise nicht ahnden konnte und daher die rote Ampel als Strafe ausgewählt hat.

Mit dieser Geschichte will ich Dir nur verdeutlichen: Recht haben ist nicht immer Recht bekommen (und umgekehrt). Ärgert mischt heute noch, sonst hätte ich den Ablauf nach über 10 Jahren nicht mehr so im Kopf.

Viel Glück bei Deinem/Eurem anstehenden Verfahren .....
 
Die E89 legen das Fahren ohne Gurt im Fehlerspeicher ab und wenn wieder ein Wlan in der Nähe ist gibt es eine automatische Meldung an BMW die das direkt an die zuständige Polizeidienstelle weiterleiten, der Fehler wird aber danach gleich wieder gelöscht, also passt auf das ihr nicht aus versehen in ein Wlan kommt um was zu beweisen.
 
Zahl die 35€ und ärgere Dich darüber....aber gegen die Aussagen/ Behauptungen der Rennleitung hast Du niemals eine Chance ohne Zeugen!
Ist leider so....kenne ich auch! :(
 
Das wird seeeehr schwierig für Euch, die Unschuld Deiner Frau zu beweisen = meine Vermutung aus eigener Erfahrung.

Lang ist es her (Z3 QP 3,0i): bergab Anfahrt auf eine Kreuzung,
Meine Aussage zählte NIX - Urteil gg. mich wurde gefällt und Ende der Veranstaltung im Amtsgericht Detmold.

Mein Anwalt war aufgrund der ganzen Unterlagen und der Aussagen der Meinung, dass der Polizist meine zu schnelle Fahrweise nicht ahnden konnte und daher die rote Ampel als Strafe ausgewählt hat.

Mit dieser Geschichte will ich Dir nur verdeutlichen: Recht haben ist nicht immer Recht bekommen (und umgekehrt). Ärgert mischt heute noch, sonst hätte ich den Ablauf nach über 10 Jahren nicht mehr so im Kopf.

Viel Glück bei Deinem/Eurem anstehenden Verfahren .....

Ich hatte einen ähnlichen Fall, da bei mir aber immer ein Videorecorder läuft, konnte ich die Darstellung der (2) Polizisten vor Gericht widerlegen.

Der Richter hat gegrinst, vor allem, weil man sah, dass der Bulli ca 20 m eine Einbahnstrasse ohne Blaulicht rückwärts fuhr.

Meine Erfahrung mit der Polizei ist die, dass ein nicht unerheblicher Teil dieser Berufsgruppe nur minimal qualifiziert ist und unter "Verfolgerwahn" leidet.

nafob
 
Meine Frau sollte 30€ Strafe zahlen. Das hat sie aber abgelehnt da sie sich keine Schuld bewußt ist. Darauf meint der Polizist, dass er nun eine Anzeige schreibt und meine Frau auf dieses Schreiben reagieren kann.
Jetzt sagt nicht, dass wir uns wegen 30€ nicht so anstellen sollen. Was Recht ist soll auch recht bleiben.

Gebe Dir vollkommen Recht! Aber:

Es gibt 3 Möglichkeiten:

1) Nicht zahlen und gegen eine Anzeige gerichtlich vorgehen, mit dem Ergebnis, sich noch ungerechter behandelt zu fühlen und einen nicht unerheblichen Gesamtbetrag zahlen zu müssen.
2) Die 30,- Euro doch noch (zähneknischend) zu akzeptieren und die Nerven schonen.
3) Auf ein "Fallenlassen" der ganzen Sache, seitens der Polizei zu hoffen. (Kommt gelegentlich vor, aber sehr selten).

Einen Schein ins Phrasenschwein werfend: Recht haben und Recht bekommen, ist...... na ja, kennt man ja.
 
Habt ihr eine Verkehrsrechtsschutzversicherung? Ist eine Frage, ob sich das lohnt bei 30€, aber die Möglichkeit habt ihr. Falls ihr Selbstbeteiligung habt, mal bei der Versicherung anrufen und fragen, ob eine "Mediation" möglich ist, dann entfällt die SB.

