Ein sehr interessanter Lauf zum Abschluss der VLN-Saison, allerdings insgesamt ein sehr angenehmer, auch wenn die Wetterbedingungen das eher nicht vermuten lassen. Respektvolles Miteinander auf der Strecke wie schon lange nicht mehr.
Die Herausforderung bei den späten Läufen im Jahr sind immer die Temperaturen und "Track Conditions". Wo die relativ simpel gestrickte Formel 1 die Asphaltmarke vorgibt und somit nur noch die Temperaturen zu messen braucht, um bei einsetzender Feuchtigkeit gleich Zeter und Mordio zu schreien, sieht das Fahren auf der Nordschleife etwas anders aus.
Zu den 23,5 verschiedenen Asphaltsorten kommt zunächst die Grundtemperatur, die natürlich Ende Oktober sehr überschaubar ist. Um das Ganze nicht zu langweilig werden zu lassen, packen wir ein gutes Teil Nässe hinzu, entweder abgesetzte Feuchtigkeit durch Tau oder Nebel, oder aber die beliebten Tropfen von oben. Natürlich wird die Feuchtigkeit demokratisch verteilt, so dass an den verschiedenen Ecken der Nordschleife unterschiedliche Bedingungen herrschen. Als Garnierung kommen dann herabgefallene Blätter und Bindemittel hinzu.
Das Fahren gestaltet sich dann durchaus interessant. Man hat praktisch keine Chance, die Reifen auf Temperatur zu bringen, was dazu führt, dass der Gripp mitten in der Kurve oft unvermittelt abreisst, entweder vorne oder hinten oder auch mal überall. Im Training gab es all das als gute Aufweckübung.
Hier meine zweite Trainingsrunde vom frühen Morgen. Die 11:06 hätten schon für die Pole in der Klasse gereicht, aber Markus setzte dann gegen Ende des Trainings mit 10:40 nochmals einen drauf, so dass wir 35 s schneller als der Zweite in der Klasse waren.
Im Rennen starteten wir dadurch aus der 12. Startreihe insgesamt. Auf der Gerade pfiffen mir die dicken Autos zwar an den Seiten vorbei, aber in den Kurven macht es immer wieder Spass, einen CUP-Porsche oder ein GT3-Auto in Bedrängnis zu bringen. Der Abbruch im Nebel war gerechtfertigt, der kam urplötzlich und hüllte die GP-Strecke ein.
Beim zweiten Start das gleiche Bild, nur dieses Mal auf Slicks, da die Strecke schon teilweise trocken war. Trotzdem war es schwierig zu fahren, weil in der Pause zwischen Training und Rennen ein Bus (!) eine mehrere Kilometer lange Dieselspur von der Aremberg-Kurve bis nach Breitscheid und hoch ins Kesselchen gelegt hatte. Deshalb war die Strecke halbseitig dick mit Bindemittel abgestreut. Unglücklicherweise musste man diese Spur mehrfach kreuzen, wodurch sich das Bindemittel gut verteilte.
Immerhin ging alles gut aus, am Ende holten wir mit großem Vorsprung den Sieg in der SP6. Unser BMW 330i fuhr in der V5 zudem noch den zweiten Rang ein, ein tolles Ergebnis auch dort.
Damit ist dann die Rennsaison 2014 Geschichte. Jetzt kommen erst ein paar ruhige Wochen, bis dann die Weichen für nächstes Jahr gestellt werden.
VIP-Shuttle-Service? Oder gar ein Investoren-Shuttle 
