Atomenergie - pro und contra

AW: Atomenergie - pro und contra

Wenn wir ehrlich sind, in D haben wir kaum Chancen unsere Energiegewinnung auf andere Füße zu stellen. Sonne + Wind kann nur punktuell helfen. Wasserkraftkraftwerke sind nicht weiter ausbaubar, für Gezeiten- und Wellenkraftwerke habe wir kaum Möglichkeiten. Die aktuelle Abschaltung der KKWs zeigt, ohne KKWs müssen wir Strom aus dem Ausland zukaufen. Dieses Manko teilen wir mit anderen Staaten die wenig Fläche, kaum größere Flüsse, kaum/keine Küste haben. Solange die politische Lage so bleibt wie sie ist, wird sich auch kein Staat von einem anderen abhängig machen.

Aus diesem Kreislauf können wir so schnell nicht ausbrechen obwohl dies langfristig wünschenswert ist.
 
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Die Probleme sind klar und man sieht, egal in welche Richtung man diskutiert, man kommt immer an irgendwelche Grenzen, die eine Realisierung sehr schwer machen.

Die USA geht in der Studie davon aus, dass sie 120000 km² Fläche für Solaranlagen benötigen, wobei ich mir nach überfliegen des Artikels nichtmal sicher bin ob damit die gesamte für die Kraftwerke benötigte Fläche oder nur die eigendliche Zellenfläche gemeint ist. Die 120000 km² sind etwa ein Drittel der Fläche der Bundesrepublik. Auch wenn man berücksichtigt, dass Deutschland weniger Energie als die USA benötigt, kann man wohl aufgrund unserer nördlicheren Lage davon ausgehen, dass wir mit Sicherheit auch im Bereich von 80000-100000 km² Fläche liegen würden, sollten wir versuchen es im Land zu realisiern. Insbesondere da bei uns nur Photovoltaik geht und keine Solarthermik sinnvoll eingesetzt werden kann. Können wir 1/4 bis 1/3 der Fläche unseres Landes mit Solarzellen vollplastern? Die Hausdächer reichen dafür mit Sicherheit nicht aus.
Die Energie aus regnerativen Quellen ist gut und notwendig (solange die Gesamtenergiebilanz gut ist und wir nicht unsere positive Energie- und Öko-Bilanz auf Kosten negativen Bilanz in China erkaufen), nur wird diese in Deutschland erzeugt nie ausreichen um den Energiebedarf zu decken.

Dem E10 wird vorgeworfen, man verfeuert ja nicht sein Essen. Plastern wir das Land mit Solaranlagen zu machen wir auch Landwirtschaftliche Fläche kaputt.
Windparks benötigen auch ein relativ große Fläche. Theoretisch könnte das Land um die Windräder landwirtschaftlich weiter genutzt werden, dennoch gehen be jedem Rad einige Quadratmeter verloren da sie aus Sicherheitsgründen eingezäunt werden usw.
Was nützt es uns wenn wir sagn können wir sind energietechnisch 100% autark, müssen aber 100% unserer Lebensmittel einführen?
 
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....Hier an der Uni haben sie vor über 15 Jahren mal ausgerechnet wie groß die Solarzellenfläche bei optimalen theoretischen Wirkungsgrad sein müßte um ein Kernkraftwerk bei Sonnenschein zu ersetzen ... sie kamen auf über 100 km² und dabei war noch nicht berücksichtigt dass man das dreifache braucht um die Nacht und Schlechtwetterperioden zu überbrücken....

sorry wenn ich nur ausschnittsweise zitiere, aber Berechnungen von "vor über 15 Jahren" willst du nicht ernsthaft anbringen.....!?

dies ist übrigens auch der Zeitraum in dem ich mal solche Berechnungen durchführen durfte und diesbezüglich auch mal Projektarbeiten durchgeführt habe - und oh Wunder, sind die Ergebnisse nicht mit dem heutigen Stand der Technik vergleichbar....
 