Ansonsten drücke ich die Daumen, dass ihr die ungerechte Strafe abwenden könnt :)
 
Entweder ist man angeschnallt, oder nicht.
Die Rennleitung kontrolliert an einer Stelle per Augenschein und gibt einen nicht angeschnallten Teilnehmer der Veranstaltung per Funk an die 200 Meter dahinter stehenden Kollegen weiter.
Der Autofahrer erkennt die Situation und legt schnell den Gurt an.
Möchte nicht behaupten, dass dies in dem hier geschilderten Fall so war, kommt aber oftmals so vor.

Das sich mal ein Polizist verguckt, spielt wohl keine Rolle. Die haben das Sagen.

Ist mir selbst passiert (angeblich nicht angeschnallt) und ich habe, nach kurzer Diskussion, meine EC-Karte aus dem Fenster gehalten, mit der Bemerkung: buchen sie ab, was sie wollen. (Da war er ein wenig verwirrt und wollte sich entschuldigen.) Ich sagte daraufhin: buchen sie ab, was ich verbrochen habe.... er zögerte kurz, gab mir die EC-Karte zurück und wünschte mir eine gute Weiterfahrt, angeschnallt, wie ich war. ;)
 
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Dass den Polizisten vor Gericht i.d.R. mehr geglaubt wird, liegt im Übrigen
schlicht in der Tatsache begründet, dass sie kein persönliches Interesse
leitet. Warum sollten sie auch jemanden anzeigen, der nichts getan hat,
wo es genug andere gibt ?
 
Dass den Polizisten vor Gericht i.d.R. mehr geglaubt wird, liegt im Übrigen
schlicht in der Tatsache begründet, dass sie kein persönliches Interesse
leitet. Warum sollten sie auch jemanden anzeigen, der nichts getan hat,
wo es genug andere gibt ?

Vollkonmmen richtig. Mich ärgert allerdings, dass sich auch mal Polizisten irren (vollkommen menschlich) und man da in der Regel keine Chance hat.
 
Dass den Polizisten vor Gericht i.d.R. mehr geglaubt wird, liegt im Übrigen
schlicht in der Tatsache begründet, dass sie kein persönliches Interesse
leitet. Warum sollten sie auch jemanden anzeigen, der nichts getan hat,
wo es genug andere gibt ?

Und warum behaupten sie dann Dinge, die gar nicht stimmen? War bei mir auch so, hat aber niemanden interessiert und ich musste zahlen! :(
 
Gerichte, Staatsanwaltschaft und Polizei sind eine Seite. Die andere Seite bist Du. Willst Du dagegen kämpfen, wenn Du keine glaubhaften Zeugen hast?
 
... Wenn es so ist wie du schreibst, finde ich das auch nicht in Ordnung. Aber wenn es jetzt zu einer Anzeige kommt, wird es vermutlich noch teuerer. Sollte es zu einer Gerichtsverhandlung kommen und die bei den Polizisten bleiben bei ihrer Behauptung, wir es noch teuerer. Ich denke deine Frau war alleine im Fahrzeug, also keine Entlastungszeugen. ...

Mal langsam mit den Pferden. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wird der Beamte gar keine Anzeige schreiben. Er hat's vor Ort eben mal probiert, der Papierkram macht aber nun Arbeit, mit unsicherem Ausgang und dem Risiko einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Im Falle des Falles sind der nicht abschaltbare Gurtwarner und die Versicherung rechtsfreien Verhaltens durch Bekannte und Angehörige durchaus tragfähige Argumente.

Natürlich kann man auch klein beigeben. Es muss halt - völlig wertfrei gesagt - jeder selbst wissen, wie er sich behandeln lassen möchte und wie er Situationen zu seinem Wohl am Besten löst.
 
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Bananenrepublik Deutschland, ist leider so. Recht haben und Recht bekommen sind zwei paar Stiefel. Mir ist dieses Jahr einer drauf gefahren (Parkplatzrempler) und der feine Prof. Dr. ist abgehauen (hatte das Nummernschild von einem Zeugen). Schlussendlich wurde das Verfahren eingestellt da der Schaden nicht zugeordnet werden konnte.

Hätte zwar den zivilen Klageweg gehen können aber die Wahrscheinlichkeit eines Sieges wäre ziemlich ungewiss.

Das Gleiche mit dem Gemeindeblitzer, der hat schräg versetzt von der Gegenfahrbahn gemessen, bin mir zu 100% sicher nicht zu schnell gewesen zu sein. Ärgert mich heute immer noch, nur stehen 15 € Bußgeld und Einspruch / Anwalt in keinem Zeit und Kostenverhältnis.

