Z4 Coupé 3.0si vom Niederrhein

Zeit für ein kleines Update: der Z steht seit dem Wochenende auf Böcken in der Garage. Als erstes geht es jetzt der Bremse an den Kragen. Scheiben und Beläge waren komplett fertig, außerdem haben die ersten paar Runden Nordschleife gezeigt, dass die Serienbremsanlage im großen und ganzen zwar gut funktioniert, aber halt nicht lange - nach spätestens zwei flott gefahrenen Runden tritt man beim Anbremsen auf Breidscheid ins Leere. Und das bei einstelligen Temperaturen im November. Für den ersten geplanten Trackday im Juli besteht hier also Handlungsbedarf.

Da ich nach intensiver Recherche und guten Beratungsgesprächen recht zuversichtlich bin, dass mir die Serienanlage mit ein paar Upgrades für den Haupteinsatzzweck Nordschleife reichen wird, habe ich mich für folgendes Setup entschieden:
  • zweiteilige BMW CSL Compund-Scheiben gelocht in Seriengröße vorne
  • neue Serienscheibe (Brembo) hinten
  • Pagid RSL 29 vorne und hinten
  • Fischer Stahlflexleitungen vorne und hinten
  • neue Kolben und Dichtungen vorne und hinten
  • Evolity Bremssattelhülsen vorne und hinten
  • Bremsbelüftung vorne mit Ankerblechen von RPMD für 63 mm Schlauchanschluss
  • 2m 63er Flexschlauch
  • 63 mm Universal-Lufteinlässe für Frontschürze mit Schutzgitter
Die originalen Sättel habe ich am Wochenende ausgebaut und komplett zerlegt. Die Sättel haben fast 170.000 km runter und wurden von einem der Vorbesitzer mal dürftig rot und schwarz angemalt (lackieren kann man das nicht nennen), deshalb hab ich sie heute meinem Lieblingsschrauber zum Sandstrahlen gebracht. Danach werd ich sie neu lackieren und anschließend mit neuen Kolben, Dichtringen und den Bremssattelhülsen von Evolity wieder aufbauen.

In der Zwischenzeit mach ich mir Gedanken um die Verlegung des Bremsluftschlauchs. Tips oder Erfahrungswerte hierzu sind gerne willkommen.
 

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Die Sättel sind fertig gestrahlt, mit dem Lackieren warte ich aber noch auf etwas besseres Wetter.

In der Zwischenzeit ist auch die Anprobe für die Bremsbelüftung geglückt. Weil ich keine Lust hatte die Radnaben abzuziehen, habe ich die originalen Ankerbleche zunächst mit einem Dremel aufgeflext. Die RPMD-Ankerbleche mit 63mm Schlauchanschluss kann man dann aber problemlos bei montierter Radnabe befestigen. Die universellen 63mm Lufteinlässe von Sandtler musste ich noch etwas kürzen, dass sie von der Höhe in die Frontschürze passen. Aber so ist das jetzt eine saubere Sache und behindert nicht die Anströmung des normalen Kühlers. Die Öffnungen in Front und im Seitenkasten hab ich mit einer passenden Lochsäge ausgeschnitten. Der Schlauch wird dann am Stabi zum Ankerblech geführt. Wie das ganze dann bei vollem Lenkeinschlag und in Fahrhöhe aussieht werd ich allerdings erst mit montiertem Rad beurteilen können. Da ist mir die Freigängigkeit schon wichtig, weil ich mit dem Auto auch Drifttrainings besuchen möchte, wo Volleinschlag an der Tagesordnung ist.

Da der Wagen für seine fast 170.000 km von unten echt noch erstaunlich gut aussieht und mich bislang mit verrosteten oder angegammelten Schrauben komplett verschont hat, hab ich jetzt entschieden auch das Fahrwerk selbst zu revidieren. Dazu habe ich gerade eine Großbestellung bei teilehaber und Strongflex losgelassen. Und auch beim Fahrwerk gibt es voraussichtlich in vier Wochen neues zu vermelden.
 

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Du kannst noch die Stabilager auf Strongflex gelb wechseln.
Das bringt dir einen etwas direkteren Stabi...

