Temperaturmessung Bremsanlage

Zdrifter

Testfahrer
Registriert
30 November 2016
Ort
Graz
Wagen
BMW Z4 e85 roadster 3,0i
Hallo Leute,

Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Einbau eines Temperatur-Sensors zur Ermittlung der Scheibenbremsen-Temperatur?

Ich hab bei meinem Z4 E85 3.0i noch die Originalen Bremsanlage und hätte bei einem Trackday gern die Temperatur im Blick bevor die Bremsen kaputt sind.

Sensor:
- Infrarotsensor mit Messbereich bis 1000°C

Einbau-Ort:
- Auf den Bremsbacken, Kabelführung entlang der Bremsschläuche

Datenverarbeitung und Anzeige:
- Rasperry Pi welcher mit Bluetooth den Messwert an ein Android Tablet weitergibt

Weitere Schritte Bremsenbelüftung
Nach der Temperaturmessung möchte ich dann auch eine zusätzliche Bremsbelüftung einbauen, der Umbau sollte sich dann auch an den niedrigeren Temperaturmesswerten wiederspiegeln.


Kritische Punkte
  • Haltbarkeit des Sensor + Kabel bei hohen Temperaturen
  • Schnelle Ansprechzeit des Sensors
  • Schnelle Datenübertragung < 1s von Sensor bis Tablet
  • Kosten der Infrarotsensoren mit Messbereich bis 1000°

lg
Zdrifter
 
Zuletzt bearbeitet:
Willst Du die Temperatur der Bremscheiben oder der Beläge messen? Scheibe geht nur mit IR Sensoren bzw. mit Thermoelementen und Schleifringübertrager bzw. Telemetrie-> sehr teuer. Beläge geht mit Thermoelement Typ K und der entsprechenden Messelektronik..Relativ günstige Lösung sind hier Temperaturklebestreifen um die Maxwerte zu ermitteln..Messtechnik die die Temperaturen aushält ist generell sehr teuer und die Elektronik dazu auch.
Und die Temperatur misst man IM Belag also anbohren Thermoelement einkleben usw....
Ich verbau so Zeugs in Prototypen zur thermischen Absicherung der Automobilindustrie, kenn mich also mit den Profilösungen einigermassen aus..kann sein daß es auch einfachere Lösungen gibt aber die verwenden wir hier aus Gründen der Haltbarkeit nicht.
Kuck einfach mal hier:
http://www.me-mo-tec.de/de/Inhalt/Startseite
 
Ob Bremsscheibe oder Beläge ist für meine Anwendung wahrscheinlich nicht entscheidend.
Vielmehr sollte man einfach rechtzeitig erkennen können das es Zeit wird die Bremsen/Beläge jetzt zu schonen bevor diese kaputt sind. Mir ist wichtig das ich den Messwert hinter dem Steuer gleich mitbekomme.

Die Montage im Bremsbelag finde ich jetzt auch nicht so praktisch wenn man jedes mal beim Belag wechseln den Sensor neu einkleben muss.

Danke für den Link.

Die Kosten sind sicher auch ein Grund wieso die Temperaturmessung in soweit mir keinem bekannten Serienauto verbaut ist.
 
Klebestreifen wären die günstigste Variante aber die bringen Dir während dem Fahren ja nix..Alles andere geht ins Geld, wenns zuverlässig sein soll;)
 
Weniger und dafür "härter" Bremsen wäre schonmal ein Ansatz, um die Bremse zu "schonen"... (auch wenn dieser Rat selbstverständlich nichts zur Messung der Temperatur beiträgt).

Ich glaube auch, dass eine brauchbare Lösung, die aktuelle Temperatur im Fahrzeug während der Fahrt ablesen/messen zu können, technisch sehr aufwendig ist. Daher stelle ich mir die Frage, ob dies in unserer Praxis (also außerhalb des permanenten Rundkursbetriebes)
überhaupt sinnvoll ist? Denn bezüglich der Temperatur einer Bremsanlage hängt extrem viel vom Fahrer und dessen Bremsverhalten ab.

