Sammelnswert sind Modelle, die zu ihren Lebzeiten schon begehrt und bewundert wurden. Beim E85 wird das höchstens beim M der Fall sein, denke ich, wenn man auf die Wertentwicklung schaut. Trotzdem würde ich nicht auf eine beachtliche Wertsteigerung hoffen, da es doch recht viele Fahrzeuge gibt. Voraussetzung für eine Entwicklung ist die Serienmäßigkeit, also keine Umbauten, die nicht einfach rückgängig gemacht werden können.
Man kann schon seit Langem beobachten, dass der Wert von Oldtimern steigt und dann wieder fällt. Er steigt, solange es Menschen gibt, die heiß darauf sind, dieses Auto zu besitzen (z.B. Jugendtraum, der später verwirklicht wird). Tritt die Generation ab, dann fallen die Preise wieder (Top-Exoten mal ausgenommen). Schaut man sich z.B. die Preise von Vorkriegsfahrzeugen an, dann bestätigt sich das. Obwohl der BMW Dixi ein hübsches Auto ist, kann ich für den aktuellen Preis eines Z8 8 oder 9 Dixis kaufen (sofern verfügbar). Auch Autos aus den Fünfzigern verlieren schon an Wert, weil sich kaum Leute dafür interessieren. Der Wert hängt ja unmittelbar davon ab, ob ich auch realistisch einen Käufer für diesen Preis finden kann. Das Interesse hängt auch stark davon ab, inwieweit das Fahrzeug im heutigen Verkehr bewegt werden kann. Deshalb stehen meine beiden Isettas auch noch als ungelöste Frage in meiner Garage herum.
Den E85 gab es in Massen, danach kam noch der E86. Da wird sich wie bei allen anderen Roadstern in diesem Segment nicht viel entwickeln, denke ich.
Wenn es darum geht, das Auto möglichst lange zu fahren, würde ich beim E85 den 3.0i oder den M nehmen. Es wird nur eine begrenzte Zeit möglich sein, das Auto am Laufen zu halten aufgrund der vielfältigen elektronischen Komponenten. Gibt es da keinen Nachschub mehr, wird es eng. Als Beispiel führe ich hier den M1 an, wo jahrelang nach einem Ersatz für das Steuergerät gesucht werden musste, weil niemand mehr diesen alten Kram nachbauen konnte.
Wer weiß, wie sich die Szene entwickeln wird, wenn die Verbrenner mal aussortiert werden. Es wird sicher Fanatiker geben, die nach dem Verbot von Neuzulasungen gleich auf das Verschrotten von Bestandsfahrzeugen losgehen werden. Da ist sicher auf die Deutsche Umwelthilfe Verlass.
Bis dahin genießen wir mal, was wir noch genießen können. Bei mir ist es gerade ein BSA Goldstar von 1951, die ich hoffentlich bald auf die Straße bekomme. Krach machen kann sie schon.