Die Freigängigkeit in Fahrlage kannst du auch am aufgebockten Auto prüfen, indem du den Querlenker per Wagenheber in die Fahrlage hoch drückst.
Musst nur aufpassen, dass das Auto sicher auf den Blöcken steht...
 
Ich wollte die Sättel nicht blank montieren, ich möchte sie nur nicht in der Garage lackieren. ;)
Du kannst noch die Stabilager auf Strongflex gelb wechseln.
Das bringt dir einen etwas direkteren Stabi...
Von den Stabis hab ich bewusst erstmal die Finger gelassen. Erstmal gucken, wie das alles so fährt. Meinst du man merkt nen Unterschied zwischen Stabilagerung original und Stabilagerung in PU? Ich glaub, das würde ich nicht merken...
 
Das kann man schon merken, weil der Stabi in dem PU-Lager einfach direkter anspricht.
Insbesondere wenn das Auto schon ein "paar" Kilometer gelaufen ist kann es sein, dass der Stabi Luft bekommen hat im Gummilager, also das Lager sich geweitet hat.
Oder das Gummilager ist am Stabi festgebacken. Dann arbeitet der Gummi etwas gegen den Stabi, leitet also die Kräfte nicht so gut weiter...

Zudem ist der Umbau sehr easy und die Kosten sind vernachlässigbar.
Bevor man den Stabi auf eine dickere Variante umbaut, die dann auch erst wieder eingetragen werden muß, würde ich zuerst immer diese günstige Variante probieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Wochenende ging es weiter an der Vorderachse. Bin zwar handwerklich nicht ganz unbedarft, war bisher aber absolut kein Autoschrauber. Deshalb waren vor allem die mittleren Querlenkerlager schon eine kleine Herausforderung. Erstmal kommt man vor allem auf der Beifahrerseite nur sehr schlecht an die Mutter zum Lösen, und dann braucht es eine Menge Überzeugungsarbeit mit Hammer und Rostlöser, bis einem irgendwann endlich der Querlenker entgegen fällt. Die Kugelköpfe am Achsschenkel konnte ich mit einem Abzieher auspressen. Die Querlenker werden durch neue M-Lenker von TRW ersetzt, dazu gibts Strongflex gelb für die Querlenkerlager. Bei den alten Buchsen habe ich erst den inneren Teil ausgebohrt, diesen dann mit einer Presse rausgezogen, und dann die verbliebene Metallhülse aufgesägt. Ganz schöner Akt, aber beim zweiten Lager gings schon deutlich schneller. Im Vergleich zur noch bevorstehenden Hinterachse war das aber vermutlich maximal das Aufwärmtraining. Einpressen der gelben Strongflex ging dann mit dem Schraubstock und sanfter Gewalt vergleichsweise problemlos. Montage war leider noch nicht möglich, weil einem Querlenker die falsche Mutter bei lag.

Fürs Strahlen und Lackieren der Bremssättel und Bremssattelhalter hab ich alle alten Dichtungen und Kolben erstmal drin gelassen, damit die Kanäle für die Bremsflüssigkeit und die Sitze von Dichtungen und Manschetten sauber bleiben. Lackiert habe ich mit einem hitzebeständigen Ofenlack, bin mal gespannt wie lang das hält. Die Kontaktflächen vom Sattelhalter wurden natürlich vorher abgeklebt. Die Sättel habe ich anschließend mit neuen Kolben, Dichtungen und Staubmanschetten montiert. Für die vorderen Sättel habe ich statt der Gummiführungen Bremssattelhülsen aus Messing von Evolity verwendet. Das soll das Abkippen und das schiefe Ablaufen der Bremsbeläge bei harter Beanspruchung verhindern - wir werden sehen. Mit dem Ergebnis bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden, kein Vergleich zu dem versifften und gruselig angemalten Haufen Elend vorher.

Als nächstes ist die Hinterachse dran.
 

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Die Evolity-Buchsen sind ein grandioses Upgrade! Du wirst deine Bremse kaum wiedererkennen, so gut wird die Modulation.
Aber bitte unbedingt nagelneue Beläge verwenden! Denn alte, bereits angebremste Belege können ja schräg abgelaufen sein und dann hast du anfänglich sehr wenig Kontaktfläche zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag und eine entsprechend komische Bremsleistung.
 
