Kommt bald synthetisches Benzin?

2tommi3

Fahrer
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11 November 2009
Ort
Koblenz
Wagen
BMW Z4 e86 coupé 3,0si
Das Thema ist schon fast 100 Jahre alt. Jetzt hat die TU Freiberg (die Sachsen sind schon ein verrücktes Volk;)) einen wichtigen Schritt gemacht.

http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/7707354.html

Wenn in wenigen Jahren die ersten Großanlagen in Betrieb gehen wird wohl die Zapfsäule von Normal Benzin auf "Synthetik Benzin" umbenannt:X. Hoffentlich hat dann die Preisanzeige noch genug Stellen, denn ein neuer Kraftstoff gibt sicher auch neuen Raum für Steuereinnahmen.

Der Verbrennungsmotor scheint gerettet. Oder?


Gruß, Thomas
 
AW: Kommt bald synthetisches Benzin?

Bauernfängerei.

"Erdölbegleitgase" ... solange es Erdölbegleitgase gibt, gibt es auch Erdöl. Also kann weiterhin Erdöl genutzt werden. UNd falls das Erdöl mal "alle" ist, dann gibt's auch keine Erdölbegleitgase mehr.

Diese Erdölbegleitgase sind Butan, Propan und Methan. Diese Gase können bereits heute in Fahrzeugen verheizt werden in Form von Flüssiggas (Butan+Propan) oder Erdgas (Methan).

Diese Gase werden bisher abgefackelt, weil der Transport zu teuer und unwirtschaftlich ist. Das passiert hauptsächlich in Ländern fernab jeglicher Infrastruktur.

Nun könnte man so eine Anlage wie sie im Beitrag ermähnt wurde natürlich in Erdölfördergebieten aufstellen, aber das Problem ist dann, dass da fertiges Benzin rauskommt, das jedoch lässt sich wieder nur mit erhöhtem Aufwand um die Welt transportieren, denn in einen Rohöltanker kippste kein raffiniertes Benzin rein. Also kommen auf dieses teure Synthetikbenin nochmal Frachtkosten und so drauf - das macht's sehr unwirtschaftlich.

Flüssiggas lässt sich mittlerweile gut transportieren, das wird in deutlich geringeren Mengen abgefackelt als noch vor einigen Jahren.

Erdgas jedoch ist sehr scwer zu transportieren und beim Transport gibt es große Transportverluste. Das geht soweit, dass im Iran Erdgas für Fahrzeuge verschleudert wird, es gibt Förderprogramme damit die einheimische Bevölerung mit Erdgas fährt anstatt das gut verkaufbare Rohöl in Benzinform zu verfahren.

Von daher: besser direkt die Kohlenwasserstoff-Gase in Motoren verfeuern - zumal die sehr einfach zu reingen sind und daher kostengünstig ins Fahrzeug zu bekommen sind. ... abgesehen von Erdgas, welches nochmal auf 200 bar komprimiert werden muss, was ziemlich viel Energie benötigt.

Der Verbrennungsmotor kann nicht "gerettet" werden, weil er niemals aussterben wird. Zumindest nicht unsere Generation lang.

Das Peak-Oil-Blafasel lässt sich ganz einfach belegen indem Ihr Euch die Tiefseebohrungen anschaut. Diese Technik wurde gerade erst aufgebaut als der Rohölpreis bei 75 $/barrel lag. Erst ab diesem Preis lohnt sich die Technik. Aktuell ist der Preis recht stabil. Die Förderung ist knapp im grünen Bereich. Ohne Randeffekte kann der Förderpreis mit den Tiefseebohrungen locker 10 Jahre lang stabil bei 80 bis 90$/barrel gehalten werden. Eine künstliche Fördermengenbegrenzung lässt den Preis steigen und andere Ölfördertechniken können zum Einsatz kommen.

Und solange der Pazifik in 5.000 Metern Meerestiefe, die Arktis und die Antarktis noch nicht angebohrt wurde, kann niemand sagen wann das Öl "alle" sein wird.
 
AW: Kommt bald synthetisches Benzin?

