Leistungssteigerungen für G29 - 20i, 30i, M40i

...ja, wenn man die damals aktuelle FW eingespielt hat, wurde einem indirekt seitens BMW ein softwareseitiges Lock "verpaßt", welches man dann wieder entsperren lassen musste. Das war aber verhältnismäßig einfach, da es sich nur um eine ODB-Sperre handelte. Damals hatte mich dies auch erwischt. MHD war platt und die DME gesperrt.

Ab 07/2020 verbaute BMW eine neue Bosch-DME mit Hardware-Manipulationsschutz (Hardware-Lock), welche nur mit großem Aufwand ausgehebelt werden kann.
Hab Schwein gehabt :-) meine hatte Datum 4.6.2020. Ging noch einwandfrei :thumbsup:
 
Ich möchte einige Erfahrungs- und Messberichte in einem (für mich zumindest) interessanten Thema mit euch teilen.
Wir haben schon öfters im Forum darüber geredet wie viel Leistung die hardwerseitige Änderungen für ein Auto mit Seriensoftware bedeuten können.
Dass es bei getunten Autos viel bringen bzw. teilweise sogar nötig sind ist klar, aber die Hersteller geben teilweise utopische Werte auch für den Serienzustand auch.
Im Internet findet man öfters folgende Werte für Supra/Z4, miestens sogar mit Dynosheets belegt :
  • geänderte Ansaugung +10-20PS
  • Auspuff +10-15PS
  • Downpipe +10-30PS
  • OPF delete +10-20PS
Die Begründung ist natürlich immer dieselbe: der Motor kann freier „ein- und ausatmen“. Klingt logisch, einerseits gibt es eine thermische Entlastung am Turbo und es entsteht deutlich weniger Gegendruck, sodass alles gegeben ist, um mehr Leistung zu erzielen. Der Durchschnittsmensch denkt sogar, dass die Kiste mit diesen Teilen eher Richtung 380-400PS tendiert.
Doch die Softwareabteilung sieht alles anders, die meisten Tuner sind der Meinung, dass es nur Marketing ist um die Ware zu verkaufen. Die sagen immer, dass es gar nicht sein kann, weil die Motorelektrinik alles nach seinen Vorgaben regeln wird und dieses Potenzial kann ja gar nicht ausgeschöpft werden -> ich kann durch die Teile mehr "Sound" kaufen, aber keine richtige Leistung.

Da mein M40i schon relativ weit vom Serienzustand liegt, habe ich einige Logs gefahren um die Wahrheit zu sehen.
Umgebaut wurde bei mir folgendes :
  • geänderete Ansaugung von Burger Motorsport in einer speziellen Karbonhülle
  • Ladeluftkühler von Wagner, der cca. 20Grad niedrigere Temperatur in der Ansaugbrücke verspricht (ist übrigens echt so) und cca. 40% weniger Gegendruck hat als das Original
  • Ein Stage2 Upgradeturbo von Turbosystems, der ~700 PS kann
  • Auspuff vom US Modell ohne OPF
Also auf dem Papier ist alles gegeben um die fette Leistung zu erreichen.

Als Vergleich habe ich ein Log aus 2023 gezogen (mit RON95E10 gefahren). Der aktuelle Log wurde heute mit RON100+ gemacht.
Und nun die Zahlen... es gibt eigentlich keinen Unterschied. Bzw. es gibt einen ganz kleinen, dass werde ich gleich erklären.
* die Zahlen sind DynoJet WHP Werte, also um die BHP zu bekommen sollte man mit ~1,08 multiplizieren.

Ich habe einen Screenshot vom Log eingefügt, damit man besser sehen kann warum keine Mehrleistung rauskommen kann.
Schon bei cca. 2500 sieht man, dass der vorgegebene Ladedruck (pink) erreicht wird (blau). ( Folge von zu viel Luft und zu wenig Gegendruck)
Hier regelt die Wastegate Steuerung von 100% schnell zurück (hellblau) kommt aber mit der zu viel Luft nicht klar, also schliesst kurz die Drosselklappe (orange).
Bis cca. 4300rpm ist alles in Ordnung, aber danach kann die WG Steuerung den Schritt gar nicht mehr halten und muss die Drosselklappe wieder eingreifen (in diesem Bereich gibt es ein bisschen mehr Drehmoment ~20Nm, was aber durch die schließende Drosselklappe gleich ausbalanciert wird ). Die wird bis auf 58% geschlossen, aber es gibt noch immer ein overboosting, weil der Turbo noch immer zu viel Luft liefert. Das sieht man an der hellbraunen Linie, wenn die unter Null steht, dann gibt es zu viel Ladedruck. Die Zündwinkel sind trotzdem in Ordnung, gehen bis auf 17Grad hoch. Die WG geht auf 56% zurück hilft aber auch nicht mehr, also die Drosselklappe bleibt die ganze Zeit teils zu ( ein Standard Turbo würde irgendwo zwischen 70-80 bleiben und das Software ist auch auf diese Werte vorbereitet).