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@Tscharlie
in dem Zitat steht "optimalen theoretischen Wirkungsgrad" ... von dem sind auch die heuten Solarzellen noch meilenweit entfernt und die zugrundeliegende Physik hat sich in den letzten 15 Jahren eines Wissens auch nicht geändert ... es wurden höchstens andere Frequenzbereiche zusätzlich erschlossen.
Soweit ich mich erinnern kann, wurde bei den Berechnungen davon ausgegangen, das die komplette in unseren Breiten einfallende Stahlung innerhalb der von den Materialien nutzbaren Frequenzbändern mit der theoretisch maximalen Quantenausbeute genutzt werden kann. Auf damals real existierende Zellen hättest bestimmt nochmal eine Größenordnung aufschlagen müssen. Es ist halt nur ein schmaler Bereich des Spektrums nutzbar und sobald der Lichteinfall nicht mehr senkrecht erfolgt hat man auch noch größere Reflexionsverluste usw.
Klar wird heute durch ich nenns mal Mischzellen versucht die Breite der Bänder auszuweiten. Nur wenn du ein Modul baust das in mehreren Bändern arbeitet bedeutet das noch lange nicht, dass die gesamte Modulfläche für jedes Band verfügbar ist, bzw dass die Frequenzbereiche für dahinter angeordnete Zellen nicht durch die davorliegenden abgeschwächt wurden usw.
 
Was ich zum Thema Solarstrom denke, haben UliT und Dieter schon recht gut gesagt - es ist nicht wirklich eine Alternative für herkömmliche Grundlastkraftwerke (Kernkraft+Braun-/Steinkohle). Die Flächen- (Fläche pro kWh) und Speicherproblematik (Strom wird halt auch nachts benötigt) machen es bislang nicht möglich, auf die konventionellen Kraftwerke zu verzichten. Schaltet man also die KKW's ab, müsste man für die gleiche Grundlast Kohlekraftwerke bauen, was wiederum wegen dem Kyoto-Protokoll nicht geht.

Seien wir also realistisch: bei bisheriger Technik wird jedes KKW, was wir in Deutschland abschalten, in Frankreich oder der Schweiz neu gebaut, damit uns der Strom dann verkauft werden kann.

Trotzdem möchte ich nochmal einen Gedanken gegen KKW's einwerfen, der mir im Laufe des gestrigen Tages gekommen ist, nachdem in Japan bis auf 50 Mitarbeiter das Kraftwerksgelände verlassen haben, weil man dort nicht mehr bleiben kann ohne ziemlich sicher in 2 Wochen tot zu sein:

Wer würde bei uns ein Kraftwerk vor der Kernschmelze bewahren, wenn es kurz davor steht (wie in Japan) oder wer würde die Kernschmelze abschirmen, wenn sie erst mal läuft (wie in Tschernobyl)?

In Japan sind es wahrscheinlich 50 freiwillige, die sich opfern, kann mir gut vorstellen, dass die das wegen der Asiatischen "Für das Volk"-Mentalität machen. In Russland wurden zehntausende Soldaten gezwungen, auf den Raktor zu klettern, zwei Spatenstiche zu machen und dann wieder runterzuklettern. Wahrscheinlich sind die meisten von ihnen inzwischen an den Spätfolgen gestorben.

Wer würde das aber in Deutschland machen? In einem Land voller Arbeitnehmerschutzgesetze und Individualitätsgedanken würde KEIN MENSCH in die Nähe eines schmelzenden Reaktors gehen, weder Soldaten noch Mitarbeiter. Das Ding würde einfach vor sich hin köcheln und halb Deutschland unbewohnbar machen. In einem gestrigen Fernsehbeitrag hat es ein KKW-Experte gut formuliert: es mag zwar sein, dass in unseren heutigen Kraftwerken eine Kernschmelze unwahrscheinlicher ist als in Tschernobyl. Aber wenn denn eine eintritt, würden wir sehr viel schlechter dastehen als die Russen.

Ich weiß auch nicht, wie man aus dieser Zwickmühle rauskommen soll. Auf eine der drei Sachen (KKW-freies Land, Strom bei Nacht oder Kyoto-Protokoll) muss man in diesem Teufelskreis momentan noch verzichten und auf bessere Zeiten (Kernfusion, Speichertechniken bei regenerativen Energien) hoffen.
 