Leider wenig Zeit gehabt die letzten Tage, aber die neuen Querlenker mit Strongflex gelb sind inzwischen drin. Habe mir außerdem noch den Maxton Heckspoiler gegönnt, mir fehlt da sonst was am Heck. Den Spoiler hab ich zusammen mit den Blindabdeckungen für die Nebelscheinwerfer in Wagenfarbe lackieren lassen. Fun Fact: Das Teil ist nicht ganz symmetrisch. Hab ich leider erst beim Montieren gemerkt. Schnittkanten der gestutzen Lufteinlässe für die Bremsenkühlung ebenfalls nachlackiert und mit Schutzgitter in die Front eingeklebt.

Neuer Wagenheber mit 50 cm Hub ist im Anflug, ich brauch das Auto für die Revision der Hinterachse so hoch wie möglich auf den Böcken. Das war mir mit dem zigfach aufgedoppleten ATU-Heber jetzt einfach nicht mehr geheuer.
 

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Während die Hinterachse noch in Arbeit ist, ist das Fahrwerk mittlerweile angekommen. Ich habe mich für ein BC Racing BR-RH entschieden. Sicher erstmal ein gewagtes Experiment, aber um bei KW ein Fahrwerk mit vernünftigen Feder- und Dämpferraten für die Rennstrecke zu bekommen, wandern locker 3000 € aufwärts über den Tisch, und das ist momentan einfach nicht mehr im Budget.

Das BC kann direkt mit individuellen Federraten und in einer strafferen "Race Damp"-Variante bestellt werden. Die Dämpfung ist über einen kombinierten Zug-/Druckstufenversteller einstellbar. Das ist sicher einer getrennten Verstellung wie beim KW Clubsport unterlegen, nimmt aber auch ein gutes Stück Komplexität raus. Dazu gibts Unibal-Domlager vorne UND hinten, vorne natürlich sturzverstellbar. Ich erwarte erstmal nicht viel, aber fürs erste macht die Fertigungsqualität made in Taiwan durchaus einen wertigen Eindruck - vernünftige Materialien, saubere Schweissnähte, einwandfreie Lackierung, satt rastende Versteller und sogar Gummischläuche über den Federwindungen um Geräusche zu unterbinden. Alles weitere muss dann der Fahrversuch zeigen. Insbesondere der Vergleich zum KW Clubsport in meinem E90 dürfte interessant werden. Dieses habe ich schon vor Jahren mit deutlich strafferen Federraten bestückt, da das originale KW-Setup für den E90 (Non-M) leider ziemlicher Murks war. Diese Erfahrung hat mich zusätzlich bestärkt mit dem BC einfach mal was Neues auszuprobieren.
 

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Hinterachse ist fertig gelagert (siehe anderer Thread), und ich habe mich für einen Radsatz entschieden: Motec MCR3 Ultramesh hyper ceramic in 9x17 ET30 mit 235/45 R17 Nankang AR-1 rundum. Ich bin vor allem wegen Gewicht und den etwas günstigeren Reifen auf 17 Zoll gegangen, außerdem mag ich den "meaty look". Die Felge wiegt nachgewogen 7,7 kg. Platz im Radhaus ist knapp, aber könnte sich gerade so ausgehen. Felge zum Dämpfer ist mit dem schlank bauenden bc-Fahrwerk glücklicherweise gar kein Problem, und Kotflügel vorne ist im Prinzip auch nur eine Frage von genug Negativsturz. Bremsbelüftung konnte ich jetzt auch testen und das passt selbst bei Volleinschlag, da schleift nix.

Beim Diff mach ich jetzt auch direkt Nägel mit Köpfen, es kommt eine Drexler-Sperre mit 45% Sperrgrad rein. Wenn alles glatt geht, kann ich das Diff nächste Woche abholen.
 

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Bin auf Erfahrung zum BC Racing gespannt. In DE kaum vertreten und auch nicht unbedingt günstig. Sieht aber alles sehr cool aus!
 