Mein Fazit zum Thema : egal was man so verändert, ohne Tuning (flash oder Box) kommt gar keine Mehrleistung, weil das DME alles wegregelt
 

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Mein Fazit zum Thema : egal was man so verändert, ohne Tuning (flash oder Box) kommt gar keine Mehrleistung, weil das DME alles wegregelt

:t Danke, das kann ich zu 100% so bestätigen - deckt sich absolut mit meinen Erfahrungen (und mein Zetti ist ja auch von der Serie entfernt).

Auch wenn sich hier hartnäckig die Meinung hält, dass kleinste Änderungen (DP, Abgasanlage, usw.) schon kleine Leistungssteigerungen mit sich bringen und der Einwand, dass moderne Motorsteuerungen (DME) diese wieder wegregeln/ausgleichen, einfach weggewischt wird, verhält es sich exakt so, wie Du gemessen hast. Deshalb ist und bleibt auch das Gerücht, dass beim G29 der B58 besonders gut "im Futter" steht, leider eben nur ein Gerücht, weil die DME exakt das macht, was sie machen soll: die Parameter so einregeln, dass ein möglichst gleicher Wert innerhalb der Serie herauskommt (dies ist auch heutzutage immer mehr Zulassung- & CO2-relevant).

Ohne Softwareanpassung egalisiert die DME quasi fast jede Maßnahme wieder auf den serienmäßigen Wert.

Wo man zum Beispiel eine Downpipe spürt, ist NICHT der theoretisch kleine Leistungsmehrwert, sondern weil sich im Klang und im Ansprechverhalten etwas verändert. Trotzdem wird auch eine DP nur dann wirklich spürbar positiv bemerkbar sein, wenn auch die Software dahingehend geändert/angepasst wurde...

Kleiner Exkurs zum Thema, was aber durchaus in den Themenkomplex passt:

Selbst Messwerte eines Leistungsprüfstandes sind da keine absolute Bestätigung, weil hier z.B. beim Luftdruck "getrickst" werden kann, damit ein positiver Wert herauskommt. Dies macht es auch schwierig, für alle anderen, dies nachzuvollziehen. Auch gibt es durchaus signifikante Unterschiede zwischen den Messwerten verschiedenster Prüfstände.

Trotzdem ist eine Prüfstandmessung extrem sinnvoll bei einer größeren Maßnahme, weil man die Veränderung (bei gleichbleibenden Umweltparametern, wie z.B. der Luftdruck) aktuell bezogen auf diesen Tag und Zeitpunkt sehr gut erkennen kann. Man muss halt nur etwas aufpassen, dass der Prüfstandbetreiber sauber und korrekt arbeitet (also im Rahmen dessen, was ein Laie anhand der im Protokoll aufgeführten Werte kontrollieren kann). Die meisten arbeiten sicherlich korrekt und erklären ihren Kunden auch, was Fakt ist - aber es gibt hier leider dennoch einige "schwarze Schafe".
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach Einbau der Schnitzer Box plus HJS DP, ACS Endtopf und Pipercross Filter war das Auto bei Lightweight auf dem Prüfstand. 399 PS und 600 Nm Drehmoment. Kann ich also bestätigen.
Fairerweise sagt ACS es das aber vorher. Die Werte bekommst Du, aber nicht mehr. Die ECU regelt es halt ein (plus die Werte der Box). Freue mich auf MPS 😀
 
Nach Einbau der Schnitzer Box plus HJS DP, ACS Endtopf und Pipercross Filter war das Auto bei Lightweight auf dem Prüfstand. 399 PS und 600 Nm Drehmoment.
Wie deutlich ist der Unterschied zur Serie subjektiv und stimmt Deiner Meinung nach das Preis-Leistungs-Verhältnis? :) :-)
 
Wie deutlich ist der Unterschied zur Serie subjektiv und stimmt Deiner Meinung nach das Preis-Leistungs-Verhältnis? :) :-)
Der Preis ist relativ. Mir waren Funktion, TÜV und Garantie wichtig. Die 600 Nm merkt man deutlich. Serie war 11,3 mit ACS 9,6. Habe auch xHP Stage 3 installiert. Insgesamt keine Mogelpackung und tadellose Funktion.
 
@Yes567

Wann hast du Termin bei Mps ? Gib dann mal bescheid wie zu Frieden du bist ? Hattest das 500 Paket genommen oder mehr?
Am 13.5. gebe ich das Auto eine Woche dort ab.
Ja, 500 PS (Turbo Upgrade, DP 200 Zellen, Software, Charge Pipe, Ravenol 5 W40, NGK Kerzen 0,55 und xHP anpassen, ACS Endtopf in Kombi tüven)
 
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