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Es ist doch auch so..viele schreien nach Windparks usw. aber keiner will sie bei sich in der nähe haben.
Sogar der dringend benötigte Ausbau des Hochspannungsnetzes von den bestehenden Windparks will niemand haben.
Und wenn noch mehr in Richtung Windenergie unternommen wird muss man das Hochspannungsnetz noch weiter ausbauen.Was dann auch wieder niemand möchte.

Schon irgendwie komisch!! &:

Ich hab das schon in einem anderen Forum geschrieben.
Wenn es nach den grünen gehen würde, würden sofort alle AKWs vom Netz genommen und dann kifft man sich halt erstmal einen rein in der Hoffnung dass dann vielleicht die zündende Idee kommt die auch alle zufrieden stellt.

Die grünen sind für mich mittlerweile politisch genauso untragbar wie die linken und rechten.
Alles nur hohles gelaber mehr nicht.Hauptsache die AKWs sind weg wie es danach weiter gehen soll...schaut man halt mal.

Ich bin auch kein Freund der Kernenrgie aber ich bin realistisch.
 
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Was mich bei der Debatte mal interessieren würde wäre, was die Kernenergie unter dem Realkostenansatz kosten würde.

In unserem Nachbarland, der finanziell gut ausgestatteten Schweiz, ist ein AKW im Schadensfall nur bis zu der lächerlichen Summe von 1 Mrd CHF versichert. Der Rest geht auf Allgemeinkosten. Hierzulande ist die Haftung der Betreiber per Gesetzt ebenfalls hauptsächlich den Steuerzahlern aufgebürdet. Eigentlich müßten die Erzeuger die Beträge für realistische Versicherungssummen zahlen. Davon abgesehen, dass das Entsorgungsproblem absolut nicht geklärt ist, werden die Entsorgungskosten ebenfalls dem Staat auferlegt. Dafür erwirtschaftet ein AKW einen Reingewinn von rund 1 Mio EUR täglich. Und zu allem Überfluß wird Uran früher knapp als Erdöl, erst recht wenn man die Ausbaupläne der anderen Länder einkalkuliert. Das bedeutet, dass heftigst in Wiederaufarbeitung investiert werden muss. Wer das wohl zahlt? Per Genehmigung darf die Wiederaufbereitungsanlage in La Hague radioaktives Krypton in die Luft blasen, so dass man auf dem Dach der Uni in Genf anhand der Strahlungswerte feststellen kann, wann dort mal wieder ein Brennstab, der aus unserem Land kommen kann, aufgesägt wurde. Also bräuchte man noch Investitionen in Filtertechniken.

Davon abgesehen geht ein Großteil der Techniker demnächst in Rente, Nachwuchs ist aber so gut wie nicht vorhanden. Und das alles, um einen Tauchsieder in etwas Wasser zu stecken, damit der Dampf eine Turbine antreibt? Wasserdampf, der von den Kühltürmen produziert wird, ist dann noch dazu ein viel wirksameres Treibhausgas als CO2. Für mich klingt das eher nach Steinzeit- denn nach Zukunftstechnologie. Und noch dazu eine sehr teure, wenn man die Realkosten für den atomar gewonnenen Strom heranziehen würde.

Wenn es mein Investment wäre (ist es blöderweise ja, nur darf ich nicht darüber entscheiden...), würde ich die Mittel lieber in die Erforschung und Entwicklung anderer Technologien stecken.
 
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Mir wäre ein Windpark in der Nähe lieber als ein AKW, wo ich ggf nach 20 Jahren feststellen muss, das meine (hypothetischen) Kinder an Leukämie erkranken.
Die AKWler sagen Zufall, die Ökos sagen war ja klar - zurück bliebe bei mir ein schlechtes Gewissen...
 
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Du bist vielleicht so rational, und sagst lieber ein Windpark. Aber ich habe mittlerweile in Deutschland meine Zweifel, ob man überhaupt hier ein Grossprojekt noch durchsetzen kann, ohne die "gutbürgerlichen grünen Wutbürger" auf den Plan zu rufen, die wahlweise gegen Autobahn, Hochspannungstrassen, Kraftwerke, Staudämme (!), Wasserkraftwerke, usw usw, demonstrieren bzw. blockieren - Es findet sich immer jemand, der gegen das jeweilige Projekt ist. Ist ein wenig das Florians-Prinzip ("Verschon mein Haus, zünd andere an").
 