Erdölbegleitgase sind wohl in Deutschland eher selten anzutreffen. Da geb ich dir Recht.;)
Das entwickelte Verfahren läßt aber auch die Produktion s.g. "coal to liquid" CtL-Kraftstoff oder "biomass to liquid" BtL Kraftstoff zu. Davon gibt es wohl auch bei uns genug. Somit stellt sich die Frage nach dem Transport nicht. Außerdem werden schon seit Jahren Flugmangos über die Erde verteilt oder halbfertige Fahrzeuge völlig sinnlos über die Meere hin und her geschippert.
Ja, zugegeben beides sind keine Gefahrstoffe:M.

Neue und aufwendige Produktionstechniken oder Fördertechniken sind, wie du schon geschrieben hast, stark vom Preis des Topsellers (Erdöl) abhängig. Sobald der Preis steigt, was er wahrscheinlich tut, rechnen diese aufwendigen Verfahren.

Ctl Kraftstoffe wird es kaum einer abgesehen haben. Denn wer kann schon Kohle günstig fördern und wer rechtfertigt den hohen CO2 Ausstoß bei der Produktion?

Aber vielleicht passt die Herstellung eines synthetischen Kraftstoffes aus Biomasse sogar in unser schwankendes politisches Konzept erneuerbare Energien mehr und besser zu nutzen. Ich finde das gut.:t

Seit Ende 2009 gibt es bereits eine Btl-Anlage.

http://www.choren.com/de/faq/

Natürlich ist die Produktionsmenge nur ein Bruchteil des bestehenden Bedarfs. Die Marktreife eines Produktes braucht seine Zeit, siehe Solarenergie.

Das Forschungsprojekt hat doch gezeigt, dass es möglich ist eine funktionsfähige Anlage zu entwickeln und ein gebrauchsfähiges Produkt herzustellen. Wenn jetzt noch das Angebot steigt wird sich schon bald ein Marktpreis bilden.

Aber wahrscheinlich wird es synthetisches Benzin nicht pur zu kaufen geben, es wird sicher ebenfalls nur beigemischt. Dann wird aus E10 einfach X25 oder so.

Gruß, Thomas
 
AW: Kommt bald synthetisches Benzin?

Naja ... aber solange es günstiger ist die Ausgangsstoffe direkt zu verbrennen und damit herumzufahren, lohnt es sich doch gar nicht sie aufwendig zu verflüssigen &:

Zumal bei allen Verfahren immer weitere Energie nötig ist, entstehen bei diesen Verfahren auch immer Abgase oder andere Restprodukte, die der Umwelt schaden und den Gesamtwirkungsgrad verringern.

Nette Spielerei, aber so wirklich nützlich sehe ich das noch nicht.

... allerdings finde ich gut, dass sowas erforscht wird um Ausweichmöglichkeiten zu haben und den Markt entsprechend den Anforderungen zu bedienen.
 
AW: Kommt bald synthetisches Benzin?

Alles Quatsch,

sobald das Öl zu teuer zum Fahren wird, hat die Industrie das passende Gerät für jeden Geldbeutel
 
AW: Kommt bald synthetisches Benzin?

Alles Quatsch,

sobald das Öl zu teuer zum Fahren wird, hat die Industrie das passende Gerät für jeden Geldbeutel

das kann ich mir nicht vorstellen. Denn dann hätten die deutschen Hersteller sicher schon was aus der Tasche gezaubert. (Siehe den verpassten Start eines Hybrid / Elektromobils).
Und wenn man mal eherlich ist: Wo liegt denn die Grenze von teuerem Benzin? 2€, 3€ oder mehr pro Liter. Ich denke da ist noch lange nicht die Schmerzgrenze erreicht. Da wird die Öllobby noch lange schwere Gewinne abschöpfen.
Ich ich stimme Jokin zu, viele Teile der Welt sind noch nicht angebohrt. Nur es wird immer schwerer/teuere die Ölvorkommen zu erreichen....

Gruß
Andy
 
AW: Kommt bald synthetisches Benzin?

Das ist ganz einfach: Die Schmerzgrenze ist dann erreicht, wenn die Öl Umsätze trotz höherer Preise rückläufig sind. Kann man ganz leicht nachvollziehen das Ganze.
 
AW: Kommt bald synthetisches Benzin?

Das ist ganz einfach: Die Schmerzgrenze ist dann erreicht, wenn die Öl Umsätze trotz höherer Preise rückläufig sind. Kann man ganz leicht nachvollziehen das Ganze.