So, das Auto ging heute zur Achsvermessung. Um den Termin zu halten habe ich die letzten zwei Wochenenden ordentlich reingeklotzt. Bei dem verrückten Wetter und Corona hat man eh nix verpasst.

Da ich jetzt eh einmal dran war, kam kurzerhand noch ein CAE-Shifter rein. Details dazu im entsprechenden Thread: Erfahrung mit Short Shiftern wie IRP und Coolerworx

Dann ist nach und nach die ganze Hinterachse wieder reingewandert. Erst der Hinterachsträger mit Querlenkern, dann Längslenker mit Antriebswellen, dann Diff und Stabi. Alles schön nach Reparaturanleitung mit neuen Schrauben und Drehmoment, so langsam kommt Routine rein und man lernt wirklich das Auto kennen. Das Diff habe ich letzten Samstag noch bei Westwood Performance abgeholt, ich hab jetzt Nägel mit Köpfen gemacht und eine Drexler mit Nordschleifensetup drin. Der Preisunterschied zu Frickellösungen mit revidierten ZF-Sperrkörpern ist gering, und so hab ich jetzt einfach direkt was vernünftiges.

Da ich hinten die härteste mögliche Feder bestellt habe (14 kg) musste ich die beiden Verstellteller rausnehmen, weil er sonst einfach viel zu hoch gewesen wäre. Ist von BC auch als Option so vorgesehen. Bedeutet nun aber leider keine Höheneinstellung mehr auf der Hinterachse. Mal sehen wie das mit den Radlasten klappt. Die 9x17 ET30 mit dem 235/45 R17 steht aber wirklich perfekt drin, ich bin richtig happy mit der Optik. Freigängigkeit muss aber noch geprüft werden, vermutlich muss ich hinten noch etwas die Kanten anlegen und vorne noch einen Tick höher, aber das wird die Radlastwaage zeigen. Ich habe vorne schon die Radhausschale hinter den Kotflügel gelegt, um etwas mehr Platz beim Einlenken zu bekommen.

TÜV-Termin für alles ist am 14.6., danach heisst es dann hoffentlich endlich Feuer frei.
 

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Achsvermessung mit Radlasteinstellung ist durch. Positive Überraschung beim Gewicht, 1335 kg mit dreiviertel Tank und ohne Fahrer ist schon echt saugut dafür, dass der Innenraum bis auf Sitze noch komplett original ist. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt beim Kauf auf möglichst wenig Ausstattung zu achten. In Zukunft kommen evtl. noch ein paar kg Clubsportbügel dazu, aber das wars dann. Radlasten waren auch fast spot-on, nur vorne rechts wurde noch minimal korrigiert.

Sturz hinten ist mit -2° 55' aber selbst auf Minimum eigentlich schon zu viel. Evtl. macht es Sinn in Zukunft die unteren Querlenker noch durch einstellbare Unibal-Querlenker zu ersetzen. Aber ich werde jetzt erstmal beobachten, wie die Reifen das wegstecken und wie sich das Auto auf der Bremse verhält. Der 17"-Reifen kann ja durch den 45er Querschnitt noch ganz gut arbeiten und dürfte nicht so extrem innen ablaufen wie Reifen mit niedrigerem Querschnitt.

Leichte Probleme gibt es allerdings vorne, der Reifen ist zu eckig und kollidiert - auch bedingt durch die geringe Einpresstiefe - bei Volleinschlag leicht mit der Radhausschale. Das wird der TÜV vermutlich nicht gerne sehen, deshalb müssen jetzt leider noch Lenkeinschlagbegrenzer rein. Mit ein bisschen Fönen wirds dann hofentlich gehen. Ich möchte gerne beim 235/45 R17 bleiben, hier ist die Reifenauswahl einfach besser. Ansonsten ist alles erstmal freigängig, auch bei Verschränkung, aber wirklich wissen tut mans dann eh erst nach der ersten Runde Nordschleife.