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Es zeigt sich gerade die Verlogenheit der deutschen Politik:

Erst schreit Gabriel lauthals, die Regierung müsse sofort alles abschalten. Kaum ist das Moratorium da, tritt Beck auf den Plan und zweifelt die Rechtsstaatlichkeit an...

Bundestagspräsident Lammert hat sichtlich bewegt eine Ansprache zur Gedenkminute im Bundestag gemacht. Es ist unglaublich, dass die führenden Politiker aller Parteien offensichtlich noch nicht einmal in so einer dramatischen Situation ihren parteipolitischen Bullshit lassen können.
 
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Es ist unglaublich, dass die führenden Politiker aller Parteien offensichtlich noch nicht einmal in so einer dramatischen Situation ihren parteipolitischen Bullshit lassen können.

Es ist wirklich widerlich b:

50 Arbeiter befinden sich im Werk, versuchen zu retten was noch zu retten ist, wohl wissend, dass es ihr leidliches Ende bedeutet.
Das ist tatsächlich heldenfaft und kann ich ausreichend gewürdigt werden.
Meine Hochachtung!
 
AW: Atomenergie - pro und contra

Es zeigt sich gerade die Verlogenheit der deutschen Politik:
Es ist unglaublich, dass die führenden Politiker aller Parteien offensichtlich noch nicht einmal in so einer dramatischen Situation ihren parteipolitischen Bullshit lassen können.


Wenn "die Politiker" (ich vermeide bewusst eine Farbe dazu zu nennen) :s in dieser Situation NICHT die AKW Diskussion angestoßen hätten, liefen sie Gefahr vier Tage vor der ersten Landtagswahl massiv Stimmen zu verlieren und damit letztlich im Bundesrat die Energiepolitik Deutschlands nicht mehr bestimmen zu können.

Warum?

Weil sich die emotional aufgeheizten (andere würden sagen erwachten) Wähler einfach an die DAVOR gemachten Aussagen der Politiker zur Ak- Politik erinnern hätten müssen! Je nach Fragestellung sind in Deutschland bis zu 80% der Wähler gegen (weiteren Ausbau der) Atomenergieversorgung. Das wussten die Partei- Strategen sofort.

Hinzu kommt, dass Beobachter aus dem Verhalten der jap. Regierung Parallelen zur deutschen ziehen werden. Auch dort wurde landauf landab immer wieder versichert, die AK sei sicher. Das kennt man von hier.
 
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Dieter, ich hoffe Du erlaubst mir HIER etwas dazu zu sagen?
Du hast meinen damaligen Kommentar mißverstanden, hast meine Erläuterung dazu weiter oben in diesem Thread offensichtlich überlesen, was soll ich zu Deinen anhaltenden Kommentaren dieser Art jetzt sagen?
 
AW: Atomenergie - pro und contra

Zitat Zitat von z4-Ei
"Angenommen, fähige Leute schaffen es, die Katastrophe abzuwenden, wäre dann die Atomkraft für Dich attraktiver als zur Zeit?"

Woraus schließt Du, dass Atomkraft für mich attraktiv ist oder dass sie attraktiver werden könnte?

Sollte ich einem Missverständnis erlegen sein? Ich meinte zwischen den Zeilen gelesen zu haben, Du bist der AK nicht abgeneigt, sie sei für Dich eine (notwendige) Alternative bzw. Ergänzung des Energiemixes.
Korrigiere mich bitte!

Wie hast Du vor einer Woche zur AK gestanden?

@dwz8 hast ne PN!
 
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Zur "Ideologie", die manchem in der Diskussion vorgeworfen wird:

Nehmen wir mal den jeweils verwerflichsten Fall an.

Der linke Greenpeace- Sprecher warnt vor Gefahren, die so nicht existieren. Warum?

Weil er sich gerne in der Märtyrerrolle sieht, sein eigenes Gutmenschengewissen beruhigen will, Macht und Ansehen genießen will, einer unkritischen Spaßgesellschaft den Spaß verderben will, beruflicher bedenkenträger ist usw.
Bitte ergänzen, falls ich was vergas!

