MisterBJ
Fahrer
- Registriert
- 3 Oktober 2007
Hallo zusammen,
ich möchte euch hier die Eindrücke meiner Probefahrt mit dem neuen Z4 schildern.
Eins vorweg - Ich möchte das Auto nicht schlechtreden, sondern meine natürlich subjektiven Eindrücke widergeben. Ich vergleiche den neuen Z4 mit seinem Vorgänger, da sich natürlich die Frage stellt, ob ihn in meiner Garage einmal ablösen könnte. Es möge sich kein E89-Käufer und/oder Fan provoziert fühlen ...
Der Vorführwagen war ein Handschalter, mit M-Fahrwerk und der dazugehörigen Fahrdynamik-Wippe, 19" Mischbereifung, erweiterter Lederausstattung in schwarz, Edelholz-Blenden, Navi Professional ... Also ziemlich volle Hütte.
Fahrverhalten
Der E89 kann die recht große Masse nicht kaschieren. Im Vergleich zum Vorgänger, der in jede Kurve agil und gierig einlenkt, will der neue Z4 hauptsächlich geradeaus. Auf der Autobahn ein Vorteil, beim eigentlichen Einsatzzweck eines Roadsters aber unerwünscht. Subjektiv muss man das Auto fast um enge Kehren zwingen, Spaß bereitet es mir jedenfalls nicht. Die Straßenlage an sich ist gut, das hohe Gewicht und die recht weiche Abstimmung machen das Fahren ziemlich souverän, wenn man gediegen fährt, fehlt einem nichts.
Bei etwas verschärfter Gangart hört man allerdings schnell die Reifen wimmern, das kenn ich von meinem E85 kaum. In welligen Kurven kommt zudem eine gewisse Unruhe ins Auto, es schaukelt sich etwas auf. Gefährlich wurds nie, aber es fehlt einem das letzte Quentchen an Vertrauen, weil man sich so entkoppelt fühlt. Die untersteuernde Auslegung ist ein weiterer Kritikpunkt.
Unterm Strich fehlen dem E89 in Sachen Fahrverhalten genau die Tugenden, die den Vorgänger auszeichnen und die mich so begeistern:
- leichtfüßiges, agiles Handling
- neutrale Fahrwerksabstimmung
- kein Aufschaukeln
Fahrkomfort
Logischerweise einer der größten Pluspunkte... Besonders auf der Normalstellung des Fahrwerks glaubt man, in einem 5er Cabrio zu sitzen. Grobe Unebenheiten werden straff, aber gekonnt absorbiert, größere Wellen glattgebügelt. Trotz 19" Bereifung. Zum Cruisen ideal, da gibts nichts.
Bremsen
Die Bremsen waren anfangs etwas ungewohnt, das hat sich jedoch schnell gelegt. Viel zu erzählen gibt es nicht, die Wirkung war sehr gut, ebenso die Dosierbarkeit.
Motor
Ganz klar das Sahnestück des ganzen Autos. Leistung satt zu jeder Zeit, untermalt von schönem Trompetensound. Der Verbrauch lag bei sportlicher, aber nicht übertriebener Fahrweise bei 13,5 Litern lt. BC, was mir recht viel vorkam. Über den Daumen gepeilt kommt mein 3.0i mit 2 Litern weniger aus. Klar, dass die Masse hier ebenfalls ihren Tribut verlangt, wenn man oft hochbeschleunigt.
Die Turbo-Gedenksekunde kann ich bestätigen, und das ist auch der Grund, warum ich mich schwer auf Dauer damit anfreunden könnte. Auf der Autobahn störts nicht, wohl aber auf der Landstraße, wo das Fahrerlebnis am intensivsten ist.
Getriebe
Die Schaltbarkeit ist gut, aber nicht herausragend. Etwas knorpelig, aber das gibt sich evtl. noch. Im Vergleich zum E85 sind die Schaltwege etwas länger, meine ich. Die Abstufung der Gänge ist recht angenehm lang, der erste geht bis 70, der zweite bis 110 und der dritte etwa bis 170 (jeweils ungefähr). Mir ist jedoch die Mittelkonsole/Armlehne etwas zu hoch, so dass man oft mit dem Ellenbogen drüberstreift beim Schalten. Außerdem kommt man mit dem Unterarm leicht an den I-Drive-Controller, ist evtl. beides Gewöhnungssache.
Karosserie/Verarbeitung
Der zweite große Pluspunkt - Die Türen schließen satt, auch auf rauhem Straßenbelag und groben Unebenheiten klappert und knarzt nichts. Die Karosserie wirkt sehr steif und solide. Was mir hingegen gar nicht gefällt, ist der häufige Einsatz von Kunstleder (Türspiegel, unterer Bereich Armaturenbrett, Außenbereich der Sitzwangen).
Sitze
Die Sportsitze bieten guten Seitenhalt, sind aber weniger sportlich geschnitten als die M-Sitze des Vorgängers. Für einen Sportwagen somit wieder ein kleiner Rückschritt.
Sonstiges
Ich hasse diese riesigen Außenspiegel !!!
Fazit
Für meine Begriffe ist der neue Z4 nicht Fisch und nicht Fleisch. Er fährt sich eher wie ein 3er Cabrio, ist aber noch unpraktischer als der Vorgänger, dem Klappdach und dem dadurch zerklüfteten bzw. kleinen Kofferraum sei Dank.
Ich frage mich tatsächlich, für welchen Einsatzzweck man sich den E89 kaufen soll. Für ein Spaßauto bietet er zuwenig Fahrspaß, und für nen GT ist er zu klein und unpraktisch. Ich werde ihn mir auf keinen Fall kaufen.
ich möchte euch hier die Eindrücke meiner Probefahrt mit dem neuen Z4 schildern.