Schön einfach auf den Punkt gebracht :t

das kann ich mir nicht vorstellen. Denn dann hätten die deutschen Hersteller sicher schon was aus der Tasche gezaubert. (Siehe den verpassten Start eines Hybrid / Elektromobils).
Wieso "verpasster Start"? Solange die Batterien für ein Elektromobil viel zu teuer sind, lohnt sich das nicht.

Auf der IAA in Hannover stellte Renault ein E-Fahrzeug (Kangoo) aus und hatte den Preis "20.000 Euro" da dran hängen.
... darunter der Zusatz: "ohne Batterie"

*suchsuch*

... ahaa ... hier ist noch was im Netz zu genau dem Fahrzeug zu lesen:

http://www.autogenau.de/news/modelle/renault-kangoo-auf-der-iaa-nutzfahrzeuge-2010-in-hannover.html

Erstmal zu den Kosten ... für 20.000 Euro bekommen Handwerker auch konventionelle Fahrzeuge, klar.

Aber E-Fahrzeuge sollen ja sparsam und kostengünstig sein. Für Handwerker (das ist die Zielgruppe!) sind das pro Ladung ca. 5 Euro Strom. Damit kommen sie 160 km weit.

Naja, wenn man überlegt ... 20.000 Euro für's Auto und nur 2,50 je 100 km ... das ist ein Schnapper!

Ich selber zahle im Flüssiggas-Z4 ca. 8 Euro je 100 km, wenn ich etwas flotter unterwegs bin und ich habe eine Reichweite von 400 km.

Beide Fahrzeuge sind nicht vergleichbar, ich weiß ... aber schauen wir zu vergleichbaren Fahrzeugen. Den VW Caddy Ecofuel (Erdgas):

http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/211434.html

... 4,33 Euro je 100 km. Das ist nciht weit weg von den 2,50 Euro je 100 km für ein E-Fahrzeug.


Soooo, kommen wir nun zur Batterie. Die Batterie wird bei Renault geleast. 72 Euro pro Monat, 15.000 km im Jahr.

72 * 12 / 150 = 5,76 Euro je 100 km für das Batterieleasing.

(ein Kauf der Batterie würde bei ca. 25.000 bis 50.000 Euro liegen)

Ok, man könnte nun sagen, dass man dann eben 30.000 km im Jahr fährt um von den Kosten in die Region eines EcoFuels zu kommen.
Aber das wären dann an 200 Arbeitstagen jeweils 150 km ... bei einer Reichweite je Ladung von nur 160 km.

Tja, wie ich es auch drehe und wende ... momentan bringen Elektrofahrzeuge für Gewerbetreibende keine Vorteile gegenüber anderen sparsamen Fahrzeugen.

Und auch der Umweltaspekt ist wacklig, denn die Energie muss ja auch irgendwo herkommen! Wenn wir die Atomkraftwerke abschalten, reichts noch für LED-Licht und Kerzenschein in allen Haushalten - mehr Ökostrom haben wir nicht.
... und nicht jeder von uns möchte so ein Windrad vor seinem Haus stehen haben.

Also brauchen wir Atomstrom für die Elektrofahrzeuge ... das erzeugt also Atommüll und der belastet auch noch unsere Nachkommen in 300 Jahren.

Da doch lieber konventionell Kohlenwasserstoffe verheizen, diese Schadstoffe werden von der Natur zügig abgebaut. ... mit CO2 kann man wunderbar Gewächshäuser düngen ... nicht wegen der Wärme, sondern weil's der Nährstoff von Pflanzen ist.


Und warum machen die deutschen Automobilhersteller noch nix?

Naja, ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss ... :M

... lass doch Toyota vorhüpfen und die Technik subventionieren ... Image ist nicht alles, das kann auch ganz schnell wieder verloren gehen.
 
AW: Kommt bald synthetisches Benzin?

Nice Jokin - dazu möchte ich noch sagen das die Herstellung der Batterien auch Co2 rausbläst und die entsorgung der Batterien ist auch nicht ohne.... :D ;)
 
AW: Kommt bald synthetisches Benzin?

Die Kompetenz unserer deutschen KFZ-Hersteller liegt doch klar bei den Motoren. Besonders BMW definiert sich über seine Triebwerke. Daher glaube ich einfach, dass sicherlich kein verstärktes Interesse seitens unserer Premiumhersteller besteht, auf Elelktroantrieb umzustellen. Mann stelle sich nur mel einen M6 Elektro vor..... :T

Gruß,
Jochen
 
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