Beispiel ist die serienmäßige Bremsanlage des Z4M - die Anlage selbst stammt ja vom M3 E46 CSL und ist dort als recht standfest bekannt, BMW hat aber leider beim Z4M Abstriche/Kompromisse in der Luftzuführung und
damit der Kühlung gemacht. Wenn somit jemand dazu neigt, früher und länger auf der Bremse stehen zu bleiben (Volksmund: schleifen lassen), dann überhitzt derjenige recht schnell die Bremse. Dies passiert übrigens
auch durchaus bei einer professionellen Bremsanlage, nur halt zu einem späteren Zeitpunkt. Ich hatte trotz forciertem Einsatz noch nie mit der Serienbremse des Z4M ein Temperaturproblem - dies lag aber vermutlich in erster Linie an meinem Bremsverhalten. Wer sein Bremsverhalten korrigieren will, kann ja auch zu einem pragmatischeren und kostengünstigeren Ansatz greifen: einfach ein gutes Infrarotmessgerät für Temperaturen mitnehmen um z.B. auf forcierter Pässefahrt oder auf dem Rundkurs öfter mal nach konkreten Bremspunkten anzuhalten und dann unmittelbar nachzumessen. Wenn man so mehrfach die selben Punkte unterschiedlich "abbremst", dürfte man sehr schnell herausfinden, wie man optimal bremst und trotzdem die Bremsanlage nicht überhitzt.

Deshalb mein Hinweis - am richtigen Bremsverhalten arbeiten, dann sparst Du Dir eventuell eine aufwendige, technische Lösung.

Sorry für den Exkurs - jetzt wieder zurück zu Deiner Eingangsfrage...;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hat Rainer vollkommen recht. Auf einer Rennstrecke sind Serien Beläge schnell überfordert besonders wenn man die Brennpunkte nicht hat einfache Faustregel bei beginnenden fading runter vom Gas Und vor allem von der bremse da können 2 Runden HHR schon mal ausreichen.
 
Wäre es nicht sinnvoller sich mit geeigneteren Bremsbelägen und einer netten "gebastelten" Belüftung zu behelfen?

Denke das Geld wäre damit besser angelegt, denn was hilft es dir die Temperatur zu wissen. Einen größeren Benefit hast du eher durch die Verbesserung der Bremse.

Zudem merkst du doch recht deutlich wenn die Bremse anfängt an ihre Grenzen zu kommen. Dafür braucht es meist keine genaue Temperaturangabe.
 
Na ja anständige bremsbeläge die für die Rennstrecke geeignet sind haben nun mal keine Zulassung und quietschen tun sie auch zumeist
Wenn ich eine Empfehlung geben müsste Hawk DTC-60
 
Irgendwo muss man leider Abstriche machen als Track-Fahrer.

Wobei es auch einen großen Markt an zugelassenen "Sportbelägen" gibt die eine Besserung bringen. Quietschen halt mitunter trotzdem sehr laut.

Dass der HHR stark auf die Bremsen geht ist klar.
 
Na ja anständige bremsbeläge die für die Rennstrecke geeignet sind haben nun mal keine Zulassung und quietschen tun sie auch zumeist
Wenn ich eine Empfehlung geben müsste Hawk DTC-60
Ferrodo DS Performance auf Serienscheiben, 9-10 Runden HHR (GP Kurs bei 30°) überstehen die, dann macht sich erst langsam Fading bemerkbar.
Zugelassen! Aber akustisch sehr präsent.
Naja..willst ja nicht auf 1° genau messen, Thermoelement an VA Bremsbelag mit 5m Kabel in Innenraumführen dann an Multimeter anschließen und fertig. Kostenpunkt <50€ (sofern du ein Multimeter hast)
Wobei...Der Bremsbelag ist in der Regel thermisch isoliert damit keine Hitze in die Bremszange reinkommt, was du dann messen würdest ist irgendwas, nicht die echte Scheiben/Belag Temperatur.
Viel Bremsen mit heißer Bremse anhalten und IR Messung machen ist auch keine gute Idee, hast verzogene Scheibe nachher.