Eine kurze erste Testfahrt hab ich mir gegönnt, auch wenn es leicht """" hat. Fühlt sich alles äußerst vielversprechend und direkt an, aber die Geräuschkulisse der Reifen ist mal echt brutal! Ab 80 hör ich den Motor nicht mehr, da muss ich jetzt definitiv erstmal den Soundgenerator entkorken. :D
 

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So, Auto noch ein bisschen hochgeschraubt, Radhausschalen nochmal bearbeitet und Lenkeinschlagbegrenzer verbaut. Letzten Montag einen Tag Urlaub genommen und zu Knoop Motorsport an die Mosel gerollt - Resultat: alles anstandslos eingetragen! Insgesamt ein teurer Spaß, aber leider alternativlos.

Erster Fahreindruck:
Auf der Rückfahrt bin ich bei bestem Sommerwetter zweieinhalb Stunden quer durch die Eifel gebrannt, und das Auto ist durch die zahlreichen Änderungen kaum noch wiederzuerkennen. Es fährt sich jetzt sehr direkt und präzise, jeder kleinste Lenkimpuls wird sofort ohne Verzögerung in Richtungsänderung umgesetzt. Der Grip durch die Semis ist brachial, in Verbindung mit der Sperre gibt es zu jeder Zeit Traktion und es geht jetzt selbst aus den engsten Ecken nur noch nach vorne. Das Fahrwerk kann bisher überzeugen, das Vertrauen ist sofort da, der Verstellbereich der Dämpfer deckt einen sehr breiten Bereich ab, von insgesamt 32 Klicks bewege ich mich momentan im Bereich von 5-10 Klicks von komplett zu. Vorne kann man die Versteller sehr einfach über den Dom erreichen, hinten muss man das Auto leider anheben, um über das Radhaus an den Versteller direkt unterm Domlager zu kommen, d.h. Wagenheber muss mit. Mir wäre eine Verstellung von oben wie bei der Vorderachse lieber gewesen, aber so muss man immerhin den Innenraum nicht zerschneiden. Das Setup habe ich mit den hohen Feder- und Dämpferraten bewusst stramm gewählt, in diesem Preisbereich ist das konkurrenzlos. Ein KW Clubsport oder ST XTA ist deutlich komfortabler ausgelegt und für Rennstrecke - wenn überhaupt - nur bedingt geeignet.

Man glaubt auch nicht, dass da noch die Serienbremse im Auto steckt, das Pedalgefühl mit Stahlflex, Evolity Bremssattelhülsen und Pagid-Belägen ist eine andere Welt, der Druckpunkt kommt früher und ist deutlich definierter, und die Bremse ist dann auch sofort da mit richtig Biss. Ich kann leider nicht sagen, welches Bauteil da jetzt wieviel zu beigetragen hat, aber es fühlt sich in der Kombination wirklich sehr gut an. Der CAE-Shifter rundet das ganze Fahrerlebnis noch ab, jeder Gangwechsel ist satt und präzise, einfach ein Genuss. Manche Berichte, dass man sich damit möglicherweise leichter verschaltet, kann ich überhaupt nicht bestätigen, aber eine penible Einstellung ist definitiv Pflicht.

Komforteinbußen:
Die gibt es natürlich auch und sollen hier nicht verschwiegen werden. Das Fahrwerk federt mit den straffen Federraten je nach Dämpfereinstellung knochentrocken und der CAE-Shifter leitet durch die direkte Verschraubung mit dem Getriebetunnel jede Menge Geräusche und Frequenzen in den Innneraum, die ich so vorher nicht kannte. Die Semis haben nicht nur brutalen Grip, sondern auch brutale Abrollgeräusche, so dass man bei normalen Drehzahlen ab 80 den Motor nicht mehr hört. Die Bremsbeläge singen bei jeder Verzögerung ihr Lied dazu und sauen die Felgen gut mit Bremsstaub ein. Das DSC kommt mit dem neuen Setup auch gar nicht mehr klar, hier gibt es nur noch eine sinnvolle Einstellung, und die ist komplett aus. Zu häufig sind sonst die Regeleingriffe schon bei Kaffeefahrt. Für meinen Einsatzzweck nehme ich das alles bereitwillig in Kauf, für ein Schönwetter-Wochenend-Auto zum Cruisen wären das aber defintiv ein paar No-Gos zuviel.