Eins vorweg - Ich möchte das Auto nicht schlechtreden, sondern meine natürlich subjektiven Eindrücke widergeben. Ich vergleiche den neuen Z4 mit seinem Vorgänger, da sich natürlich die Frage stellt, ob ihn in meiner Garage einmal ablösen könnte. Es möge sich kein E89-Käufer und/oder Fan provoziert fühlen ...
Der Vorführwagen war ein Handschalter, mit M-Fahrwerk und der dazugehörigen Fahrdynamik-Wippe, 19" Mischbereifung, erweiterter Lederausstattung in schwarz, Edelholz-Blenden, Navi Professional ... Also ziemlich volle Hütte.
Fahrverhalten
Der E89 kann die recht große Masse nicht kaschieren. Im Vergleich zum Vorgänger, der in jede Kurve agil und gierig einlenkt, will der neue Z4 hauptsächlich geradeaus. Auf der Autobahn ein Vorteil, beim eigentlichen Einsatzzweck eines Roadsters aber unerwünscht. Subjektiv muss man das Auto fast um enge Kehren zwingen, Spaß bereitet es mir jedenfalls nicht. Die Straßenlage an sich ist gut, das hohe Gewicht und die recht weiche Abstimmung machen das Fahren ziemlich souverän, wenn man gediegen fährt, fehlt einem nichts.
Bei etwas verschärfter Gangart hört man allerdings schnell die Reifen wimmern, das kenn ich von meinem E85 kaum. In welligen Kurven kommt zudem eine gewisse Unruhe ins Auto, es schaukelt sich etwas auf. Gefährlich wurds nie, aber es fehlt einem das letzte Quentchen an Vertrauen, weil man sich so entkoppelt fühlt. Die untersteuernde Auslegung ist ein weiterer Kritikpunkt.
Unterm Strich fehlen dem E89 in Sachen Fahrverhalten genau die Tugenden, die den Vorgänger auszeichnen und die mich so begeistern:
- leichtfüßiges, agiles Handling
- neutrale Fahrwerksabstimmung
- kein Aufschaukeln
Fahrkomfort
Logischerweise einer der größten Pluspunkte... Besonders auf der Normalstellung des Fahrwerks glaubt man, in einem 5er Cabrio zu sitzen. Grobe Unebenheiten werden straff, aber gekonnt absorbiert, größere Wellen glattgebügelt. Trotz 19" Bereifung. Zum Cruisen ideal, da gibts nichts.
Bremsen
Die Bremsen waren anfangs etwas ungewohnt, das hat sich jedoch schnell gelegt. Viel zu erzählen gibt es nicht, die Wirkung war sehr gut, ebenso die Dosierbarkeit.
Motor
Ganz klar das Sahnestück des ganzen Autos. Leistung satt zu jeder Zeit, untermalt von schönem Trompetensound. Der Verbrauch lag bei sportlicher, aber nicht übertriebener Fahrweise bei 13,5 Litern lt. BC, was mir recht viel vorkam. Über den Daumen gepeilt kommt mein 3.0i mit 2 Litern weniger aus. Klar, dass die Masse hier ebenfalls ihren Tribut verlangt, wenn man oft hochbeschleunigt.
Die Turbo-Gedenksekunde kann ich bestätigen, und das ist auch der Grund, warum ich mich schwer auf Dauer damit anfreunden könnte. Auf der Autobahn störts nicht, wohl aber auf der Landstraße, wo das Fahrerlebnis am intensivsten ist.
Getriebe
Die Schaltbarkeit ist gut, aber nicht herausragend. Etwas knorpelig, aber das gibt sich evtl. noch. Im Vergleich zum E85 sind die Schaltwege etwas länger, meine ich. Die Abstufung der Gänge ist recht angenehm lang, der erste geht bis 70, der zweite bis 110 und der dritte etwa bis 170 (jeweils ungefähr). Mir ist jedoch die Mittelkonsole/Armlehne etwas zu hoch, so dass man oft mit dem Ellenbogen drüberstreift beim Schalten. Außerdem kommt man mit dem Unterarm leicht an den I-Drive-Controller, ist evtl. beides Gewöhnungssache.
Karosserie/Verarbeitung
Der zweite große Pluspunkt - Die Türen schließen satt, auch auf rauhem Straßenbelag und groben Unebenheiten klappert und knarzt nichts. Die Karosserie wirkt sehr steif und solide. Was mir hingegen gar nicht gefällt, ist der häufige Einsatz von Kunstleder (Türspiegel, unterer Bereich Armaturenbrett, Außenbereich der Sitzwangen).
Sitze
Die Sportsitze bieten guten Seitenhalt, sind aber weniger sportlich geschnitten als die M-Sitze des Vorgängers. Für einen Sportwagen somit wieder ein kleiner Rückschritt.
Sonstiges
Ich hasse diese riesigen Außenspiegel !!!

Fazit
Für meine Begriffe ist der neue Z4 nicht Fisch und nicht Fleisch. Er fährt sich eher wie ein 3er Cabrio, ist aber noch unpraktischer als der Vorgänger, dem Klappdach und dem dadurch zerklüfteten bzw. kleinen Kofferraum sei Dank.
Ich frage mich tatsächlich, für welchen Einsatzzweck man sich den E89 kaufen soll. Für ein Spaßauto bietet er zuwenig Fahrspaß, und für nen GT ist er zu klein und unpraktisch. Ich werde ihn mir auf keinen Fall kaufen.
Und das mit dem Kaufen, vielleicht passt Dir der E89 ja in 20 Jahren, wenn die Wirbelsäule zwickt und zwackt....


Der neue Z4 hat voll den haben-will Effekt ausgelöst! 