Daher, wie richtig erkannt, Sportbelag drauf und Gas weg für ne Runde falls sich Fading bemerkbar macht.
 
@Zdrifter
Zu Deiner Frage:
Ich würde ein PT100 auf Deine Bremssattel anbringen, dann kannst Du die Bremse beanspruchen anhalten und die Temperatur der Scheibe von Hand messen.
Dann kannst Du von der Bremssatteltemperatur auf die Scheibe rückschließen.

Macht aber keinen Sinn, da Du ja immer gleich bremsen willst.
Also mein Tipp: Die Bremsbelüftung für Arme!
http://www.zroadster.com/forum/inde...stelecke-heute-bremsbelüftung-für-arme.19990/

Damit und mit einem schönen Belag würde ich erst mal anfangen.
 
...viel Bremsen mit heißer Bremse anhalten und IR Messung machen ist auch keine gute Idee, hast verzogene Scheibe nachher. ...

Nicht zwangsläufig - eine durch thermische Überbelastung verzogene Bremsscheibe passiert ja nur, wenn diese extrem überhitzt und dann schnell abgekühlt wird. Wenn man somit eine Bremsanlage stark fordert,
kurz stehenbleibt, misst und dann weiterfährt und die Bremsscheibe durch gelegentliches Bremsen "herabkühlt" ist das sicherlich kein Problem.

Ich hatte selbst ganz am Anfang einmal das Problem, zu häufig und nicht stark genug bremsend die Bremsscheiben des Z4M thermisch überlastet zu haben - Resultat: leicht verzogene Scheiben, was sich extrem unangenehm
beim späteren Bremsen und auch akustisch geäußert hat. Mein Fehler damals war, zu viel auf der Bremse gestanden und dann lange Zeit gar nicht größer gebremst zu haben, dann wurde das Fahrzeug abgestellt
und beim nächsten Start waren die Scheiben verzogen (obwohl ich an diesem Mythos "verzogen" gar nicht richtig glaube - meiner Meinung nach ist da die Oberfläche durch zu viel Hitze versintert, also partitiell verglast, was sich wie "verzogen" und somit mit starkem rubbeln beim bremsen äußert). Ich konnte dies dann quasi "selbst heilen", in dem ich die Bremsscheiben häufiger stark belastet habe und dann in der weiteren Fahrt langsam durch mehrfaches
Bremsen diese thermisch heruntergekühlt habe. Bei mir hat dies funktioniert - somit waren die Scheiben zufällig noch nicht zu sehr verzogen. Daraufhin habe ich mein Bremsverhalten komplett umgestellt und
somit sind selbst bei härterster forcierter Belastung seit Jahren keinerlei Probleme mehr aufgetreten. Kurzes, hartes Bremsen war bei mir die Lösung und der Schlüssel.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ferrodo DS Performance auf Serienscheiben, 9-10 Runden HHR (GP Kurs bei 30°) überstehen die, dann macht sich erst langsam Fading bemerkbar.
Zugelassen! Aber akustisch sehr präsent.
Naja..willst ja nicht auf 1° genau messen, Thermoelement an VA Bremsbelag mit 5m Kabel in Innenraumführen dann an Multimeter anschließen und fertig. Kostenpunkt <50€ (sofern du ein Multimeter hast)
Wobei...Der Bremsbelag ist in der Regel thermisch isoliert damit keine Hitze in die Bremszange reinkommt, was du dann messen würdest ist irgendwas, nicht die echte Scheiben/Belag Temperatur.
Viel Bremsen mit heißer Bremse anhalten und IR Messung machen ist auch keine gute Idee, hast verzogene Scheibe nachher.