Der konservative Politiker oder Vertreter eines Energiekonzerns, stellt AK als harmlos dar. Warum?

Weil sie es ist, er aus Gutmenschengewissen uns davor schützen will, das Klima (!) mit CO2 zu belasten, weil er uns unabhängig von den verrückten orientalischen Despoten machen will, uns billigen Strom liefern will oder die bisherigen Investionen seines Konzerns schützen will und richtig viel Geld verdienen will durch die Erhaltung eines Oligopols. Ach und Parteispenden KÖNNTEN auch noch reichlich fließen an die Partei des Politikers.


Von wem geht eine größere Gefahr aus?
 
AW: Atomenergie - pro und contra

Ich befürchte, es existieren beide Positionen haargenau so wie Du sie beschrieben hast.

Inbesondere die CO2 Sau, die vor Kurzem noch durch´s Dorf getrieben wurde, ist nun ziemlich uninteressant. Glücklicherweise wird auch bei der Kohleverstromung CO2 erzeugt, ansonsten kämen einige Politiker noch darauf, dieses weiter hochzufahren. Und ganz ehrlich, wer Kohleverstromung als ernsthafte Alternative angibt, den sollte man echt in Fukushima Schutt schippen lassen.
 
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Zitat Zitat von z4-Ei
"Angenommen, fähige Leute schaffen es, die Katastrophe abzuwenden, wäre dann die Atomkraft für Dich attraktiver als zur Zeit?



Sollte ich einem Missverständnis erlegen sein? Ich meinte zwischen den Zeilen gelesen zu haben, Du bist der AK nicht abgeneigt, sie sei für Dich eine (notwendige) Alternative bzw. Ergänzung des Energiemixes.
Korrigiere mich bitte!

Wie hast Du vor einer Woche zur AK gestanden?

@dwz8 hast ne PN!

Meine Meinung hat sich in den letzten 20 Jahren nicht wesentlich geändert.
Ich halte AKWs in der derzeitigen Form nicht für eine gute Lösung. Hauptgründe sind für mich die fehlende Lösung zur Endlagerung und die Risiken, die durch Menschen und Betreiber verursacht werden.

Ich bin sicher kein Spezialist, aber als größte Störquelle in AKWs hat sich immer schon die Fehlbedienung gezeigt, in Tchernobyl in ihrer schlimmsten Form. Hinzu kommt die besondere Verantwortungsschwäche der Betreiber bei Störfällen, die ein Vertrauen in diese Technologie nie haben aufkommen lassen.

Ein sauber geführtes AKW nach neuestem Sicherheitsstandard - wenn es das denn gibt, s.o. - wäre sicher weitaus weniger gefährlich als eine Chemiefabrik, die mit gefährlichen Stoffen hantiert, oder aber ein Genforschungsinstitut, dass Dinge aussät, ohne zu wissen, was daraus entstehen kann.

Es bleibt ein Restrisiko, das man entweder tragen mag oder auch nicht. In Japan ist eine Naturkatastrophe geschehen, die es in dieser Größenordnung noch nie gab, da wird man akzeptieren müssen, dass auch ein AKW nicht standhält.
Wer weiß aber, ob in dem Gebiet nicht große Chemiefabriken lagen, die z.B. Blausäure oder ähnliches ins Trinkwasser eingeleitet haben? Was ist mit Tankstellen, Öltanks etc etc, die allesamt Böden und Trinkwasser verseuchen? Auch da zeigt sich, dass bei einer solchen Katastrophe viele Menschen über lange Jahre leiden müssen, das ist kein Privileg der radioaktiven Strahlung, auch nicht in der Größenordnung.

Leider gibt es noch nicht mal ansatzweise eine Technologie, die die Kernkraft derzeit flächendeckend ersetzen kann, die als Stromerzeuger zuverlässig und im Betrieb relativ problemlos ist, mal ganz abgesehen von den Kosten. Deshalb ist ein schneller Ausstieg auch immens schwierig.
Trotzdem müssen wir weg von der derzeitigen Technologie, und sei es nur, weil es an Akzeptanz in der Bevölkerung mangelt nach 50 Jahren Protest.