Die ersten Runden Nordschleife stehen voraussichtlich diese Woche an, da wird sich dann final rausstellen, ob wirklich nichts schleift. Da werde ich mich dann auch etwas intensiver mit dem Dämpfersetup beschäftigen, das macht auf der Straße nur begrenzt Sinn. Ich bin außerdem gespannt ob die Bremse mit der Belüftung ein paar schnelle Runden ohne Fading übersteht. Der erste echte Trackday ist dann für Anfang Juli gebucht.
 

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Man glaubt auch nicht, dass da noch die Serienbremse im Auto steckt, das Pedalgefühl mit Stahlflex, Evolity Bremssattelhülsen und Pagid-Belägen ist eine andere Welt, der Druckpunkt kommt früher und ist deutlich definierter, und die Bremse ist dann auch sofort da mit richtig Biss. Ich kann leider nicht sagen, welches Bauteil da jetzt wieviel zu beigetragen hat, aber es fühlt sich in der Kombination wirklich sehr gut an.

Die Evolity bringen EXTREM viel! Viel mehr als die Stahlflex auf jeden Fall!
 
Die ersten Runden sind gedreht. Auto fährt einfach nur toll - lenkt brutal ein, Grip bis zum Abwinken, nix schleift - bis auf rechts hinten die Reifenflanke minimal an der Radhausschale, da muss ich nochmal mit dem Fön ran - Kleinigkeit. Das BC-Fahrwerk ist top, ich vermisse nichts. Die stramme Dämpfung bietet guten Support, meine Custom-Federraten passen. Habe hinten bewusst die härteste verfügbare Feder für das BC drin (14 kg), da würde ich auch auf keinen Fall weicher gehen. Vorne 10 kg passt gut dazu, Auto fährt schön neutral. Härtere Stabis vermisse ich erstmal nicht, das Auto ist so noch relativ gutmütig zu fahren und kündigt seinen Grenzbereich frühzeitig an. Habe nun auch einen Weg gefunden, die hinteren Dämpfer ohne Wagenheber zu verstellen. Man braucht einen langen Arm und muss mit Auspuff und Bremse aufpassen, aber es geht.

Auch wenn ich der Meinung bin, dass die Sperre auf dem Track nicht unbedingt nötig ist, so macht sie sich doch an diversen Ecken positiv bemerkbar, vor allem bei der Stabilität beim Lastwechsel und bei der Traktion beim Rausbeschleunigen. Man kann sehr früh aufs Gas und das Auto so immer schön auf Zug halten. Der richtige Spaß beginnt aber sicher erst bei Nässe und beim Driften. Im Trockenen hat das Auto mit den Semis einfach viel zu viel Grip bzw. zu wenig Leistung. Mehr Untersteuern beim Einlenken durch die sperrende Hinterachse ist im übrigen kein Thema, die Vorderachse ist dafür jetzt einfach zu gut.

Ich hab viel erwartet, aber dass der Koffer auf Anhieb so gut geht hat mich dann doch überrascht. Ich war auf jeden Fall schon in der zweiten Runde mit 90 kg Beifahrer etwa so schnell wie mit dem E90 zu meinen besten Trackday-Zeiten. Dabei muss ich mich an das neue Gripniveau und die Bremse definitiv erst noch gewöhnen, da ist noch sehr viel Luft nach oben. Bremse hat nach der Warmfahrrunde auf jeden Fall zwei schnelle Runden ohne Fading überstanden, das ging vorher nicht. Mehr war unter der Woche leider nicht drin, es grätschte leider - wie so oft bei den Touris - eine Streckensperrung dazwischen.