Schluck den Ärger runter, zahlen und abhaken :mad:
 
Und warum behaupten sie dann Dinge, die gar nicht stimmen?

Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. War schon immer so und wird sich auch nicht ändern.
Wobei man nicht ausser Acht lassen sollte, dass das nicht die Regel ist.
Leider liegen über die Fehlerquote keine belastbaren Zahlen vor, dürfte auch schwierig sein, selbige zu erfassen.
Interessant wäre natürlich auch, wie viele Verkehrsverstöße nicht geahndet werden :w.
Aber auch hier liegen keine Zahlen vor...
 
Der freiwillige Verzicht auf die Nutzung von Rechtsmitteln macht doch aus einem Rechtsstaat keine Bananenrepublik. Im vorliegenden Fall war offenbar dioe Qualität der Zeigenaussage nicht ausreichend, ein Strafverfahren wegen Unfallflucht (die Sache hat noch eine andere Qualität als verbogenes Blech) gegen jemanden einzuleiten. In einer Bananenrepublik liegen die Hürden dafür niedriger.
 
Ich hoffe jetzt auch mal das der Polizist nichts schreibt. Ist aber schon ärgerlich. Ich fahre oft zu schnell:) :-):) :-) und wenn da mal was kommt ärgere ich mich auch nicht und zahle brav. Man hat halt ein Gerichtigkeitsgefühl.

Danke jedenfall für eure Meinungen.
 
Dass den Polizisten vor Gericht i.d.R. mehr geglaubt wird, liegt im Übrigen
schlicht in der Tatsache begründet, dass sie kein persönliches Interesse
leitet. Warum sollten sie auch jemanden anzeigen, der nichts getan hat,
wo es genug andere gibt ?
Ich ja keinem Polizisten etwas unterstellen, aber Macht und "ausgleichende Gerechtigkeit" haben sehr wohl einen persönlichen Anteil…

Viele Grüße,
Oliver
 
Bananenrepublik Deutschland, ist leider so. Recht haben und Recht bekommen sind zwei paar Stiefel. ...

Ach herrje, das ist doch Unsinn. Man muss nicht einmal andere Staaten betrachten um zu erkennen, dass das Recht bei uns im Großen und ganzen gut bis sehr gut funktioniert. Natürlich hört oder liest man ab und an - häufig vorgetragen mit reichlich Brimborium und Übertreibung, bisweilen auch schlicht unwahr - von Fällen, wo sich jemand ungerecht behandelt fühlt - bisweilen sicherlich auch zurecht. Demgegenüber steht eine riesengroße Anzahl von Fällen, wo demjenigen - häufig mit erheblichem Aufwand und Engagement von Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gericht - zu seinem Recht verholfen wurde. Davon hört und liest man natürlich nichts, sondern stürzt sich mit reichlich Gemecker auf die Einzelfälle, wo es mal weniger gut lief.

Freilich ist unsere Justiz ebenso wenig unfehlbar, wie es die Exekutive ist. Selbst die Legislative haut ab und an herzlich daneben und produziert Gesetze, die kaum das Papier wert sind. Damit liegen wir im internationalen Vergleich aber immer noch ganz weit vorne. Wer das bezweifeln möchte, möge doch einfach Erfahrungen in einer der echten Bananenrepubliken sammeln. Wer so gelernt hat, dass Polizei und Behörden allenfalls gegen ein reichliches Trinkgeld tätig werden, dass Richter nach Weisung entscheiden und dass der Rechtsweg allenfalls eine Straße neben dem Hafen ist, wird hiernach die hiesigen Umstände sicherlich zu schätzen wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Davon hört und liest man natürlich nichts,, sondern stürzt sich mit reichlich Gemecker auf die Einzelfälle, wo es mal weniger gut lief.....

Gleiches Recht für alle ;) Wenn ich z.B. ohne Sicherheitsgurt bei einer Verkehrskontrolle erwischt werde, werde ich auch nicht gefragt, wie oft in dieser/diesem Woche/Monat/Jahr mit angelegtem Sicherheitsgurt gefahren bin....da stürzen sich die Cops dann ja auch auf den Einzelfall ;)8-)
 
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