Daher, wie richtig erkannt, Sportbelag drauf und Gas weg für ne Runde falls sich Fading bemerkbar macht.
Ich halte nicht viel von Ferrodo ist nix halbes und nix ganzes
 
Nimm mich nicht als Referenz [emoji23] Ich hab mal vor Jahren ausprobiert die sind mir relativ schnell verglast mit jede Menge zementit einschlüsse auf der Scheibe
Die sind relativ schnell schlicht weg zu heiß geworden für mich nicht geeignet da sind die Hawks deutlich standhafter.
 
Bedenke es gibt noch viel mehr als die DS Performance. Da gibt es natürlich noch eine ganze Reiher Track orientierter Beläge die aber meist keine Zulassung mehr haben, sauteuer sind und meistens auch Temperatur brauchen.
 
Nimm mich nicht als Referenz [emoji23] Ich hab mal vor Jahren ausprobiert die sind mir relativ schnell verglast mit jede Menge zementit einschlüsse auf der Scheibe
Die sind relativ schnell schlicht weg zu heiß geworden für mich nicht geeignet da sind die Hawks deutlich standhafter.
:eek: :o
ich muss mal drauf achten....
naja...die Hawk sind ohne Zulassung :(
 
Ich weiß aber wenn ich meinen Belag gefunden habe bleib ich natürlich bei dem und die Dtc60 packen locker auch längere stints am Limit >30 Minuten und fressen keine Scheiben = 2 Sätze beläge auf 1 Satz Scheiben
 
Ehrlich gesagt juckt mich das mit der Zulassung herzlich wenig
 
Meine DS Performance Beläge fressen die Powerdisk, fast kein verschleiß am Belag.
Was wieder zeigt dass Scheibe und Belag unbedingt miteinander harmonieren müssen.
 
Danke für eure Antworten. Die Bremsbelüftung steht bei mir schon auf der TODO Liste werd mir noch überlegen welches Konzept.

Thermoelement am Bremssattel aufkleben ist echt das einfachste wobei sich die Erwärmung der Bremsanlage erst mit großer Verzögerung auf die Bremsbacken auswirkt.
Die Integration des Messwertes in mein Tablet muss einfach sein das mach ich gerne als Softwareentwickler ;)
 
Thermoelement auf den Bremssattel ist messtechnisch betrachtet Quatsch wenn man die Temperatur der Beläge messen will:) :-):) :-):) :-)
 
Im Amateurmotorsport wird viel mit solchen primitiven Messmethoden experimentiert und getestet.
Das mag Quatsch sein, aber häufig führt so ein Quatsch zu einem tieferen Verständniss.
Wenn der PT100 auf einen Schreiber gegeben wird, wird man sicherlich Rückschlüsse auf das Bremsverhalten bekommen.
Auch wenn ich interpolieren muss und/oder die Ergebnisse verzögert kommen.

Klar ist ein proffessionelles Equipment besser.
Wenn man aber nicht so viel Geld hat, dann muss man zu solchen primitiven Mitteln greifen.

Die Rundenzeiten oder technischen Verbesserungen die so manches Amateur Team mit simplen Lösungen erzielen konnten, haben mich schon oft zum staunen gebracht.

Gutes Beispiel ist das messen der Reifentemperatur im stehen.
Wenn man € 1500 für Messequipmrnt ausgit wird die Rundenzeit sich nicht um 10% verbessern.

Es macht auch spass sich primitive Hilfsmittel zu bauen ;-)
 
Ich könnte noch nachvollziehen, dass man die Wärmeverteilung ggf Überhitzung der einzelnen Reifen an mehreren Punkten messen und überwachen möchte, aber die der Bremsanlage?
Im Touristenfahrerforum wurde mal über die Konzeption berichtet.
 
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