Next stop: Trackday mit Circuitdays am Freitag. Momentan sieht es allerdings so aus, dass ich mich dringend mal mit der Regenlinie vertraut machen sollte... :rolleyes:
 

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Ach, du bist das. Ich war am Mittwoch mit dem weißen Z4 Coupé eine halbe Runde hinter dir bis mich der Mx5 in Breidscheid ausgebremst hat. Welche Zeiten schaffst du? Ich bin aber auch eher einer der langsamen. :D
 
Ja den weißen Z4 hab ich sehr wohl registriert. Mensch, da hätte ich mir ja gleich mal den Bügel angucken können... :D Ich hab dich danach leider nicht mehr gesehen. Das war meine erste Runde zum Warmfahren, bin danach erstmal runter zum Luft ablassen. Zweite Runde war etwa 8:10. In der dritten war dann am Schwalbenschwanz schon der F80 am kokeln und ich bin nach der Streckensperrung heim.
 
Ja den weißen Z4 hab ich sehr wohl registriert. Mensch, da hätte ich mir ja gleich mal den Bügel angucken können... :D Ich hab dich danach leider nicht mehr gesehen. Das war meine erste Runde zum Warmfahren, bin danach erstmal runter zum Luft ablassen. Zweite Runde war etwa 8:10. In der dritten war dann am Schwalbenschwanz schon der F80 am kokeln und ich bin nach der Streckensperrung heim.
Wow. 8:10. :D Würde dir gerne mal hinterherfahren um zu sehen was geht, glaube das würde mir weiterhelfen. :D

Unsere Runde habe ich auch auf der GoPro die ich an meinem Bügeln befestigt habe. Bei Interesse gerne eine PN. :-)
 
Die ersten Runden sind gedreht. Auto fährt einfach nur toll - lenkt brutal ein, Grip bis zum Abwinken, nix schleift - bis auf rechts hinten die Reifenflanke minimal an der Radhausschale, da muss ich nochmal mit dem Fön ran - Kleinigkeit. Das BC-Fahrwerk ist top, ich vermisse nichts. Die stramme Dämpfung bietet guten Support, meine Custom-Federraten passen. Habe hinten bewusst die härteste verfügbare Feder für das BC drin (14 kg), da würde ich auch auf keinen Fall weicher gehen. Vorne 10 kg passt gut dazu, Auto fährt schön neutral. Härtere Stabis vermisse ich erstmal nicht, das Auto ist so noch relativ gutmütig zu fahren und kündigt seinen Grenzbereich frühzeitig an. Habe nun auch einen Weg gefunden, die hinteren Dämpfer ohne Wagenheber zu verstellen. Man braucht einen langen Arm und muss mit Auspuff und Bremse aufpassen, aber es geht.

Auch wenn ich der Meinung bin, dass die Sperre auf dem Track nicht unbedingt nötig ist, so macht sie sich doch an diversen Ecken positiv bemerkbar, vor allem bei der Stabilität beim Lastwechsel und bei der Traktion beim Rausbeschleunigen. Man kann sehr früh aufs Gas und das Auto so immer schön auf Zug halten. Der richtige Spaß beginnt aber sicher erst bei Nässe und beim Driften. Im Trockenen hat das Auto mit den Semis einfach viel zu viel Grip bzw. zu wenig Leistung. Mehr Untersteuern beim Einlenken durch die sperrende Hinterachse ist im übrigen kein Thema, die Vorderachse ist dafür jetzt einfach zu gut.

Ich hab viel erwartet, aber dass der Koffer auf Anhieb so gut geht hat mich dann doch überrascht. Ich war auf jeden Fall schon in der zweiten Runde mit 90 kg Beifahrer etwa so schnell wie mit dem E90 zu meinen besten Trackday-Zeiten. Dabei muss ich mich an das neue Gripniveau und die Bremse definitiv erst noch gewöhnen, da ist noch sehr viel Luft nach oben. Bremse hat nach der Warmfahrrunde auf jeden Fall zwei schnelle Runden ohne Fading überstanden, das ging vorher nicht. Mehr war unter der Woche leider nicht drin, es grätschte leider - wie so oft bei den Touris - eine Streckensperrung dazwischen.

Next stop: Trackday mit Circuitdays am Freitag. Momentan sieht es allerdings so aus, dass ich mich dringend mal mit der Regenlinie vertraut machen sollte... :rolleyes:

Schön, dass du mit dem Fahrwerk zufrieden bist. Wenn Du das "RM" in Japan kaufst, zahlst du dafür nach Liste rund 2070,00 Euro.
 
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