Wie schon erwähnt, für mich hat sich an meiner Ansicht über AKWs durch Japan nichts geändert. Es ist ein Störfall großen Ausmaßes mehr, aber es hat schon mehrere wesentlich größere gegeben.
 
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Vielleicht ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem wir erkennen müssen, dass es mit den vorhandenen Ressourcen nicht mehr möglich ist, eine immer steigende Zahl von Menschen mit einem steigendem Energieanspruch zu versorgen.

Die Weltbevölkerung explodiert. Einige Länder (u.a. China und Indien) industrialisieren sich rasant und der Energiehunger wächst.


Das mag sich jetzt vielleicht wirklich etwas blöd anhören aber das Hauptproblem unserer Zeit ist energie- und nahrungsmitteltechnisch dieses rasante Wachstum der Bevölkerung.

Als ich vor 20 Jahren in der Schule war sprach man von knapp 5 Milliarden Menschen. Heute sind es 7 Milliarden Tendenz stark steigend.

Und jeder will einen gehobenen "Industrie-" Lebensstandard und ich kanns auch keinem verdenken.

Aber dieses Problem spricht niemand an. Das wird einfach totgeschwiegen.
 
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Vielleicht ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem wir erkennen müssen, dass es mit den vorhandenen Ressourcen nicht mehr möglich ist, eine immer steigende Zahl von Menschen mit einem steigendem Energieanspruch zu versorgen.

Die Weltbevölkerung explodiert. Einige Länder (u.a. China und Indien) industrialisieren sich rasant und der Energiehunger wächst.


Das mag sich jetzt vielleicht wirklich etwas blöd anhören aber das Hauptproblem unserer Zeit ist energie- und nahrungsmitteltechnisch dieses rasante Wachstum der Bevölkerung.

Als ich vor 20 Jahren in der Schule war sprach man von knapp 5 Milliarden Menschen. Heute sind es 7 Milliarden Tendenz stark steigend.

Und jeder will einen gehobenen "Industrie-" Lebensstandard und ich kanns auch keinem verdenken.

Aber dieses Problem spricht niemand an.
 
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Hinzu kommt, dass Beobachter aus dem Verhalten der jap. Regierung Parallelen zur deutschen ziehen werden. Auch dort wurde landauf landab immer wieder versichert, die AK sei sicher. Das kennt man von hier.

Habe eben nochmal eine Zusammenfassung der Ereignisse von Tschernobyl gesehen.

Innenminister Zimmermann (CSU) hat in den Tagen des April 1986 die Weisung an den deutschen Wetterdienst Offenbach erteilt, Anfragen von Journalisten nach den dort gemessenen Strahlenwerten nicht mehr zu beantworten. Vielmehr seien ausschließlich seinem Ministerium die Daten zu übermitteln.

In Frankreich wurde am 1sten Mai 1986 die 10.000 fache Erhöhung des normalen Strahlenwertes nicht veröffentlicht. Agrarprodukte wurden weiterhin zum Verzehr freigegeben. In Wetterkarten wurde "wissenschaftlich" begründet, dass die Strahlenwolke nicht über Deutschland hinwegreiche, was nicht stimmte.

In der damaligen DDR wurde der Katastrophe nach etwa einer Woche in der "Neues Deutschland" auf Seite 4 ein 1-spaltiger 20 Zeiler gewidmet.

Drei unterschiedliche Staatsgebilde mit einer Botschaft: "Wir wissen, welches Wissen Euch nur schadet"
 
AW: Atomenergie - pro und contra

Vielleicht ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem wir erkennen müssen, dass es mit den vorhandenen Ressourcen nicht mehr möglich ist, eine immer steigende Zahl von Menschen mit einem steigendem Energieanspruch zu versorgen.

Die Weltbevölkerung explodiert. Einige Länder (u.a. China und Indien) industrialisieren sich rasant und der Energiehunger wächst.


...

Ja, ich denke auch, das ist eines der Hauptprobleme überhaupt. Aber im ersten Moment kann ich nicht wirklich verstehen, warum da nichts aktiv gegen gemacht wird, ohne irgendwelche Thesen aufzustellen, die schlussendlich schwer nach Verschwörungstheorie riechen würden.
 
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